Table Of ContentKim  Strübind 
Tradition als Interpretation  in der  Chronik 
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Beihefte zur  Zeitschrift  für  die 
alttestamentliche  Wissenschaft 
Herausgegeben  von 
Otto  Kaiser 
Band 201 
Walter  de Gruyter  • Berlin  • New  York 
1991
Kim  Strübind 
Tradition  als  Interpretation 
in  der  Chronik 
König Josaphat  als  Paradigma 
chronistischer  Hermeneutik  und  Theologie 
Walter  de Gruyter  • Berlin  • New  York 
1991
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Die Deutsche  Bibliothek  —  ClP-Einheitsaufnahme 
Strübind, Kim 
Tradition  als  Interpretation  in der  Chronik  : König  Josaphat 
als Paradigma chronistischer Hermeneutik und Theologie / Kim 
Strübind.  -  Berlin ; New York : de Gruyter, 1991 
(Beihefte  zur  Zeitschrift  für  die  alttestamentliche  Wissen-
schaft ; Bd. 201) 
Zugl.: Berlin, Kirchl. Hochsch., Diss., 1989 
ISBN 3-11-012791-1 
NE: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft / Beihefte 
ISSN 0934-2575 
©  Copyright 1991 by Walter de Gruyter &  Co., Berlin 30 
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Druck: Werner Hildebrand, Berlin 65 
Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz und Bauer, Berlin 61
Meinen  Eltern  und  Schwiegereltern 
in  Dankbarkeit
Vorwort 
„Die  menschlichen  Dinge -  auch  diejenigen,  über  die man einige  Macht  zu  haben 
meint - laufen immer wieder anders, als man plant. Hominum  confusionef  Dei  Providen-
tia?  Sicher auch und sicher entscheidend: Dei Providentia,  aber sicher so, daß auf der 
anderen, der menschlichen Seite zunächst und an sich alles confusio  ist, viele Pläne gar 
nicht und so ziemlich alle Pläne ganz anders zur Ausführung kommen, als man sie je-
weils geplant hatte."  (Karl Barth KD 1/1, VI) 
Die vorliegende Untersuchung wurde im September 1989 an der  Kirchli-
chen Hochschule Berlin als Dissertation eingereicht. Daß diese Studie jen-
seits meines subjektiven Wohlgefühls über den Abschluß der Aufgabe auch 
objektive  Wertschätzung  im Kreis der theologischen  Lehrer  fand,  konnte 
bei  den  Vorarbeiten  der geplanten  Untersuchung  nicht  vorausgesehen,  ja 
nicht einmal geahnt werden: „Dei Providentia" also. Die anthropologische 
Kehrseite mußte folglich „hominum confusione" sein, wenngleich freudige 
confusio  meinerseits! 
Welche Beziehungen auch immer zwischen Karl Barth, einem der „Kir-
chenväter  des 20. Jahrhunderts",  und dem jüdischen Theologen,  den  wir 
den „Chronisten" nennen, bestehen mögen -  dies im einzelnen aufzuzeigen 
mag Aufgabe eines Magister  ludi  in Hesses Glasperlenspiel sein -  zumin-
dest verbindet beide eine bisweilen kompromißlose Konsequenz und Sou-
veränität ihrer theologischen Entwürfe, die hier wie dort in der Souveränität 
des Wortes  Gottes  gründet. 
Es ist für mich eine freudige „Kür" (und keineswegs nur konventionel-
le „Pflicht" des akademischen Betriebes) meinen Lehrern und Förderern zu 
danken, unter ihnen Professor Dr. Peter Welten, der mein Interesse an den 
Chronikbüchern  weckte. Professor Dr. Rüdiger Liwak  verhalf mir durch 
seine Konnotationen  zu mancher  Einsicht.  Auch  Professor  Dr.  Peter  C. 
Bloth gebührt Dank, der als Rektor der Kirchlichen Hochschule Berlin die 
Einleitung des Promotionsverfahrens  engagiert unterstützte und  ökumeni-
sche Weitsicht walten ließ. Gedankt sei besonders Professor Dr. Otto  Kai-
ser für die Aufnahme der Untersuchung in die BZAW-Reihe sowie für seine 
freundliche Ermutigung, die alttestamentliche Wissenschaft als  theologische 
Disziplin zu betreiben. 
Unter  den  vielen  von  mir hochgeschätzten  Lehrern  der  Kirchlichen 
Hochschule weiß ich mich der Arbeit und der Person von Professor  Dr. 
Peter von der Osten-Sacken verbunden, der uns Lernenden Wege zu einer 
besseren christlichen Theologie des Judentums wies. Ihm verdanke ich u.a. 
die Teilnahme an einem Studienjahr an der Hebräischen Universität in Jeru-
salem, das vom Arbeitskreis „Studium in Israel" gefördert wurde. Die dort 
erworbenen judaistischen Kenntnisse kamen auch in der vorliegenden  Un-
tersuchung zum Tragen. 
Frau  Dr.  theol.  Andrea  Strübind  ist  nicht  nur  meine  liebe  Frau  -
31Ö XXÖ n&'X KXÖ (Spr  18,22) -,  sondern  zugleich  kompetente  Kollegin, 
deren Rat für mich zu jeder Zeit Gewicht hatte. Cand. theol. Olaf Lange
VIII  Vorwort 
und Wolfgang Pfeiffer besorgten Durchsicht und Druckvorlage. Ihre selbst-
lose und engagierte Hilfe ist für mich von unschätzbarem Wert gewesen. 
