Table Of ContentTaschenbuch
für den
Maschinenbau
Bearbeitet von
Prof. Dr.-Ing. Ho Baer-Breslau, Prof. H. Dubbel-Berlin, Dr. G. Glage-
Berlin, Dipl.-Ing. W. Gruhl-Berlin. Dipl.·lng. R. Hänchen.Berlin, Ing.
-0. Heinrich -Berlin, Dr.-Ing. M. Krause·Berlin, Regierungsbaumeister
Fr. Krauß-Eßlingen, Prof. Dr.-Ing. Fr.Oesterlen-Hannover. Prof.
Dr. A. Schiebel.Prag. Prof. E. Toussaint-Berlin, Dipl.-Ing.
H. Winkel·Berlin. Dr.-Ing. K. Wolters·Berlin
Herausgegeben von
Prof. H. Dubbel
Ingenieur. Berlin
Vierte, erweiterte und verbesserte Auflage
Mit 2786 Textfiguren
In zwei Bänden
H. Band
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
19 2 4
Zweiter Band.
Inhaltsverzeichnis.
Die Dampferzeugungsanlagen. Seite
Bearbeitet von Ing. O. He i n r ich 1
Die Kraft- und Arbeitsmaschinen mit Kolbenbewegung.
I. Dampfmaschinen. Bearbeitet von Prof. H. Du b b el . 107
II. Gasmaschinen. Bearbeitet von Prof. H. Du b b el .... 146
IB. Kolbenkompressoren. Bearbeitet von Prof. H. Du b b el . 177
IV. Kolbenpumpen. Bearbeitet von Reg.-Bmstr. Fr. Kr a u ß. 190
Die rotierenden Kraft- und Arbeitsmaschinen.
I. Wasserturbioen. Bearbeitet von Prof. Dr. 0 e s t erle n 217
H. Zentrifugalpumpen. Bearbeitet von Prof. H. Du b bel. 258
IB. Dampfturbinen. Bearbeitet von Prof. H. Du b bel . . 276
IV. Turbokompressoren. Bearbeitet von Prof Dr. H. B a e r 300
Pumpen und Kompressoren verschiedener Bauart.
Bearbeitet von Prof. H. D u b bel . . . . . . . . 309
Abwärmeverwertung.
Bearbeitet von Prof. H. Du b b el . 312
Schwungräder und Regulatoren.
Bearbeitet von Prof. H. Du b bel. 329
Die Kondensation.
Bearbeitet von Prof. H. Du b b el . 339
Rohrleitungen.
Bearbeitet von Prof. H. Du b b el . 359
Hebe- und Fördermittel.
Bearbeitet von Dipl.-Ing. R. H ä n ehe n. . . . . . . . . .
Werkzeugmaschinen für spanabhebende Metallbearbeitung.
Bearbeitet von Prof. E. T 0 u s s ai n t. . . . . . . . . . . 557
Elektrotechnik.
Bearbeitet von Dipl.-Ing. W. G ruh I 741
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . 846
(Das ausführliche Inhaltsverzeichnis befindet sich in Band I, S. V-XL)
ISBN 978-3-662-40521-5 ISBN 978-3-662-40998-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-40998-5
Softcover reprint ofthe hardcover 4th edition 1924
Alle Rechte, insbesondere das der
übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.
Copyright 1924 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1924.
Die Dampferzeugungsanlagen.
Bearbeitet von lng. O. Heinrich.
Als Dampfkessel. im Sinne der einschlägigen Reichsgesetzgebung1). gelten
alle geschlossenen Gefäße, die den Zweck haben. Wasserdampf von
höherer als atmosphärischer Spannung zur Verwendung außerhalb
des Dampfentwicklers zu erzeugen.
Ausgenommen werden; 1. Niederdruckkessel. sofern sie mit einem höchstens
5 m hohen. nicht verschließbaren Standrohr versehen sind. 2. ZwergkesseJ.
deren Heizfläche 1/10 m2 und deren Dampfspannung 2 at Überdruck nicht
übersteigt. wenn sie mit einem %Uverlässigen Sicherheitsventil ausgerüstet sind.
3. Zentralüberhitzer.
I. Die Leistungsfähigkeit einer Kesselanlage.
1. Größe der Leistung.
a) des Rostes: BR S--tü-n--Gd-lei,cscah-me--tBe--r=eR-no-ns-st=tfo-lä-fcf-mh-e-e,n(-gm~e_2_)(.k_g-)"-.Rostbelastung
oder auch Brenngeschwindigkeit genannt, abhängig vom Brennstoff (Stück-
größe. Verhalten im Feuer. Rückstände) und von der Zugstärke.
