Table Of ContentTheorie und Praxis der Diskursforschung
Ina Alber
Zivilgesellschaftliches
Engagement in Polen
Ein biographietheoretischer
und diskursanalytischer Zugang
Theorie und Praxis
der Diskursforschung
Herausgegeben von
R. Keller, Augsburg, Deutschland
Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich im deutschsprachigen Raum in den Sozial-
und Geisteswissenschaften eine lebendige, vielfach interdisziplinär arbeitende em-
pirische Diskurs- und Dispositivforschung entwickelt. Vor diesem Hintergrund
zielt die vorliegende Reihe durch die Veröffentlichung von Studien, Theorie- und
Diskussionsbeiträgen auf eine weitere Profilierung und Präsentation der Diskurs-
forschung in ihrer gesamten Breite. Das schließt insbesondere unterschiedliche
Formen sozialwissenschaftlicher Diskursforschung und Diskursperspektiven an-
grenzender Disziplinen sowie interdisziplinäre Arbeiten und Debatten ein. Die
einzelnen Bände beschäftigen sich mit theoretischen und methodologischen
Grundlagen, methodischen Umsetzungen und empirischen Ergebnissen der Dis-
kurs- und Dispositivforschung. Zudem kommt deren Verhältnis zu anderen Theo-
rieprogrammen und Vorgehensweisen in den Blick. Veröffentlicht werden empiri-
sche Studien, theoretisch oder methodologisch ausgerichtete Monographien sowie
Diskussionsbände zu spezifischen Themen.
Herausgegeben von
Reiner Keller,
Universität Augsburg
Ina Alber
Zivilgesellschaftliches
Engagement in Polen
Ein biographietheoretischer
und diskursanalytischer Zugang
Ina Alber
Göttingen, Deutschland
Dissertation Georg-August-Universität Göttingen, 2014. Ausgezeichnet im Wettbewerb
„Wissenschaftlicher Förderpreis des Generalkonsuls der Republik Polen – Edition
Hamburg“ in der Kategorie Dissertation 2015.
Theorie und Praxis der Diskursforschung
ISBN 978-3-658-13357-3 ISBN 978-3-658-13358-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-13358-0
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................... 9
Erläuterung der verwendeten polnischen Begriffe .............................................. 13
Transkriptionsregeln ........................................................................................... 15
1 Einleitung – Zivilgesellschaftliches Engagement in Polen ................... 17
1.1 Zur Relevanz des Themas und zur Fragestellung ...................................... 18
1.2 Forschungsstand und Verortung der Arbeit .............................................. 22
2 Erkenntnistheoretische Verortung, Methodologie und eigenes
methodisches Vorgehen .......................................................................... 31
2.1 Phänomenologisch orientierte Wissenssoziologie – Grundbegriffe .......... 33
2.1.1 Komponenten der Lebenswelt ......................................................... 34
2.1.2 Wissen, Typisierungen, Relevanzsystem ......................................... 39
2.1.3 Intersubjektivität, Interaktion und soziales Handeln ........................ 44
2.1.4 Aufgabe der Sozialwissenschaften .................................................. 50
2.2 Zur Methodologie der Biographie- und Diskursforschung und ihrer
Triangulation ............................................................................................. 54
2.2.1 Biographietheoretische Überlegungen ............................................. 55
2.2.2 Diskurstheoretische Überlegungen .................................................. 58
2.2.3 Zur Verknüpfung von Diskurs- und Biographieforschung .............. 61
2.3 Deutungs- und Handlungsmuster als Triangulationsebene ....................... 63
2.3.1 Deutungs- und Handlungsmuster – Rekonstruktion einer
Debatte ............................................................................................. 64
2.3.2 Triade Deutungs- und Handlungsmuster und Handlungsproblem ... 68
2.3.3 Deutungsmuster in der Biographie- und Diskursforschung ............. 71
2.4 Methodisches Vorgehen ............................................................................ 78
2.4.1 Forschungsdesign ............................................................................ 78
2.4.2 Feldzugang und Sample ................................................................... 91
2.4.3 Biographieanalytischer Zugang ....................................................... 94
2.4.4 Diskursanalytischer Zugang ............................................................ 99
