Table Of ContentUnberechenbare Umwelt
Roderich von Detten • Fenn Faber
Martin Bemmann (Hrsg.)
Unberechenbare Umwelt
Zum Umgang mit Unsicherheit
und Nicht-Wissen
Herausgeber Linz, Österreich
Roderich von Detten,
Fenn Faber, Bernhard Schmidt
Martin Bemmann, Langenhagen, Deutschland
Universität Freiburg (i. Br.),
Deutschland
Voestalpine
Gefördert durch die Wissenschaft liche Gesellschaft Freiburg im Breisgau.
ISBN 978-3-531-18295-7 ISBN 978-3-531-94223-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-531-94223-0
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Inhalt
Roderich von Detten, Fenn Faber und Martin Bemmann
Einleitung………………………………………………………………………..7
Unsicherheit und Nicht-Wissen als Darstellungsproblem
in der Wissenschaft
Astrid Schwarz
Prekäre Bilder: Visualisierung in den Umweltwissenschaften………………...15
Marc Hanewinkel
Der Klimawandel als Herausforderung für die Forstwirtschaft:
Wissenschaftliche Klimamodelle, Unsicherheit und die Suche
nach Entscheidungsunterstützungs-Systemen für die Forstpraxis……………..33
Unsicherheit und Nicht-Wissen als Entscheidungsproblem
Cornel Zwierlein
Umwelt-Berechner: ‚Versicherung’ in der Geschichte und
Soziologie………………………………………………………………………55
Patrick Masius
Naturkontrolle durch Expertenwissen: Ein Rückblick auf
den Umgang mit Naturgefahren im 19. Jahrhundert..………………………….73
Stefan Kaufmann, Sabine Blum
Vulnerabilität und Resilienz. Zum Wandern von Ideen in
der Umwelt- und Sicherheitsdiskussion……………………………………..…91
6 Inhalt
Anja Bauer, Michael Pregernig
Wissen für eine vorausschauende Politik: Der Umgang
mit Unsicherheit in Strategischer Umweltprüfung,
Technikfolgenabschätzung und Foresight…………………………………….121
Roderich v. Detten, Fenn Faber
Organisationen in einer unberechenbaren Umwelt:
Wie Landesforstbetriebe mit der Herausforderung
des Klimawandels umgehen…………………………………………………...157
Für einen produktiven Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen
Matthias Groß
Keine Angst vor dem Unberechenbaren: Realexperimente
jenseits von Anpassung und Resilienz………………………………………..193
Harald Heinrichs
Nachhaltigkeitspolitik: Neuer Kontext für Entscheidungen
unter Unsicherheit und Risiko………………………………………………...219
Franz Mauelshagen
Ungewissheit in der Soziosphäre: Risiko und Versicherung
im Klimawandel………………………………………………………………253
Autorinnen und Autoren……………………………………………………...271
Einleitung
Roderich von Detten, Fenn Faber und Martin Bemmann
Seit Jahrtausenden verändern Menschen ihr natürliches Lebensumfeld mehr
oder weniger umfassend. Dabei entwickelten sie immer wieder aufs Neue Ver-
fahren, die ihnen halfen, mit den dabei unvermeidlich auftauchenden Gefahren,
Unwägbarkeiten und Unsicherheiten umzugehen. Das konnten Religionen sein,
die Unwetterkatastrophen eine transzendentale Bedeutung gaben und damit
besser verkraftbarer machten, oder auch Versicherungssysteme, die versuchten,
die Folgen solcher Ereignisse in kalkulierbare und finanziell abzudeckende
Risiken zu wandeln. Eine neue Qualität scheint das Verhältnis zwischen Men-
schen und ihrem natürlichen Lebensumfeld jedoch im viel zitierten Anthropozän
erhalten zu haben, das Mitglieder der britischen Royal Geographical Society
2008 in Anlehnung an Paul Crutzen als Bezeichnung für jene Periode vorschlu-
gen, die mit der Industrialisierung begann. Menschliches Handeln – insbesonde-
re die enorm zunehmende Nutzung von Rohstoffen und die wachsende Emissi-
on von Abgasen – gewinnt seitdem offenbar zunehmend Einfluss auf globale
natürliche Zusammenhänge. Insbesondere die anthropogene Beeinflussung des
Klimas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem zentralen Thema der
wissenschaftlichen wie praktischen Auseinandersetzung mit der natürlichen
Umwelt des Menschen entwickelt. Denn schließlich wird ein solcher Wandel
des globalen Klimaregimes den meisten Experten zufolge physische Verände-
rungen verursachen, die bis zur Zerstörung lokaler und regionaler Lebensgrund-
lagen von Menschen reichen können.
