Table Of ContentVertrauen in Nationen durch
kulturelle Nähe?
Tuuli-Marja Kleiner
Vertrauen in Nationen
durch kulturelle Nähe?
Analyse eines sozialen Mechanismus
Tuuli-Marja Kleiner
Marburg, Deutschland
ISBN 978-3-658-02674-5 ISBN 978-3-658-02675-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-02675-2
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In Erinnerung an meinen Vater!
Danksagung
Die Arbeit an dieser Dissertation hat mich nicht nur in wissenschaftlicher, son
dern auch in menschlicher Hinsicht reifen lassen. Während dieses melujährigen
Projektes habe ich viel über mich lernen dürfen und bin heute dankbar dafür.
Die Fertigstellung eines länger andauernden Projektes bedarf jedoch im
mer auch der Beiträge weiterer Personen. Ich möchte daher jenen Menschen
meinen tiefen Dank aussprechen, die direkt oder indirekt am Zustandekommen
dieses Buches beteiligt waren.
In erster Linie danke ich meinem Doktorvater Holger Lengfeld. Er hat
mir die Möglichkeit und nicht zuletzt den Anstoß dazu gegeben, mich der vorlie
genden Fragestellung zuzuwenden und mir bis zur Fertigstellung dieser Arbeit
wertvolle Hinweise und Unterstützung zukommen lassen.
Im fachlichen Gespräch mit Kollegen habe ich außerdem mehrfach von
deren unschätzbarem Wissen profitiert. Für wertvolle Anmerkungen, Hinweise
und Literaturempfehlungen möchte ich mich daher bei Hendrik Lange, Jochen
Mayerl, Gunnar Otte und Markus Weber bedanken. Hilfreiche Kommentare habe
ich auch von meiner Freundin Susanne Löffler erhalten. Sie hat außerdem die
Betaversion dieser Arbeit Korrektur gelesen. Vielen Dank, Susanne!
Tief beeindruckt hat mich das selbstlose Angebot von Daniela Keller,
meine Arbeit vor Drucklegung nochmals auf Rechtschreibfehler zu prüfen. Herz
lichen Dank fiir diese außerordentliche Unterstützung!
Zur Durchführung erster Berechnungen hat Jochen Götz Makros fiir mich
progrannniert. Vielen Dank, Jochen!
Marisha Shabaz von der Graduate School an der WiSo-Fakultät in Ham
burg danke ich fiir ihren engagierten Einsatz in Organisations-und Verwaltungs
fragen. Für die freundliche Unterstützung und unkomplizierte Abwicklung bei
der Veröffentlichung dieser Arbeit danke ich Monika Mühlhausen vom Springer
VS. Auch möchte ich mich bei unseren studentischen Hilfskräften Simone Ritter
und Lukas Tramberend fiir ihre bibliographischen Recherchen und die abschlie
ßende Überprüfung der verwendeten Literatur bedanken.
Mein besonderer Dank gilt meiner geschätzten Kollegin und Freundin
Nicola Bücker. Ihr überaus klarer Verstand und ihre uneigennützige Hilfsbereit
schaft haben in der Endphase meiner Promotion zu diverser konstruktiver Kritik
an meiner Schrift gefiihrt, welche fiir deren qualitative Verbesserung von großem
Wert war und ist. Herzlichen Dank, Nicola!
Schließlich möchte ich mich ganz besonders bei Jochen Hirschle bedan
ken. Er hat diese Studie ein ganzes Stück weit mit begleitet und mir auch in
schwierigen Phasen zur Seite gestanden. Neben seiner konstruktiv-kritischen
Unterstützung in konzeptionellen Aspekten hat er mir auch methodische Fragen
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immer wieder geduldig beantwortet und mich nach besten Kräften unterstützt.
Jochen, ich danke Dir aus tiefstem Herzen, Du selbst weißt am besten wofür
alles.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in das Thema und Anlage der Unter.uchung• ••••••••••••••••••••••• 15
2 Da. Vertrauen.phänomen und kultureOe Ähnlichkeiten ......................... 23
2.1 Die Komplexität des Vertraueosphänomeos .......................................... 23
2.2 Die Bedeutung von Vertraueo: Vertraueo als unabhängige Variable ..... 25
2.3 Wie eotsteht Vertraueo? Vertrauen als abhängige Variable ................... 28
2.3.1 Vertraueostypeo ................................................................................. 28
2.3.2 Ein klassischer Ansatz [Georg Simmel] ............................................ 29
2.3.3 Gegeowärtige Ansätze der Vertraueosgeoerierung ............................ 32
2.3.4 Zusammenfassung, Hypothese und weiteres Vorgeheo ..................... 67
3 Erklärende Konzepte: Kultur und Werte .................................................. 71
3.1 Das Konzept der Kultur. ......................................................................... 71
3.2 Konzeptualisierung und Bedeutung von Werten .................................... 72
3.2.1 DerWertebegriff. ............................................................................... 73
3.2.2 Eigeoschafteo von Werteo ................................................................. 74
3.2.3 Werte und Verhalten .......................................................................... 75
3.2.4 Werte im gesellschaftlicheo Ebeoeosystem ....................................... 77
4 Der nationale Charakter .............................................................................. 81
4.1 Der kulturelle Hintergrund der Persöulichkeit [Ralph Linton] ............... 81
4.2 Nationaler Charakter und modale Persöulichkeiteo [Alex lokeies] ....... 84
4.2.1 Gemeinsame Grenzeo von Staat und Kultur ...................................... 89
4.2.2 Zur Diskussion um Wertehomogeoitäten innerhalb von Nationeo .... 90
4.2.3 Fazit -nationaler Charakter und Prototypeo ...................................... 95
5 Ein Bild vom Anderen• ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 97
5.1 Die soziale Ideotität und ihre Bedeutong fiir die Wahrnehmung
anderer .................................................................................................... 98
5.2 Die Notweodigkeit nationaler Bilder ................................................... 101
5.3 Ein Nationeobild entsteht... .................................................................. 103
5.4 Übermittlung und Verzerrung von Informationeo. ............................... 107
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6 Bedeutende Werte in Europa •••••••••••••••••••••••••••.......•••••••••••••••••••••••••••••••••• 111
6.1 Modemisierungstheorie & das europäische Konzept der Moderne ...... 112
6.2 Der europäische Verfassungsprozess und das Primärrecht der
Europäischen Union -Zeugnis der Existenz eines kulturellen Ideals in
Europa .................................................................................................. 117
