Table Of ContentF. RÜTER • W. VON SCHEIDT • P. BUSER . H.-R. ZERKOWSKI • (Hrsg.)
Thorakale Organtransplantation
F. W.
RÜTER VON SCHEIDT
P. H.-R.
BUSER ZERKOWSKI (HRSG.)
Thorakale
Organtransplantation
Eine Standortbestimmung
Immunsuppression
Alternativen
• Physiologie
Recht
MIT 38 ABBILDUNGEN 19 TABELLEN
SPRINGER-VERLAG BERLIN
HEIDELBERG GMBH
Dr. FLORIAN RÜTER Prof. Dr. PETER BUSER
Prof. Dr. HANS-REINHARD ZERKOWSKI
Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Kantonsspital Basel
Spitalstraße 21, CH-4031 Basel
Prof. Dr. WOLFGANG VON SCHEIDT
I. Medizinische Klinik
Klinikum Augsburg
Stenglinstraße 2
86156 Augsburg
ISBN 978-3-7985-1350-1 ISBN 978-3-642-57513-6 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-642-57513-6
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2002
Ursprünglich erschienen bei SteinkopffVerlag, Darmstadt 2002
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Geleitwort:
Transplantationsmedizin in der Schweiz
Die Entwicklung der Transplantationsmedizin ist in unserem
Land kaum umstritten. Und doch gibt es wesentliche Fragen,
die nicht geregelt sind oder aufgrund der föderalistischen
Struktur des Gesundheitswesens in der Schweiz in den Kan
tonen unterschiedlich beurteilt werden.
Mit dem Vorliegen eines schweizerischen Transplantati
onsgesetzes, das vor der parlamentarischen Beratung steht,
sollen Rechtsfragen geklärt und gesamtschweizerische Re
geln geschaffen werden.
Entscheidend ist dabei der Wille, Rechtssicherheit zu ge
währleisten, Missbräuche zu verhindern sowie einheitliche
Kriterien für die Zuteilung der knappen Organe und Trans
parenz der Abläufe zu schaffen.
Für die Totenspende wird die Feststellung des Hirntodes
als Voraussetzung definiert.
Um eine Organentnahme vorzunehmen, muss entweder
die Zustimmung des Spenders (Organspenderausweis oder
ausdrückliche Willenserklärung gegenüber nächsten An
gehörigen) oder die Zustimmung der Angehörigen vorliegen.
Diese erweiterte Zustimmungslösung kommt heute - auch
ohne einheitliche Gesetzesgrundlage - in den Kliniken zur
Anwendung. Gerade darum ist es so wichtig, dass wir zu
Lebzeiten unseren ausdrücklichen Spenderwillen bekannt ge
ben und unsere Angehörigen darüber informieren, dass wir
mit unseren Organen neues Leben spenden wollen.
Die Schweiz steht mit 14 Spendern pro Million Einwoh
ner am Ende der ,Rangliste' der europäischen Länder (Spa
nien: 34, Belgien: 26, Österreich: 24, Portugal: 19). Dement
sprechend lang ist denn auch die Liste derjenigen Patienten,
die auf ein lebenswichtiges Organ warten - es sind rund
100, während 50 Personen auf der Warteliste mangels Spen
derorgan verstarben.
VI • Geleitwort
Bei Lebendspenden sieht das Gesetz eine liberale Regelung
vor, müssen doch Spender und Empfänger weder verwandt
sein noch über persönliche längerfristige Beziehungen verfü
gen. Vorausgesetzt wird lediglich die freie Willensäußerung
und eine psychologische Beratung des Spenders.
Eine weitere wichtige Voraussetzung bei Lebend- und To
tenspenden ist die Unentgeltlichkeit.
Swisstransplant - die 1985 gegründete Stiftung zur Koor
dination der Transplantationsaktivitäten in unserem Land -
hat auch zum Zweck, die Organspende zu fördern und
Bevölkerung, Ärzte und Pflegepersonal für die Notwendig
keit der Organspende zu sensibilisieren.
Dazu ist einerseits die Information der Bevölkerung über
die Notwendigkeit lebensrettender Organspenden sowie de
ren Voraussetzungen - betreffend Alter und Gesundheits
zustand - notwendig. Andererseits müssen Intensivpflege
personal, Notfallärzte und Kliniken sensibilisiert werden, die
aufwändige Feststellung eines Hirntodes vorzunehmen und
die notwendigen Vorbereitungen zur Organentnahme zu
treffen. Diese Schulung ist weitgehend Aufgabe von Fachleu
ten, Koordinatoren oder Fachärzten. Dass diese Anstrengun
gen von Erfolg gekrönt sein können, zeigen die Spenderzah
len aus dem Kanton Tessin, die mehr als doppelt so hoch
sind wie in der deutschen Schweiz, obwohl der Kanton Tes
sin über keine Transplantationsklinik verfügt.