Dem Bestreben in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft,
einer solchen Entwicklung vorzubeugen sowie die natürlichen Lebensgrundla-
gen des Menschen zu erhalten und weiterhin nutzbar zu machen, steht jedoch
die buchstäbliche „Unberechenbarkeit der Umwelt“ entgegen: Man weiß weder
genau, wie der Mensch das Klima beeinflusst und wie das wiederum auf die
Bio-, die Hydro- und die Atmosphäre zurückwirkt noch, wie sich solche natürli-
chen Entwicklungsprozesse gezielt lenken lassen. Diese Unsicherheiten erwach-
sen aus mehreren grundlegenden Faktoren:
R. von Detten et al. (Hrsg.), Unberechenbare Umwelt,
DOI 10.1007/978-3-531-94223-0_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013
8 Roderich v. Detten, Fenn Faber, Martin Bemmann
(cid:120) der Komplexität und den Inderdependenzen von natürlichen Entitäten
und Ökosystemen, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge oft un-
sichtbar machen;
(cid:120) den beschränkten Möglichkeiten, „Natur“ und in ihr stattfindende Pro-
zesse empirisch zu fassen und zu verstehen;
(cid:120) das angesichts zunehmender Informations- und Wissensmassen stetig
wachsende „Nicht-Wissen“ der als Experten angesehenen Berater und
Entscheidungsträger;
(cid:120) die Vielfalt und der Wandel von Ideen, Meinungen und Überzeugun-
gen, die in den verschiedenen Gesellschaften weltweit vorhanden ist
und politische wie wirtschaftliche Entscheidungen maßgeblich beein-
flussen;
(cid:120) und schließlich die anthropologische Grundkonstante, die Zukunft
nicht voraussehen zu können.
Die Häufigkeit und Dringlichkeit, mit der Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ oder
„Zukunftsfähigkeit“ in gesellschaftlichen Debatten der vergangenen drei Jahr-
zehnten verwendet werden, markiert demnach auch eine Sehnsucht danach, über
verlässliche Handlungsvorgaben und Richtlinien zu verfügen, die Umwelt-
probleme und -risiken verhindern bzw. reduzieren helfen. Da bisher jedoch
solche Richtlinien, die den Bedürfnissen aller beteiligten Akteure gerecht wür-
den, nicht gefunden wurden – und vermutlich auch in Zukunft nicht gefunden
werden –, sind Menschen im Allgemeinen sowie Entscheidungsträger in Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft im Besonderen gezwungen, tagtäglich Entschei-
dungen zum Umgang mit ihrem natürlichen Lebensumfeld unter mehr oder
minder großen Unsicherheiten zu treffen.
Dieser Umstand macht die gesellschaftliche Beschreibung und Behandlung
der „unberechenbaren Umwelt“ sowie die diesbezüglichen Debatten zu einem
zunehmend wichtigeren Untersuchungsgegenstand der Geistes- und Sozialwis-
senschaften. Das Institut für Forstökonomie sowie der Lehrstuhl für Wirt-
schafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Freiburg nahmen dies
zum Anlass, Soziologen, Historiker, Forst- und Umweltwissenschaftler im No-
vember 2010 zu einer interdisziplinären Tagung zu laden, um den Stand der
jeweils einschlägigen Forschung zu diskutieren, einen Austausch über die Fä-
cher- und damit auch die Erkenntnisgrenzen hinaus zu ermöglichen und über
Wege nachzudenken, wie unsere Gesellschaft mit den nicht reduzierbaren Unsi-
cherheiten sowie mit dem wachsenden Nicht-Wissen offensiv umgehen kann. In
den zwölf Referaten und Kommentaren sowie den jeweils folgenden, ausführli-
Einleitung 9
chen Diskussionen schälten sich drei übergeordnete Problemstellungen heraus,
die fähig sind, zukünftige Arbeiten auf diesem Feld zu strukturieren.
Erstens wurde Unsicherheit als eine Herausforderung charakterisiert, wel-
che, einerseits bei jenen Unbehagen und Ratlosigkeit hervorruft, die tagtäglich
Entscheidungen unter großer Unsicherheit und angesichts von lückenhaftem
Wissen treffen müssen. Betrachtet man Unsicherheit als Voraussetzung für frei
gestaltendes Handeln, kann ihr aber auch etwas Produktives abgewonnen wer-
den, indem die Akteure in solchen Situationen neue Entscheidungsspielräume
erkennen können und die Notwendigkeit neuer Institutionen deutlich wird. Das
Erkenntnisinteresse zukünftiger Untersuchungen könnte sich dementsprechend
darauf richten, inwiefern dieser Gegensatz zwischen Unbehagen und Potential
produktiv genutzt wird oder zumindest genutzt werden könnte. Wie praktikabel
erweisen sich etwa Nachhaltigkeitsstrategien für die Bewältigung konkreter
Entscheidungssituationen unter Unsicherheit?