Mittelwerte für ~
bei natürlichem Zug.
Brennstoff Hekizcwalert Schümttmhöhe RB
Anthrazit. 7800 70 -;- 80 60 -;- 70
Koks. 7200 130 -;- 170 70 -;- 180
Steinkohle, gasarm 6800 90 -;- 130 70 -;- 190
Steinkohle. gasreich 7500 80 -;- 100 90 -;- 120
Braunkohlenbriketts 4800 100 -;- 300 120 -;- 180
Böhmische Braunkohle. 4800 150 -;- 200 120 -;- 180
Deutsche Braunkohle 2400 200 -;- 300 170 -;- 250
Torf 3000 100 -;- 300 120 -;- 200
Holz. ~ I 2500 200 -;- 400 120 -;- 180
Wärmewert der Rostleistungen nach Dr. Berner (Z. d. V. D. 1. 1921. S. 373):
Hochwertige Steinkohle mit mehr als 7000 kcal Heizwert . 800 000 kcal/m2/h
Hochwertige Steinkohle mit 6500-7000 kcal Heizwert. . . 700 000
Böhmische Braunkohle mit 4500 kcal Heizwert .. . .700 000
Koksgrus. Minderwertige Steinkohle .bis zu 500000
Braunkohlenbriketts. . . . . . . 600 000
Braunkohle. Siebkohle . .bis zu 600 000
Förderkohle .. 500 000
Klarkohle . .. 400 000
1) Allgemeine polizeiliche Bestimmungen ilber die Anlegung von Landdampfkesseln und
von Schiffsdampfkesseln vom t7. Dezember t908.
1*
4 Dampferzeugungsanlagen. - Leistungsfähigkeit einer Kesselanlage.
Rostbelastung bei künstlichem Zug im allgemeinen gesteigert bis zu 500kr,{m2{h
Bei den durch Staubgehalt minderwertigen Brennstoffen kann jedoch die Wind-
pressung unter dem Rost zur Steigerung der Brenngeschwindigkeit nur bis zu
einer durch den gleichzeitig zunehmenden Flugkoksveriust gegebenen Grenze
erhöht werden.
_ D Stündliche Dampfmenge (kg) . .
b) der Heldlache: -H = W b "h t H' fl" h ( 2 • DIe mIttlere
asser eru l' e elZ ac e m)
Heizflächenbeanspruchung ist abhängig von der Größe des Wärmedurch-
ganges, d. h. von der Menge und Temperatur der Heizgase, der mehr oder
weniger guten Durchwirbelung und der Zuggeschwindigkeit derselben, dem
Material und der Reinheit der Heizflächenwandung und ferner davon, ob die
erzeugten Dampfblasen sich schnell von der Wandung ablösen (emporsteigen
oder am besten von dem zu den Heizgasen sich im Gegenstrom bewegenden
Kesselinhalt abgekehrt werden).
Ihre obere Grenze finllet die Heizflächenbeanspruchung durch die bei wachsen-
der Beanspruchung gleichzeitig zunehmende Nässe des Dampfes.
Mittelwerte für :;.
I Anstrengungsgrad des Betriebes
Kesselbauart [I
I mäßig I normal I flott Igesteigert
Batteriekessel . . . . . .. 12 I 17 I 221) I
Ein-, Zwei-, Drei-Flammrohrkessel . 15; 16; 22)20; 22; 28125; 301); 35
Doppelkessel (unten 2 Flammrohre; i I
oben' Heizrohre) . . . . .. 12 I 16 201)
Mac-Nicol-Kessel' 161) I 201) 251)
Heizrohrkessel . 10 14 201)
Lokomobilkessel 14 18
Lokomotivkessel I 40
Schiffs· (Zylinder.) Kessel 28
Wasserrohrkesselohne Kammern 91) I 121) 151)
Kammer·Wasserrohr-Kessel 141) 181) 261)
Steilrohrkessel . . . . . 181) I 241) 301 )
Schiffs·Wasserrohr-Kessel 22 36
Stehende Kessel . . . 10 14 201)
2. Güte der Leistung.
a) Wirkungsgrad der Feuerung:
1
1], = 1 - 100 (VB + V0 + VR) 3) •
abhängig von der Bauart des Rostes (besonders der Weite der Rostspalten),
der Rostbelastung, dem Brennstoff und der mehr oder weniger vollkommenen
Verbrennung der r,asförmigen Bestandteile des Brennstoffes.
