Table Of Contentessentials
EssentialsliefernaktuellesWisseninkonzentrierterForm.DieEssenzdessen,wor-
aufesals„State-of-the-Art“indergegenwärtigenFachdiskussionoderinderPraxis
ankommt.Essentialsinformierenschnell,unkompliziertundverständlich
– alsEinführungineinaktuellesThemaausIhremFachgebiet
– alsEinstiegineinfürSienochunbekanntesThemenfeld
– alsEinblick,umzumThemamitredenzukönnen.
Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen
von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die
NutzungalseBookaufTablet-PCs,eBook-ReadernundSmartphonesgeeignet.
Essentials:WissensbausteineausWirtschaftundGesellschaft,Medizin,Psychologie
und Gesundheitsberufen, Technik und Naturwissenschaften. Von renommier-
tenAutorenderVerlagsmarkenSpringerGabler,SpringerVS,SpringerMedizin,
SpringerSpektrum,SpringerViewegundSpringerPsychologie.
Thomas Clauß
Zuliefererkooperationen
Formen, Zielsetzungen und
Governancemechanismen
Prof.Dr.ThomasClauß
UniversitätMarburg
Deutschland
ISSN2197-6708 ISSN2197-6716(electronic)
ISBN978-3-658-06111-1 ISBN978-3-658-06112-8(eBook)
DOI10.1007/978-3-658-06112-8
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio-
nalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.de
abrufbar.
SpringerGabler
© SpringerFachmedienWiesbaden2014
DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,
die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen
Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,
Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektroni-
schenSystemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesemWerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dass
solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu
betrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften.
GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier
SpringerGableristeineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppe
SpringerScience+BusinessMedia
www.springer-gabler.de
Vorwort
Die Zusammenarbeit von Zulieferern und Abnehmern hat in der betriebswirt-
schaftlichen Forschung der jüngeren Vergangenheit deutlich an Bedeutung ge-
wonnen.Diesliegtinsbesonderedaran,dassnebendemBeschaffungsmanagement
und der Logistik auch Forschungsdisziplinen wie das strategische Management,
dasMarketingunddasInnovationsmanagementderenPotenzialeerkannthaben.
ZuliefererwerdenalseineQuellevonstrategischen,nichthandelbarenRessourcen
angesehenundsindsomitwettbewerbsentscheidend.
Dieses Essential stellt wesentliche theoretische Grundlagen der Zusammenar-
beit von Zulieferern und industriellen Abnehmern in kompakter Art und Weise
dar. Die Inhalte wurden dem 2013 bei Springer Gabler erschienenen Buch Stra-
tegischeZusammenarbeitmitZulieferern: EmpirischeBefundezurGovernanceim
KontextvonZielsetzungundBeziehungvonThomasClaußentnommenundfürdie
separateVeröffentlichungüberarbeitetsowieergänzt.ImUrsprungswerkwerden
diehierkomprimiertenGrundlageninverschiedenekomplexeWirkungsmodelle
integriertundinmehrerenempirischenStudiengetestet.Zudemwirdeinebiblio-
metrische Studie durchgeführt, die Aufschluss über Herkunft und Entwicklung
besagtenForschungsfeldesliefert.AndieserStellewirdaufdieHerleitungkomple-
xerUrsache-Wirkungs-BeziehungenzugunsteneinerstrukturiertenÜbersichtvon
Formen,ZielsetzungenundGovernanceansätzenverzichtet.
DieserÜberblickkannWissenschaftlerneinenEinstiegindieThematikgeben
undrelevanteKonstruktesowieFragenfüreigeneForschungsprojekteaufwerfen.
PraktikererhalteneinenEinblickindiePotenzialeundGestaltungsmöglichkeiten
der Zusammenarbeit mit Zulieferern. Ich wünsche allen Lesern viel Vergnügen
undwertvolleErkenntnisseüberdasManagementvonZuliefererkooperationen.
