Trainingshandbuchs - Aikido Kompendium

22 Pages·2008·2.85 MB·German

by  Olaf Schubert

AIKIDOTRAININGSHANDBUCH
AIKI DAO

AIKIDO DOJO RODGAU
AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
INHALT
Die Entwicklung und Verbreitung des Aikido.
.............................................................3
Die Grundlagen des Aikido
.........................................................................................5
Unser Weg im Aikido.
.................................................................................................6
Die Lehrer im Aikido Dojo Rodgau.
............................................................................7
Unsere Methode.
........................................................................................................8
Allgemeines zum Dojo
................................................................................................9
Dojo Etikette.
............................................................................................................11
Das Graduierungssystem
.........................................................................................13
Begriffe.
....................................................................................................................16
Literatur und Filme.
...................................................................................................21

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AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
Die Entwicklung und Verbreitung des Aikido
Wandlung und nach berühmt, der erste
Weiter auf der Suche nach Dokumentarfilm über Aikido gedreht
spiritueller Erkenntnis verbrachte er (1935) und die Lehrbücher „Budo
viele Wochen trainierend und Renshu“ (1933) und „Budo“ (1938)
meditierend in den Bergen. Um 1925 fertiggestellt. Morihei Ueshiba
hatte er nach eigenen Angaben (später auch seine fortgeschrittenen
mehrere spirituelle Erfahrungen, die Schüler) unterrichtete über viele
seinem Studium des Budo zum Jahre auch an den Militär- und
Durchbruch verhalfen und völlig Polizeiakademien Japans.
neue Dimensionen eröffneten. Ihm
wurde klar, dass nicht Streit das Reife
Herz des Budo ist, sondern Liebe, Aufgrund seiner Erfahrungen im
eine Liebe die alles Bestehende Militärdienst und im „Mongolischen
achtet und schützt. Seitdem begann Abenteuer“ mit Deguchi, und
sich sein „Aiki-Jujutsu“ und später aufgrund seiner Enttäuschung von
„Aiki-Budo“ zu wandeln. der politischen Entwicklung und
Zur damaligen Zeit war es noch dem Eintritt Japans in den zweiten
üblich, mehrere Referenzschreiben Weltkrieg, zog sich Morihei Ueshiba
vorlegen zu müssen und erst nach 1942 auf das Land nach Iwama
O-Sensei Morihei Ueshiba Bestehen des Interviews durch den (rund 200 km nord-östlich von
Meister zum Studium der Kampf- Tokyo) zurück. Er gab alle offiziellen
Entstehung künste zugelassen zu werden. Ämter auf, übertrug die Leitung des
Der Gründer des Aikido, O-Sensei Morihei Ueshiba bildete da keine Kobukan Dojo seinem Sohn Kissho-
Morihei Ueshiba, wurde am 14. Ausnahme. Seine Kampfkunst war maru Ueshiba, und widmete sich in
Dezember 1883 geboren. Nach daher der breiten Öffentlichkeit Iwama der Landwirtschaft und der
erster Ausbildung in einer buddhis- nahezu unbekannt – sie begann sich weiteren Vervollkommnung seiner
tischen Tempelschule (Shingon jedoch langsam bei führenden (und Kunst. Morihei Ueshiba errichtete
Schule) und kaufmännischer Lehre meist selbst in den Kampfkünsten einen Aiki-Schrein und ein Landdojo,
begann er mit dem Studium der versierten) Persönlichkeiten in Militär in welchem er fernab vom Tagesge-
Kampfkünste. Er studierte die und Politik herumzusprechen. Diese schehen auch nach der Besetzung
verschiedensten Stile, von welchen finanzierten ihm dann auch sein Japans durch die Amerikaner seine
das Daito Ryu Aiki Jujutsu unter erstes Dojo in Tokyo. Viele hoch- Kunst (entgegen dem allgemeinen
Sokaku Takeda (Lehrerlaubnis 1922) rangige Kampfkunstmeister (u.a. Verbot der Kampfkünste) weiter
und das Kenjutsu den größten Jigoro Kano, Gründer des Judo) unterrichten konnte. Aus der früher
Einfluss auf die technische Ent- besuchten ihn in seinem Dojo und „bloßen“ Kampfkunst war jetzt ein
wicklung des Aikido hatten. waren von den Demonstrationen so „spiritueller Weg“ geworden,
O-Sensei trainierte täglich äußerst beeindruckt, dass sie ihre besten weshalb er seiner Kunst einen neuen
hart, auch wenn er zeitweise nicht Schüler zum Studium bei Morihei Namen gab: „Aikido“.
