Table Of ContentCarolin Bock
Vorteilhaftigkeit hybrider Finanzinstrumente gegenüber
klassischen Finanzierungsformen unter Unsicherheit
GABLER RESEARCH
Carolin Bock
Vorteilhaftigkeit hybrider
Finanzinstrumente gegenüber
klassischen Finanzierungs-
formen unter Unsicherheit
Eine Unternehmenssimulation
unter Berücksichtigung der
steuerlichen Rahmenbedingungen
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wolfram Scheffler
RESEARCH
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Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg, 2009
1. Auflage 2010
Alle Rechte vorbehalten
© Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2010
Lektorat: Ute Wrasmann | Anita Wilke
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Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8349-2003-4
Meinen Eltern
und Robert
in tiefster Dankbarkeit
Geleitwort
Mezzanine-Kapital kam in den vergangenen Jahren zunehmend in der Unternehmens-
finanzierung zum Einsatz. Als Mischform zwischen klassischem Eigen- und Fremdkapital
weist es Elemente beider Kapitalformen auf. Bei einer restriktiven Vergabe von Fremdkapital
durch Banken bot Mezzanine-Kapital Unternehmen eine zusätzliche Finanzierungsquelle. Die
Ausgestaltung kann nach individuellen Kriterien sehr flexibel erfolgen. Zudem wird durch die
(teilweise) erfolgsabhängige Vergütung von Mezzanine-Kapital eine Beteiligung von Kapi-
talgebern am Unternehmenserfolg unter gleichzeitigem Ausschluss von Mitspracherechten
ermöglicht. Hierdurch stellen hybride Finanzinstrumente eine attraktive Alternative zu klassi-
schem Eigenkapital in der Unternehmensfinanzierung dar.
Die Vorteilhaftigkeit hybrider Finanzinstrumente hängt allerdings von mehreren Determi-
nanten ab. Zu den Einflussgrößen gehört insbesondere die Zusammensetzung der Instrumente
aus erfolgsabhängigen und erfolgsunabhängigen Vergütungselementen, die nicht nur die
bilanzielle, sondern auch die steuerrechtliche Einordnung bedingt. In der vorliegenden Unter-
suchung wird der Einfluss der Besteuerung der Kapitalflüsse aus verschiedenen Finanzie-
rungsformen ausführlich untersucht.
Eine Vielzahl an Untersuchungen befasst sich mit den unterschiedlichen Gestaltungsmöglich-
keiten hybrider Finanzinstrumente, deren bilanzieller Einstufung sowie den steuerrechtlichen
Folgen. In den meisten Analysen werden diese Aspekte allerdings isoliert entweder für den
Kapitalnehmer oder die Kapitalgeber betrachtet. Es fehlt an einer integrierten Sichtweise,
welche die Vorteilhaftigkeit von Mezzanine-Kapital für beide Seiten gemeinsam untersucht.
Dies leistet Frau Dr. Bock durch die Einbeziehung der Interessen von Kapitalnehmer und
Kapitalgeber in eine umfassende Unternehmenssimulation, um die Vorzüge von Eigen-,
Fremd- und Mezzanine-Kapital gegeneinander abzuwägen.
Die Vorteilhaftigkeitsanalyse erfolgt auf Basis modelltheoretischer Überlegungen. Frau
Dr. Bock stellt ein komplexes Unternehmensmodell auf, anhand dessen ein Vergleich der Fi-
nanzierung durch Fremdkapital mit der von Eigen- und Mezzanine-Kapital erfolgt. Sie hat
sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die Einflussfaktoren für die Vorteilhaftigkeit von Mezza-
nine-Kapital zu bestimmen. Hierzu muss der Unsicherheit über die künftige Unternehmens-
entwicklung Rechnung getragen werden, die sich wesentlich auf die erfolgsabhängige Ent-
lohnung bei Eigen- und Mezzanine-Kapital auswirkt. Dies leistet Frau Dr. Bock, indem sie
die Vorteilhaftigkeit der Finanzierungsformen für Kapitalnehmer und Kapitalgeber auf Basis
einer Risikoanalyse bestimmt. Die finanziellen Rückflüsse für beide Seiten werden mittels
aufwendiger Monte-Carlo-Simulationen ermittelt.
