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Vorwissen in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Susanne Weber
Vorwi ssen inder
betri ebswi rtsehaftl ie hen
Ausbildung
Eine struktur- und
inhaltsanalytische Studie
Mit einem Geleitwort
von Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Achtenhagen
DeutscherUniversitäts Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Weber, Susanne:
Vorwissen in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung:
eine struktur-und inhaltsanalytische Studie
/ Susanne Weber. Mit einem Geleitw. von Frank Achtenhagen.
-Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. ; wiesbaden: Gabler, 1994
(Gabler Edition Wissenschaft)
Zugl.: Göttingen, Univ., Diss., 1994
NE:GT
Gedruckt mit Hilfe von Forschungsmitteln des landes Niedersachsen
Der Deutsche Universitäts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der
verlagsgruppe Bertelsmann International.
Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden
© Belriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1994
Lektorat: Cloudia Splittgerber
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Druck und Buchbinder: Strauss-Offset, Märlenbach
ISBN 978-3-8244-6046-5 ISBN 978-3-322-99445-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-99445-5
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile"
(ULRICH, 1985, S. 4).
Geleitwort
Die didaktische Literatur hebt fast ausnahmslos die Bedeutung des Vorwissens für die
effektive und zugleich schülerangemessene Gestaltung der Lehr-Lernprozesse hervor. Sucht
man aber nach Handlungsempfehlungen, so wird man enttäuscht: Die Hinweise sind als
Schlagworte, nicht aber als begründete oder gar empirisch gesicherte Aussagen, die sich
auch auf unterschiedliche Gruppen von Lernern anwenden ließen, formuliert.
Susanne Weber hat mit ihrer Arbeit den ehrgeizigen Versuch unternommen, hier Abhilfe zu
schaffen. Sie zeigt, wie mit Hilfe der Netzwerktechnik sich sowohl Vorwissensstrukturen
als auch Wissensstrukturen nach Durchlaufen eines mehrdimensionalen Lehr-Lern-Arran
gements im Hinblick auf genau definierte Aufgaben erheben und beschreiben lassen. Dabei
macht sie zugleich deutlich, wie sich das Problem umgehen läßt, daß die Befragten mit Ka
tegorien operieren, die nicht die ihren sind. Die Auswertungsprozeduren (mit Hilfe eines
relativ leicht handhabbaren Analyseprogramms) zeigen, wie detailliert die Beschreibungen
der Wissensbestände zu bestimmten Zeitpunkten vorgenommen werden können - und wie
aussagekräftig die Ergebnisse sind.
Die Arbeit geht aber noch einen Schritt weiter, was mir in dieser Form noch nicht in der
Literatur begegnet ist: Frau Weber untersucht nämlich mit Hilfe der von ihr entwickelten
"Fenster-Technik", welches Verständnis von den bei der Netzwerkbildung verwendeten Be
griffen die Lernenden in die Lehr-Lernprozesse einbringen. Dabei zeigen sich bemerkens
werte - und überraschende - Ergebnisse, die verdeutlichen, wie unscharf und unklar die zu
vermittelnden Konzepte zu verschiedenen Zeitpunkten für die Lernenden sein können. So
wird die Notwendigkeit der Vorwissenserhebung nochmals beeindruckend unterstrichen.
Der Forschungszugriff und die erzielten Ergebnisse markieren einen wesentlichen Fort
schritt für die Didaktik und Methodik des betriebswirtschaftlichen Unterrichts - wobei sich
die Vorgehensweise aber unschwer auf andere Fachgebiete ausweiten läßt. Von daher ist
dieser Arbeit zu wünschen, daß sie die verdiente Aufmerksamkeit erfahrt; nicht nur Theo
retiker, sondern auch -und gerade -Praktiker können von ihrer Lektüre profitieren.