bei einem Meister direkt in Lehre Ueshiba schickten. Im Jahre 1949 konnte auch im
war. Seit seiner Jugend stark von Im Jahre 1931 entstand das Kobukan Dojo in Tokyo, das seitdem
dem Shinto-Glauben beeinflusst, „Kobukan“-Dojo in Tokyo. Zu den „Aikikai Honbu Dojo“ genannt wird,
verschob sich sein Training jedoch ersten Schülern zählten hier Minoru der Trainingsbetrieb wieder aufge-
mehr und mehr zu einer Suche auf Mochizuki, Kenji Tomiki, Gozo nommen werden. Nach dem Krieg
der spirituellen Ebene. Meisterschaft Shioda (die später ihre eigenen Stile zählten zu O-Sensei’s ersten
in bloßem Kämpfen befriedigte ihn unterrichteten: Yoseikan, Tomiki- Schülern Morihiro Saito, Hirokazu
nicht mehr – er suchte einen Sinn. Ryu, Yoshinkan), Rinjiro Shirata und Kobayashi, Nobuyoshi Tamura,
1919 traf er auf den charismatischen natürlich O-Sensei’s Sohn Kissho- Hiroshi Tada, Shoji Nishio, Seigo
Onisaburo Deguchi, Führer der maru Ueshiba. Zur nächsten Gene- Yamaguchi, Michio Hikitsuchi,
Omoto-Kyo Schule des Shinto. Er ration seiner Schüler zählten dann Andre Nocquet, und andere. Das
fühlte sich von den Lehren (u.a. das u.a. Koichi Tohei (der Anfang der Dojo in Iwama diente O-Sensei als
Streben nach Weltfrieden) so ange- 70er Jahre die Ki-Society gründete) sein Hausdojo hauptsächlich zur
zogen, daß er 1920 mitsamt seiner und Kisaburo Osawa. Bis zum Verfeinerung seiner Kunst. Neben
Familie zum Omoto-Kyo Zentrum in Ausbruch des zweiten Weltkrieges wenigen Hausschülern und einigen
Ayabe umsiedelte. Dort eröffnete er war das Kobukan ein geschäftiger regelmäßigen Schülern aus der
1922 sein erstes Dojo. Ort. Morihei Ueshiba wurde nach Umgebung wurde es auch gelegent-

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lich von seinen Schülern aus Tokyo 60er Jahren gingen dann z.B. S. Abe 70ern und 80ern die erste Gene-
besucht. O-Sensei reiste regelmäßig und M. Noro nach Europa (Schweiz, ration „einheimischer“ Aikido-Lehrer
ins Dojo nach Tokyo um dort zu Frankreich, England), N. Tamura entstehen. Die weltweite Verfügbar-
unterrichten, besuchte aber auch nach Frankreich (bis heute), K. keit von Aikido-Lehrbüchern und
häufig Dojos, die Schüler von ihm in Chiba nach England (heute San Videos, zuerst hauptsächlich in
verschiedenen Teilen Japans eröff- Diego, USA), Y. Yamada in die USA Englisch, später auch vermehrt in
net hatten. Auf diesen Reisen wurde (New York), H. Tada nach Italien, K. vielen Landessprachen, verbesserte
er stets von seinen Hausschülern Asai nach Deutschland (Düsseldorf). sich erheblich. Die globale Expan-
(uchi-deshi) begleitet. Dazu zählten Aber auch ausländische Schüler sion des Aikido erreichte nun auch
auch seine Schüler, die uchi-deshi waren mehr und mehr am Honbu Südamerika, Teile Afrikas, den
im Honbu-Dojo in Tokyo waren, wie Dojo zu finden. Viele blieben Nahen Osten sowie Osteuropa.
z.B. Kazuo Chiba, Mitsunari Kanai, mehrere Jahre und gingen dann in Der Tod von Doshu Kisshomaru
Mitsugi Saotome, Seiichi Sugano, ihre Heimatländer zurück um dort Ueshiba im Januar 1999 und die
Yoshimitsu Yamada... Aikido zu unterrichten. darauf folgende Annahme des Titels
Einer der ersten ausländischen durch seinen Sohn Moriteru Ueshiba
Schüler war der Franzose Andre markierte gewissermaßen das Ende
Nocquet, der bereits Ende der 50er einer Ära und den Anfang einer
Jahre nach Frankreich zurückkehrte neuen. Die weltweite Expansion des
und über die folgenden vier Jahr- Aikido hat nur noch wenige „weiße
zehnte die Entwicklung des Aikido in Flecken“ auf der Landkarte übrig
Frankreich (und Deutschland) maß- gelassen. Die Generation der Aikido-
geblich mit beeinflusste. Aber auch Lehrer, die noch direkt von O-Sensei
andere „Nicht-Japaner“ wie z.B. gelernt hatten, folgt dem natürlichen
Terry Dobson und Robert Nadeau Lauf der Zeit. Die noch Aktiven
(zwei amerikanische Aikido-Pioniere) dieser Generation (M. Saotome, N.