Prof.Dr.ThomasClauß
V
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ....................................................... 1
2 ZusammenarbeitmitZulieferern .................................. 3
2.1 FormenundMerkmalebetrieblicherKooperation................ 3
2.2 MerkmaleundAusprägungenvertikalerKooperation ............ 6
3 ZielevertikalerKooperation....................................... 13
4 GovernancevertikalerKooperationen .............................. 19
4.1 GrundlagenderGovernance................................... 19
4.2 TransaktionaleGovernance ................................... 22
4.2.1 PotenzielletransaktionaleMechanismen ................. 22
4.2.2 Auswirkungen transaktionaler Governance auf
Zuliefererkooperationen ............................... 26
4.3 RelationaleGovernance....................................... 29
4.3.1 PotenziellerelationaleMechanismen..................... 29
4.3.2 Auswirkungen relationaler Governance auf
Zuliefererkooperationen ............................... 36
5 KernergebnisseundAusblick...................................... 39
Literatur ............................................................ 43
VII
1
Einleitung
Zuliefererkooperationen gewinnen in der heutigen Zeit in Unternehmenspraxis
undwissenschaftlicherForschungweiterhinanBedeutung. DerGrunddafürist,
dassinderZusammenarbeitdurchdenAustauschrelevanterRessourcenWettbe-
werbsvorteile für beide Partner geschaffen werden können.1 Im Rahmen dessen
werdenimWesentlichengemeinsameEffizienz-undEffektivitätssteigerungenrea-
lisiert. Zum einen können industrielle Abnehmer in Kooperationen ihre eigene
Leistungstiefe reduzieren, um sich auf Kernkompetenzen zu fokussieren.2 Allen
voran kann hierfür die Automobilindustrie angeführt werden, in der durch-
schnittlich nur noch ca. 25% der Wertschöpfung bei den Original Equipment
Manufacturern (OEM) entsteht, während die verbleibenden 75% von speziali-
siertenZulieferernbeigesteuertwerden.ZumanderenkönnenKooperationender
gemeinsamenWertgenerierung(z.B.Innovationen)dienen,indemwechselseitige
KompetenzenundWissensbasenintegriertwerden.3
Während die erheblichen Potenziale grundsätzlich für Zuliefererkooperatio-
nen sprechen, belegen Studien jedoch auch die negativen Effekte, die sich aus
einerzuhohenAbhängigkeitvonZulieferernoderschlechtorganisiertenInterakti-
onsprozessen ergeben können.4 Aus diesem Grund werden spezifische Ansätze
zur Koordination sowie zur Prävention von Opportunismus notwendig, um
gemeinsameErfolgesicherzustellen.5
1Vgl.DyerundSingh(1998).
2Vgl.VölkerundNeu(2008).
3Vgl.Clauß(2012).
4Vgl.AndersonundJap(2005).
5Vgl.HoetkerundMellewigt(2009).
T.Clauß,Zuliefererkooperationen,essentials, 1
DOI10.1007/978-3-658-06112-8_1,©SpringerFachmedienWiesbaden2014
2 1 Einleitung
Aufgrund des hohen Interesses, der gleichzeitig interdisziplinären Bedeutung
der Kooperation (Marketing, Innovation, Strategisches Management, Supply
Chain Management und Logistik etc.) sowie der Vielfalt theoretischer Grundla-
gen(Transaktionskostentheorie,SozialeInteraktionstheorie,Spieltheorieetc.)wird
eineinheitlichesVerständnisbehindert. DiesumfasstmöglicheKooperationsfor-
men, möglicheZielsetzungenundAnsätzezurGovernanceinterorganisationaler
Zusammenarbeit gleichermaßen. Der vorliegende Beitrag nimmt daher eine be-
griffliche Einordnung und Abgrenzung der Zuliefererkooperation vor. Zudem
werdenwesentlicheZielsetzungenundAnsätzezurGovernanceaufgezeigtundvor
dem Hintergrund aktueller Literatur abgegrenzt. Der Beitrag schließt mit einem
integriertenÜberblickderKernerkenntnisse.
2
Zusammenarbeit mit Zulieferern
2.1 FormenundMerkmalebetrieblicherKooperation
DiewissenschaftlicheLiteraturimBereichderinterorganisationalenZusammenar-
beitistgekennzeichnetdurcheinehoheBegriffsvielfalt.Teilweiseergibtsichdiese
durchunterschiedliche,jedochimKernsynonymeBegriffe,teilweisebestehenje-
doch bedeutsame Unterschiede der konstitutiven Merkmale alternativer Formen
betrieblicherKooperation.UmeineeinheitlicheSichtweisezuerlangen,erfolgtzu-
nächsteinekurzebegrifflicheAbgrenzungderZuliefererkooperationimVergleich
zuanderenKooperationsformen.
Es besteht eine Vielzahl unterschiedlicher und teilweise synonymer Begriff-
lichkeiten, die eine interorganisationale Zusammenarbeit beschreiben. Neben
einfachenKooperationenwerdeninsbesondereauseinerstrategischenPerspektive
regelmäßigBegriffewieJointVentures,StrategischeAllianzenundWertschöpfungs-
partnerschaftengenannt.1DaUnternehmennichtalleLeistungserstellungsprozesse
ineffektiverundeffizienterFormselbstausführenkönnen,sonderneinzelneAk-
tivitäten in arbeitsteiligen Prozessen an spezialisierte Partner delegieren, werden
LeistungsübertragungenzwischenUnternehmennotwendig.DieKooperationwird
vonUnternehmeneingesetzt,umexterneWertschöpfungsaktivitätenindaseigene
Unternehmen zu integrieren.2 Allgemein wurde Kooperation zwischen Unter-
nehmen definiert als „die auf stillschweigender oder vertraglicher Vereinbarung
beruhende Zusammenarbeit zwischen rechtlich und wirtschaftlich selbstständi-
1Vgl.Sydow(1992).EinesynoptischeÜbersichtverschiedenerlangfristigerundkurzfristiger
KooperationsformenliefernBraßlerundGrau(2005).
2Vgl.DyerundSingh(1998).
T.Clauß,Zuliefererkooperationen,essentials, 3
DOI10.1007/978-3-658-06112-8_2,©SpringerFachmedienWiesbaden2014