Mittelwerte für 1]1 :
1]1 = 0;87 -;- 0,95 .
b) Wirkungsgrad der Heizfläche:
VSch + Vs, 3)
1]2 = 1 - -c1c=00-=--_--;c(V;;'B=-'-+---,V;-;O=---::+---CVR)
D i 100
= B . w . 100 - (VB + V0 + VR)
1) Mit überhitzer.
2,) Mit überhitzer und Rauchgasvorwärmer.
') über die Bedeutung der einzelnen Größen V vgl. den Abschnitt Wärmeverluste auf S. 6.
Leistungsfähigkeit der Brennstoffe. 5
worin: D die stiindliche Dampfmenge in kg; i die Wärmemenge in 1 kg Dampf,
soweit sie im Kessel zugeführt wurde; B die stiindliche Brennstoffmenge in kg
und W den Heizwert des Brennstoffes bedeutet. Er ist also vor allem abhängig
von der Güte der Wärmeübertragung und <if'-r Menge der durch Ausstrahlung nach
außen hin aus den Heizgasen verlorenen Wärme.
Mittel~erte für "I,
"I, = 0.570.75.
c) Wirkungsgrad der gesamten Anlage:
D i
'1 = '11 • '12 = Ei' W .
Mittelwerte für '1:
'1 = 0.470.7·
Eine Steigerung dieses Wertes ist bis zu etwa 0.87 möglich durch Aus-
rüstung des Kessels mit mechanischer Rostbeschickung. mit Vorwärmer und
tJberhitzer.
Bei flammenloser Oberf1ächenverbrennung - eines Gasluftgemisches in
Heizrohren. die mit Stücken einer feuerfesten schamotteartigen Masse angefüllt
sind - soll Steigerung des Gesamtwirkungsgrades '1 bis auf 0.95 möglich sein.
Wegen nicht genügend großer Formbeständigkeit der Schamottestücke und ver·
hältnismäßig rasch eintretender Verstopfung der Heizrohre hat die Oberflächen·
verbrennung jedoch praktische Bedeutun~ bisher nicht erlangt.
11. Die Leistungsfähigkeit der Brennstoffe
in einer Dampfkesselanlage wird beurteilt nach der bei ihrer Verfeuerung er·
reichten D
Verdampfungsziffer: d =Ei'
die ang'ibt. wieviel kg Dampf mit 1 kg Brennstoff erzeugt wurden.
Mittelwerte für d.
Heizwert d-facbe Verdampfung für i -
Brennstoff
kcal 600 650 700
Holz (lufttrocken) 3000 2 73.2',.8 3.0 1.7 72.8
Torf (lufttrocken) 2400 1.6 72.61.5 2.4 1.4 72.2
Guter Preßtorf . 3800 2.8 74.12.6 3.8 2.4 73.5
Braunkohle. erdige 2400 1.6 72.7 1.5 2.5 1.4 72.3
Braunkohle, böhmische 4·500 3 75 2.8 4.6 2.5 74.2
Braunkohle, Brikett 4800 3.2 75.2 3.0 4.8 2.7 74.5
Steinkohle . 6000 577 4.6 6.4 4.3 76
6800 5.6 77.9 5.2 7.3 4.8 76.8
7300 6.0 78.9 5.6 8.2 5.2 77.7
Steinkohle. Brikett . 6900 5.7 78.415.3 7.7 4.9 77.2
Koks . 6300 5.2 77.6 4.9 7.1 4.5 76.6
Anthrazit 7500 779 6.4 8.7 6.0 78.1
Rohöl. Masut. Teeröl 10000 10715 9.2 712.4 8.6 711,4
Gichtgas. 850 f. 1 m3 0.8571 0.787 0.91 0.73 7 0.85
Koksofengas . . . j45OO f. 1m3 4.575.3 4.1 7 4.9 13.8 74.5
Man unterscheidet: die Bruttoverdampfung d. die auf die Menge D
des Dampfes bezogen wird, wie er bei der vorhandenen Vorwärmung. Dampf·
spannung als Naßdampf oder als überhitzter Dampf geliefert wird, die Netto-
verdampfung d'. die sich auf eine Damptmenge D' von Normald'ampf
bezieht (entstanden aus Wasser. das' Diit 0° C in den Kessel gelangte und mit
6 Dampferzeugungsanlagen. - Wärmeverluste.
einer Dampfspannung von 1 at abs., also 638 kcal Gesamtwärme). Da D'
und D den gleichen Wärmeinhalt haben sollen, so folgt:
d'=~=~
B 638'
wenn i die in 1 kg der Dampfmenge D enthaltene Wärme bedeutet ').