hatten und haben wesentlichen Tamura, Y. Yamada, u.a.) ziehen sich
Anteil an der weltweiten Verbreitung immer mehr aus dem regulären
des Aikido. Training zurück und übergeben nach
1968 wurde das neue Honbu- und nach die Verantwortung an die
Dojo in Tokyo fertiggestellt. Mit fünf nachfolgende Generation. Deren
Stockwerken, drei Dojos und insge- Aufgabe wird es jetzt, O-Sensei’s
samt 250 Tatami Mattenfläche soll Lehren weiterzugeben so wie sie
es den wachsenden Erforder-nissen diese von dessen letzten direkten
Nidai Doshu Kisshomaru Ueshiba und dem immer stärker werdenden Schülern überliefert bekamen, sie zu
„Ansturm“ von Schülern aus aller leben, weiterzuentwickeln und der
Verbreitung Welt besser gerecht werden als das fortschreitenden Entwicklung anzu-
Unterdessen übernahm sein Sohn alte Kobukan-Gebäude. O-Sensei’s passen – ohne den ursprünglichen
Kisshomaru Ueshiba mit der neu Demonstration zu den Eröffnungs- Geist und die Prinzipien dieser
gegründeten Aikikai Foundation und feierlichkeiten im Januar 1969 sollte einzigartigen Kunst zu verlieren. Sie
dem Aikikai Honbu Dojo in Tokyo als sich als seine letzte öffentliche müssen selbst weiter wachsen und
Basis die Aufgabe der Verbreitung Vorführung heraus-stellen. Am 26. reifen, um nun ihrerseits Schüler und
des Aikido. Während O-Sensei April 1969, im Alter von 85 Jahren, zukünftige Aikido-Lehrer hervorzu-
früher dem traditionellen System starb der Gründer des Aikido. bringen, die eines Tages die Verant-
gemäß auf eine möglichst restriktive Sein Sohn, Kisshomaru Ueshiba, wortung für die Weitergabe der
Weitergabe der Kunst drängte, so nahm den Titel Doshu („Bewahrer Kunst übernehmen können.
unterstützte er seit Beginn der 50er des Weges“) an. Neben ihm waren Die heutige Generation sollte so
Jahre die weitere Verbreitung des die wichtigsten Lehrer am Honbu- viel und so oft wie noch irgend
Aikido. Immer öfter war er in Dojo zu dieser Zeit K. Tohei und K. möglich von den verbliebenen
öffentlichen Demonstrationen zu Osawa. Morihiro Saito übernahm die direkten Schülern O-Sensei’s lernen.
sehen, mehrere Filme über ihn und Leitung des Dojo in Iwama und die Deren verschiedene Interpretationen
sein Aikido wurden gedreht. Sorge für den Aiki-Schrein. Weitere des Aikido schliessen sich nicht
O-Sensei entsendete seine Lehrer (unter ihnen 1975 Mitsugi gegenseitig aus, sondern bieten
Schüler in alle Teile der Welt mit der Saotome in die USA) verließen das aufgrund der verschiedenen Blick-
Aufgabe, dort seine Lehren und die Honbu-Dojo, um Aikido in aller Welt winkel und Schwerpunkte gerade in
Kunst des Aikido zu verbreiten. zu unterrichten. Die Arbeit O- ihrer Gesamtheit und Vielfalt die
Koichi Tohei ging 1953 als erster – Sensei’s ehemaliger Schüler ließ in Möglichkeit, das Aikido des O-
nach Hawaii und in die USA. In den Nordamerika und Westeuropa in den Sensei zu verstehen.

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AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
Die Grundlagen des Aikido
Der Aikido-Begründer O-Sensei
Morihei Ueshiba schaffte es im
Aikido auf geniale Weise, die
Philosophie von Friedensliebe und
möglichst gewaltfreier Konflikt-
lösung physisch erfahrbar, ja
erlernbar zu machen. Über das
Studium der Kampfkunst lernen wir
ruhig, zentriert und der Situation
angemessen mit Konflikt umzu-
gehen. Oberstes Ziel ist immer die
Beendigung des Konflikts und die
Wiederherstellung von Harmonie -
nicht die Zerstörung des Konflikt-
verursachers.