6 Inhaltsverzeichnis
3 Das Deutungsmuster „Zivilgesellschaftliches Engagement“
im Wandel .............................................................................................. 105
3.1 Zuschreibungen an Zivilgesellschaft und Engagement ........................... 106
3.1.1 Positive Funktionen der Zivilgesellschaft ...................................... 106
3.1.2 Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und polnischer
Zivilgesellschaft ............................................................................. 110
3.2 Zivilgesellschaftliches Engagement als lange Tradition –
das Beispiel der Familie Kempiński ........................................................ 112
3.2.1 Vom ersten Sejm zur Intelligenz ................................................... 114
3.2.2 Zwischenkriegszeit – die „Blüte der Zivilgesellschaft“ ................. 117
3.2.3 Untergrundengagement im Zweiten Weltkrieg .............................. 119
3.2.4 Transformationen zur Volksrepublik Polen ................................... 121
3.3 Zivilgesellschaftliches Engagement in der Volksrepublik Polen –
diskursive Annäherung ............................................................................ 122
3.3.1 Die Wiederbelebungsthese im sozialwissenschaftlichen
Diskurs ........................................................................................... 123
3.3.2 Polnische Zivilgesellschaft als Vergleichsgröße ............................ 126
3.3.3 Der Diskurs der Zivilgesellschaft und die polnische Opposition ... 128
3.4 Solidarność als soziales Phänomen und Forschungsobjekt ..................... 135
3.4.1 Solidarność in der Bewegungsforschung ....................................... 135
3.4.2 Kriegsrecht und Untergrund 1983 bis 1989 ................................... 137
3.4.3 Von der Opposition zur Regierung ................................................ 139
3.5 Die Weakness-These zu Zivilgesellschaft und Engagement in Polen ..... 142
3.5.1 Die ‚schwachen Zahlen‘ in Polen .................................................. 142
3.5.2 ‚Kommunistisches Erbe‘ als Erklärung für die Schwäche ............. 145
3.5.3 Die positiven Seiten der postsozialistischen Zivilgesellschaft ....... 148
3.6 Externe Demokratieförderung in Polen ................................................... 150
3.6.1 Zur Bedeutung von Demokratieförderung in
Transformationszeiten ................................................................... 150
3.6.2 Aktivitäten und AkteurInnen der Zivilgesellschaftsförderung....... 154
3.6.3 Wissenstransfer durch externe Demokratieförderung .................... 157
3.7 Der zahlenbasierte Diskurs der polnischen Zivilgesellschaft nach
1989 ......................................................................................................... 160
3.7.1 Statistische Zahlen zur polnischen Zivilgesellschaft ..................... 161
3.7.2 Herausforderungen für das zivilgesellschaftliche Engagement
unter Transformationsbedingungen ............................................... 169
Inhaltsverzeichnis 7
4 Zivilgesellschaftliches Engagement als Qualifikation ........................ 177
4.1 Einleitung zum Qualifikationstypus ........................................................ 178
4.2 Wojtek Wejda: Demokratie braucht qualifizierte
ZivilgesellschaftsexpertInnen .................................................................. 180
4.2.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 181
4.2.2 Familiengeschichte und historische Besonderheit Schlesiens ....... 182
4.2.3 Biographische Genese des zivilgesellschaftlichen
Engagements .................................................................................. 188
4.2.4 Zivilgesellschaftliches Engagement als nachgefragte
Qualifikation .................................................................................. 194
4.3 Danuta Kremer: als gefragte Expertin für die Zivilgesellschaft aktiv ..... 200
4.3.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 200
4.3.2 Biographische Genese des zivilgesellschaftlichen Engagements .. 201
4.3.3 Engagement in der globalen Zivilgesellschaft ............................... 206
4.4 Aleksander Trochowski: Ich habe die Passion zum Beruf gemacht ........ 210
4.4.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 210