Die Nettoverdampfungsziffer gestattet einen Vergleich der Leistungen des
selben Brennstoffes in verschiedenen Kesselanlagen.
111. Die Wärmeverluste
werden allgemein auf 100 kcal des Brennstoffheizwertes bezogen. Sie ergeben
sich im einzelnen wie folgt:
VB' Verlust durch Unverbranntes in den Herdrückständen, kann, sofern
wie im allgemeinen bei Steinkohle eine bemerkenswerte Flugaschen· und Flug-
koksbildung nicht eintritt, wie folgt berechnet werden.
Man stellt das Gewicht der stündlich aus Aschenfall und Herd entfallenden
Rückstände fest (A kg{h) und untersucht sie durch eine Veraschungsprobe auf
ihren Gehalt an Unverbranntem (u vH). Da letzteres hauptsächlich Kohlenstoff
(Heizwert 8080) sein wird, so folgt:
A 8080
VB = u· B' -----w- vH von W.
Mittelwert VB = 2 -:- 3 vH .
Werden staubige Brennstoffe, namentlich Braunkohlen, mit Unterwind ver·
feuert. so sind die oft recht beträchtlichen Flugaschen- und Flugkoksmengen zu
berücksichtigen. Ist a vH der Aschengehalt des verfeuerten Brennstoffes und
u vH der Gehalt an Unverbranntem in einer aus dem Aschenfall und den
Zügen entnommenen Durchschnittsprobe der Rückstände. so entfallen:
a'B u a'B a·B
100 + 100 - u' 100 = 100 _ u kgfh Rückstände.
(Asche) (Unverbranntes)
Wird nun an der Durchschnittsprobe der Rückstände ihr Heizwert zu W r
kcal{kg ermittelt. so ist:
100· a W.
VB = 100 _ u . W vH von W.
Vo• Verlust durch unverbrannte Oase, entsteht durch einen Gehalt der Abgase
an CO und CHf • Will man bei längerer Versuchsdauer für diese Mengen einen
zuverlässigen Durchschnittswert erhalten. so ist eine ununterbrochen abgesaugte
Gasmenge .über einer 50 vH Glyzerinlösung aufzufangen und aus diesem Gase
(durch Verbrennen des CO und CH f ) der Gehalt an Unverbranntem als h Raum·
hundertstel Wasserstoff und c 0 vH Kohlenoxyd zu bestimmen. und zwar bezogen
auf die trockene Rauchgasmenge G m3 aus 1 kg Brennstoff. Es ist dann:
V = Gm' (3050· co + 2600· h)
o
W
oder nach Bd. I, S. 567
1.867' (c - c') 3050. co + 2600· h
R W
C 0 1 + co + c hf + --
5.36
1) Vielfach i = .t - t•• also nur die"im Kessel zugeführte Wärme gerechnet. Dem Charakter
V,OD d' als Vergleich.wert entspricht besser i = .t -I. + <,,(tü -Ik). alSQ die im Abga.vorwärmer,
Kessel und überhitzer zugeführte Wärme.
Schomsteinverlust.
7
worin c kg in 100 kg Brennstoff den Kohlenstoffgehalt. c' kg für die gleiche
Brennstoffmenge den nicht verbrannten Kohlenstoff
VB' W
cl = 8080
bedeutet und c O2 , co. eh. in Raumprozenten und Ring für 1 m3 Gas sich
auf die Zusammensetzung der Rauchgase beziehen.
Meistens wird man sich damit begnügen müssen. c 0 nach den Orsat-
angaben für co. und 0 nach Bd. I. S. 567 bis 569 zu berechnen; dann ist an-
genähert nach Brauß:
70· co
VQ = vHvon W.
co. + co
Mittelwerte für VQ:
VQ= -;-1 vH bei Magerkohle und eo~;;;;;11 vH.
= -;- 2 vH bei gasreicher Kohle und co. S 11 vH.
= -;- 7 vHl) bei gasreicher Kohle und co. > 11 vH .