Umfängliche Sensitivitätsanalysen auf Basis dieser Simulationsrechnungen ermöglichen es,
die Einflüsse verschiedener Determinanten auf die Vorteilhaftigkeit hybrider Finanzinstru-
VIII Geleitwort
mente herauszuarbeiten. Es kann zum einen in einer Risiko-Nutzen-Analyse gezeigt werden,
dass die Risikoeinstellungen von Kapitalnehmer und Kapitalgeber wesentlichen Einfluss da-
rauf ausüben, ob die Kapitalbereitstellung über Eigen-, Fremd- oder Mezzanine-Kapital
erfolgt. Zum anderen führen die Analysen zu dem Ergebnis, dass unterschiedliche Erwar-
tungen von Kapitalnehmer und Kapitalgeber über die künftige Entwicklung des
Unternehmens dazu führen können, dass Mezzanine-Kapital klassischen Finanzierungsformen
vorgezogen wird oder nicht. Die daraus ableitbaren Ergebnisse können Unternehmen und
Kapitalgebern gleichermaßen als Entscheidungshilfe bei Finanzierungsfragen dienen.
Wesentliches Verdienst der Arbeit von Frau Dr. Bock ist es, dass die steuerlichen Rahmen-
bedingungen in die Analyse einbezogen werden. Hierdurch wird deutlich, dass eine steuer-
liche Einordnung des hybriden Finanzinstruments als Fremdkapital mit einer damit verbunde-
nen Abzugsfähigkeit der Schuldzinsen – auch bei teilweise erfolgsabhängiger Vergütung des
Instruments – einen großen Vorteil darstellt. Ich wünsche der Arbeit von Frau Dr. Bock, dass
sie in Wissenschaft und Praxis weite Aufmerksamkeit und Verbreitung finden wird.
Wolfram Scheffler
Vorwort
Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Steuerlehre, an der Friedrich-Alexan-
der-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu ihrem Gelingen haben einige Personen auf unter-
schiedliche Weise beigetragen. Bei ihnen möchte ich mich an dieser Stelle bedanken.
Zunächst gilt mein Dank meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Wolfram Scheffler für seine
Unterstützung und seine zahlreichen fachlichen Anregungen während des Verfassens der Ar-
beit. Bei Herrn Prof. Dr. Klaus Henselmann bedanke ich mich für die freundliche Bereit-
schaft, die Erstellung des Zweitgutachtens zu übernehmen.
Der Gleichstellungskommission der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen
Universität München danke ich für die Förderung zur Veröffentlichung meiner Dissertation.
Meinen Kollegen am Lehrstuhl gelang es, ein äußerst angenehmes Arbeitsklima zu schaffen,
so dass ich mich immer gern an die vergangenen Jahre der Zusammenarbeit, an die Kollegia-
lität und an freudige gemeinsame Erlebnisse erinnern werde. In fachlichen Diskussionen
gaben mir meine Kollegen wertvolle Anregungen, und viele aufmunternde Worte trugen
immer wieder dazu bei, mich zu motivieren. Dr. Bernhard Röhrs unterstützte mich als „großer
Doktorbruder“ während dieser Zeit in unzähligen Belangen und schaffte es durch seine ru-
hige, freundschaftliche und humorvolle Art, mir die vielen gemeinsamen Arbeitsstunden un-
vergesslich werden zu lassen. Bei Michael Beigler bedanke ich mich zutiefst für die fachli-
chen Gespräche und Denkanstöße, für seine bereitwillige und unermüdliche Korrektur des
Manuskripts und für seine Freundschaft.