Undenkbar wären  Studium und Promotion  ohne die tatkräftige  und 
gleichbleibende Unterstützung meiner Eltern und Schwiegereltern, die nicht 
nur liebevolle „Sponsoren" des Unternehmens waren, sondern auch selbst 
auf vieles verzichteten, um meiner Frau und mir beides zu ermöglichen. 
Kim Strübind  Berlin-Lichterfelde, Juni 1991
Inhalt 
Vorwort  VII 
Verzeichnis der Abkürzungen  XIII 
Das Thema  1 
A. Die Fragestellungen 
1  Forschungsgeschichtliche Grundprobleme der Chronikbücher  ....  9 
1.1  Vorbemerkung  9 
1.2  Einleitungsfragen  10 
1.2.1  Name und Stellung im Kanon  10 
1.2.2  Inhalt und Aufbau  12 
1.2.3  Quellen, Redaktion und Kreation des Chronisten  14 
1.2.4  Sprache, Stil und Text  21 
1.2.5  Verfasser, Zeit und Milieu  23 
1.3  „Chronik" - oder „Chronistisches Geschichtswerk"?  25 
1.3.1  Linguistische und literarische Gesichtspunkte  26 
1.3.2  Theologische Zusammenhänge in der Chronik und in Esr-Neh  29 
1.3.3  Die Kanongeschichte als Argument  35 
1.3.4  Das Ergebnis  36 
1.4  Theologische Intentionen  37 
1.4.1  Vorbemerkung  37 
1.4.2  Das Problem theologischer Strömungen in nachexilischer Zeit.  37 
1.4.2.1  Theokratie und Eschatologie als Interpretationsrahmen der 
Chronik  38 
1.4.2.2  Kritische Einwände  42 
1.4.3  Theologische Einzelmotive  45 
1.4.3.1  Allgemeine Beobachtungen (Rothstein / Hänel)  45 
1.4.3.2  Ergänzungen und Modifikationen (v.Rad, Rudolph, North) ...  49 
1.4.3.3  Ergänzungen und Modifikationen (Noth, Goldingay, Welten 
und Williamson)  52 
1.4.3.4  Anthropologische und kosmologische Perspektiven  56 
1.5  Zusammenfassung  59 
2  Historiographie in der Spannung von Tradition und 
Interpretation - eine Problemskizze  61 
2.1  Vorbemerkung  61 
2.2  Geschichte und Geschichtsschreibung in vorchronistischer Zeit  61 
2.2.1  Die Geschichtlichkeit alttestamentlicher Rede von Gott  61 
2.2.2  Tradition und Interpretation im Alten Testament  64 
2.2.2.1  Das Problem von Kontinuität und Diskontinuität  64
X  Inhalt 
2.2.2.2  Tradition als Prozeß  64 
2.2.2.3  Tradition als Interpretation  66 
Exkurs: Geschichtliches und weisheitliches Denken im Alten 
Testament  70 
2.2.3  Anfänge der Historiographie im Alten Testament  72 
2.2.3.1  Die Sonderstellung Israels im Alten Orient  72 
2.2.3.2  Einwände und Modifikationen  74 
2.2.3.3  Die ältesten Geschichtswerke Israels  75 
2.2.4  Die deuteronomistische Geschichtstheologie  76 
2.2.4.1  Der Charakter des Werkes (Noth)  77 
2.2.4.2  Einwände und Ergänzungen  79 
2.3  Tradition als Interpretation in der Chronik  82 
2.3.1  Die Chronik als Auslegung  83 
2.3.1.1  Textkritische Differenzen (KAT I-II)  85 
2.3.1.2  Redaktion (KATIII-V)  86 
2.3.1.3  Interpretation (KAT VI-IX)  89 
2.3.1.4  Glossierende Interpretamente  93 
2.3.2  Auswertung  93 
2.3.3  Die Chronik als Geschichtsschreibung  95 
2.4  Zusammenfassung  98 
B. Die Texte 
3  Chronistischer und historischer Josaphat  103 
3.1  Josaphat - ein synoptischer Überblick  103 
3.2  Der chronistische Josaphat  104 
3.2.1  Josaphat im Kontext der Chronik  104 
3.2.1.1  Die Einbettung in den vorangehenden Kontext  104 
3.2.1.2  Die Einbettung in den nachfolgenden Kontext  107 
3.2.1.3  Zusammenfassung  109 
3.2.2  Josaphat in den Texten der Chronik (allgemeine 
Beobachtungen)  110 
3.2.2.1  Uberlieferungsgut und Sondergut im Vergleich  110 
3.2.2.2  Die Gliederung der Josaphattexte in der Chronik  113 
3.2.2.3  Der Textaufbau - ein Deutungsversuch  114 
3.2.2.4  Zusammenfassung  119 
3.3  Der historische Josaphat  119 
3.3.1  Palästina im Kräftespiel der Großmächte des 9. Jahrhunderts 
v.Chr  120 
3.3.2  Israel zur Zeit der Omriden  121 
3.3.3  Juda unter Josaphat  124 
3.4  II 17-21,1: Geschichtliche Kontinuität und historische 
Diskontinuität  129 
3.5  Zusammenfassung  132