Table Of ContentTier-Mensch-Pädagogik
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Anna-Lena Wibbecke
Tier-Mensch-Pädagogik
Analyse einer Integration von
Tierrechten in die Pädagogik
Results
Anna-Lena Wibbecke
Universität Mainz, Deutschland
ISBN 978-3-658-00581-8 ISBN 978-3-658-00582-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-00582-5
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Vorwort 5
Vorwort
Während ich diese Arbeit plante und schrieb, erschienen in der Presse mehrfach
Artikel, die sich dezidiert mit dem Mensch-Tier Verhältnis beschäftigten. Ebenso
konnte das neue Buch des Bestsellerautoren Jonathan Safran Foer mit dem Titel
Tiere essen das Interesse der Öffentlichkeit auf sich lenken. Fragen über Hal-
tungsbedingungen und eine tiergerechte Behandlung werden, auch vor dem Hin-
tergrund globaler Zusammenhänge wie Welthungerproblematik und Klimawan-
del, in den Medien zunehmend intensiver geführt. Fakt ist: Das Tier ist in der
Diskussion wieder präsent.
Sicherlich stellt sich bei einer Auseinandersetzung mit global humanitären
Problemen wie Armut, Hunger und Leid die Frage, ob es zu diesem Zeitpunkt
sinnhaft erscheint, sich für eine würdige Behandlung der Tiere einzusetzen. Die
Problematik hierbei bilden unter Anderem das undefinierte Bild des Tieres und
sein ethischer Stellenwert. Parallel zu dieser Entwicklung konnte sich, in anderen
Teilen der Welt, die tiergestützte Pädagogik gerade in den letzten Jahren etablie-
ren und immer mehr Anhänger und Sympathisanten gewinnen. Verwunderlich
ist dabei, dass es sogar innerhalb dieses spezifischen Bereiches unklar ist, aus
welcher Perspektive man die Tiere im Allgemeinen und die Tiere, die hier direkt
mit dem Menschen zusammen arbeiten, betrachten soll, bzw. welche Rechte den
Tieren zugestanden werden. Die Notwendigkeit eines Definierens der persönli-
chen Haltung gegenüber dem Tier an sich wird offenkundig. Im historisch-
philosophischen Verlauf finden sich immer wieder Menschen, die sich mit der
Thematik des Mensch-Tier Verhältnisses auseinandersetzten und die darauf
hinweisen, dass der Umgang mit den Tieren in engem Verhältnis zu dem Um-
gang mit den Menschen steht. Die Diskussion um die Stellung der Tiere im sozi-
alen Gesamtkontext ist wieder aktuell und kann jetzt geführt werden.
Gerade die Pädagogik, die sich wissenschaftlich mit Ethik und Moraltheo-
rien beschäftigt, sollte diesen Diskurs maßgeblich mitgestalten. Je mehr die
Thematik allgemeinhin in den Fokus gerät, desto klarer muss sich, im Speziellen,
die Tiergestützte Pädagogik positionieren. Diese Arbeit soll dazu anregen.
Seit der Fertigstellung meiner Diplomarbeit mit dem Titel „Der Umgang mit
dem Tier als Aspekt pädagogischer Ethik“ bis zur jetzigen Buchveröffentlichung
ist nun mehr als ein Jahr vergangen. In dieser Zeitspanne initiierten mein Mann
6 Vorwort
und ich die Studie Vegetarisch-Vegane-Lebenswelten sowie eine weitere Folge-
studie. Einige der in den Studien gewonnenen Ergebnisse habe ich nun nachträg-
lich in meine Arbeit einfließen lassen.
Das vorliegende Buch „Tier-Mensch-Pädagogik“ richtet sich an Lehrende
und Lernende aus den sozialwissenschaftlichen, psychologischen und pädagogi-
schen Fachkreisen, an Menschen, die mit Tieren leben und arbeiten, sowie an
alle Interessierten einer pädagogischen Ethik, welche notwendigerweise ein
speziesübergreifendes Miteinander in ihre grundsätzlichen Überlegungen mit
einbezieht.
Die Darstellung und Auflistung der verschiedenen Vertreter im Bereich der
Tierrechte, wie auch im philosophischen Bereich, erhebt keinerlei Anspruch auf
Vollständigkeit oder gar Hoheitsstellung gegenüber nichterwähnten Konzepten
und Konstrukten. Die Auflistung soll vielmehr einem (ersten) Überblick dienen
und zur weiteren Auseinandersetzung mit der Gesamtthematik anregen. Der
Schwerpunkt dieses Buches ist die (erstmalige) pädagogische Auseinanderset-
zung der Tier-Mensch-Beziehung.
Meinem Mann Gerald Wibbecke danke ich sowohl privat, als auch für seine
fachliche Kompetenz und Unterstützung, vor Allem bei der Aufbereitung der
Daten im Rahmen der Studie Vegetarisch-Vegane-Lebenswelten.
