Table Of ContentLutz Stührenberg, Daniel Streich, Jörg Henke
Wertorientierte Unternehmensführung
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Lutz Stührenberg, Daniel Streich, Jörg Henke
Wertorientierte
Unternehmensführung
Theoretische Konzepte und empirische Befunde
Deutscher Universitäts-Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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1. Auflage Mai 2003
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2003
Lektorat Brigitte Siegel / Stefanie Loyal
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Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
ISBN 978-3-8244-7857-6 ISBN 978-3-322-91443-9 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-91443-9
Vorwort
Eines der meistdiskutierten Führungskonzepte der Betriebswirtschaft der neunziger Jah
re ist im Shareholder Value Ansatz zu sehen.! Selten wurden und werden Diskussionen
über einen betriebswirtschaftlichen Ansatz so emotional geführt. In diesen Diskussions
beiträgen wird oft von folgenden formelhaften Redewendungen gesprochen:2
• Gewerkschaftsführer befürchten den »Rückfall in den Frühkapitalismus«,
• deutsche Betriebswirte sprechen vom »alten Wein in neuen Schläuchen«,
• Analysten konstatieren eine »notwendige Voraussetzung für die Kapitalbeschaf
fung«.
In der Unternehmenspraxis sind unterschiedliche Konzepte zur Messung des Sharehol
der Values3 anzutreffen.
Das Ziel dieser Studie ist es, die Kennzahlen zur Erfolgsmessung einer wertorientierten
Unternehmensfiihrung4 zu beschreiben, kritisch zu hinterfragen und festzustellen, wel
chen Stellenwert die wertorientierte Unternehmensführung in der Praxis besitzt. Darauf
aufbauend sollen Einflussfaktoren auf die Kennzahlen erläutert werden sowie eine Dar
stellung der Integration der Kennzahlen in die Unternehmensführung erfolgen. Analysen
und kritische Bemerkungen räumen verbreitete Missverständnisse aus.
Im ersten Kapitel werden allgemeine Überlegungen zum Terminus »wertorientierte Un
ternehmensfiihrung« ausgeführt. Es folgt die Darstellung der Entwicklung des Sharehol
der Value Ansatzes. Es wird gezeigt, dass eine wertorientierte Unternehmensfiihrung
nicht allein auf der Finanztheorie basiert, vielmehr sind mehrere betriebswirtschaftliche
Theorien integraler Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung. Die Ermitt
lung des Cash Flows - als eine wesentliche Determinante des Shareholder Value Ansat
zes - wird beschrieben und die Bedeutung (des Cash Flows) im Verhältnis zu Buchwert
größen diskutiert. Die Autoren zeigen auf, dass ein betriebswirtschaftlicher Paradigmen
wechseI erfolgen muss, um einen »ökonomischen« Gewinn zu ermitteln. Durch den zu
kunftsgerichteten Charakter der wertorientierten Unternehmensführung treten Verbund
und Prognoseprobleme auf. Praxisnahe Lösungsvorschläge aus der wirtschaftswissen
schaftlichen Literatur zeigen Problemlösungen auf. Die Ermittlung der Kapitalkosten
wird, basierend auf dem Capital Asset Price Model, vorgenommen. Es erschließen sich -
! V gl. grundlegend Rappaport, (1986).
2 Vgl. Bötzel & Schwilling, (1998), Seite V.
Soweit die Gewöhnung an die deutsche Grammatik es zulässt, werden die englischen Fach
begriffe dekliniert.
4 In der Literatur wird häufig der Terminus »Value Based Management« fiir eine wertorien
tierte Untemehmensfiihrung verwendet.
VI Vorwort
aus den Determinanten des Shareholder Value Ansatzes abgeleitet - Postulate für Kenn
zahlen.
Im zweiten Kapitel wird der Terminus »Kennzahl« diskutiert. Traditionell ist die Er
folgsmessung eines Unternehmens anhand von Kennzahlen aus dem Rechnungswesen
zu ermitteln. Deshalb wird eine Diskussion buchwertorientierter Kennzahlen der Be
sprechung wertorientierter Kennzahlen vorangestellt. Die Diskussion der buchwertori
entierten Kennzahlen zeigt, dass diese keine zuverlässigen Indikatoren für Kapitalgeber5
sind. Wertorientierte Kennzahlen bilden eine Alternative zur Erfolgsmessung eines Un
ternehmens. Die ausgewählten Kennzahlen werden erläutert und an den Postulaten für
Kennzahlen gemessen. Eine Zusammenschau hält prägnante Punkte fest.
Eine eigene Befragung6 der 70 M-DAXTM Werte7 verdeutlicht die Relevanz wertorien
tierter Kennzahlen.8 Es erfolgt ein Vergleich der Befragungsergebnisse mit der Studie
von AFRAIADERS.
Das dritte Kapitel widmet sich der Bedeutung der wertorientierten Konzepte. Die Kennt
nis der Kennzahlen ist Voraussetzung für eine wertorientierte Unternehmensfuhrung.
Eine weitere Voraussetzung ist das Wissen über die so genannte Werttreiber, die den
Unternehmenswert erhöhen sollen. Relevante Werttreiber werden aufgezeigt. Eine strikt
monetäre Ausrichtung der Unternehmensfiihrung an den Werttreibern würde mit dem
Verständnis der wertorientierten Unternehmensfiihrung nicht konform gehen. Die Ba
lance Scorecard als Instrument der strategischen Unternehmensführung dient dazu, nicht
finanzielle Unternehmensziele in einem strategischen Handlungsrahmen verstärkt zu be
rücksichtigen. Abschließend wird eine mögliche Integration der Konzepte in die Unter
nehmensführung stufenweise beschrieben.
