Table Of ContentBEIHEFTE ZUR
ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE
BEGRÜNDET VON GUSTAV GRÖBER
FORTGEFÜHRT VON
WALTHER VON WARTBURG UND KURT BALDINGER
HERAUSGEGEBEN VON MAX PFISTER
Band 246
ELMAR SCHAFROTH
Zur Entstehung und vergleichenden
Typologie der Relativpronomina in den
romanischen Sprachen
Mit besonderer Berücksichtigung des Substandards
MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN
1993
Meiner Frau Marianne
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Schafroth, Elmar:
Zur Entstehung und vergleichenden Typologie der Relativpronomina in den romanischen
Sprachen : mit besonderer Berücksichtigung des Substandards / Elmar Schafroth. -
Tübingen : Niemeyer, 1993
(Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie ; Bd. 246)
NE: Zeitschrift für Romanische Philologie / Beihefte
ISBN 3-484-52246-1 ISSN 0084-5396
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1993
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
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unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Printed in Germany.
Satz und Druck: Memminger Zeitung, Memmingen
Einband: Heinrich Koch, Tübingen
Vorwort
Die vorliegende Arbeit versucht, einen Beitrag zur Synchronie und Diachronie
der Relativpronominalsysteme in der Romania zu leisten. Im Mittelpunkt ste-
hen Relativkonstruktionen, die in allen romanischen Einzelsprachen mit prä-
skriptiver Norm als Substandard gelten, in nicht-kodifizierten romanischen
Sprachsystemen (z.B. Sardisch, französische, frankoprovenzalische, okzitani-
sche, italienische Dialekte, französische Kreolsprachen, romanische Substan-
dardvarietäten) jedoch die Gebrauchsnorm darstellen und somit als genuin
sprechsprachliche Diskursstrategien betrachtet werden können. Auf der Basis
einer übereinzelsprachlichen abstrakten Typologie der «Substandard»-Relativa
werden, ausgehend vom klassischen Latein, sowohl frühere Sprachstufen (bes.
des Frz. und Ital.) als auch die Gegenwartssprache (bes. des Frz., Ital., Span.,
Port.), einschließlich diatopischer und diastratisch-diaphasischer Varietäten,
berücksichtigt. Die Problematik des «polyvalenten Relativums» wird somit
unter historisch-genetischem und synchronisch-funktionalem, aber auch unter
soziolinguistischem und sprachtypologischem Aspekt behandelt.
Ich möchte an dieser Stelle all denen herzlich danken, die am Zustandekom-
men dieser Arbeit beteiligt waren. Mein Dank gilt in erster Linie Herrn Profes-
sor Dr. Lothar Wolf, der diese Arbeit angeregt und in allen Phasen der Entste-
hung betreut und durch vielfältige und wertvolle Hilfe gefördert hat. Ferner
möchte ich Herrn Priv.doz. Dr. Werner Hupka für viele kritische Anmerkungen
und bibliographische Hinweise danken. Herzlich gedankt sei auch Herrn Dott.
Antonio Luna (Potenza) für seine Hilfe bei der Auswertung italienischer Kor-
pora, Hejrn Dr. Joachim Christi für die Durchsicht des Spanisch-Kapitels, sowie
Herrn Dr. Paul Berthold Rupp, Fachreferent für Romanistik an der Universi-
tätsbibliothek Augsburg, und Frau Hedwig Bäcker, frühere Institutsbibliothe-
karin (Romanistik) an der Universität Erlangen, für ihre freundliche Unterstüt-
zung.
Mein ganz besonderer Dank gilt sodann Herrn Dr. Norbert Weinhold, der
mir eine unschätzbare Hilfe bei der Korrektur des Manuskripts war und der mir
in vielen substantiellen Gesprächen zahlreiche kritische Hinweise und Rat-
schläge gegeben hat. Mein allerherzlichster Dank gilt schließlich meiner Frau
Marianne, die mir zu allen Zeiten eine zuverlässige moralische Stütze war und in
aufopferungsvoller Weise am Gelingen des Manuskripts, insbesondere an der
Anfertigung der Bibliographie, beteiligt war.
