Table Of ContentWolfgang Eric Wagner
Universitätsstift
und Kollegium in Prag,
Wien und Heidelberg
Europa im Mittelalter
Band 2
fs\té* ^¡#L'' t-f' :.• ' Abhandlungen und
y*.f~ Beiträge zur historischen
r
Komparatistik
Herausgegeben
von
Michael Borgolte
Wolfgang Eric Wagner
Universitätsstift
und Kollegium in Prag,
Wien und Heidelberg
Eine vergleichende Untersuchung
spätmittelalterlicher Stiftungen
im Spannungsfeld
von
Herrschaft und Genossenschaft
Akademie Verlag
DissertationamInstitutfürGeschichtswissenschaften
derPhilosophischenFakultät IderHumboldt-UniversitätzuBerlin
währenddesDekanatesvonProf. Dr.WolfgangKaschuba
1. Gutachter: Prof. Dr. MichaelBorgolte(Berlin)
2. Gutachter: Prof. Dr.JohannesHelmrath(Berlin)
3. Gutachter: Prof.Dr.TilmannSchmidt (Rostock)
TagderDisputation: 18.Januar 1999
DieDeutscheBibliothek CIP-Einheitsaufnahme
-
Wagner,WolfgangEric:
UniversitätsstiftundKollegiuminPrag,WienundHeidelberg:
einevergleichendeUntersuchungspätmittelalterlicherStiftungen
im Spannungsfeldvon HerrschaftundGenossenschaft/
WolfgangEricWagner Berlin:Akad.Verl., 1999
(EuropaimMittelalter;-Bd.2)
Zugl.:Berlin,Humboldt-Univ.,Diss.,1999
ISBN3-05-003428-9
©AkademieVerlagGmbH,Berlin 1999
DerAkademieVerlagisteinUnternehmenderR.Oldenbourg-Gruppe
DaseingesetztePapieristalterungsbeständignachDIN/ISO9706
AlleRechte,insbesonderediederÜbersetzunginandereSprachen,vorbehalten.
KeinTeildiesesBuchesdarfohneschriftlicheGenehmigungdesVerlages
inirgendeinerForm durchPhotokopie,Mikroverfilmungoderirgendein
anderesVerfahren -reproduziertoderineinevonMaschinen,insbesonderevon
Datenverarbeitungs-maschinen,verwendbareSpracheübertragenoderübersetztwerden.
Einbandgestaltung: JochenBaltzer
DruckundBindung:Druckhaus„ThomasMüntzer",BadLangensalza
PrintedintheFederalRepublicofGermany
Vorwort des Herausgebers
Tertiaparsorbis,fratres, Europavocatur,
Moribusaclinguisvariasetnominegentes
Distinguens, cultu, turnrelligionesequestrans.
Waltharius,v. 1-3
Europäische Geschichte des Mittelalters muß in Deutschland gewiß nicht neu erfunden
werden. SeitseinenAnfängenhatbeispielsweisederangeseheneKonstanzerArbeitskreisftir
mittelalterliche Geschichte viele Themen seiner Tagungen in europäischer Weite behandelt
und damit schon ältere Forschungstendenzen aufgegriffen. Hierwie anderswo haben sich die
Mediävisten allerdings fast immer damit begnügt, die Befunde einzelner Länder
nebeneinanderzustellen oder die Beziehungen zwischen Reichen und Regionen
zu
erforschen. Auch wurde die heikle Frage nach dem Umfang Europas selten gestellt,
geschweige denn debattiert, so daß die Ergebnisse häufig nicht mehr vermittelten als den
Genuß der interessanten Besonderheit. Vergleichende Forschungen im europäischen
Zuschnitt wurden sehr selten aufgenommen, mit Ausnahme weniger klassischer
Themenfelder (Königtum, Stadtgeschichte, Kolonisationen, Feudalismus bzw. Lehnswesen).
Nur an wenigen deutschen Universitäten wird bis jetzt der europäische Vergleich im
Mittelalter mit systematischem Anspruch betrieben, so in Trier im Hinblick aufs westliche
Europa oder in Münster mit Bezug auf die Stadtgeschichte. Es ist deshalb auch nicht
verwunderlich, daß eine eigene Publikationsreihe zur Geschichte Europas im Mittelalter
noch fehlt.
