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TANGRAM Bulletin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus NG
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G omsizzar li ortnoc elaredef enoissimmoC alled onittelloB MARGNAT
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I N HALTSVE RZ E I C H N I S
TA B L E D E S MATI È R E S
I
Editorial
Georg Kreis DiedritteKategorieoder:Wielustig ist dasZigeunerleben? 3
Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? 6
Thema
Zigeuner/Tsiganes/Zingari
DorisAngst Yilmaz Médiateuravecl’aidedeDieu;InterviewavecMayBittel 9
DorisAngst Yilmaz ImEinsatzfürdieBürgerrechte;Interviewmit Robert Huber 12
ChristineHofmann DieBundesverwaltung unddieFahrenden;
dieStiftung «Zukunft fürSchweizerFahrende» 14
MaïtéMichon Minorité:unconcept commode,maisambigu 17
AlexPedrazzini Icaniabbaiano,lacarovanapassa–Esperienzeticinesidiconvivenza
coninomadi–Dalladissuasioneal reciprocorispetto 22
SergiusGolowin Vom«Anti-Nomadismus» zurlebendigenZusammenarbeit –
ErwartungenundHoffnungeneinerMinderheit 27
MariaRoselli Porträt einerJenischen–«IchbineineEinzelgängeringeworden» 30
Annemarie
Sancar-Flückiger Buech–eindefinitiverStandplatzfürdieBernerFahrenden 33
Jean-PierreLiégeois Lesorganisationsinternationaleset lesTsiganes 37
ClaudeCahn Roma:DieverwundbarsteMinderheit.ZurSituationderRomainZentraleuropa 43
StéphaneLaederich DieMusikderRoma 46
Interna
CampagnedesensibilisationdelaCFR
SensibilisierungskampagnederEKR
CampagnadisensibilizzazionedellaCFR 53
StichwortezuRassismus–EineDiskussionsgrundlage 58
Motscléssurleracisme–Unebasedediscussion 59
ListederMitgliederderEKR–ListedesmembresdelaCFR–ListadeimembridellaCFR 61
Media
Pressespiegel 62
Revue de presse 67
StéphaneLaederich QuelquespropositionsbibliographiquessurlesRom 73
Bücher/Livres
MarielleDanbakli Textesdesinstitutionsinternationalesconcernant lesTsiganes/OnGypsies:
TextsissuedbyInternational Institutions 74
MarieRuthKrízková,
Kurt JiríKotouc, Ist meineHeimat derGhettowall?
ZdenekOrnest Gedichte,ProsaundZeichnungenderKindervonTheresienstadt 74
AnjaTuckermann Muscha 75
JerzyFicowski DieSchwesterderVögel.MärchenderpolnischenRoma 76
HowardCruse AmRandedesHimmels 76
I
Forum
Untersuchungsbericht zurSituationderRomainBosnien 78
DieRadgenossenschaft derLandstrasse 79
Genossenschaft fahrendesZigeunerkulturzentrum 80
Opre 80
EuropeanRomaRightsCenter(ERRC) 81
LaCollectionInterface 82
EinigeHomepageszuZigeuner-FragenaufdemInternet 84
EinProjekt derDEZA fürRoma-KinderinderOstslowakei 84
Rassismus,Xenophobieunddie«Fremden» –EinForschungsverbund 85
ViolenceracisteenSuisseromande–Unprojet danslecadreduFondsnational 86
Medienpaket Rassismus–EinneuesLehrmittel fürdieSekundarstufeII 87
FormenrassistischerDiskriminierung imAlltag –Lizentiatsarbeit anderUniversität Freiburg 88
MigrationundihreAuswirkungenaufdieSchweiz–WeiterbildungsreiheanderUniversität Bern 88
SeminarfürIntra-undInterkulturelleStudien(SIIS) 89
RassismusundVersöhnung? ZweiteeuropäischeökumenischeVersammlung 89
Schlusspunkt
MariellaMehr NachrichtenausdemExil 90
Kalender/Calendrier 91
In der nächsten Nummer/Dans le prochain numéro/Nel prossimo numero 95
E D I TO R I AL
Die dritte Kategorie oder:
Wie lustig ist das Zigeunerleben?
GEORGKREIS
Die Schweiz, so kann man zuweilen Es gibt schweizerische und nichtschwei-
hören,besteheeigentlichnurausMinder- zerische Zigeuner. Die schweizerischen
heiten. Und darum gebe es auch, formell Zigeuner wollen nicht automatisch mit
wieinformell,einenMinderheitenschutz. den nichtschweizerischen identifiziert
Die schweizerische Minderheitenvorstel- werden und sich dennoch mit diesen
lung orientiert sich an den klassischen identifizieren können. Die grösste
Kriterien erstens der Sprache und zwei- Gruppe in der Schweiz sind die Jeni-
tens der Konfession. Vielleicht schwingt schen, die im Volk der Zigeuner viel-
auch etwas föderalistischer Respekt vor leicht wiederum die kleinste Gruppe
kleinerenKantonenundGemeindenmit. sind.