V
Inhaltsverzeichnis
ι. Inhalt und Ziel der Arbeit ι
2. Untersuchungsgegenstand, Terminologie und Methode 5
2.1. Untersuchungsgegenstand 5
2.2. Terminologische und begriffliche Klärungen 8
2.2.1. Terminologische Grundlagen 8
2.2.2. Zur Unterscheidung von Relativpronomen,
Relativpartikel und Relativum 12
2.2.3. Zur Unterscheidung von <Pronomen> und <Partikel> in
der Sprachwissenschaft 15
2.3. Methodische Grundlagen 20
2.3.1. Theoretische Vorüberlegungen 20
2.3.2. Zur Typologie der romanischen Relativa 23
2.3.2.1. Gemeinromanisches Maximalsystem und
einzelsprachliche Makrosysteme 23
2.3.2.2. Typologie der Substandardrelativa 25
2.3.2.3. Illustration des Modells durch französische und
italienische Beispiele 27
3. Forschungsstand 31
3.1. Gesprochene Sprache, Substandard und Varietäten 31
3.2. Relativsätze und Relativpronomina 33
3.2.1. Sprachtypologie und Universalienforschung 33
3.2.2. Generative Transformationsgrammatik 43
3.2.3. Approche pronominale und Guillaumescher
Strukturalismus 46
3.2.4. Einzeluntersuchungen 50
3.3. Zur Forschungsgeschichte der Substandardrelativa 52
4. Latein 59
4.1. Das Relativpronominalsystem im klassischen Latein 59
4.2. Die Reduktion der klassischlateinischen Relativpronomina unter
dem Einfluß der Volkssprache 60
4.2.1. Phonologische Veränderungen 61
4.2.2. Morphologische Veränderungen 64
VII
4-2.3· Syntaktische Veränderungen 65
4.3. Die Herausbildung der romanischen Relativpronominalsysteme . . 67
4.3.1. Vom vulgärlateinischen zum protoromanischen System . . 67
4.3.2. Die Entwicklung zu den romanischen Substandardtypen 72
4.3.3. Die Entwicklung zu den unmarkierten romanischen
Relativpronomina 76
4.3.4. Die Entstehung neuer romanischer Relativpronomina . . 77
4.3.5. Die Verwendung von Adverbien in der Funktion von
Relativpronomina 79
4.4. Zusammenfassung 79
5. Französisch 81
5.1. Zum Gebrauch der Relativpronomina im Altfranzösischen 81
5.2. Zum Gebrauch der Relativpronomina im Mittelfranzösischen .... 88
5.3. 16. Jahrhundert 93
5.3.1. Zum Gebrauch der Relativpronomina im 16.
Jahrhundert 93
5.3.2. Zur Darstellung der Relativpronomina in den ersten
Grammatiken und Sprachbüchern des Französischen ... 97
5.3.2. ι. Die Darstellung der Relativpronomina im
Lesclarcissement de la langue francoyse 98
5.3.2.2. Die Darstellung der Relativpronomina in
weiteren Grammatiken und Sprachbüchern des
16. Jahrhunderts 101
5.3.2.2.1. Jacques Dubois ( 1531 ) : Introduction à la langue française
(In gallicani isagoge) ιοί
5.3.2.2.2. Louis Meigret (1530): Le Traité de la Grammaire
française 102
5.3.2.2.3. Giles du Wes (1532): An Introductorie for to Lerne, to
Rede to Pronounce and to Speke French Trewly 102
5.3.2.2.4. Robert Estienne (1557): Traicté de la gramaire françoise .' 102
5.3.2.2.5. Pierre de la Ramée (1562): Gramere. Pierre de la Ramée
(1572): Gramaire 103
5.4. 17. Jahrhundert 103
5.4.1. Zur Darstellung der Relativpronomina in Grammatiken
und Sprachbüchern vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis
zu den Remarques von Vaugelas 103
5.4.1.1. Jean-Baptiste du Val (1604): L'Escholefrançoise 103
5.4.1.2. Abraham La Faye (1608): Lingua Gallicae et Italicae
hortulus amoenissimus 103
5.4.1.3. Charles Maupas (1618): Grammaire et syntaxe françoise 104
5.4.1.4. Antoine Oudin (1632 und 1640): Grammaire françoise . . 105
5.4.1.5. NathanaelDuez(i643,1646,u.a.): Le vray gvidon de la
langue françoise 106
VIII
5 ·4·2 Die französischen Relativpronomina im Spiegel der
Sprachnormierung 106
5.4.3. Die Distribution der Relativpronomina im vorbildlichen
Sprachgebrauch des 17. Jahrhunderts am Beispiel der