Leichte, natürliche und ganz-
heitliche Bewegungen sind die
Grundlage des Aikido. Zentrierung in
der Körpermitte, harmonischer Fluss
von Energie (ki) und führende
Kontrolle sind wesentliche Elemente.
Die Bewegung des Angreifers wird
mit eintretenden oder aus-
weichenden Bewegungen, Hebel-
und Halte-techniken, Würfen und
gelegentlichen Schlägen und Stößen
kontrolliert und der Angriff somit
neutralisiert. Idealerweise wird Starke, Energetische. Harmonie des Bewegungen ihren konkreten
Konflikt bereits in der Entstehung Ki, das "Aiki" im Aikido, ist das Ausdruck." (K. Ueshiba)
gelöst und somit ein Kampf von vorn ausgleichende, fließende Wechsel- Aikido ist letztendlich ein
herein vermieden. spiel zwischen Yin und Yang. Das spiritueller Weg. Nur durch
Natürliche Bewegung ist Körperzentrum tanden (chines. unablässiges Üben wird der
Bewegung entsprechend den dantien) steht im Mittelpunkt aller Aikidoka die dem Aikido zu Grunde
Wirkprinzipien der Natur, welche das körperlichen und energetischen liegenden Prinzipien verstehen und
Universum durchdringen und unsere Vorgänge. Jede Bewegung hat im verinnerlichen und einen Zugang zu
Umwelt, unsere Körper und unser tanden ihren Ursprung und endet den mentalen und spirituellen
Leben direkt beeinflussen. In der auch wieder dort. Die Energie wird Aspekten des Aikido finden: die
asiatischen Tradition werden diese im tanden „eingesammelt“ und von Einheit des Ki des Universums mit
Wirkprinzipien durch Chi (jap..: ki, dort auch wieder nach aussen dem Ki des Individuums und die
universelle Energie) und die Lehre geleitet. Die Atmung ist im tanden Einheit von Ki, Geist und Körper. Es
von Yin und Yang (jap.: in und yo) zentriert. "Yin und Yang in unseren geht nicht um das Besiegen von
beschrieben. Yin ist das Weiche, Handlungen zum Ausdruck zu Gegnern, sondern um die Arbeit an
Dunkle, Nachgebende, Schwache, bringen, bedeutet, mit dem Weg uns selbst. "Masakatsu agatsu" (O-
Körperliche. Yang ist das Harte, eins zu sein... Beim Aikido finden yin Sensei) - Der wahre Sieg ist der Sieg
Helle, nach außen Drängende, und yang in den omote- und ura- über sich selbst.
„Das Zentrum ist bei weitem nicht nur das Zentrum der Balance, oder der Fokuspunkt der Atmung. Es ist der
unfehlbare innere Kompass, der Geburtsort der Aikido-Techniken und unseres eigenen Ausdrucks des Aikido... und
die Essenz der Techniken ist die Beziehung zwischen dem Zentrum des Verteidigers und dem des Angreifers. Aikido
wird nicht vornehmlich mit den Armen oder Handgelenken des Partners gemacht, sondern mit dem Zentrum des
Partners und der Energie die aus ihm fliesst. Aikido so zu betrachten öffnet es für seine unendliche Entwicklung...“
Stefan Stenudd Sensei

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Unser Weg im Aikido
Unser Weg im Aikido Dojo Umsetzung der Aikido Prinzipien in kennen lernen. Vor allem bei seinem
Rodgau ist die Entwicklung der der jeweiligen Situation. Technik ist langjährigen Lehrer Mitsugi Saotome
Persönlichkeit durch das Studium damit Werkzeug und nicht Selbst- Sensei erkannte er, dass sich Aikido
der Kampfkunst Aikido. Ausge- zweck. Aikidoka trainieren nicht zum nicht durch abgrenzende Stile oder
glichenheit, Fokus, Ruhe, Zentriert- Kräftemessen, und auch nicht um Technik-Repertoires definiert, son-
heit, und eine offenherzige und perfekte Kämpfer zu werden, dern dass allein die Umsetzung und
friedfertige Haltung und Handlung sondern um als gute Menschen mit Anwendung der Prinzipien und der
Anderen und unserer Umwelt starker Persönlichkeit und in der Philosophie das Aikido auch in
gegenüber sind Eigenschaften die Einheit von Körper, Geist und Seele seiner Ausprägung als Kampfkunst
wir entwickeln wollen. Über das einen positiven Beitrag in unserer definieren.