Göttingen, Februar 1994 Frank Achtenhagen
Vorwort
Das Vorwissen der Lernenden findet in der didaktischen Literatur als zentrale Variable der
Lehr-Lernprozesse Erwähnung, wird aber kaum systematisch behandelt. Der hier
vorgelegte Text ist als Versuch entstanden, Vorwissen unter dem Aspekt der Vernetztheit,
Komplexität und Prozeßorientierung reliabel und valide zu erheben, zu beschreiben und zu
bewerten sowie zieladäquate Veränderungen aufzuzeigen.
Mit der Einbindung in den Kontext des am Seminar für Wirtschaftspädagogik der Georg
August-Universität Göttingen durchgeführten Projektes "Lernen, Denken, Handeln in kom
plexen ökonomischen Situationen unter Nutzung neuer Technologien in der kaufmännischen
Berufsausbildung" lassen sich die erzielten Ergebnisse auf übergreifende fachdidaktische
Fragestellungen des Betriebswirtschaftslehreunterrichts beziehen.
Wie nach Abschluß jeden Forschungsprojektes üblich und nötig, schulde auch ich vielen
Dank:
Für finanzielle Unterstützung danke ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Zu ganz besonderem Dank verpflichtet fühle ich mich Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Achtenha
gen gegenüber für das mir entgegengebrachte Vertrauen, für den beachtlich großen
Freiraum zur Durchführung des Projektes, für die hervorragenden Arbeitsbedingungen und
die Betreuung meiner Arbeit.
Mein Dank gilt im weiteren einerseits den im Projekt involvierten Lehrern der Berufsbil
denden Schule in Einbeck, ohne deren Kollegialität und Geduld die Erprobung des ent
wickelten Instrumenten-Mix nicht möglich gewesen wäre, sowie andererseits allen beteilig
ten Schülern, die mit großem Interesse und Ausdauer an der Untersuchung teilnahmen.
Wichtig und hilfreich für das Gelingen dieser Arbeit waren auch die vielen wertvollen Im
pulse sowie die anregende Kritik in zahlreichen Gesprächen mit den Kollegen des Seminars
für Wirtschaftspädagogik. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!
Weiter möchte ich mich bei allen studentischen Hilfskräften bedanken, die in vielfältiger
Weise im Projekt mitgewirkt haben. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei Thomas Kohne
für die vielen kritisch-konstruktiven Diskussionen und die Mithilfe bei der Datenauswer
tung.
Ebenfalls danke ich Cornelia Hamm und Anne Braun für die Übernahme der Textgestal
tung.
Schließlich gilt mein Dank meiner Familie sowie meinen Freunden, die mich stets ermutigt
und liebevoll unterstützt haben.
Göttingen, Februar 1994 Susanne Weber
Inhaltsverzeichnis
Seite
o.
Problemstellung .................................................................................... 1
1. Berücksichtigung und Bedeutung des Vorwissens in verschiedenen
ausgewählten theoretischen Ansätzen ......................................................... 9
1.1 Berücksichtigung und Erfassung des Vorwissens in der
Allgemeinen Didaktik und in der Didaktik des Wirtschaftslehre-
unterrichts ................ " ................................................................... 9
1.2 Berücksichtigung des Vorwissens in der Psychologie ................................ 14
1.3 Entwicklung einer auf den Theoriestand bezogenen Forschungs-
strategie ..................................................................................... 18
2. Entwicklung des Evaluationsinstrumentariums ........................................... 19
2.1 Methodische VoTÜberlegungen ........................................................... 19
2.2 Vorstudie .................................................................................... 31
2.2.1 Entwicklung der Netzwerkbildung ........................................... 31
2.2.2 Entwicklung der "Fenster-Technik" ......................................... 51
2.2.3 Ergebnisse der Vorstudie ...................................................... 51
2.3 Design ....................................................................................... 52
3. Durchführung der Untersuchung ............................................................ 56
4. Auswertung der erhobenen Daten ........................................................... 62
4.1 Analyse der Netzwerkbildung ............................................................ 62
4.1.1 Theoretische Überlegungen zur Beschreibung von Vor-
wissensstrukturen ............................................................... 62
4.1.2 Aufbereitung der Wissensnetze ............................................... 81
4.1.3 Deskription der Netzwerkdaten ............................................... 81
