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Rehabilitation und Pravention
Susanne Klein-Vogelbach 
Therapeutische 
•• 
Ubungen 
zur. funktionellen 
8ewegungslehre 
Analysen und Rezepte 
Mit einem Geleitwort von W. M. Zinn 
Mit 111 Abbildungen in 275 Teilabbildungen 
Zweite, vollstandig uberarbeitete Auflage 
Springer-Verlag 
Berlin Heidelberg GmbH
Susanne Klein-Vogelbach 
Institut fUr Physiotherapie 
Malzgasse 14, CH-4052 Basel 
ISBN 978-3-540-13554-8 
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek 
Klein-Vogelbach, Susanne: Therapeutische Obungen zur funktionellen Bewegungs 
lehre; Analysen u. Rezepte/Susanne Klein-Vogelbach. Mit e. Geleitw. von 
W. M.Zinn. - 2. Aufl. 
(Rehabilitation und Prăvention; 4) 
ISBN 978-3-540-13554-8  ISBN 978-3-662-10456-9 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-662-10456-9 
NE:GT 
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1978, 1986 
Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo 1986 
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gebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden durf 
ten. 
2121/3140-543210
Geleitwort 
Mit den Analysen und Rezepten fur eine okonomische Ubungs 
therapie legt Frau Klein-Vogelbach, die langjahrige Leiterin der 
Schule fUr Physiotherapie des Kantonsspitals Basel, den zweiten 
Teil ihres Werkes uber die von ihr kreierte funktionelle Bewe 
gungslehre vor. Es handelt sich dabei urn einen von der Autorin 
in schopferischer Beobachtung und selbstandiger konsequenter 
Entwicklungsarbeit geschaffenen Beitrag, den wir bereits seit lan 
gem als elementares, Beobachtung und Interpretation menschli 
cher Bewegung beinhaltendes Kapitel der Physio-und Ergo 
therapie betrachten. Ohne ausdriickliche Bezugnahme folgt die 
Arbeit in allen Bereichen den Erkenntnissen modemer Neuro 
physiologie und Biomechanik. Es sei hier nur auf den prophylak 
tischen und therapeutischen Wert okonomischer Haltung und 
Bewegung, die Auffassung des Menschen als eines standig gegen 
die Schwerkraft und andere von auBen einwirkende Stimuli rea 
gierenden Wesens, den therapeutischen Gebrauch der Haltungs 
reaktionen und mannigfaltiger anderer Fazilitationstechniken 
hingewiesen. Die Wiederholung einer Ubung oder einer anderen 
Leistung des Zentralnervensystems fUhrt nicht nur zu einer Her 
absetzung des Widerstandes an den Synapsen der von den ent 
sprechenden Erregungspotentialen durchlaufenen Regelkreise -
hier liegt die physiologische Basis allen Lemens, ohne die es kei 
ne Entwicklung gabe -, sondem neben dem anvisierten speziel 
len Leistungs-und Kraftgewinn auch noch zu einer unspezifi 
schen Globalfazilitation. Perzeptionstraining, Selbsterfahrung 
und anderweitige Schulung des Korperbildschemas sind eminent 
wichtige Kapiteljeder Normalisierung und Schmerzlinderung 
anstrebenden Behandlung von Storungen im Bereich des Stutz 
und Bewegungsapparates. Mit der funktionellen Bewegungsleh 
re und den daraus abgeleiteten Ubungen wird daher eine Metho 
de vorgelegt, welche mit groBter Wahrscheinlichkeit auch die in 
Zukunft zu ihrer vollen Anerkennung noch notwendigen Tests 
vergleichender Therapiestudien mit Kontrollgruppen anders 
oder gar nicht behandelter Patienten bestehen wird. 
