Table Of ContentBirgit Mehlhorn und Heinz Mehlhorn
Zecken, Milben,
Fliegen, Schaben...
Schach dem Ungeziefer
Mit 102 überwiegend farbigen Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
London Paris Tokyo Hong Kong
Birgit Mehlhorn
Studienrätin
Professor Dr. H. Mehlhorn
Lehrstuhl für spez. Zoologie und Parasitologie,
Ruhr-Universität Bochum,
Universitätsstraße 150,
4630 Bochum l
Scanned by Doc Gonzo
ISBN 3-540-51628-X Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
ISBN 0-387-51628-X Springer-Verlag New York Berlin Heidelberg
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Mehlhorn, Birgit: Zecken, Milben, Fliegen, Schaben ... : Schach dem Ungeziefer /
Birgit Mehlhorn u. Heinz Mehlhorn. Berlin ; Heidelberg ; New York ; London ; Paris ;
Tokyo ; Hong Kong : Springer, 1990
ISBN 3-540-51628-X (Berlin ...)
ISBN 0-387-51628-X (New York ...)
NE: Mehlhorn, Heinz:
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1990
Printed in Germany
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Satz, Druck und Bindearbeiten: Appl, Wemding
2127/3145-543210 - Gedruckt auf säurefreiem Papier
Für Milleniumbugz
Vorwort
Zeigt der Balken ein Loch,
bewegt es sich im Topfe noch,
oder jucken Kopf und Bein,
so könnt's ein Schädling sein.
Auch in Ländern mit einem hohen hygienischen Standard dringen
immer wieder Schädlinge in die menschlichen Behausungen ein und
können dort zu großen Schäden bei gelagerten Nahrungsmitteln und
Materialien führen. Andere Arten gefährden den Menschen unmittel-
bar und initiieren direkt (durch Übertragung von Erregern) oder indi-
rekt (durch Provokation von Allergien) eine Reihe ernster
Krankheiten.
Diese Schädlinge können zudem von außen (u. a. bei Reisen) in die
Wohnung eingeschleppt werden und bringen dann insbesondere bei
ihrer häufig explosionsartigen Vermehrung große Probleme mit sich.
Das Wissen um diese Schädlinge, ihre Diagnose und Bekämp-
fungsmaßnahmen ist in der Bundesrepublik (wegen der allgemein
guten hygienischen Verhältnisse) sowohl bei der Bevölkerung als
auch bei der Ärzteschaft, die damit häufig konfrontiert wird,
weitgehend verlorengegangen, wie wir aus häufigen Anfragen ersehen
können. Aus diesem Grund wurde dieses Buch konzipiert. Es soll in
einfacher Weise die Bestimmung in der Wohnung aufgefundener
„Tierchen" erlauben und auch dem zoologischen Laien die
Möglichkeit einer Abschätzung der eventuellen Gefährdung des
Menschen durch diese Objekte bieten. Dazu werden die Tiere im
meist bunten Übersichtsbild (mit Schema) vorgestellt (z. T. handelt es
sich um die aus der Bevölkerung eingesandten Objekte!).
Der begleitende Text enthält jeweils die Abschnitte Fundort, Auf-
treten, Biologie und Merkmale, Materialschäden, Erkrankungen,
Bekämpfung und bietet so in übersichtlicher Weise alle notwendigen
Informationen. Dabei wird dem Betroffenen klar, wo Selbsthilfe mög-
lich ist und wo unbedingt der Fachmann herangezogen werden muß.
Gleichzeitig erlaubt er dem Arzt abzuschätzen, ob die vom Patienten
mitgebrachten Objekte die beklagten Symptome bewirken können
oder ob andere Ursachen vorliegen müssen. Auch ist durch dieses
Buch eine frühzeitige Erkennung der als Ungezieferwahn
beschriebenen psychischen Erkrankung gegeben. Neben der
Möglichkeit des bildlichen Erkennens der Schädlinge wird in diesem
Buch deren Bestimmung in einfachen Schlüsseln nach Fundorten,
Hautreaktionen und/oder äußeren Merkmalen (Beinzahl, Flügel,
Größe etc.) angeboten.
Bochum, Februar 1990 BIRGIT und HEINZ MEHLHORN
Danksagung
Die Drucklegung eines Buches in einer ansprechenden Form ist
ohne die Hilfen Dritter nur schwer möglich. So danken wir ganz
herzlich Kollegen, die uns einige Abbildungen überließen:
- Dr. M. MARTINEZ GOMEZ, Kolumbien (Abb. 2.23 B),
- Prof. Dr. J. GRÜNTZIG, Düsseldorf (Abb. 1.1 A, 2.5, 2.27),
- Dr. R. HÜTHER, Bochum (Abb. 3.8 B, 3.19 B., 4.15 A, B),
- Prof. Dr. H. KRAMPITZ, München (Abb. 2.41, 2.42),
- Prof. Dr. W. PETERS, Düsseldorf (Abb. 2.25, 2.28 aus einem
gemeinsamen Buch),
- Dr. S. THOMAS, Lübeck (Abb. 1.1 B, 2.11 A),
Herr J. RAWLINSON erstellte die Positive einiger Bunt- und aller
Schwarzweiß-Abzüge. Frau A. HOGENDORF übernahm sehr sorgfäl-
tig die Textverarbeitung des Manuskripts, und Herr F. THEISSEN
(Essen) zeichnete die Schemata. Ihnen allen gilt unser Dank für
ihre Mühen. Auch möchten wir es nicht versäumen, im Heidelber-
ger Verlagshaus Herrn Dr. J. WIECZOREK und Herrn B. REICHEN-
THALER ganz herzlich dafür zu danken, daß sie für eine ästhetische
Gestaltung dieses Buches sorgten.