4.4.2 Biographische Genese des Engagements für die oppositionelle
Pfadfinderschaft ............................................................................. 211
4.4.3 Transformation vom oppositionellen zum professionellen
Engagement ................................................................................... 217
4.5 Beata Czapla und Michał Dzierwa: Zivilgesellschaftliches
Engagement als ganz normaler Beruf ..................................................... 219
4.6 Zusammenfassung des Qualifikationstypus ............................................ 222
5 Zivilgesellschaftliches Engagement als Ermächtigung ...................... 225
5.1 Einleitung zum Ermächtigungstypus ....................................................... 225
5.2 Edyta Truszkowska: Wir müssen doch etwas verändern können ............ 228
5.2.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 229
5.2.2 Biographische Genese des zivilgesellschaftlichen Engagements .. 229
5.2.3 Engagement zur Veränderung ....................................................... 235
5.3 Nina Jesień: Zivilgesellschaftliches Engagement als Ressource
für mich und andere ................................................................................ 239
5.3.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 239
5.3.2 Biographische Genese des zivilgesellschaftlichen Engagements .. 240
5.3.3 Engagement als Ressource für sich und andere ............................. 243
5.4 Krystyna Pietrzak: Ich bin die Zivilgesellschaft ...................................... 244
5.4.1 Zum Interviewkontext und zur Präsentation .................................. 245
5.4.2 Biographische Genese des zivilgesellschaftlichen Engagements .. 246
5.4.3 Engagement als politische Partizipation und persönliche
Ermächtigung ................................................................................. 250
8 Inhaltsverzeichnis
5.5 Exkurs: Krytyka Polityczna – politische Ermächtigung der engagierten
polnischen Intelligenz ............................................................................. 255
5.5.1 Wer oder was ist die Krytyka Polityczna? ..................................... 255
5.5.2 Herstellung von Öffentlichkeit und wiederkehrende Themen
in der Krytyka Polityczna .............................................................. 257
5.5.3 Europäische und internationale Vernetzung in der Krytyka
Polityczna ...................................................................................... 259
5.6 Paweł Tomski: In Polen gibt es wenige Menschen wie mich ................. 261
5.7 Zusammenfassung des Ermächtigungstypus ........................................... 264
6 Zur Herstellung von zivilgesellschaftlichem Engagement unter
Transformationsbedingungen .............................................................. 267
6.1 Soziale Inklusion durch zivilgesellschaftliches Engagement .................. 268
6.2 Zwei Deutungstypen von zivilgesellschaftlichem Engagement .............. 271
6.3 Wandel des zivilgesellschaftlichen Engagements unter
Transformationsbedingungen – ein Ausblick .......................................... 275
6.4 Methodologische Schlussfolgerungen ..................................................... 278
Literatur- und Quellenverzeichnis ................................................................ 285
Danksagung ..................................................................................................... 319
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung … für Übersetzung/ Erläuterung
AK Armia Krajowa Polnische Heimatar-
mee/Untergrundarmee im Zweiten
Weltkrieg
ATTAC Association pour la taxation Vereinigung zur Besteuerung von
des transactions financières et Finanztransaktionen im Interesse
pour l'action citoyenne der BürgerInnen
BRD Bundesrepublik Deutschland
CBOS Centrum Badania Opinii Zentrum für Meinungsforschung
Społecznej
ČSSR Československá socialistická Tschechoslowakische Sozialistische
republika Republik, 1960-1990
DAAD Deutscher Akademischer
Austauschdienst
DDR Deutsche Demokratische Re- 1949-1990
publik
DFG Deutsche Forschungsgemein-
schaft
DGS Deutsche Gesellschaft für
Soziologie
DPO Democracy Promotion Maskierter Name der Organisati-
Organization on, in der Wojtek Wejda aktiv ist
ECS Europejskie Centrum Europäisches Solidarność-
Solidarności Zentrum, Gdańsk
ESA European Sociological
Association