Studium der Kampfkunst Aikido Welt zu leisten. Wir sind aktiver Teil der Aikido-
lernen wir mit potentiellem Konflikt Unser Dojo ist unabhängig und Gemeinschaft und haben freund-
umzugehen und ihn wenn möglich damit nicht an bestimmte Stil- schaftliche Beziehungen zu anderen
schon in der Entstehung zum richtungen oder Verbandsrichtlinien Dojos im In- und Ausland. Durch
Positiven zu wandeln. gebunden. Der Dojoleiter Olaf T. regelmäßige Lehrgangsbesuche bei
Aikido muss im fortgeschrittenen Schubert Sensei studiert die Budo- führenden Meistern und intensives
Stadium natürlich kampfwirksam Künste seit 1979 und unterrichtet persönliches Studium bilden sich
sein und darf nicht zu bloßem Tanz seit 2001 im eigenen Dojo. Sein Weg alle Lehrer unseres Dojos beständig
werden. Aikido ist jedoch keine führte ihn durch Deutschland, weiter.
Ansammlung von Kampftechniken, England und die USA. So konnte er
sondern die Techniken des Aikido Aikido bei vielen hervorragenden
sind der konkrete Ausdruck der Lehrern von verschiedenen Seiten

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Die Lehrer im Aikido Dojo Rodgau
Olaf T. Schubert, Leiter des Dojo
schließlich zum Aikido. 1997 begann im September 2001. Er bildet sich
er als Assistenzlehrer Aikido zu weiterhin regelmäßig auch auf Semi-
unterrichten, und hat seitdem das naren anderer führender Meister
Studium des Aikido zu seinem weiter. Über Stil- und Verbands-
lebenslangen Weg gemacht. grenzen hinweg fanden und finden
Er lernte Aikido über viele Jahre in so verschiedene Sichtweisen Ein-
den Dojo der Sensei H. Späthling gang in Olaf Schubert’s Lehre.
(Berlin), S. Riley (Dewsbury, England) Neben Saotome Sensei kamen und
K.Burg und K.-D.Chudziak (Wies- kommen die grössten Einflüsse von
baden), N. Mamura (Milwaukee, den Sensei Moriteru Ueshiba Doshu,
USA) und D.G. Linden (Orlando, M. Saito, N. Tamura, H. Ikeda, M.
USA). Seit 1999 ist er Schüler von Kanetsuka, S. Endo, M.D. Nakajima,
Mitsugi Saotome Sensei (Myakka F. Doran und C. Curtis.
City, USA), auf dessen Seminaren in Ein weiterer prägender Einfluss
den USA und Frankreich er seitdem auf Olaf Schubert’s Aikido kommt
regelmäßig von ihm lernt und oft aus der vertieften inneren Arbeit des
auch als Demonstrationspartner / Chen Taijiquan, das er intensiv bei
Olaf Schubert kam 1979 durch uke fungiert. Im Oktober 2003 Meister G. Milbrat (Lüdinghausen)
das Kinder-Judo in Kontakt mit den absolvierte Olaf Schubert ein sowie auf den Seminaren von
japanischen Kampfkünsten. Nach Lehrertraining in Saotome Sensei’s Meister J. Silberstorff und Gross-
vielen Jahren des Trainings in Judo, Shihan-Schule. Olaf Schubert meister Chen Xiaowang studiert.
Judo-SV, Karate und Jujutsu fand er gründete das Aikido Dojo Rodgau
Thomas Ziegler Uta Schubert Peter Scheiber
Thomas Ziegler begann sein Uta Schubert begann ihr Aikido Peter Scheiber studiert Aikido seit
Aikido-Studium 1995 bei A. Studium 1996 in Hamburg. Dann Anfang 2002 bei Olaf Schubert. Im
Böffinger. Für 4 Jahre studierte er folgten einige Jahre bei den Lehrern März 2007 bestand Peter Scheiber
ausserdem Li Taijiquan. Seit Anfang K. Burg und K.-D. Chudziak (Wies- die Prüfung zum 1. Dan Aikido.