VR Yerlust durch Ruß in den Abgasen. Der Rußgehalt der Abgase kann durch
Absaugen einer zu messenden Gasmenge durch ein Asbestfilter bestimmt werden.
indem man den so aufgefangenen Ruß verbrennt und seine Menge aus der ent·
standenen Kohlensäure berechnet. Diese kann bei gasreicher Kohle und
schwärzlichem Rauch bis zu R = 3 g in 1 m3 Rauchgas betragen. Für VR
ergibt sich:
1.867 (e - c') 808
VR = R . -----'--''-----'-- R • W vH von W.
co. + co + eh, + -6-
5.3
Mittelwert für VR = 1 -=- 2 vH bei nicht rauchfreier Verbrennung.
V8.~. der Schornsteinverlust, entsteht durch den Unterschied des WärmeinhaI·
tes der Abgase gegenüber dem der in den Feuerraum eintretenden Verbrennungs.
luft. Soll dieser Verlust eingeschränkt werden. so ist es danach nötig. 1. die Rauch-
gasmenge für 1 kg Brennstoff recht gering zu halten - durch möglichst geringen
Luftüberschuß (vgl. Bd. I S. 563 bis 565) und 2. die Abgastemperatur. dito
0
gewöhnlich zwischen 300 und 400 C schwankt. und die mit dem Anstrengungs-
grad des Kessels wächst. möglichst zu erniedrigen (z. B. durch Einbau eines
Rauch~asvorwärmers).
Die genaue Berechnung des Schornsteinverlustes folgt aus den Angaben
Bd. I S. 566:
Daraus angenähert nach der sog. Verbandsformel :
o o
Hierin bedeuten t. die Temperatur im Fuchs und t. diejenige im Kessel-
hause.
Ferner I(ilt mit guter Annäherung nach Siegert für Steinkohle:
n
Vs.~ = 0.65 t. - t vH von W
C 02
1) Haier, Feuerungsuntersuchungen. luHns Springer, Berlin.
') Worin Cp für 1 m' Rauchgas mit 0.32 und cp für 1 kg Wasserdampf mit 0,48 ein-
gesetzt wurde. c, c', h, w, C02 sind auf 100 bezogen.
8 Dampferzeugungsanlagen. - Bericht über einen Verdampfversuch.
oder falls die Verbrennung unvollkommen:
V = 0,65 t e - t. vH von W,
SeA
c o. + C 0 + C h~ + 0,33
1,1 jii k wenn für R<Xl 1,8 g im
1-----+-+----+-+----+-+--+-+--+-t---+-i1: = Mittel eingesetzt wird.
Naeh Hassenstein
l,o\--+---'f--+--+--f---+-+-t--t-+-tl'1'l läßt sieh die Siegert-
sehe Forrilel für Braun·
kohle anwenden in fol·
gender Form:
te - t.
VSeh = V • --k- vH,
worin k = C o. + C 0
R
+ ch~ + -6- ist und
5,3
für v die Werte bei be-
kanntem Feuchtigkeits·
gehalt der Braunkohle
q60'L-.....L-1...L,o,--.L..._z,,Lo,--..L--Ji:!:,o:--.L-....,9;!-;O:;-.L--.5i;!;O:;-..L-~506'%ew.und bekanntem Werte
-tiesamljeuchfTgkeif in der Bmunkoh/e=J7) für k aus nebenstehen·
Fig. 1. dem Diagramm' zu enf·
nehmen sind.
Im Durehschnittbetriebe wird sieh VSeh auf etwa 20 vH stellen.
Vs" Verlust durch Strahlung und Leitung wird als Restverlust angegeben:
100 • d· i )
VB' = 100 - ( W + VB +VO+VR + VSeh vH.
1m allgemeinen hält sieh Vs, unter 10 vH.
IV. Bericht über einen Verdampfversuch.
a) Mechanische Verhältnisse der Anlage.
Bauart des Kessels, überhitzers, Vonvärm= .und der Feuerung.
Größe - in m' - der Heizfläche H" der Oberhitzerfläche, H ii ,der Vorwärmfläche H.
'Und der Rostfläche R.
b) Verauchsanordnung und -ausführung..
Die Messungeo wurdeo womit uod io welchen Zeitabschnitteo vorgenommeo.
c) Versuchsergebnisse.
1. Dauer des Versuches. Stuoden.
2. Brennstoff.
Art, Zusammensetzung und Heizwert W des Brennstoffes. Gesamte Brennstoffmeoge.
:StOndJiche Breonstoffmenge B kg.