4.1.4 Einzelfallanalyse ................................................................ 92
4.1.5 Gruppenanalyse ................................................................ 114
4.1.5.1 Statistische Analysen auf der Basis der Struk-
turmerkmalsvariablen ............................................. 114
4.1.5.2 Qualitative inhaltliche Analyse (Modale Netze) ............... 123
4.1.6 Zusammenfassung der Ergebnisse der Netzwerkbildung ................. 137
XII Inhaltsverzeichnis
4.2 Analyse der Fenster-Technik ............................................................ 139
4.2.1 Theoretische Überlegungen zur Begriffsbildung .......................... 139
4.2.2 Einzelfallanalyse ............................................................... 152
4.2.2.1 Aufbereitung der Daten zur Fenster-
Technik .............................................................. 152
4.2.2.2 Analyse ausgewählter Begriffe anhand eines
einzelnen Schülers ................................................. 154
4.2.3 Zusammenfassung der Ergebnisse der Fenster-Technik .................. 169
S. Gütekriterien des Verfahrens der Netzwerkbildung .................................... 171
5.1 Einführung ................................................................................. 171
5.2 Theoretische Überlegungen hinsichtlich der Gütekriterien .......................... 172
5.3 Empirische Überprüfung der Gütekriterien ........................................... 180
5.3.1 Objektivität ..................................................................... 180
5.3.2 Reliabilität ...................................................................... 181
5.3.3 Validität ......................................................................... 194
5.3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse hinsichtlich der Gü-
tekriterien ....................................................................... 197
6. Resümee und Ausblick .......................................................................... 199
Literaturverzeichnis ................................................................................ 203
Anhang ................................................................................................ 231
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Elementare Einheiten eines propositionalen Netzwerkes .................... 20
Abbildung 2: Systemtheoretische Betrachtung der Unternehmenswelt .................... 21
Abbildung 3: Vereinfachtes Modell des Auftragwesens ..................................... 22
Abbildung 4: Relationstypen im Rahmen des networking nach DANSEREAU,
MC DONALD, COLLINS, GARLAND, HOLLEY, DIEKHOFF
& SELBY (1979) ................................................................. 29
Abbildung 5: Veranschaulichung der hypothetischen Vorgänge bei der Erhe-
bung von Daten über Wissen .................................................... 30
Abbildung 6: Herkunft der Konzepte ........................................................... 33
Abbildung 7: 65 Konzepte des Pools (Konzeptübersicht) .................................... 34
Abbildung 8: 65 Konzepte in der Systematik von WÖHE ................................... 36
Abbildung 9: Aggregierte Relationen ........................................................... 38
Abbildung 10: Abgleich der Relationen mit diversen Arbeiten (Relationsvor-
schlag) .............................................................................. 39
Abbildung 11: Ergebnis des Abgleiches bzw. tatsächlich eingesetzte Relationen ......... 40
Abbildung 12: Zuordnung der Konzepte zu den Bereichen BWL, VWL und
RECHT ............................................................................. 43
Abbildung 13: Beispiele für Zuordnungen ...................................................... 44
Abbildung 14: Beispiel für eine Codierung -Organigramm .................................. 45
Abbildung 15: Gesamte BWL-Konzepte kategorisiert nach WÖHE ......................... 47
Abbildung 16: Gesamte BWL-Konzepte kategorisiert nach WÖHE.
Fokus: Aufbau des Betriebes .................................................... 48
Abbildung 17: Gesamte BWL-Konzepte kategorisiert nach WÖHE.
Fokus: Betriebliche Produktionsfaktoren ...................................... 49
Abbildung 18: Gesamte BWL-Konzepte kategorisiert nach WÖHE.
Fokus: Menschliche Arbeitsleistung ........................................... 50
Abbildung 19: Design .............................................................................. 55