2002 ist er Schüler von Olaf baden), N. Mamura (Milwaukee, Peter Scheiber unterrichtet in
Schubert. Im März 2007 bestand USA) und D.G. Linden (Orlando, unserem Dojo derzeit nur bei Bedarf
Thomas Ziegler die Prüfung zum 1. USA). Seit 2001 ist sie Schülerin von in Vertretung. Er betreibt jedoch seit
Dan Aikido. Olaf Schubert. Im März 2001 vielen Jahren eine eigene Tanz-
Neben dem regelmäßigen bestand Uta Schubert die Prüfung schule, in der er seit 2005 auch
Training unterrichtet Thomas Ziegler zum 1. Dan Aikido. Aikido für Kinder und seit Ende
bereits seine eigene Stunde in Uta Schubert unterrichtet derzeit 2006 auch eine Aikido-Anfänger-
unserem Dojo zum Thema Aikido- nur bei Bedarf in Vertretung. gruppe für Erwachsene unterrichtet.
Stock.

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AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
Unsere Methode
Das Training im Aikido Dojo ausführen bei sehr starken, sta- Literaturstudium... Das selbständige
Rodgau ist so gestaltet, dass jede/r tischen, oder schnellen Angriffen? Üben und Studieren zu Hause dient
an jeder Übungsstunde teilnehmen Was wenn der Angreifer den Angriff dem persönlichen Aufarbeiten des
und alle Inhalte üben kann – mitten in der Bewegung ändert im Dojo Gelernten, und ist später als
natürlich immer auf dem jeweiligen (henka waza), oder gar meine Teil des vertieften Studiums der
Niveau des Übenden. Die Fokus- Technik gegen mich verwendet fortgeschrittenen Aikidoka vor allem
sierung auf bestimmte Aspekte des (kaeshi waza)? Kann man Techniken auf dem Weg zur Ausbildung als
Aikido in den jeweiligen Übungs- kombinieren? Verteidigung gegen Aikidolehrer unerlässlich. Hinweise
stunden macht das Erlernen des bewaffnete Angriffe (Messer, Schlag- und Empfehlungen zu Umfang und
gesamten Aikido einfacher und gegenstände). Techniken mit Inhalten werden im Training oder
überschaubarer. Natürlich ist Aikido Nutzung der Füße. Atemi. Nutzung individuell auf persönliches Nach-
letztendlich ein "Gesamtkunstwerk" von Alltagsgegenständen zur fragen beim Lehrer gegeben.
das immer aus allen Aspekten Verteidigung.
besteht, nur kann der Mensch Zentraltraining
schlecht alles zur gleichen Zeit Innere Aspekte und Meditation Einmal im Monat treffen wir uns
lernen. Meditation schafft nötige Ruhe, einen Samstag-Nachmittag zum
Zentriertheit und Fokus. In Einzel- Zentraltraining im Rodgau Dojo.
Technik und Partnerübungen studieren wir Hier haben die Schüler aus den
Hier wird das komplette Technik- die Grundlagen und Feinheiten von Vormittags-, Jugend- und Abend-
repertoire unterrichtet. Das Training Körperstruktur, Atmung, ki (chi), gruppen unseres Dojo die Gelegen-
fokussiert auf detaillierte Technik- tanden (dantien) sowie das Wechsel- heit einmal zusammen zu üben.
abläufe und das Verständnis des spiel von in und yo (yin und yang). In Auch Schüler unserer Zweigstelle in
Techniksystems im Aikido. Die uke den Aikidotechniken versuchen wir Dreieichenhain und andere befreun-
(Angreifer) kooperieren hier unbe- dann diese Aspekte zu sehen, zu dete Aikidoka kommen zu diesen
dingt, das heißt sie liefern (und spüren und anzuwenden Zentraltrainings.
lernen) den zu der geübten Technik Inhaltlich werden hier auch
passenden Angriff (kihon waza). Stock Themen behandelt, die entweder im
Aufwärmübungen (aiki taiso), Grund- Hier wenden wir uns dem Aikido regulären Training nicht ausreichend
bewegungen (tai sabaki) sowie das mit dem mittellangen Stock (Aikijo) Raum finden, oder die für Einzelne
Rollen und Fallen (ukemi) werden am zu: Grundlagen, Grundbewegungen aus den verschiedenen Gruppen
Anfang aller Übungsstunden in (suburi), Formen (kata), Partner- interessant sind und damit besser in
unserem Dojo geübt. formen (kumi jo), Entwaffnen (jo einem Zentraltraining behandelt
dori), Aikido mit dem Stock (jo werden. Einige Themen sind hier
Prinzipien waza). Dieses Training schult unter z.B. ukemi, randori, henka waza,
Hier wenden wir uns den dem anderem Haltung, Hüfte, Stellungen kaeshi waza, buki dori, etc.