Das abschließende vierte Kapitel stellt ein Fazit dar. Es schließt sich eine Darstellung
möglicher neuer Perspektiven und Entwicklungen an.
Ganz besonderer Dank gebührt Herm Prof. Dr. Jons T. Kersten, Rektor der Privaten
Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT), unter dessen Schirmherrschaft
diese Studie entstanden ist.
LUTZ STÜHRENBERG, DANIEL STREICH & JÖRG HENKE
5 In den folgenden Ausführungen wird, aus Gründen der besseren Lesbarkeit, die maskuline
Form der themenspezifischen Subjekte, (z. B. Kapitalgeber, Aktionär, Unternehmer u. ä.)
verwendet, die eo ipso die femininen Formen einschließt.
6 Siehe hierzu den Fragebogen im Anhang.
7 Die Bezeichnung M-DAXTM ist ein eingetragenes Warenzeichen der Deutschen Börse AG.
8 Da die Rücklaufquote 26% beträgt, sind allgemeingültige Aussagen nach Auffassung der
Autoren nur eingeschränkt möglich.
Vorwort VII
Autorenprofile:
Daniel Streich (Dipl.-Kaufmann FH) ist im Bereich »Group Finance« eines global täti
gen Unternehmens beschäftigt und als Lehrbeauftragter an der Privaten Fachhochschule
für Wirtschaft und Technik (FHWT)' im Vertiefungsfach »Feasibility Studies« an den
Standorten Vechta (FHWT: www.tbwt.de) und Hannover (Leibniz-Akademie:
www.leibniz-akademie.de) tätig.
Jörg Henke (Dipl.-Ökonom) ist Leiter des Bereichs »Group Finance« eines international
agierenden Konzerns. Er zeichnet verantwortlich für die externe Konzernrechnungsle
gung sowie rur das interne Management-Reporting dieser Unternehmens gruppe.
Prof. Dr. Lutz Stührenberg (Dipl.-Okönom) ist Leiter des Studienbereichs Betriebswirt
schaft an der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT) und vertritt
das Fachgebiet »Management & Organisation«.
VIII Vorwort
Diese Grafik zeigt die gedankliche Grobstrukturierung dieser Studie auf:
Wertorientierung als konzeptioneller Bezugsrahmen
!
Wertorientierung als Bewertungsmethode (Wertrechnung)
!
Wertorientierung als unternehmenswertorientiertes
Performance Measurement
!
Wertorientierung als unternehmenswertorientiertes
Performance Management
!
Wertorientierung als Instrument der strategischen Planung
!
Wertorientierung als umfassendes Führungskonzept
!
Wertorientierung als Unternehmensziel
Abbildung I: Grobstruktur der Studie
Quelle: Eigene Anfertigung.
Vorwort IX
1 Überlegungen zum Terminus "wertorientierte Untemehmensffihrung"
1.1 Grundlagen des Shareholder
Value Konzepts
1.3 Resümee und Postulate filr Kennzahlen
2 Diskussion der Kennzahlen
2.3 Zusanunenschau und empirische Befunde der Kennzahlen
3 Bedeutung wertorientierter Konzepte
3.1 Integration wert 3.2 Erfassung rele 3.3 RoJJe der Balance
orientierter Kon vanter Wert Scorecard in einer
zepte trei>er wertorientierten Un
ternelnnensfilhrung
3.4 Irnp1ementienmg der Wertorientierung in die Untemehmensfilhrung
4 Fazit und Ausblick
Abbildung 2: Feinstruktur der Studie
Quelle: Eigene Anfertigung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort .......................................................................................................................... V
Executive Summary .................................................................................................. XIII
Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................. XV
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ XVII
Formelverzeichnis ..................................................................................................... XIX
1. Überlegungen zum Terminus »Wertorientierte Unternehmensführung« .......... 1
1.1 Grundlagen des Shareholder Value Konzepts.... .............................................. I
1.2 Klassische Spannungsfelder der wertorientierten Unternehmensfiihrung ....... 4
1.2.1 Diskussion Finanztheorie - Koalitionstheorie .... ................................... 5
1.2.2 Diskussion Wettbewerbstheorie - Finanztheorie ................................... 6
1.2.1 Funktion der Unternehmens bewertung .................................................. 7
1.3 Determinanten des Shareholder Values ................ .................. .......... .......... ..... 8
1.3.1 Bedeutung des Cash Flow .................................................................... 10
1.3.1.1 Diskussion Buchwertgrößen - Cash Flow .................. ...... 12
1.3.1.2 Kontext des Verbund-und Prognoseproblems ................. 15
1.3.2 Bedeutung der Kapitalkosten ............................................................... 16
1.3.2.1 Capital Asset Price Model ........ .......................... ........ ...... 17
1.3.2.2 Ermittlung der Eigenkapitalkosten ................................... 22
1.3.2.3 Ermittlung der Fremdkapitalkosten .................................. 23
1.3.2.4 Weighted Average Cost ofCapital ................................... 23
1.4 Resümee und Postulate für Kennzahlen ......................................................... 27