Zudem danke ich meinen Freunden Sabine Döschl, Michael Mattern, Dr. Lars Micker, Lena
Schneider und Dr. Jana-Denise Weber für ihre Unterstützung bei den Korrekturarbeiten.
Delphine und Florian Markart möchte ich dafür ein Dankeschön aussprechen, dass sie mir
gerade in der Endphase der Dissertation bewusst haben werden lassen, was es tatsächlich
heißt, eine Prüfung des Lebens zu meistern.
Mein Lebensgefährte Robert Gietl hat in besonderem Maße dazu beigetragen, emotionale
Höhen und Tiefen der Dissertationszeit zu bewältigen. Ihm danke ich von Herzen für seine
Geduld, seine Unterstützung sowie seine Liebe und dafür, dass er während dieser arbeitsin-
tensiven Zeit immer wieder Optimismus in mir weckte. Zu guter Letzt gebührt ein großes
Dankeschön meiner Familie, insbesondere meinem Bruder Thomas und meinen Eltern, deren
liebevolle Begleitung für mich von unermesslichem Wert ist. Ohne ihren uneingeschränkten
und selbstlosen Rückhalt wären mir viele Schritte meines Lebens – nicht nur im Rahmen
meiner Ausbildung – unmöglich gewesen.
Carolin Bock
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... XVII(cid:3)
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................... XXI(cid:3)
Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................... XXVII(cid:3)
Symbolverzeichnis ............................................................................................................. XXXI(cid:3)
1(cid:3) Einführung ........................................................................................................................... 1(cid:3)
1.1(cid:3) Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit .................................................................. 1(cid:3)
1.2(cid:3) Gang der Untersuchung .................................................................................................. 7(cid:3)
2(cid:3) Untersuchungsgegenstand ................................................................................................. 11(cid:3)
2.1(cid:3) Entscheidungssituation ................................................................................................. 11(cid:3)
2.2(cid:3) Bestimmung der Vorteilhaftigkeit der Finanzierungsformen ...................................... 15(cid:3)
2.2.1(cid:3) Vorgehensweise ................................................................................................... 15(cid:3)
2.2.2(cid:3) Ergebnisanalyse .................................................................................................... 18(cid:3)
3(cid:3) Methodische Grundlagen ................................................................................................... 27(cid:3)
3.1(cid:3) Aufbau des Entscheidungsmodells und Beschreibung der Modellkomponenten ........ 27(cid:3)
3.1.1(cid:3) Definition des Entscheidungsfelds ....................................................................... 27(cid:3)
3.1.2(cid:3) Definition des Zielsystems der Entscheidungsträger ........................................... 30(cid:3)
3.1.3(cid:3) Ermittlung der Risiko-Nutzen-Funktion .............................................................. 33(cid:3)
3.1.3.1(cid:3) Definition der Zielgröße ............................................................................... 33(cid:3)
3.1.3.2(cid:3) Die Risiko-Nutzen-Funktion bei Risikoaversion ......................................... 36(cid:3)
3.1.3.3(cid:3) Die Risiko-Nutzen-Funktion bei Risikofreude ............................................ 39(cid:3)
3.1.3.4(cid:3) Rationale Entscheidung mit Hilfe der Risiko-Nutzen-Funktion .................. 41(cid:3)
3.1.4(cid:3) Vorteilhaftigkeitskriterium und Entscheidungsfindung ....................................... 43(cid:3)
3.2(cid:3) Modellbildung .............................................................................................................. 45(cid:3)
3.2.1(cid:3) Teilsteuerrechnung und Veranlagungssimulation ................................................ 46(cid:3)
3.2.2(cid:3) Unternehmenssimulation nach Monte-Carlo-Verfahren als
Modellierungsmethode ......................................................................................... 47(cid:3)
3.2.3(cid:3) Modellierung der Inputgrößen für die Monte-Carlo-Simulation ......................... 51(cid:3)
3.3(cid:3) Berücksichtigung von Steuereffekten im Entscheidungsmodell .................................. 55(cid:3)