Um diesem Mangel abzuhelfen und zugleich dem Forschungsanliegen einer
vergleichenden Geschichte Europas im Mittelalter stärkeren Nachdruck zu verleihen, wird
mit diesem Band ein solches Medium geschaffen. Die Abhandlung von Wolfgang Eric
WagnerbehandeltaufkomparatistischerGrundlage die Stifte und Kollegien derdrei ältesten
deutschen Universitäten und tritt mit dem Thema und einem Ansatz, der aufPeter Classen
zurückverweist, neben die vielbeachtete Dissertation von Frank Rexroth („Deutsche
Universitätsstiftungen von Prag bis Köln", Köln/Weimar/Wien 1992). Wie das Werk von
W.E. Wagner soll die neue Reihe Monographien, aber auch Sammelbände zur Geschichte
Europas im Mittelalterpräsentieren, und zwarnebenbeziehungsgeschichtlich angelegten vor
allem komparativ verfahrende Stadien. Auch theoretische oder methodologische Essays zur
Komparatistik, andenengroßerBedarfbesteht, könnenhierkünftig ihrForum finden.
Die Reihe „Europa im Mittelalter" steht allen Autoren und Autorinnen offen, die an der
Ausweitung der überkommenen nationalgeschichtlichen Blickverengung der Historie
mitwirken wollen. Um derartige Abhandlungen zu fördern, wurde 1998 an der Humboldt-
Universität zu Berlin auch ein „Institut für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter
(IVGEM)" gegründet. Hier sollen deutsche und ausländische Gelehrte und
Nachwuchshistoriker/innen für eine bestimmte Zeit an Monographien, aber auch an
gemeinsamen, wenn möglich interdisziplinär angelegten Projekten arbeiten, die dann als
Publikation der Reihe in Erscheinung treten. Das erste große Vorhaben dieser Art wird eine
internationale Arbeitstagung sein zum Thema „Europa im Mittelalter. Theorie, Methoden
6 VorwortdesHerausgebers
und Praxis des Vergleichs in den europäischen Geschichtswissenschaften vom Mittelalter".
Seinem Anspruch gemäß, den Ausgangspunkt für künftige Unternehmungen zu markieren,
soll der Ertrag des Symposions als Band 1 der Reihe veröffentlicht werden. Weitere Bände
sind inVorbereitung oderPlanung.
Für ihre engagierte Mitwirkung an der Entstehung der Reihe sowie am Aufbau des
IVGEM danke ich neben meinem Assistenten Dr. Wagner dem Akademie Verlag in Berlin,
besonders Herrn Manfred Karras, sowie meinen Mitarbeitern Dr. Ralf Lusiardi, Katrin
ProetelundBenjamin SchellerM.A.
Berlin, imJuli 1999 Michael Borgolte
Inhalt
Vorwort des Herausgebers.5
Vorbemerkung.13
Einleitung.15
1. Gegenstand.15
2. Zum Stand der Forschungsdiskussionen.18
3. Versuchsanordnung.24
(A) Das Prager Allerheiligenkapitel (Allerheiligenkolleg)
und das Collegium Carolinum der Prager Universität.37
1. Quellen, Darstellungen, Stiftungsprozesse.37
1.1. Einleitung.37
1.2. DasAllerheiligenstiftvorseinerAnbindungandie Universität(1339-1366).42
1.3. Die Stiftungsurkunde des Collegium Carolinum.44
1.4. DieNeustiftungsurkunde desAllerheiligenkapitels.45
1.5. Die Statutendes Karlskollegs.47
1.6. Zuden StatutendesAllerheiligenkollegs.53
1.7. WeitereVerknüpfungen derUniversitätmitdemAllerheiligenkapitel:
das Vizekanzler- unddas Konservatorenamt.54
8 Inhalt
2. Stifter und Genossenschaft.56
2.1. DotationundselbständigeVermögenseinheit.56
2.1.1. Die Dotationdes Collegium Carolinum.56
2.1.2. Die Dotation desAllerheiligenkapitels.59
2.2. Präsentationsrecht, freierEintrittundKooptation.64
2.2.1. Die Aufnahme indasKarlskolleg.64
2.2.2. DieAufnahme indasAllerheiligenkapitel.66
2.2.3. Die ResignationeinesAllerheiligenkanonikats
durchJohannesvonMarienwerder(1387).70
2.2.4. Die causanacionisBohemorum et Theutunicorum (1384-1390).71
2.2.5. EinFall vonPfründenhäufung: Blasius Lupus (1410?).81