Der vorliegende Band enthalt eine Serie von Ubungsanleitungen 
fUr den Physiotherapeuten, deren Lektiire auch dem die Bewe 
gungstherapie verordnenden Arzt dringend empfohlen sei. Wie 
der ist aus jahrzehntelanger Praxis und Auseinandersetzung mit 
v
dem Stoff ein sehr knapper,jedoch auBerst dichter und gehaltvol 
ler Text entstanden, der ein konzentriertes Studium verlangt. Die 
griindliche Verarbeitung gibt jedem Therapeuten den sofortigen 
Zugang zu sinnvoller praktischer Arbeit und spater zur selbstan 
digen Entwicklung eines unbeschrankten, eminent individuell 
gestaltbaren Ubungsrepertoires. Besonders hervorgehoben seien 
die Moglichkeiten der Physiotherapie der Wirbelsaulen-, Schul 
tergiirtel-und Beckengiirtel-Affektionen, sowie der erste logisch 
aufgebaute Versuch der Behandlung der Aerophagie, alles Me 
tho den, deren Wert wir bereits injahrelanger Erfahrung an unse 
rem groBen eigenen Krankengut von Bad Ragaz und Valens be 
statigen konnten. 
Auch wir Rheumatologen haben dringend auf dieses Buch ge 
wartet, und wir mochten der Verfasserin nicht nur fUr ihren ent 
scheidenden Beitrag zur Physio-und Ergotherapie, sondern auch 
fUr die groBe zusatzliche Arbeit danken, die sie mit der Publika 
tion ihres Lebenswerkes im Dienste unserer Patienten auf sich ge 
nommen hat. Die Beherrschung der funktionellen Bewegungs 
lehre ermoglicht es dem Therapeuten, die Bediirfnisse seiner 
Kranken und Behinderten zu erfassen und sich auf das Wesentli 
che zu beschranken. Von dieser Grundlage aus kann er sich in die 
verschiedenen Spezialgebiete - wie propriozeptive neuromusku 
lare Fazilitation, die Behandlung des entziindlichen Rheumatis 
mus, psychosomatischer StOrungen oder zentraler und peripherer 
neurologischer Krankheitsbilder, urn nur einige wenige zu nen 
nen - vertiefen. Er wird damit in die Lage versetzt, der recht gro 
Ben Versuchung der Einseitigkeit bei der Anwendung verschiede 
ner therapeutischer Methoden zu widerstehen und den Anspruch 
an hohe Qualitat seiner unentbehrlichen Arbeit zu erfiillen. 
Bad Ragaz, im Februar 1978  W.M.ZINN 
VI
Vorwort zur zweiten Auflage 
Die funktionelle Bewegungslehre hat sich in den vergangenen 
Jahren erfreulich durchgesetzt. Die vielen Kontakte mit Interes 
sierten in Fortbildungskursen, die Ausbildung von Instruktoren 
in funktioneller Bewegungslehre und ihr Einzug in den Grund 
unterricht vieler Physiotherapieschulen verlangt eine Darstel 
lung, die dem Lernenden den Zugang zur Beobachtung und zum 
therapiegerichteten Verstandnis von Bewegung erleichtert. 
In diesem Sinne ist das Grundlagenbuch "Funktionelle Bewe 
gungslehre", das fUr die Aneignung der "Therapeutischen Ubun 
gen" unentbehrlich ist, in der dritten, 1984 erschienenen Auflage 
bereits vollstandig iiberarbeitet worden. 
Das Analysenkonzept "Actio-Reactio/Conditio-Limitatio" hat 
sich in der "Ballgymnastik zur funktionellen Bewegungslehre" 
(zweite Auflage 1985) bewahrt und bereits ein wenig eingebiir 
gert. Darum wurden die Bewegungsanalysen der "Therapeuti 
schen Ubungen" in der vorliegenden neuen Auflage nach diesem 
Konzept durchgefUhrt. Neue Ubungen sind dazugekommen. Ins 
besondere die Behandlung statisch bedingter Wirbelsaulensyn 
drome wurde erweitert und durch die systematische und ausfUhr 
liche Darstellung der Behandlungstechniken "Hubfreie/hub 
arme Mobilisation der Gelenke, insbesondere der Wirbelsaule" 
und "Mobilisierende Massage des lumbalen, thorakalen und zer 
vikalen Bereichs" vervollkommnet. 