Zweitens stellen sich Fragen nach den Unterschieden gesellschaftlichen
Umgangs mit Unsicherheit und Nichtwissen sowohl in diachroner als auch in
synchroner Hinsicht. Obwohl die Wahrnehmung von Unsicherheit und fehlen-
dem Wissen in der Kulturgeschichte immer eine Rolle spielte, sind Unterschiede
im gesellschaftlichen Umgang mit ihnen überdeutlich. Aufgrund dessen ist
danach zu fragen, welche Praktiken sich im Umgang mit Unsicherheit etablieren
und wie und aufgrund welcher Faktoren sich solche Modi der Unsicherheitsbe-
arbeitung ausbilden und verändern. Da Unsicherheiten, Risiken und Nicht-
Wissen zudem für moderne Gesellschaften offenbar in viel stärkerem Maße
problematisch sind als sie es für vormoderne waren, könnte ein Schwerpunkt
zukünftiger Arbeiten auf dem Verhältnis liegen, das zwischen der Ausdifferen-
zierung von Gesellschaften sowie der Pluralisierung von Wissensformen einer-
seits und der Problematisierung von Unsicherheiten, Risiken und Nicht-Wissen
andererseits besteht.
Drittens schließlich machten die aus verschiedenen Disziplinen stammen-
den Beiträge die Unterschiede zwischen diesen deutlich und es entstand die
Frage, unter welchen Bedingungen eine interdisziplinär angelegte und empirisch
orientierte Erforschung des gesellschaftlichen Umgangs mit Unsicherheit mög-
lich ist. Wie können die angesichts unterschiedlicher disziplinärer Zugänge
unüberwindbar erscheinenden begrifflichen und konzeptionellen Unterschiede
einzelner Untersuchungen für diesen Zweck nutzbar gemacht werden? Welche
methodischen Zugänge und wissenschaftsorganisatorischen Konstellationen
sind nötig, um gesellschaftliche Unsicherheitspraktiken empirisch gesättigter
rekonstruieren zu können?
10 Roderich v. Detten, Fenn Faber, Martin Bemmann
Aus der Tagung heraus sowie nach einem internen Review-Verfahren, an
dem die einzelnen Autoren beteiligt waren, entstanden jene Beiträge, die der
vorliegende Band in drei verschiedenen Abschnitten präsentiert.
Der erste von ihnen befasst sich mit der Frage, wie Unsicherheiten und
Nicht-Wissen von Wissenschaftlern und Experten thematisiert und dargestellt
wurden und werden und wie sie dadurch Entscheidungsprozesse beeinflussen.
Besonderes Augenmerk richten die Autoren dabei auf die kaum auflösbare Di-
chotomie von sicherem und unsicherem Wissen. Astrid Schwarz zeigt anhand
des Beispiels der Limnologie der 1920er Jahre auf, wie die Bildproduktion im
wissenschaftlichen Bereich ihren Gegenstand konstituiert – wie also die Darstel-
lungsformen nicht nur den Blick lenken, sondern auch den Umgang mit den
wissenschaftlichen Objekten bestimmen. Bilder transportieren sicheres und
unsicheres Wissen zugleich und die Autorin plädiert deshalb dafür, diesem In-
formationsträger das Adjektiv „prekär“ voranzustellen. Marc Hanewinkel wie-
derum befasst sich in seinem Beitrag mit eben einer solchen Darstellungsform
und beschreibt die seit einigen Jahren boomende Kartierung von erwarteten
Folgen des Klimawandels für die Forstwirtschaft. Er beschreibt sowohl die
dabei verwendeten Methoden, anhand von globalen und regionalen Klimamo-
dellen Empfehlungen für die Auswahl zu nutzender Baumarten zu geben, als
auch die kaum zu überwindenden Schwierigkeiten, die immensen Unsicherhei-
ten in den Karten zu visualisieren, die sich aus der Komplexität des Klimawan-
dels sowie des Ökosystems Wald ergeben. Die Karten seien deshalb nur ein
nützliches Werkzeug für die Forsteinrichtung, das mit anderen wissenschaftli-
chen Erkenntnissen sowie der Erfahrung von Praktikern verknüpft werden müs-
se.