6.2.1 Zusammensetzung und Arbeit des Konvents ................................... 119
6.2.2 Die Charts und ihre Bedeutung ........................................................ 121
6.3 Europa in der Postmoderne: Das Forschungsprogramm Ronald F.
Ingleharts .............................................................................................. 122
7 Synthese der theoreti.chen Au.führungen und Ableitung der
zentralen The.en. ........................................................................................ 131
7.1 Der kulturalistische Ähnlichkeitsmechanismus - Generierung von
Vertrauen in fremde Nationen .............................................................. 131
7.2 Der kulturalistische Ähnlichkeitsmechanismus im europäischen
Kontext ................................................................................................. 138
8 Kulturdimen.ionen europäischer Ge.ellschaften .................................... 141
8.1 Operationale Aspekte ........................................................................... 142
8.2 Gesellschaftliche Teilsysteme und kulturelle Werte ............................ 148
8.2.1 Politische Kultur: Autoritätshörigkeit
und Demokratieun!erstützung .......................................................... 150
8.2.2 Trennung von Kirche und Staat ....................................................... 152
8.2.3 Vorstellungen von der Gleichheit der Geschlechter ........................ 155
8.2.4 (Post)moderne Vorstellungen von Partnerschaft und Ehe ............... 158
8.2.5 Ökonomische Performanz und Kultur ............................................. 160
8.2.6 Bevölkerungsgröße .......................................................................... 166
8.2.7 SpezifIzierung der zentralen Hypothesen. ........................................ 166
8.3 Die Abhängige Variable: Vertrauen in Nationen ................................. 167
8.3.1 Operationalisierung und Datenlage des Vertrauens in Nationen ..... 168
8.3.2 Univariate Verteilungen des Vertrauens aufMakroebene ............... 169
8.4 Die unabhängigen Variablen: Kulturelle Werte und Strukturfaktoren.173
8.4.1 Operationalisierung und Dateulage der Determinanten ................... 173
10
8.4.2 Univariate Verteilungen kultureller Werte und struktureller Faktoren
im innereuropäischen Vergleich ...................................................... 179
9 Internationales Vertrauen -Zusammenhänge auf der Makroehene ••••• 189
9.1 Bestimmung der Vertrauensstärke und der kulturellen Unterschiede
zwischen den Nationen ......................................................................... 189
9.1.1 Die Ermittlung der Vertrauensstärke zwischen den Nationen ......... 190
9.1.2 Die Bestimmung kultureller Unterschiede zwischen den Nationen. 191
9.2 Der kulturalistische Ähnlichkeitsmechanismus im Test: Bivariate
Zusammenhänge auf Makroebene ........................................................ 192
9.3 Der kulturalistische Ähnlichkeitsmechanismus im Test: Multivariate
Zusammenhänge auf Makroebene ........................................................ 197
9.4 Operationalisierung der qualifizierten Ähnlichkeitsthese .................... 201
9.5 Interpretation der Analysen zur qualifizierten Ähnlichkeit auf
Makroebene .......................................................................................... 203
10 Transnationales Vertrauen - Individuelles Nationenvertrauen •••••••••••. 207
10.1 Wahl der Analysernethode ................................................................... 207
10.2 Das logistische Modell ......................................................................... 216
10.3 Analyse und Interpretation der FE-Modelle ......................................... 217
10.3.1 Der Eiufluss der einzelnen Wertedimensionen auf das
· individuelle Nationenvertrauen. ..................................................... 218
10.3.2 Der Einfluss kultureller Distanz auf das individuelle
· Nationenvertrauen ......................................................................... 225
10.3.3 Der Einfluss qualifizierter Ähnlichkeit auf das individuelle
· Nationenvertrauen ......................................................................... 230
10.4 Zusammenfassung und Diskussion des empirischen Teils ................... 232
11 Gesamtzu.ammenfa• •u ng und Diskus.ion der Ergebni• •e ••••••••••••••••••••• 235
11.1 Gesamtzusammenfassung .................................................................... 235
11.2 Erkenntnisse, Weiterentwicklungspotential und Ausblick ................... 241
11.2.1 Inhaltliche Erkenntnisse und deren Bedentung fiir die EU ............ 241
11.2.2 Methodologische Aspekte der Studie ............................................ 244
11.3 Grenzen und weiterführende Forschungsvorschläge ............................ 246
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Description:Warum vertrauen die Menschen eines Landes fremden Nationen? Die europäische Finanzkrise hat Hoffnungen zerstört, dass wirtschaftliche und politische Verflechtungen automatisch zu gegenseitigem Vertrauen führen. Tuuli-Marja Kleiner geht daher der Frage nach, welche Bedeutung der gesellschaftlichen