Table Of ContentPROBLEME DER
MYTHENREZEPTION
POETIK UND
HERMENEUTIK IV
FINK
Beiträge von:
HANS BLUMENBERG
JEAN BOLLACK
FERDINAND FELLMANN
MANFRED FUHRMANN
ULRICH GAIER
REINHARDT HABEL
GERHARD HERGT
REINHART HERZOG
WOLFGANG ISER
HANS ROBERT JAUSS
MIROSLAV KACER
000 MARQUARD
WOLFHART PANNENBERG
KARLHEINZ STIERLE
JURIJ STRIEDTER
JACOB TAUBES
RAINER WARNING
HARALD WEINRICH
Dieser Band enthält achtzehn Aufsätze
und neun Diskussionen zum Thema
.Mythosc• Er konzentriert sich auf eine
wenig behandelte Seite dieses vielbehan
delten Gegenstandes: er sucht gerade
nicht den Mythos selbst samt seinen Ent
stehungsursachen und ursprünglichen
Funktionen zu erhellen; im Mittelpunkt
stehen vielmehr die mannigfaltigen Mo
dalitäten einer reduzierten, reflektierten
oder komplizierten Seinsweise des My
thos. Welche Funktion, welche Realität,
so lautet die eigentliche Frage, hat jeweils
)Mythisches~ in nicht-mehr-mythischer
Zeit?
Mit Bedacht wurden die Grenzzonen
mythischen Denkens bevorzugt. Der the
matische Begriff ist daher ständig in Ge
fahr sich aufzulösen. Zwar dient im all
gemeinen der griechische Mythos als
Orientierungspunkt, was Mythos )eigent
lich~ sei; andererseits sucht man die post
mythischen Metamorphosen mythischen
Vorstellens zu erfassen - der Begriff
mußte daher die Offenheit und Vieldeu
tigkeit behalten, die ihm seit der Roman
tik und seit Nietzsche zu eignen pflegt.
Die jeweiligen Gegeninstanzen verleihen
ihm jedoch Relief: )Mythos~ tritt in Op
position zum theologischen Dogma, zur
philosophischen Theorie, zur Allegorie,
zur Ideologie. Darüber hinaus zeigt der
postmythische Mythos mehr oder min
der konstante positive Merkmale. Hierzu
gehört vor allem die Beobachtung, daß
der Mythos ein immer schon vorhan
denes Potential ausmacht, das sich in je
verschiedener Weise aktualisiert; hierzu
gehört ferner die Erfahrung, daß sich der
Mythos der )großen Dimension< zu be
mächtigen sucht, der Dimension also, die
dem Menschen schlechthin oder jeden
falls dem Individuum entzogen ist, und
daß er diese Dimension bald als Terror
oder Zwang, bald als Spiel oder Freiheit
erscheinen läßt.
Äußerlich herrschen literarische Ge
genstände vor. Sie erscheinen jedoch fast
stets in einem Poesie und Ästhetik über
schreitenden Kontext. Dieser Absicht
dienen auch die Diskussionen, an denen
sich Literaturwissenschaftier, Philoso
phen, Theologen, Historiker und Kunst
historiker beteiligten; ihr dient vor allem
der Beitrag von H. Blumenberg (»Wirk
lichkeitsbegriff und Wirkungspotential
des Mythos«), der das vierte Kolloquium
der Forschungsgruppe Poetik und Her
meneutik von Anfang an in ein die Epo
chen übergreifendes, dem Grundsätz
lichen zugewandtes Verhältnis zum Ge
genstand setzte.