Swisstransplant soll mit dem neuen Gesetz mittels Leis
tungsauftrag des Bundes als Koordinations- und Zuteilungs
stelle funktionieren - eine verantwortungsvolle Aufgabe, wel
che unsere Stiftung gerne übernehmen wird. Die dazu not
wendigen Strukturanpassungen sind in Vorbereitung - wir
wollen sicherstellen, dass auch in Zukunft für die Transplan
tationsmedizin optimale Rahmenbedingungen vorhanden
sind.
Geneve, im Januar 2002 TRIX HEBERLEIN
Nationalrätin, Präsidentin Swisstransplant
Inhaltsverzeichnis
• KAPITEL 1
Standortbestimmung der Herzinsuffizienztherapie
H.-P. HER MANN, G. HASENFUSS
• KAPITEL 2
Standortbestimmung der aktuellen chirurgischen
Herzinsuffizienztherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 .9 . . . . . .
H. HOTZ, S. DUSHE, W. KONERTZ
• CHAPTER 3
A novel bioartificial myocardial tissue and its prospective use
in cardiac surgery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 . . . . . . . .
T. KOFIDIS
• KAPITEL 4
Zerebrales natriuretisches Peptid - neuer Parameter
zur Kandidatenselektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 5. . . . . . .
J.
KOGLIN
• KAPITEL 5
Erste klinische Erfahrungen mit dem DeBakey VAD™ . . . . . . . . 53
M.J. WILHELM, C. SCHMID, D. HAMMEL,
H.H. SCHELD
• KAPITEL 6
Die richtige Indikation zur Herztransplantation
- Was haben wir gelernt? .... ... ....... ...... ...... 65
W. V. SCHEIDT
VIII • Inhaltsverzeichnis
• KAPITEL 7
Transplantationsgesetzgebung "Segen und Fluch"
Transplantationsgesetzgebung und die Konsequenzen
für das Eurotransplant Thoracic Allocation System (EThAS) 77
TH. R. WERLE, G. G. PERSIN
CHAPTER 8
Interleukin-2 receptor antibodies for cardiac allograft . . . . . . . . 83
X. M. MUELLER, C. SEYDOUX, H. TEVAEARAI,
F. TINGUELY, J. J. GOY, F. STUMPE, L. K. VON SEGESSER
• KAPITEL 9
Nichtinvasives Abstoßungsmonitoring: Computerized Heart
Allograft Recipient Monitoring (CHARM) . . . . . . . . . . . . . .9 5. . .
B. GRASSER, F. IBERER, D. KNIEPEISS,
S. SCHAFFELLNER, G. SCHREIER, P. KASTNER,
R. KLEINERT, K.-H. TSCHELIESSNIGG,
IM NAMEN ALLER INVESTIGATOREN
KAPITEL 10
Vorteilhafte Gestaltung der biatrialen Anastomose
für die Geometrie des rechten Vorhofs . . . . . . . . . . . . . .1 0.5 . . .
M. DANDEL, C. KNOSALLA, S. Buz,
F. D. KNOLLMANN, R. HETZER
KAPITEL 11
Marginale Lungenspender - Wo liegen die Grenzen
der Lungentransplantationsmöglichkeiten ? .. .. ..... ...... 117
T. GRAETER, H.-J. SCHÄFERS
• CHAPTER 12
Infection prophylaxis in lung transplantation 125
M. TAMM
• KAPITEL 13
Bronchiolitis obliterans: Neue Konzepte 133
A. BOEHLER
• KAPITEL 14
Pulmonale Thrombendarteriektomie (PTE) 143
W. BRETT
Autorenverzeich nis
Priv.-Doz. Dr. med. AN NETTE BOEHLER TRIX HEBERLEIN
Abteilung für Innere Medizin, Präsidentin Swisstransplant
Pneumologie und 24, rue Micheli-du-Crest
Lungentransplantationsprogramm 1211 Geneve, Switzerland
Universitätsspital Zürich E-Mail: [email protected]
Rämistr. 100
8091 Zürich, Switzerland
Dr. med. HANS-PETER HERMANN
E-Mail: [email protected]
Abteilung Kardiologie
Dr. med. WOLFGANG BRETT und Pneumologie
Klinik für Herz-und Thoraxchirurgie Georg-August-Universität Göttingen
Universitätsklinik Basel Robert-Koch-Str. 40
Spitalstr. 21 37075 Göttingen, Germany
4031 Basel, Switzerland E-Mail:
E-Mail: [email protected] [email protected]
Dr. med. MICHAEL DANDEL
Dr. med. HOLGER HOTZ
Deutsches Herzzentrum Berlin
Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie
Augustenburger Platz 1
Universitätsklinik Charite
13353 Berlin, Germany
Schumannstr. 20-21
E-Mail: [email protected]
10098 Berlin, Germany
Dr. med. T. GRAETER E-Mail: [email protected]
Abteilung für Thorax-
und Herz-Gefaßchirurgie Dr. med. THEO KOFIDIS
Universitätskliniken des Saarlandes Klinik für Thorax-, Herz
Gebäude 56 und Gefäßchirurgie
66421 Homburg/Saar, Germany Medizinische Hochschule Hannover
E-Mail: [email protected] Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover, Germany
Univ.-Prof. Dr. med.