Aikido zugrunde liegenden Prinzi- der Füße (hanmi), Abstand zum
pien zu. Es geht nicht darum dass Partner (ma ai), Timing, Fokus. Seminare
der uke (Angreifer) fällt, wir er- Mehrmals im Jahr veranstalten
zwingen nichts. Wir wollen hier, Schwert wir Intensiv-Seminare über ein
meist anhand einer Allen bekannten Hier üben wir Aikido mit dem Wochenende oder wie im Fall des
Basistechnik, immer nur einen Holzschwert (bokken): Grund- Sommercamps auch über eine gute
Aspekt studieren - wie zum Beispiel: bewegungen (suburi), Form (kata), Woche (9 Tage á 6 Std. Training!) -
Zentrum, Balance, Break Points, Partnerformen (kumi tachi), Ent- entweder bei uns im Dojo oder auch
Nexus, Timing, Geschwindigkeit, waffnen (tachi dori). Dieses Training außerhalb in einem Seminarhaus.
harmonische Bewegung (musubi), schult Haltung, Schritte und Seminare sind wichtige Meilen-
hanmi, ma ai, irimi-tenkan, zanshin, Stellungen, Abstand, Timing, Fokus. steine in unserem Training - sie
mushin, etc. Auch wird hier der Ursprung vieler bieten uns sehr gute Gelegenheiten
Aikido-Techniken deutlich. einmal richtig in die Welt des Aikido
Anwendungen einzutauchen und sich der Thematik
Der Fokus liegt hier auf den Selbststudium zu Hause voll hinzugeben. Oft bringt so ein
praktischen Aspekten des Aikido- Üben von Soloformen mit bokken, Seminar einen kleinen Quanten-
trainings. Themen sind hier zum jo und ohne Waffen, Meditation, Aiki sprung in der persönlichen Aikido-
Beispiel: Wie kann ich die Technik taiso, Struktur- und Atemübungen, Entwicklung...

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AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
Allgemeines zum Dojo
Dojo ist der japanische Begriff für vorhandenen – Formen der Etikette. und spirituellem Wachstum. Ein
den Ort, an dem eine Kampfkunst Diese sollen den Mitgliedern einer Aikido Dojo ist keine Turnhalle. Es ist
studiert wird. Auch andere Künste, Gesellschaft die Kommunikation ein Ort, an dem die Lehren des
die ein jahrelanges, hartes und ermöglichen und das Risiko von Aikido-Gründers O-Sensei Morihei
aufopferungsreiches Training und Missverständnissen minimieren. Ueshiba studiert werden. Es ist kein
Studium erfordern, wie z.B. Zazen Wenn Du das Dojo betrittst, so Ort für die Zurschaustellung persön-
(Sitz-Meditation), Shodo (Kalli- betrittst Du eine andere Welt. Auf lichen Egos, sondern ein Ort der
graphie), Kyudo (Bogenschiessen) der Aikido-Matte werden wir ange- Reinigung und Entwicklung von
oder Iaido (Schwertziehen) werden griffen und angreifen. Dabei ent- Körper, Seele und Geist. Die
in einem Dojo studiert. wickeln wir unsere Fähigkeit, korrekte Einstellung, geprägt von
Wenn Nicht-Asiaten, oder im spontan und instinktiv zu agieren. Respekt, Aufrichtigkeit und
speziellen Nicht-Japaner, zum Nur das zugrunde liegende System Bescheidenheit, und die richtige
ersten Mal ein Dojo betreten, so der Etikette und sozialen Verhaltens- Atmosphäre im Dojo sind Grund-
verwundern oft die ungewohnten weisen erlaubt es uns, sicher und voraussetzungen für den produk-
Verbeugungen bei scheinbar jeder ohne Verletzungen zu trainieren, tiven Lernprozess und, da Aikido
Gelegenheit, und die vielen Regeln aggressive Reaktionen zu diszipli- eine Kampfkunst ist, für die Sicher-
der Etikette verursachen manchmal nieren und umzulenken und Mitge- heit aller Beteiligten.
anfängliches Unbehagen. Manchem fühl und Respekt zu entwickeln. Die folgenden Grundsätze zum
erscheinen diese Regeln als über- Aikido ist kein Sport. Aikido ist Verhalten im Dojo und beim Aikido-
trieben und, vor allem hier im eine Disziplin, ein Ausbildungs- Training bilden die Grundlage für die
Westen, unnötig. prozess zum Training von Körper, Aufrechterhaltung einer solchen
Das tägliche Leben ist voll von Seele und Geist. Die Technik ist Atmosphäre und sind damit essen-
sozialen Verhaltensregeln und – oft nicht das eigentliche Objekt, son- tiell für Dein Studium des Aikido.
nicht mehr wahrgenommenen, leider dern ein Hilfsmittel zur Entwicklung
aber manchmal auch nicht mehr der Persönlichkeit und zu geistigem
Dojo-Regeln
• Das Studium des Aikido ist ein lebenslanger Weg. Es macht daher wenig Sinn, mit einer beiläufigen und auf
kurzfristige Erfolge abzielenden Einstellung in das Dojo einzutreten.