POETIK UND HERMENEUTIK
Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe IV
TERROR UND SPIEL
PROBLEME DER MYTHENREZEPTION
Herausgegeben von
Manfred Fuhrmann
1971
WILHELM FINK VERLAG MüNCHEN
Redaktion: Michael Bethke
CIP-Tittl~ufn~hme der Deutschen Bibliothek
Terror und Spiel: Probleme der Mythenrezeption I hrsg. von
Manfred Fuhrm~nn.- 2. Nachdr. der I. Aufl.- München: Fink, 1990
(!Wtik und Hermeneutik; -4)
ISBN )-770S-O.f-46-l
NE: Fuhrmann, Manfred [Hrsg.); GT
ISBN 3·7705-0446-1
@ Wtlhelm Fink Verlag. Munchen
Gesamtherstellung: Ferdinand Schöningh, Pliderborn
Unverindener Nachdruck der Ausgabe @ 1971
INHALT
LISTE DER TEILNEHMER ..... . 7
VORBEMERKUNG DES HERAUSGEBERS 9
I. VORLAGEN
HANS BLUMENBERG
WIRKLICHKEITSBEGRIFF UND WIRKUNGSPOTENTIAL DES MYTHOS 11
jE.AN BOLLACK
MYTHISCHE DEUTUNG UND DEUTUNG DES MYTHOS . . . . . . 67
MANFRED FUHRMANN
MYTHOS ALS WIEDERHOLUNG IN DER GRIECHISCHEN TRAGÖDIE UND
IM DRAMA DES 20. JAHRHUNDERTS . . . . . . . . . . . . . . . 121
jACOB TAUBES
DER DOGMATISCHE MYTHOS DER GNOSIS ............ 145
REINHART HERZOG
METAPHER- EXEGESE- MYTHOS. INTERPRETATIONEN ZUR ENTSTE
HUNG EINES BIBLISCHEN MYTHOS IN DER LITERATUR DER SPATANTIKE 157
HANS RoBERT ]Auss
ALLEGORESE, REMYTHISIERUNG UND NEUER MYTHOS. BEMERKUNGEN
ZUR CHRISTLICHEN GEFANGENSCHAFT DER MYTHOLOGIE IM MITTEL-
ALTER ........................... 187
RAINER WARNING
RITUS, MYTHOS UND GEISTLICHES SPIEL . . . . . . . . • . 211
FERDINAND FELLMANN
MYTHOS UND MORAL BEI GIORDANO BRUNO 241
Ooo MARQUARD
ZUR FUNKTION DER MYTHOLOGIEPHILOSOPHIE BEI SCHELLING 257
REINHARDT HABEL
SCHILLER UND DIE TRADITION DES HERAKtES-MYTHOS . . . . . . 265
ULRICH GAIER
HOLDERUN UND DER MYTHOS 295
HARALD WEINRICH
MYTHOLOGIE DER EHRE . . . ............ 341
GERHARD HERGT
CHRISTENTUM UND WELTA NSCHAUUNG . . . . . . . . . . . . 357
WOLFGANG lsEll
DER. ARCHETYP ALS LEERFORM. ERZÄHLSCHABLONEN UND KOMMUNI
KATION IN JOYCES »UL YSSESc • . • • • . • . . . • . . • . . . 369
jUIUJ STR.IEDTER
POESIE ALS »NEUER. MYTHOSc DER REVOLUTION AM BEISPIEL MAJA-
KOVSKIJS • . . . • . . . . . . . . • • . . . . . • • . . • 409
MIRO S LA V KA~ER
DER ANTIGONE-MYTHOS AUF DER TSCHECHISCHEN BOHNE DER GE-
GENWART . . • . • . • • . . • • • • • . . . . . . . . . • 435
KARLHEINZ SnERLE
MYTHOS ALS »BRJCOLAGEc UND ZWEI ENDSTUFEN DES PROMETHEUS-
MYTHOS . . . . . • . . . . . . . . . . . . • . • • . . . 455
WOLFHART PANNENBERG
SPATHORIZONTE DES MYTHOS IN BIBLISCHER UND CHRISTLICHEil
OBERUEFERUNG . • • . • • . • . . . . . . . . . • . . . • 473
ß. DISKUSSIONEN
ERSTE DISKUSSION
MYTHOS UND DOGMA • • . . . • 527
ZWEITE DISKUSSION
GRIECHISCHE MYTHEN: DEUTUNG UND WIEDERHOLUNG . . . . . • S49
DRITTE DISKUSSION
HAT DIE GNOSIS MYTHEN? • . • . • . . . . . . . . . . . • . 579
VIERTE DISKUSSION
LITERARISIERUNG DER BmEL UND MYTHISCHE FIGUR 593
FONFTE DISKUSSION