E-Mail: [email protected]
BARBARA GRASSER
Universitätsklinik für Chirurgie
Klinische Abteilung Priv.-Doz. Dr. med. JÖRG KOGLIN
für Transplantationschirurgie Medizinische Klinik I
LKH Graz Universitätsklinikum Großhadern
Auenbruggerplatz 1 Marchioninistraße 15
8036 Graz, Austria 81377 München, Germany
E-Mail: E-Mail: [email protected]
[email protected] muenchen.dey
X • Autorenverzeichnis
Dr. med. XAVIER MUELLER Dr. med. THOMAS R. WERLE
Service de Chirurgie Cardiovasculaire Thoraxberatungsgruppe
(BH 16) Eurotransplant
Cent re Hospitalier International Foundation
Universitaire Vaudois CHUV P.O. Box 2304
Rue du Bugnon 46 2301 CH Leiden, The Netherlands
10ll Lausanne, Switzerland E-Mail: [email protected]
E-Mail:
Dr. med. MARKus J. WILHELM
[email protected]
Klinik für Thorax-, Herz-
Prof. Dr. med. MICHAEL TAMM und Gefäßchirurgie
Abteilung für Pneumologie Zentralklinikum der WWU Münster
Kantonsspital Basel Albert-Schweitzer-Str. 33
Petersgraben 4 48129 Münster, Germany
4031 Basel, Switzerland E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected] muenster.de
Prof. Dr. med.
WOLFGANG VON SCHEIDT
I. Medizinische Klinik
Klinikum Augsburg
Stenglinstr. 2
86156 Augsburg, Germany
E-Mail: w.scheidt.med1@klinikum
augsburg.de
1
Standortbestimmung
KAPITEL
der Herzinsuffizienztherapie
H.-P. HERMANN, G. HASENFUSS
• Einleitung
Die Prävalenz der Herzinsuffizienz beträgt in westlichen Industriena
tionen zwischen 0,3 und 2%, sie steigt altersabhängig auf 3-13% bei
Patienten über 65 Jahren. Nach Diagnosestellung der Herzinsuffizienz
beträgt die I-Jahresmortalität in den Stadien NYHA 11 und 111 unter
ACE-Hemmer-Medikation zwischen 9 und 12% (SOLVD und V-HeFT-II
Studie). Im Stadium der schweren Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV)
hingegen liegt die I-Jahresmortalität auf der TX-Warteliste bei 26%
(Sandner et al., 2001), sie beträgt unter optimaler Therapie eines selek
tierten Krankenguts unter kontrollierten Studienbedingungen 11 % (CO
PERNICUS-Studie) .
• Therapie
• Chronische Herzinsuffizienz
Während bei der akuten Herzinsuffizienz der therapeutische Schwer
punkt auf der akuten klinischen und hämodynamischen Stabilisierung
und der Beseitigung von auslösenden Ursachen liegt, hat die Therapie
der chronisch etablierten Herzinsuffizienz insbesondere die Ziele der
Symptomlinderung sowie der Prävention von Manifestation, Progres
sion und damit einer Prognoseverbesserung. Eine Behandlungsindika
tion besteht nach Ergebnissen von großen Mortalitätsstudien für jede
symptomatische Herzinsuffizienz (NYHA-Stadien lI-IV), aber auch für
die asymptomatische linksventrikuläre Dysfunktion mit einer LVEF
< 35% (NYHA-Stadium I). Neben nichtmedikamentösen, allgemeinen
Therapieprinzipien liegt ein Schwerpunkt auf der entlastenden Pharma
kotherapie der Herzinsuffizienz, die zusätzlich der neuro endokrinen
Aktivierung und dem Circulus vitiosus der Herzinsuffizienz (Abb. 1)