Die Moglichkeit dank dieser Bewegungsanalysen Ubungen und 
Behandlungstechniken individuell an jeden Patienten anpassen 
zu konnen, ist der Lohn der aufgewendeten Miihe. Der Bezug auf 
das normale Bewegungsverhalten eines gesunden Menschen 
macht Ubungsprogramme fUr bestimmte Krankheitsbilder iiber 
fliissig und vermeidet die Gefahr der schematischen Behandlung 
eines Menschen, den eine Erkrankung zum Patienten gemacht 
hat. Die Kompliziertheit so1cher Bewegungsanalysen ist unver 
meidbar, weil normale Bewegung die grofite Differenziertheit in 
sich birgt. 
Das vorliegende Werk ist als grundlegendes Lehrbuch zur Ein 
fUhrung der funktionellen Bewegungslehre in die Physiotherapie 
gedacht. Aus diesem Grunde glaubte man auf ausfUhrliche Lite 
raturzitate verzichten zu konnen. 
Oem Springer Verlag bin ich fUr verstandnisvolle Fiihrung und 
VII
Zusammenarbeit zu gro13em Dank verpflichtet. Insbesondere 
Herrn Bernhard Lewerich, Frau Ilse Wittig von der Planung 
Medizin und Herrn 1. Sydor von der Buchherstellung. Besonders 
herzlich danke ich Frau Katrin Eicke-Wieser, die das ganze Ma 
nuskript noch einmal sorgfaltig gelesen hat. Durch ihre konstruk 
tive Kritik konnten an vielen Stellen Versehen beseitigt oder die 
Verstandlichkeit der Darstellung erhOht werden. 
Au13erdem danke ich den Fotomodellen Vreny Luscher, Beatrix 
Lutof-Keller, Margrit Meier-Waldstein, Isabelle Gloorm-Mori 
coni, den Fotografen Dietmar Hund (Kantonsspital Basel), Foto 
Fetzer (Bad Ragaz), Foto Zimmer, Cecile Zimmer (Basel), sowie 
fUr die Anfertigung der Graphiken Holger Hammerich (Basel). 
Basel, im Juni 1986  SUSANNE KLEIN-VOGELBACH 
VIII
Vorwort zur ersten Auflage 
Ein gesundes Kind lernt im Laufe seiner ersten Lebensjahre ge 
hen, sprechen und seine Hande gebrauchen. Dazu benotigt es 
keinen anderen Lehrer, als eine Umwelt, die ihm erlaubt, sich 
entsprechend seiner Anlagen und der bestehenden Stimuli zu 
entwickeln und in unendlichen Wiederholungsvorgangen Ord 
nung in die empfangenen Botschaften zu bringen. Will es sich 
aber besondere Geschicklichkeiten aneignen, wie z. B. die Be 
herrschung eines Musikinstrumentes, so braucht es dazu fleiB, 
Ausdauer und wenn moglich einen fahigen Lehrer. Das allein ge 
niigt aber nicht, um etwas AuBerordentliches zu erreichen. Das 
Potential seiner Begabungen definiert zusatzlich seine Grenzen 
und Moglichkeiten. Es gibt zwar viele Wege, Talente zu fordern, 
aber keine, sie zu erzeugen. 
Ein Patient, der aus gesundheitlichen Grunden therapeutische 
Ubungen machen muB, erlebt die Situation, daB er eine korperli 
che Fertigkeit erwerben sollte, zu der er kein Talent besitzt. Mit 
anderen Worten: Auch ein idealer, kooperativer, bestens moti 
vierter Patient wird, trotz fleiB und Ausdauer, mit seinen thera 
peutischen Ubungen hochstens einen "guten Durchschnitt" er 
reichen konnen. Durch die Therapie muB er eine schmerzliche 
Erfahrung hinnehmen, die er vielleicht zum erstenmal bewuBt er 
lebt. Dinge, die einem schwerfallen, weil man dafiir nicht begabt 
ist, und um die man sich, aus we1chen Grunden auch immer, stre 
bend bemiiht, verdienen im Lichte der vergleichenden Kritik nie 
mals ein besonderes Lob. Das was einem leicht fallt, das wozu 
man Talent besitzt, wird bewundert und erntet oft auch dann 
noch Lob, wenn dafiir kein besonderer Einsatz geleistet worden 
ist. 