2.3. Stifter-undGruppenmemoria.83
2.3.1. Dasuniversitäre Gedenken.83
2.3.2. Die liturgischenVerpflichtungenderAllerheiligenkapelle.86
3. Zusammenfassung.88
(B) Das Allerheiligenkapitel zu St. Stephan in Wien
und das Collegium ducale der Wiener Universität.91
1. Quellen, Darstellungen, Stiftungsprozesse.91
1.1. Einleitung.91
1.2. Die Stiftungsurkundendes Allerheiligenkapitels.96
1.3. DerStiftungsprozeß desAllerheiligenkapitels biszum zweiten Stiftbrief.97
1.4. Die Statuten desAllerheiligenkapitels.104
1.5. NeuorganisationderUniversitätund Stiftungdes
Collegium ducaledurchHerzogAlbrechtIII. (1384).106
1.6. ZurFrage derStiftungsurkundedes Herzogskollegs.110
1.7. Die Statutendes Collegium ducale.114
2. Stifter und Genossenschaft.125
2.1. Dotationundselbständige Vermögenseinheit.125
Inhalt_9
2.1.1. DieDotationdesAllerheiligenkapitels.125
2.1.2. EntziehungderDotationsgüterundNeudotation.127
2.1.3. DerPafronatssfreit(1366).128
2.1.4. DieDotationdes Herzogskollegs.129
2.1.5. Heinrichs von LangensteinInformadoSerenissimiprincipis
ducisAlbertidestabiliendostudio Wiennensi(1388).132
2.1.6. StipendienforderungenundPafronageanspruch.137
2.2. Präsentationsrecht, freierEintrittundKooptation.141
2.2.1. Die BesetzungderUniversitätskanonikate imAllerheiligenstift.141
2.2.2. Der Streitumdie BesetzungeinerChorherrenstelle
zwischendenKollegiatenAndreas SchüstlundJohannes Grossi (1465).145
2.2.3. DieAufhahmeregelungfürdas Collegium ducale.148
2.2.4./Var/oHei-ZugehörigkeitundPatronage:
DerWienerKollegiaturensfreit(1414).149
2.2.5. VerwandtschaftundPatronage.154
2.2.6. Karrierechance Kanonikatund Promotionsverzögerung:
die „ewigen Sentenziare".156
2.3. StiftergedenkenundGruppenmemoria
imHerzogskollegund imAllerheiligenkapitel.162
2.3.1. Die Stiftungdes Collegium ducaleimBild.162
2.3.2. DieKapelledesHerzogskollegs.165
2.3.3. Festkalenderunduniversitäres Gedenken.167
2.3.4. St. Stephanals Professorengrablege.167
2.3.5. Das GedenkendesAllerheiligenkapitels.172
2.3.5.1. Das AnniversarbuchdesAllerheiligenkapitels.172
2.3.5.2. ResidenzundPräsenz.176
2.3.6. Berührungspunkte imFürstengedenken
vonAllerheiligenkapitel undUniversität.177
¡0 Inhalt
2.3.7. Das Begräbnis KaiserFriedrichs III.,
die ZerstörungderGrablege derUniversitätsprofessoren
unddie Verlegungdes sogenannten Stiftergrabes Rudolfs IV.185
2.3.8. Das sogenannte StiftergrabRudolfs IV. unddieherzoglicheGruft.190
3. Zusammenfassung.200
(C) Das Heidelberger Heiliggeiststift und das
Collegium artistarum der Heidelberger Universität.203
1. Quellen, Darstellungen, Stiftungsprozesse.203
1.1. Einleitung.203
1.2. Die Stiftungsurkunde des HeidelbergerCollegium artistarum.207
1.3. Die StatutendesArtistenkollegs.212
1.4. Die Stiftungdes Heiliggeiststiftesunddie Absetzung
KönigWenzels (1400) sowie derweitere Stiftungsprozeß
bis zurStiftungsurkundePfalzgrafLudwigs III. von 1413.215
1.5. Die Stiftungsurkundedes Heiliggeiststiftes.223
1.6. Die Statutendes Heiliggeiststiftes.228
1.7. Weitere VerbindungenzwischendemHeiliggeiststiftund der
HeidelbergerUniversität: derVizekanzlerunddieFakultätsdekane.235
2. Stifter und Genossenschaft.238
2.1. Dotationundselbständige Vermögenseinheit.238
2.1.1. DieDotation des Artistenkollegs.238
2.1.2. Die Dotationdes Heiliggeiststiftes.243
2.1.3. WeitereZustiftungenderPfalzgrafenund
derUniversitätamHeiliggeiststiftbis 1508.250
2.2. Präsentationsrecht, freierEintrittundKooptation.253
2.2.1. DieAufnahme indasArtistenkollegium.253
2.2.2. Karrierechance Kanonikatund Promotionsverzögerung in Heidelberg.255
2.2.3. Die Aufnahme indas Heiliggeistkapitel.257