Anna-Lena Wibbecke
Inhaltsvzereichnis 7
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... 9
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ............................................................. 11
Erklärung .......................................................................................................... 11
Einleitung .......................................................................................................... 13
1(cid:3) Tierethik, Tierrechte und Moraltheorien ............................................... 15(cid:3)
1.1(cid:3) Ethik und Moral .......................................................................................... 15(cid:3)
1.2(cid:3) Vom klassischen Utilitarismus zum tierethischen Standpunkt des
Speziezismus ............................................................................................... 19(cid:3)
1.3(cid:3) Recht und Würde ........................................................................................ 22(cid:3)
1.4(cid:3) Albert Schweitzers universelle Ethik .......................................................... 25
2(cid:3) Die Stellung des Tieres im global-geschichtlichen Verlauf .................... 29(cid:3)
2.1(cid:3) Das Tier in der Antike und Spätantike ........................................................ 31(cid:3)
2.2(cid:3) Das Tier im Mittelalter................................................................................ 37(cid:3)
2.2.1(cid:3) Augustinus.................................................................................... 37(cid:3)
2.2.2(cid:3) Thomas von Aquin ....................................................................... 39(cid:3)
2.3(cid:3) Das Tier in der frühen Neuzeit .................................................................... 41(cid:3)
2.3.1(cid:3) Michel de Montaigne ................................................................... 41(cid:3)
2.3.2(cid:3) René Descartes ............................................................................. 44(cid:3)
2.4(cid:3) Das Tier in der Epoche der Aufklärung ...................................................... 47(cid:3)
2.4.1(cid:3) Jean-Jacques Rousseau ................................................................. 47(cid:3)
2.4.2(cid:3) Immanuel Kant ............................................................................. 49(cid:3)
2.5(cid:3) Das Tier im Zeitalter der Industrialisierung und der Zeit
psychoanalytischer Deutung ....................................................................... 52(cid:3)
2.6(cid:3) Das Tier in der heutigen Zeit ...................................................................... 54(cid:3)
2.6.1(cid:3) Klimawandel, globale Erderwärmung,
Welthungerproblematik und der Umgang mit Ressourcen .......... 56(cid:3)
8 Inhaltsverzeichnis
2.6.2(cid:3) Vegetarismus und Veganismus .................................................... 60(cid:3)
2.6.3(cid:3) Vegan-Vegetarische Erziehung .................................................... 64
3(cid:3) Die multidivergente Bedeutung der Tiere für die Pädagogik ............... 67(cid:3)
3.1(cid:3) Lieben und Töten – ein Widerspruch? ........................................................ 68(cid:3)
3.2(cid:3) Die kognitive Dissonanztheorie .................................................................. 70(cid:3)
3.3(cid:3) Empathiefähigkeit als Basiskompetenz von Beziehungserleben ................ 73(cid:3)
3.4(cid:3) Prosoziales und altruistisches Verhalten im
moralisch-sozialisatorischen Kontext ......................................................... 77(cid:3)
3.5(cid:3) Benennen und benannt werden. Soziale Mimesis als kommunikative
Brücke der Mensch-Tier Beziehung ........................................................... 83(cid:3)
4(cid:3) Der Einsatz von Tieren in der modernen Pädagogik und Therapie ..... 89(cid:3)
4.1(cid:3) Tiergestützte Pädagogik .............................................................................. 89(cid:3)
4.2(cid:3) Therapeutisches Reiten als Beispiel Tiergestützter Pädagogik ................... 91(cid:3)
4.2.1(cid:3) Ausbildung und Voraussetzungen ................................................ 92(cid:3)
4.2.2(cid:3) Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren .................................. 94(cid:3)
4.2.2.1(cid:3) Das Pferd ...................................................................................... 94(cid:3)
4.2.2.2(cid:3) Ziele, Wege und Möglichkeiten des Heilpädagogischen
Voltigierens und Reitens .............................................................. 95(cid:3)
4.2.3(cid:3) Die Notwendigkeit einer Integration von Tierrechten im
Therapeutischen Reiten am Beispiel des Heilpädagogischen
Voltigierens und Reitens .............................................................. 98
5(cid:3) Die Notwendigkeit der Begründung einer Tierethischen
Pädagogik ................................................................................................ 103
Literaturverzeichnis ....................................................................................... 107(cid:3)
Inhaltsvzereichnis 9
Abkürzungsverzeichnis
ADA: Amerikanischer Bund der Ernährungswissenschaftler
BDJA: Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze
BGB: Bürgerliches Gesetzbuch
DC: Verband kanadischer Ernährungswissenschaftler
DKTHR: Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten
FEI: Fédération Equestre International
FN: Deutsche Reiterliche Vereinigung
HPVR: Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren
ThR: Therapeutisches Reiten
TierSchG: Tierschutzgesetz
Vebu: Vegetarierbund Deutschland
VVL Vegetarisch-Vegane-Lebenswelten
Inhaltsvzereichnis 11
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabelle 1: Beweggründe für eine vegetarisch-vegane Ernährung ......... 62
Abbildung 1: Kognitive Dissonanz bei Konsum von Tierprodukten ......... 72
Abbildung 2: Modell der Prosozialen Persönlichkeit ................................. 83
Erklärung
Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird auf die zusätzliche Formulierung der
weiblichen Form verzichtet. Ich möchte deshalb darauf hinweisen, dass die aus-
schließliche Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhän-
gig verstanden werden soll.