3.3.1(cid:3) Ausgestaltung als Totalmodell oder Partialmodell .............................................. 55(cid:3)
3.3.2(cid:3) Kapitalwertmethode und Vermögensendwertmethode ........................................ 59(cid:3)
XII Inhaltsverzeichnis
3.3.3(cid:3) Umsetzung der Berücksichtigung von Steuereffekten anhand von
Finanzplänen ........................................................................................................ 62(cid:3)
4(cid:3) Hybride Finanzinstrumente als Zwischenform von Eigen- und Fremdkapital .................. 65(cid:3)
4.1(cid:3) Definition und Abgrenzung .......................................................................................... 65(cid:3)
4.2(cid:3) Merkmale, Vergütungselemente und Einsatzgebiete ................................................... 68(cid:3)
4.3(cid:3) Vorteilhaftigkeit durch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten .................................... 73(cid:3)
5(cid:3) Darstellung der Methodik und Vorgehensweise anhand der Grundalternativen des
Modells .............................................................................................................................. 79(cid:3)
5.1(cid:3) Inputfaktoren für Unternehmenssimulation ................................................................. 79(cid:3)
5.1.1(cid:3) Ökonomische Inputdaten ...................................................................................... 79(cid:3)
5.1.1.1(cid:3) Zinssätze ....................................................................................................... 79(cid:3)
5.1.1.2(cid:3) Steuerrechtliche Regelungen und Steuersätze .............................................. 81(cid:3)
5.1.1.3(cid:3) Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag ............................................... 81(cid:3)
5.1.1.4(cid:3) Gewerbesteuer .............................................................................................. 87(cid:3)
5.1.1.5(cid:3) Einkommensteuer ......................................................................................... 89(cid:3)
5.1.2(cid:3) Quantifizierung der Besteuerung der Finanzinstrumente ..................................... 92(cid:3)
5.1.2.1(cid:3) Besteuerung der Finanzinstrumente aus Sicht des Kapitalnehmers ............. 92(cid:3)
5.1.2.2(cid:3) Besteuerung der Finanzinstrumente aus Sicht des Kapitalgebers ................ 95(cid:3)
5.1.3(cid:3) Inputdaten für Finanzinstrumente ........................................................................ 96(cid:3)
5.1.3.1(cid:3) Fremdfinanzierung ....................................................................................... 97(cid:3)
5.1.3.2(cid:3) Eigenkapitalfinanzierung ............................................................................. 98(cid:3)
5.1.3.3(cid:3) Hybrides Finanzinstrument ........................................................................ 100(cid:3)
5.2(cid:3) Ausgestaltung der Unternehmenssimulation .............................................................. 104(cid:3)
5.2.1(cid:3) Bilanzplanung ..................................................................................................... 106(cid:3)
5.2.1.1(cid:3) Datenbasis .................................................................................................. 106(cid:3)
5.2.1.2(cid:3) Aufstellung der Planungsbilanz ................................................................. 109(cid:3)
5.2.1.3(cid:3) Zeitliche Entwicklung der Bilanzpositionen .............................................. 110(cid:3)
5.2.2(cid:3) GuV-Planung ...................................................................................................... 113(cid:3)
5.2.2.1(cid:3) Datenbasis .................................................................................................. 113(cid:3)
5.2.2.2(cid:3) Aufstellung der Planungs-GuV .................................................................. 119(cid:3)
5.2.2.3(cid:3) Zeitliche Entwicklung der GuV-Positionen ............................................... 121(cid:3)
5.3(cid:3) Ausgestaltung der Monte-Carlo-Simulationen für die Entwicklung der Daten von
Bilanz und GuV .......................................................................................................... 123(cid:3)