3. Rückstände.
Gesamtmenge der Asche und Schlacke. Stündliche Menge der Rückstände A kg. Darin
:gefunden " vH Unverbranntes. - Sollen Flugasche und Flugkoks berücksichtigt werden, so
sind die Stellen anzugeben, an denen Rück.tände entnommen wurden. Füt die daraus her-
gestellte Durchschnitt,probe angeben: Gehalt an Unverbraontem "vH und Heizwert W•.
4. Äußere Luft.
Temperatur der Verbrennungsluft vor ihrem Eiotritt in den Rost t.o•
5. Heizgase.
Zusammensetzung der trockeneo Heizgase, entnommen am Kesselende, uod zwar in Raum-
prozeoten: 0; co,; [c 0; c hJ als Rest n; [femer nach Gewicht den Rußgehalt R g in 1 ml
trockenen Gases]. Danach zu berechnen die Luftüberschußzahl m nach Bd. I S. 565. Tempe-
ratur der Gase am Kesselende (vor dem Rauchschieber) t.o• [Ist ein Abgasvorwärmer vor-
handen, dann auch te'0 vor dem Vorwärmer außer t.o hinter diesem.]
6. Speisewasser.
Gesamtmenge. Stündliche Meoge D kg. Temperatur vor dem Vorwärmer t. ° und hinter
diesem vor Eintritt in den Kessel 4,0.
7. Dampf.
Mittlere Dampfspannung p at Überdruck, danach, Dampftemperatur tkO uod Wärme-
inhalt i unter Abzug der Flüssigkeitswärme, mIt welcher das Wasser in den Kessel gelangte.
Lage der Feuerung zum Kessel.
9
Ferner Dampftemperatur, unmittelbar binter dem überhitzer gemessen lli·, danach Gesamt-
wärme .. des Ilberbitzten Dampfes, und zwar, falls Abgasvorwärmer vorhanden: .' =
A - I. + Cp (/Ii - Ikl, falls ein solcber fehlt: i' = ~ - 'v + 'I' (/Ii - Ic).
d) Auswertung des ErmIttelten.
D d· i' B.
Bruttoverdampfun d = B; Nettoverdampfuog d' = 638; R06tbelastuog R ; HeIZ'
b
f1acbeobeaosprucbung /i'
e) WärmebIlanz.
Heizwert der Kable W • • • • • • • • _. =_I_00;,...v_H_
Nutzbar: im Vorwärmer d. (1,,-1.)' I; • = vH
" Kessel d. i • 1; •••.• = VH')
. 100
" überhitzer d· ',,' (111 - Ic) ·w. .= ••• VHI)
---- Zusammen I 1 = .-.-:vII
Verloren: durch Herdrtlckstinde VB • •••••.••••• = .. , vH
unverbrannte Gase V6 • • • • • . • • • . = vH
Ruß in den Abgasen VB • • • • • . . • • = vH
die Wärme der Abgase V8,A • • • • • • • • = .•• vH
Zusammen I 11 = ... vH
Restverlust: Strahlung und Leitung V8': 100 - (I I + I 1I) - ... vH
f) Oüte der Kesselleistung.
1. Wirkungsgrad der Feuerung:
'11 = 100 - (VB + VQj+ VB) vH.
2. Gesamtwirkuogsgrad der Heizf1ächen:
d[i + I" - 1.+ Cp(/II - 'cll H
'11 =10000 '11' W V •
3· Gesamtwirkungsgrad der Kesselanlage :
l00·1l [i + I" - /. + ,,,(141 - 'cll H
'1= W v
V. Die Feuerungen.
I. Lage der Feuerung zum Kessel.
a) Innenfeuerung, umgeben von wassergekühlten Kesselwänden, in Flamm·
rohren, Feuerbüchsen und Tenbriuk·Yoriagen eingebaut (Fig. 2).
Y 0 r teil e: Geringste Strahlungsverluste.
Nachteile:
Rostgröße be-
schränkt durch
Kesselabmes·
sungen. Niedrige
Temperatur im
Feuerraum, der
außerdem bei vie·
len Kesseln für die
Flammenentwick·
lung bei sehr gas-
reichen Brennstof-
fen nicht genügend
groß zu gestalten
ist. Schwere
Ke.selschäden bei
Wassermangel. Fig. 2. Planrost·Innenfeuerung.
I) Hierin: i = ~ - /. für trockenen Dampf. Soll lDvH Dampfnässe berücksichtigt werden
(siehe Seite 71), dann i = q - I" + (I -~). r.
. 100 [ fIJ" ] 100
I) Für nassen Dampf wäre einzusetzen d. 'p(11i - It) + - . r •-.
100 W