• Dieses Dojo wird als traditionelles Dojo geführt. Es folgt dem Geist des Aikido-Gründers und ist ein Ort für
die Fortführung seiner Lehren. Ehre diese Lehren, und folge ihnen aufrichtig.
• Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Schülers, zur Schaffung einer positiven Atmosphäre im Dojo
beizutragen, die von Harmonie und Respekt geprägt ist.
• Das Dojo darf nur mit Sensei’s direkter Erlaubnis für andere Zwecke als die regulären Trainingseinheiten
genutzt werden.
• Technik und Fortschritt kann man nicht kaufen. Die Monatsbeiträge dienen zur Bereitstellung von Raum und
Ausstattung des Dojos, und ermöglichen den Schülern eine Form der Danksagung für den erhaltenen
Unterricht.
• Respekt für einander, das Dojo und die Trainingsutensilien sind unabdingbar.
• Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, weder die Trainingspartner noch sich selbst zu verletzen.
• Alle studieren die gleichen Prinzipien. Machtkämpfe, Gruppenbildungen und das Beziehen von Seiten
haben daher keinen Platz im Aikido Dojo. Alle Dojo-Mitglieder bilden eine Familie.
• Es steht allen Dojo-Mitgliedern offen, neben dem regulären Training auch andere Dojos zu besuchen. Die
Teilnahme an Lehrgängen außerhalb des Dojos wird ausdrücklich unterstützt.
•Es ist die moralische Verpflichtung jedes Einzelnen, Aikido niemals zu benutzen um andere zu verletzen oder
persönliches Ego zur Schau zu stellen - im Dojo wie außerhalb. Aikido ist ein Weg der Verbesserung der
Gesellschaft durch die Entwicklung des Charakters des Einzelnen.

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AIKIDO TRAININGSHANDBUCH
Grundregeln des Trainings
• Die Art und Weise des Unterrichts muss respektiert werden. Führe die Empfehlungen des Lehrers aufrichtig
und nach bestem Können aus. Auf der Matte ist kein Platz für Diskussionen.
• Auf der Matte gibt es kein Messen in persönlichem Ego. Aikido ist kein Straßenkampf. Wir sind auf der
Matte um zu trainieren und unsere aggressiven Reaktionen abzulegen. Den Budo-Geist mit Leben zu füllen
heißt, unsere soziale Verantwortung zu entdecken und wahrzunehmen.
• Auf der Matte gibt es keinen Wettstreit. Der Sinn des Aikido ist nicht, einen Feind zu bekämpfen und zu
besiegen, sondern die eigenen aggressiven Instinkte unter Kontrolle zu bekommen.
• Die Stärke des Aikido ist nicht Muskelkraft, sondern Flexibilität, Kommunikation, Timing, Kontrolle,
Bescheidenheit. Sei Dir immer Deiner Grenzen bewusst.
• Jeder hat andere Voraussetzungen, Vorkenntnisse, körperliche und geistige Fähigkeiten, Gründe für das
Studium des Aikido. Diese müssen respektiert werden. Wahres Aikido ist entsprechende und flexible
Bewegung und Technik, passend zu jeder sich ändernden Situation.
• Es ist nicht die Aufgabe der Trainingspartner eine „reale“ Kampfsituation zu simulieren. Uke und nage
schaffen durch Verhalten und Trainingsweise die Voraussetzungen, unter denen die vom Lehrer gezeigten
Trainingsinhalte geübt werden können. Die Ausführung von Angriffen und Aikido-Techniken sollte immer so
stark und schnell sein wie es die Fähigkeiten von uke und nage erlauben und erfordern.
•Geduld, Beharrlichkeit und Ausdauer sind die Schlüssel zum Lernen. Entdecke das positive Potential das
darin liegt, heute Vieles noch nicht zu können - dann wirst Du den Weg des Aikido dauerhaft mit Freude und
Neugier gehen können. Ebenso wie Gleichgültigkeit und fehlender Elan, kann auf der anderen Seite auch ein
zu hoher Anspruch an sich selbst dem weiteren Fortschritt im Wege stehen.

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