Die Konfrontation mit den eigenen Bewegungsschwierigkeiten 
im Rahmen der Therapie verlangt yom Patienten, daB er durch 
Selbsterfahrung lernt, das Optimum im Bereich seiner eigenen 
Moglichkeiten zu erkennen und zu erlangen. Den Vergleich mit 
"den Anderen", die er vielleicht bewundert und beneidet, muB er 
ertragen und akzeptieren. 
Der Therapeut aber sollte die Leistung des Patienten beurteilen 
konnen. Er kennt das AusmaB an Anstrengung und Geduld, das 
der Patient permanent aufbringen muB, um die Differenz zwi 
schen seinem Bewegungsverhalten und dem "guten Durch-
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schnitt" zu vermindem. Daffir verdient der Patient Lob und An 
erkennung. Der Therapeut ist die Bezugsperson, die beides 
spenden soIl. Sowohl durch die Freude fiber die verdiente Aner 
kennung als auch durch die unbestechliche Beurteilung seines 
Bewegungsverhaltens wird der Patient schneller yom Wahmeh 
men und Lemen angesprochen. Das Wahmehmen und Verste 
hen seines Bewegungsverhaltens macht es ihm leichter, seine Be 
hinderung mit mehr Gelassenheit anzunehmen. Gelingt diese 
Selbstmotivation, an seinem Bewegungsverhalten kontinuierlich 
weiterzuarbeiten, dann findet der Patient auch den Weg, seine ei 
gene Wirklichkeit okonomisch zu planen und zu gestalten und 
diese mit der ihm eigenen Vitalitiit zu leben. 
Basel, im Februar 1978  SUSANNE KLEIN-VOGELBACH 
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Inhaltsverzeichnis 
Allgemeine Einfiihmng . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..  1 
1.  Die "Frosche", funktionelles Bauchmuskeltraining. ..  6 
1.1  "Derklassische Frosch" . . . . . . . . . . . . . . . ..  8 
1.2  Anpassung: "Der Urfrosch"  .............. 19 
1.3  Anpassung: "Der diagonale Frosch" . . . . . . . . ..  28 
1.4  Anpassung der "Frosche" durch Lageveranderung der 
Korperlangsachse im Raum. . . . . . . . . . . . . ..  34 
2.  Die " Vierfiilller", funktionelles Riickenmuskeltraining .  44 
2.1  "Der klassische VierfuBler"  . . . . . . . . . . . . .  46 
2.2  Anpassung: "Mobilisierender VierfuBler in 
Flexion/Extension" . . . . . . . . . . . . . . . . .  58 
2.3  Anpassung: "Mobilisierender VierfuBler in 
Lateralflexion" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..  64 
2.4  Anpassung: "VierfuBler zur Stabilisation der 
proximalen Extremitatengelenke"  ., . . . . . .  69 
2.5  Anpassung: "VierfuBler zur Mobilisation der 
proximalen Extremitatengelenke"  .. . . . . . .  76 
2.6  Anpassung der "VierfuBler" durch Lageveriinderung 
der Korperlangsachse im Raum  ............  85 
3.  Funktionelles Rotationstraining um die 
KorperUingsachse und um die Oberschenkelliingsachsen  95 
3.1  "Werdreht,gewinnt"  .................. 96 
3.2  Anpassung: "Dertraumende Verkehrspolizist"  .... 108 
3.3  Anpassung: "Der Yogi" . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 
4.  FunktioneUes Atemtraining  ............... 126 
4.1  Die "LOwenubung"  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 
4.1.1  Anpassung: "Der Schlafer"  ........... 135 
4.1.2 Anpassung: "Der Pascha" ................ 138 
4.2  Die "Zeitlupenatmung" ................. 140 
4.2.1  Anpassung: "Rhythmische Atmung" . . . . . . . . . . 143 
4.2.2  Anpassung: "Doppelhecheln"  ............. 145 
4.3  Der "Luftschlucker" ................... 147 
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