Table Of ContentZeit und Politikberatung
Stefan Vorderstraße
Zeit und Politikberatung
Eine systemtheoretische Analyse
Stefan Vorderstraße
Duisburg, Deutschland
Diese Arbeit wurde von der Fakultät für Gesellschaft swissenschaft en der Univer-
sität Duisburg-Essen als Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. pol.)
genehmigt.
Name der Gutachterinnen und Gutachter:
1. Prof. Dr. Ulrike Berendt
2. Prof. Dr. Andreas Blätte
Tag der Disputation: 23.09.2013
ISBN 978-3-658-04306-3                ISBN 978-3-658-04307-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-04307-0
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abrufb ar.
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Meinen Großvätern 
Alois Locker 
Heinrich Vorderstraße
Danksagung 
Eine Dissertation zu verfassen bedarf neben Geduld und Ausdauer vor allem des 
Rates, des Zuspruchs und der Unterstützung vieler Menschen. Ihnen allen gilt 
mein Dank. Allen voran möchte ich meiner Betreuerin Prof. Dr. Ulrike Berendt 
für die mir eingeräumten Freiräume danken, sie war stets zur Stelle, wann immer 
Hilfe nötig war. Desweiteren danke ich Prof. Dr. Andreas Blätte herzlich für die 
Bereitschaft, die Arbeit als Zweitgutachter zu betreuen. Ein besonderer Dank gilt 
der Duisburger Welker Stiftung, welche die Erstellung dieser Arbeit mit einem 
Stipendium gefördert hat, sowie Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, auf dessen Enga 
gement diese Förderung zurückgeht In besonderem Maß möchte ich Mirco Rolf, 
M.A., für seine vielf"altige Unterstützung und die anregenden wie kritischen Dis 
kussionen ebenso danken wie Daniel Starke, B.A., für seinen unermüdlichen 
Beistsnd bei der Literaturbeschaffung und technischen Problemen aller Art Dar 
über hinaus sei meine Dankbarkeit gegenüber Dip!. Soz.-Wiss. Jürgen Bäumer, 
Dip!.-Po!. David Goertz, M.A., Benedikt Schulz, M.A., und insbesondere Filiz 
Muhtaroglu ausgedrückt. 
Duisburg  Stefan Vorderstraße
Inhaltsverzeichnis 
Danksagung .......................................................................................................... 7 
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ 11 
1  Einleitung .................................................................................................... 13 
1.1  Problemskizze ..................................................................................... 13 
1.2  Forschungsinteresse, Problemstellung und Erkenntnisziel ................. 15 
1.3  Struktur der Untersuchung .................................................................. 17 
1.4  Methodologische Grundlagen ............................................................. 20 
Teil I:  Primärtheoretischer Teil .......................................... 27 
2  Einleitung .................................................................................................... 29 
2.1  Der Analyserahmen oder: Die multiple Trias der Begriftlichkeiten ... 29 
2.2  Die untersuchungsleitende Unterscheidung ........................................ 41 
2.3  Evolutionstheoretische Prämissen ....................................................... 44 
2.4  Zur differenzierungstheoretischen Entfaltung der Gesellschaft .......... 50 
2.5  Die Bezeichnung der Modeme: Charakteristische Merkmale ............. 54 
2.6  Analyserabmen und untersuchungsleitende Unterscheidung -
Ergebnissicherung und Ausblick. ........................................................ 63 
3  Die Zeit der modernen Gesellschaft ......................................................... 67 
3.1  Überlegungen zur Zeit ........................................................................ 69 
3.2  Soziale Zeit(en) ................................................................................... 84 
3.3  Eine kleine Evolution der Zeit (in) der Gesellschaft: 
V orüberlegungen ................................................................................. 96 
3.4  Eine kleine Evolution der Zeit (in) der Gesellschaft I: 
Vormodeme Konstellationen ............................................................ 101 
3.5  Eine kleine Evolution der Zeit (in) der Gesellschaft II: 
Modeme Konstellationen .................................................................. 110 
3.6  Eine kleine Evolution der Zeit (in) der Gesellschaft III: 
Spätmodeme Konstellationen ........................................................... 138 
3.7  Modeme Zeiten - Ergebnissicherung und strukturierter Ausblick ... 169
10  Inhaltsverzeichnis 
4  Die Beratung der modernen Gesellschaft .............................................. 185 
4.1  Das politische System in (spät-)modemen Zeiten: Funktionen 
über Funktionen ................................................................................ 187 
4.2  Die Form der (Politik-)Beratung: Vor-und (spät-)moderne 
Perspektiven ...................................................................................... 202 
4.3  Das (Erklärungs-)Potential des Konzepts der strukturellen 
Kopplung(e n) .................................................................................... 230 