Remarques de la Langue Françoise und anderer
zeitgenössischer normativer Werke 107
5.4.3.1. qui 108
5.4.3.1.1. g«/als Subjektpronomen 108
5.4.3.1.2. gwj als indirektes und präpositionales Objekt 110
5.4.3.2. Die Verwendung von où in relativischer Funktion 113
5.4.3.3. quoi 115
5.4.3.4. dont 117
5.4.3.4.1. dont in Vertretung einer de-Ergänzung von Verben und
Nominalgruppen 118
5.4.3.4.2. dontzur Bezeichnung der Herkunft 119
5.4.3.4.3. Besonderheiten im Gebrauch von doni 120
5.4.3.5. Präp +lequel 121
5.4.3.5.1. duquel statt de qui 121
5.4.3.5.2. duquel statt dont 121
5.4.3.6. Der Gebrauch von que in der Funktion eines indirekten
oder präpositionalen Objekts 122
5.4.3.7. Zusammenfassung 124
5.4.4. Zum Gebrauch der Relativpronomina
in Briefen und literarischen Werken des
17. Jahrhunderts 126
5.4.4.1. Vaugelas'frühe Werke und Briefe 126
5.4.4.2. Paul Scarron, Le roman comique 134
5.4.4.3. Werke von Molière, Corneille und Racine 136
5.4.5. Zum nicht-normativen Gebrauch der Relativa im
17. Jahrhundert 140
5.4.6. Zum gesprochenen Französisch im 17. Jahrhundert .... 142
5.5. Zum Gebrauch der Relativpronomina des Französischen vom
17. bis 19. Jahrhundert auf der Basis von Wörterbüchern und
Grammatiken 153
5.6. Zum Gebrauch der Relativpronomina in ausgewählten literarischen
Werken des 18. und 19. Jahrhunderts 158
5.6.1. Zu Werken des Grafen Caylus und Louis Sébastien
Merciers 158
5.6.2. Zu den Romanen L'assommoir und La conquête de
Plassans von Émile Zola 159
5.6.3. Zu literarischen Werken volkstümlichen Charakters . . . 164
5.7. Zu den Substandardrelativa im modernen Französisch 165
5.7. ι. Zur Darstellung in einsprachigen französischen
Wörterbüchern des 20. Jahrhunderts 165
IX
5 ·7· 2. Zur Darstellung in puristischen Publikationen des
20. Jahrhunderts 169
5.7.3. Zur Darstellung in Wörterbüchern zum français
populaire, français parlé und argot 170
5.7.4. Zu den Substandardrelativa in der Literatur des
20. Jahrhunderts 172
5.7.4. ι. Substandard als Mittel der Stilistik und sozialen
Markierung 172
5.7.4.2. Eine Episode: Verlagslektoren korrigieren André Gide . 175
5.7.5. Zum Gebrauch der Relativa im heutigen gesprochenen
Französisch 177
5.7.5.1. Auswertung des Corpus d'Orléans 177
5.7.5.1.1. Auswertungsmethode 178
5.7.5.1.2. Ergebnisse 180
5.7.5. ι .3. Zu den Substandardrelativa 183
5.7.5. ι .4. Präsentation der Substandardrelativsätze im Corpus
d'Orléans 186
5.7.5.1.5. Weitere Phänomene 190
5.7.5.1.6. Innersprachliche Korrelationen 191
5.7.5.1.7. Zusammenfassung 192
5.7.5.2. Auswertung des Crédif-Korpus (Cahiers du français des
années quatre-vingts) 193
5.7.5.2.1. Ergebnisse 195
5.7.5.2.2. Zu den Substandardrelativa 197
5.7.5.2.3. Präsentation der Substandardrelativsätze im Corpusdu
Crédif 200
5.7.5.2.4. Weitere Phänomene 202
5.7.5.2.5. Innersprachliche Korrelationen 203
5.7.5.2.6. Zusammenfassung 203
5.7.5.3. Weitere Korpora zum gesprochenen Französisch 204
5.8. Zum Gebrauch der Relativa in diatopischen Varietäten des
Französischen 206
5.8.1. Zu den Relativa im kanadischen Französisch 206
5.8.2. Zu den Relativa im nordafrikanischen Französisch 217
5.8.3. Zu den Relativa in den Dialekten der langue d'oïl und der
langue d'oc auf der Basis des Materials in Sprachatlanten
und Monographien 220
5.8.3.1. Atlas linguistique de la France (ALF) 220
5.8.3.2. Regionalatlanten und Dialektmonographien 221
5.8.3.2.1. Französische Dialekte 221
5.8.3.2.2. Frankoprovenzalische Dialekte 223
5.8.3.2.3. Okzitanische Dialekte 226
5.8.3.2.4. Weitere Regionalatlanten 227
5.8.3.3. Zusammenfassung 227
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