Bochum, im Februar 1990 BIRGIT UND HEINZ MEHLHORN
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen,Anwendungshinweise
und Bestimmungstabellen 1
1.1 Was sind Haus- und Hygieneschädlinge? 1
1.2 Fundorte der Tiere im Haus bzw. beim Menschen 2
1.3 Stechende, beißende Arten 3
1.4 Einschleppungsmöglichkeiten 4
1.5 Hautreaktionen bei Stichen/Bissen 5
1.6 Bestimmung nach äußeren Merkmalen 7
1.7 Allgemeine Bekämpfungsmaßnahmen 11
1.8 Ungezieferwahn 12
2 Hygiene- und Gesundheitsschädlinge 15
2.1 Spinnen 16
2.2 Zecken 18
2.3 Milben 23
2.4 Insekten 32
2.4.1 Fliegen 34
2.4.2 Mücken 47
2.4.3 Läuse 48
2.4.4 Flöhe S3
2.4.5 Wanzen 56
2.4.6 Schaben 61
2.4.7 Ameisen 65
2.4.8 Bienen, Wespen, Hornissen 66
2.5 Nager 67
3 Vorratsschädlinge 71
3.1 Milben 74
3.2 Fliegen 75
3.3 Käfer 78
X Inhaltsverzeichnis
3.4 Motten (Schmetterlinge) 92
3.5 Schaben 95
3.6 Fadenwürmer 95
3.7 Schnecken 96
3.8 Nager 97
4 Materialschädlinge 99
4.1 Käfer 100
4.2 Motten (Schmetterlinge) 108
4.3 Staub- und Bücherläuse 110
4.4 Bienen 111
4.5 Wespen 111
4.6 Termiten und Ameisen 112
4.7 Schaben 113
4.8 Silberfischchen 114
4.9 Blattläuse 115
5 Lästlinge 117
5.1 Ameisen 118
5.2 Fliesen 120
5.3 Mücken, Schnaken 122
5.4 Ohrwürmer 123
5.5 Wespen, Hornissen, Bienen 125
5.6 Heimchen, Hausgrillen 129
5.7 Tausend- und Hundertfüßler 130
5.8 Asseln 132
5.9 Spinnentiere 133
6 Nützlinge 139
6.1 Spinnen 139
6.2 Bücherskorpion 139
7 Zufluginsekten bzw. Zufallsgäste 141
7.1 Tausendfüßler 141
7.2 Florfliegen 141
XI Inhaltsverzeichnis
7.3 Fransenflügler, Gewitterwürmchen 142
7.4 Köcherfliegen 143
7.5 Springschwänze 143
7.6 Nachtaktive Schmetterlinge 144
8 Weiterführende Literatur 145
9 Sachverzeichnis 147
1 Grundlagen, Anwendungshinweise und
Bestimmungstabellen
1.1 Was sind Haus- und Hygieneschädlinge?
Von alters her sind zahlreiche Tierarten bekannt, die in die menschliche Behau-
sung eindringen, um dort die Vorräte, die gelagerten Materialien oder den Men-
schen selbst zu befallen. Diese Tierarten, die auf unterschiedliche Weise (Flug,
Zulauf, Körperkontakt, Haustiere; s. Kap. 1.3.) in die Wohnung gelangen können,
vermehren sich dort bei günstigen Bedingungen (Futter, schützende Verstecke) oft
explosionsartig und sind dann nur wieder schwer zu vertreiben. Diese ungebete-
nen Gäste, die bei echten Schadwirkungen als Schädling, Schmarotzer oder Parasit
bzw. pauschalierend als Ungeziefer bezeichnet werden, gehören im wesentlichen
zum zoologischen Stamm Arthropoda (Gliedertiere) mit den einzelnen Gruppen
Zecken, Milben, Spinnen, Skorpione und Insekten. Nur wenige andere Tier-
stämme sind noch beteiligt, können aber, wie z. B. Fadenwürmer (Nematoden)
oder Säugetiere (Ratten, Mäuse), im Einzelfall durchaus in großer Individuen-
dichte auftreten. Im Einzelnen werden bei den Schädlingen nach ihrem Aufent-
haltsort bzw. Schadwirkung folgende Gruppen unterschieden:
Hygiene- und Gesundheitsschädlinge (s. S. 15)
Hierbei handelt es sich um Arten, die direkt durch Stich oder Biß (Blutsauger =
Ektoparasiten) oder indirekt durch Fäkalien (z. B. Ratten) Krankheitserreger des
Menschen bzw. seiner Haustiere übertragen und so zu Krankheiten führen. In
diese Kategorie gehören auch solche Arten, die durch massenhaftes Auftreten
(z- B. Staubmilben) als Auslöser von Allergien indirekt massive Erkrankungen
bewirken.
Vorratsschädlinge (s. S. 71)
Die hier einzuordnenden Tiere befallen gelagerte Nahrungs- und Futtervorräte und
können dabei eventuell ganze Ernten vernichten, was schon in der Bibel beschrieben
und in Inquisitionszeiten Hexen angedichtet wurde. Aber auch in