MIITELALTER UND RENAISSANCE: ZITAT UND WIEDERKEHR DES
MYTHISCHEN . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . 617
SECHSTE DISKUSSION
MYTHOS UND AUTONOMIE 639
SIEBENTE DISKUSSION
DIE ÄSTHETISCHE BEW AL TIGUNG DES ABSOLUTEN . . . . . . • . 653
AcHTE DisKussioN
NEUER MYTHOS UND IDEOLOGIE • • . . . . • 669
NEUNTE DISKUSSION
MYTHEN IM 20. JH.: DEPOTENZIERUNG UND USURPATION . 687
REGISTER . . . . . • • . • . • • • • . . • . . . . . . 721
LISTE DER TEILNEHMER
Prof. Dr. HANs BLUMENBERG, Universität Bochum, Institut für Philosophie
'Prof. Dr. ]EAN BoLLACK, Universität Lilie
Dr. FERDINAND FELLMANN, Universität Bochum, Institut für Philosophie
WoLFGANG FIETKAU, Freie Universität Berlin, Seminar für Allgemeine und
Vergleichende Literaturwissenschaft
Prof. Dr. MANFRED FUHRMANN, Universität Konstanz, Fachbereich LiteraturWissen-
schaft:
Prof. Dr. ULRICH GAIER, Universität Konsta~ Fachbereich Literaturwissenschaft:
Dr. REINHARDT HABEL, Universität Marburg, Institut für Neuere deutsche Literatur
Dr. GERHARD HERGT, Dossenheim bei Heidelberg
Dr. REINHART HERZOG, Universität Konstanz, Fachbereich Literaturwissenschaft:
Dr. ANTON HöNIG, Universität Heidelberg, Slavisches Institut
Prof. Dr. WOLFGANG ISER, Universität Konstanz, Fachbereich Literaturwissenschaft:
Prof. Dr. HANs RoBERT jAuss, Universität Konstanz, Fachbereich Literaturwissenschaft:
Prof. Dr. MIROSLAV KAcER, Akademie der Wissenschaften, Prag
Prof. Dr. REINHART KosELLECK, Universität Heidelberg, Historisches Seminar
Prof. Dr. EBERHARD LÄMMERT, Freie Universität Berlin, Germanisches Seminar
Prof. Dr. Ooo MARQUARD, Universität Gießen, Seminar für Philosophie
Prof. Dr. CHRISTIAN MEIER, Universität Köln, Institut für Altenumskunde
Prof. Dr. REINHOLD MERKELBACH, Universität Köln, Institut für Altenumskunde
Prof. Dr. WOLFHART PANNENBERG, Universität München, ökumenisches Institut
Prof. Dr. WoLFGANG PREISENDANZ, Universität Konstanz, Fachbereich Literatur-
wissenschaft:
Dr. WoLFGANG RAIBLE, Universität Köln, Romanisches Seminar
Prof. Dr. JosEP AooLF SCHMOLL GEN. EISENWERTH, Technische Hochschule München,
Kunstgeschichtliches Institut
Prof. Dr. KARLHEINZ SnBRLE, Universität Bochum, Romanisches Seminar
Prof. Dr. ]URIJ STRIEDTER, Universität Konstanz, Fachbereich Literaturwissenschaft:
Prof. Dr. PETER SZONDI, Freie Universität Berlin, Seminar für Allgemeine und
Vergleichende Literaturwissenschaft
Prof. Dr. jACOB TAUBES, Freie Universität Berlin, Philosophisches Seminar
Dr. RAINER WARNING, Universität Konstanz, Fachbereich Literaturwissenschaft:
Prof. Dr. HARALD WEINRICH, Universität Köln, Romanisches Seminar
PROTOKOLL, REGISTER
DOROTHEA BERG ER, Dr. HElNZ ßUDDEMEIER, ROLF EICHLER, AllMIN GERATHS, LUDWIG
KRAPF, PETER PROBST, HANNS HENNING RITTER, JURGEN SCHLÄGER, Dr. PETER
LEBRECHT ScHMIDT, Dr. MANFRED SMUDA, PETER SPAHN, LoTHAR Smuss, Dr. HEINz
DrETER WEBER