4.4  Politikb eratung in (spät-)modemen Zeiten: 
Temporale Koordination ................................................................... 263 
4.5  Die Zeit(en) der Politikberatung -
Ergebnissicherung und Ausblick. ...................................................... 276 
Teil 11:  Sekundärtheoretischer Teil .................................... 287 
5  Einleitung ...........................••••••••••••••••••••••••••••••••••••••................................. 289 
6  Das Problem der Ungewissheit: 
Rat und Tat in der Risikogesellschaft .................................................... 301 
7  Das Problem der Unsicherheit: 
Rat und Tat in der Wissensgesellschaft. ................................................. 313 
8  Das Problem der Unberechenbarkeit: 
Rat und Tat in der Mediengesellschaft .................................................. 325 
9  Die Fiktion der Gewi• •h eit oder die Gewissheit der Fiktion -
Ergebnissicherung und Au.blick ............................................................ 341 
Teil 111:  Resümee und Ausblicke -
Theoretische und praktische Implikationen •.•..•.•. 347 
10  Theoretische Implikationen ........••••••••••••••••••••••••••••••••••.......................... 349 
11  Praktische Implikationen ........................................................................ 381 
Literaturverzeichnis ......................•••••••••••••••••••••••••••••••••................................ 391
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1:  Schematische Darstellung des Analyserahmens ........................ 40 
Abbildung 2:  Untersuchungsleitende Unterscheidung .................................... 42 
Abbildung 3:  Analytische Stränge zu den Merkmalen einer modernen 
Zeitkonzeption ........................................................................... 99 
Abbildung 4:  Systemtheoretisch angeleitete Konzeption sozialer Zeit ......... 100 
Abbildung 5:  Die Form der Zeit.. .................................................................. 125 
Abbildung 6:  Zusammenschau temporaler Unterscheidungen ...................... 126 
Abbildung 7:  Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen .............................. 130 
Abbildung 8:  Zeitverhältnis - Weltverhältnis ............................................... 154 
Abbildung 9:  Analytische Stränge zu einer modernen Konzeption 
sozialer Zeit ............................................................................. 172
1  Einleitung 
1.1  Problemskizze 
,,Die  zu beschließenden Hilfen  fiir Griechenland sind  alternativlos,  um die 
Finanzstabilität des Euro-Gebietes zu sichern" (Merkel 2010:  3724,  Hervor 
hebung S.V.). Von ,Alternativlosigkeit' war in der jüngsten Vergangeoheit häu 
fig die Rede.  Ob das Bahnprojekt ,Stuttgart 21', der Bundeswehr-Einsatz in 
Afghanistan oder die finanzielle Unterstützung fiir den griechischen Staat. Der 
Begriffist gar derart prominent, dass er zum ,Unwort des Jahres' 2010 avancier 
te: ,,Das Wort suggeriert sachlich unangernessen, dass es bei einem Entschei 
dungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwen 
digkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Behauptungen dieser Art sind 
20 I 0 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrosseoheit in der Be 
völkerung zu verstärken" (Sprachkritische Aktion'). 
Er  scheint  Ausdruck  und  Inbegriff  von  ,Sachzwang  und  Zeitdruck' 
(Münkler 2009), der Versuch, der Heterogenität des Wissens, der Meinungen 
und Deutungsmuster durch einen kommunikativen Kniff, durch ein Schema der 
Kommunikation, Herr bzw. Frau zu werden und Entscheidungen zu legitimieren, 
wo sie nur noch schwer begründbar sind'. Gerade am Beispiel der globalen 
,Finanzkrise' im Allgemeinen oder der angesprochenen ,Euro-Krise' im Beson 
deren wird zudem die mit einer jeden Entscheidung (gleich fiir welche Alternati 
ve letztlich votiert wird) einhergehende unüberblickbare Anzahl potentieller, erst 
in der Zukunft beobachtbarer (Neben-)Folgen genauso offenbar wie die die Ak 
tualität einer jeden Entscheidung gleichsam karikierenden gleichzeitig ablaufen 
den Prozesse: In der Art und Weise, wie niemand es vermag, zu prognostizieren, 
wie sich eimnal getroffene Entscheidungen im dynamischen Geflecht verschie 
denster Kommunikationen tatsächlich auswirken resp.  aufgenommen werden, 
Bis 1994 wurde das ,Unwert des Jahres' von der Gesellschaft für dClltschc Sprache gekürt; seit 
einer Diskrepanz mit dem Vorstand dieser Gesellschaft ist die Jury als ,Sprachkritische Aktion 
Unwort des Jahres' selbständig. 
2  Dabei ist diese technokratische Rhetorik(!), welche die im eigentlichen Sinne scheinbar originär 
dezisionistische Entscheidungsfindung begleitet, schon seit den 1980iger Jahren wohl bekannt 
UDler der von MargaIet Thatcber geprägten Fonnel ,There is DO altemitive' (TINA) (vg!. Die 
ZEIT 1981). 
S. Vorderstraße, Zeit und Politikberatung, DOI 10.1007/978-3-658-04307-0_1,
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014