Der zweite Themenblock ist den verschiedenen, in der historischen und gegen-
wärtigen Praxis anzutreffenden Formen des Umgangs mit Unsicherheiten und
Nicht-Wissen gewidmet. Cornel Zwierlein geht auf die uneinheitliche Entwick-
lung der Versicherungswirtschaft in der Neuzeit als einer der wichtigen gesell-
schaftlichen Regelungsinstanzen für unsichere Zukunftserwartungen ein. Dabei
wendet er sich explizit gegen eine seiner Meinung nach oftmals vereinfachende
und zu lineare Darstellung dieser Geschichte in soziologischen und historiogra-
phischen Beiträgen. „Naturgefahren“ und der Versuch, diese im 19. Jahrhundert
mithilfe wissenschaftlich gewonnenen Wissens berechenbar und damit be-
herrschbar zu machen, stehen im Mittelpunkt des Beitrags von Patrick Masius.
An konkreten Beispielen vom Umgang mit Kreuzottern, einem Bergsturz und
den Rheinhochwassern zeigt er, wie die Kontrolle der bis dahin buchstäblich
Einleitung 11
„unberechenbaren“ Natur zu einem wichtigen Ziel der sich modernisierenden
deutschen Gesellschaft wurde, maßgeblich verfolgt von der wachsenden Zahl
wissenschaftlich geschulter Experten. Stefan Kaufmann und Sabine Blum wid-
men sich der Karriere des Resilienz-Konzepts, das seit den 1970er Jahren aus
dem ökologischen Bereich in die Sphären der militärischen und zivilen Sicher-
heitspolitik gewandert sei. Dieses Konzept könne, so die Autoren, als eine Re-
aktion auf die zunehmende Wahrnehmung von Interdependenzen, Unsicherhei-
ten und Komplexitäten innerhalb der verschiedenen Bereiche sowie als eine
Abkehr von linearen Denkstrukturen verstanden werden. Im Beitrag wird deut-
lich gemacht, dass das Aufkommen von Konzepten wie Vulnerabilität oder
Resilienz allerdings nicht als Reaktion auf oder als Adaptation an äußere Zwän-
ge verstanden werden darf, sondern im Zusammenhang mit dominierenden
Denkmustern oder Ideen gesehen werden muss, die in den verschiedensten ge-
sellschaftlichen Bereichen wirksam werden. Anja Bauer und Michael Pregernig
wiederum befassen sich an Beispielen aus Österreich mit drei Formen der zu-
kunftsbezogenen wissenschaftlichen Politikberatung und arbeiten dabei drei
unterschiedliche Ansätze heraus, mit denen Unsicherheiten in Prognosen be-
rücksichtigt werden. In ihrer Studie können sie zeigen, dass hinter den Ansätzen
letztlich verschiedene epistemologische Vorstellungen von der Struktur der
Zukunft stehen. Demnach verfolgt die „Strategische Umweltprüfung“ eine rati-
onal-technokratische Form der Antizipation zukünftiger Entwicklungen, die
„Technikfolgenabschätzung“ eine reflexiv-dezisionistische Form und der „Fore-
sight“-Ansatz eine partizipativ-formative Form. Roderich von Detten und Fenn
Faber stellen den Umgang von Organisationen mit unsicherer Zukunft in den
Mittelpunkt ihres Beitrages. Darin präsentieren sie Ergebnisse einer Studie zum
Umgang von staatlichen Forstbetrieben mit der Herausforderung des Klima-
wandels und zeigen, dass diese aus Sicht der Organisation vor allem als Legiti-
mationsproblem verstanden wird. Bei der Aufstellung von Klimaanpassungs-
strategien gehe es nicht primär um rationale Entscheidungsprozesse, sondern
darum, die Strategien einerseits an die Erwartungen des Organisationsumfeldes
anzupassen und andererseits in sinnstiftende Erzählungen einzubetten.
Der dritte Themenblock umfasst Beiträge, die sich mit Möglichkeiten befassen,
offensiv mit den nicht beseitigbaren Unsicherheiten umzugehen, insbesondere in
Hinsicht auf die wissenschaftliche und politische Behandlung des Klima-
wandels und seiner Folgen. Matthias Groß plädiert dafür, moderne Gesellschaf-
ten stärker für so genannte Realexperimente zu öffnen, bei denen Unsicherhei-
ten und Nicht-Wissen als bestehend und nicht reduzierbar von vornherein einge-