Daneben gibt es aber wegen der Immi-
gration in wachsendem Masse neue Min- Jenische? Wer sie sind, wird im Beitrag
derheiten, wiederum sprachliche, aber von Maïté Michon ausgeführt. Ohne im
auch religiöse Minderheiten. Sie bilden Namen eine erklärende Sachbezeichnung
vielleicht Konzentrationen in bestimm- suchen zu wollen, könnte man sich aber
ten Stadtquartieren, sie haben aber keine auch mit der Auffassung zufriedengeben,
Territorien, keine Talschaften und wer- dass Jenische eben Jenische sind, das
dennicht automatisch mitgedacht, wenn heisst: der Name für eine nicht weiter er-
davon die Rede ist, dass die Schweiz ein klärbare Eigenbezeichnung steht. Wich-
Vorbild im friedlichen Koexistieren von tig ist, dass sie, wie die Zigeuner insge-
verschiedenenKulturensei. samt, den Status einer Ethnie haben und
demSchutzvorrassistischerDiskriminie-
Nun gibt es noch eine dritte Minderhei- rung unterstellt sind. Es ist unwichtig,
tenkategorie: die Zigeuner. Sie ist so alt dass die meisten von ihnen wie die mei-
wie die Gruppe der klassischen Minder- sten Zigeuner insgesamt sich selber stär-
heiten, und sie hat, weil sie über keine ker als Volk begreifen, als vor allem gut-
Territorien, keine Kantone verfügt, den meinende Aussenstehende dies zuweilen
prekären Status der neuen Minderheiten. verstehenkönnen.
SiehataberdiezusätzlicheSchwierigkeit,
dass sie unter sich wiederum in verschie- Zigeuner? Der Begriff stand bis vor
dene Gruppen– wiederum Minderheiten kurzem auf der Liste der unkorrekten
– gegliedert ist und darum gegen aussen Ausdrucksweise. Und er wird selbstver-
kaum effizient als Lobby auftreten kann. ständlich noch immer auch im Sinne
(cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 3(cid:27)
(cid:28) Editorial GEORGKREIS WielustigistdasZigeunerleben?
eines Schimpfwortes eingesetzt. Wer sich Ein Mehr an Verständnis genügt freilich
einer nichtdiffamierenden Sprache be- nicht, wenn es nicht mit Taten eingelöst
fleissigen wollte, sprach lieber von Fah- wird. Mit Taten, die zum einen – in der
renden. Nun ist es aber so, dass nur ein Minimalvariante – darin bestehen, dass
kleiner Bruchteil auch der Jenischen das man nicht mit Verachtung und Aggres-
Leben von Fahrenden führen, abgesehen sionreagiert, wennmander Welt der Zi-
davon, dass die sogenannt Fahrenden geuner begegnet. Mit Taten, die – in der
während des Winters durchaus sesshaft konstruktiven Variante – die Ordnung
sind und immer wieder an den gleichen der Mehrheit aber auch so gestaltet, dass
Ort zurückkehren. Man könnte in der sie eine Weiterführung der älteren Le-
Fixierung auf das Nomadisierende eben- bensform der Minderheit der Fahrenden
falls eine die mit möglichst wenigen
Die Schweiz, so
Würde tangieren- Reibereiengestattet.
de Etikettierung
kann man
erblicken. In Ge- Die EKR hat sich in
sprächen mit den ihrer letzten Klausur-
zuweilen hören,
direkt Betroffenen tagung mit den Proble-
hat sich die Eid- men der Fahrenden
bestehe eigent-
genössische Kom- bzw. der Zigeuner be-
mission gegen fasst und dabei drei
lich nur aus
Rassismus (EKR) Kernprobleme identifi-
sagen lassen, dass ziert: 1. die Arbeits-
Minderheiten.
man die Bezeich- bewilligungen, 2. die
nung Zigeuner Durchgangsplätze und
vorziehe. 3. den Schulunterricht.
Hinzu kommt, sozusagen als Hinter-
DiefahrendenZigeunersinddaraufange- grundproblem, die rassistische Klischee-
wiesen, dass die Mehrheit der Nicht- vorstellung der Mehrheit, Zigeuner seien
zigeuner mehr Verständnis für sie auf- minderwertige und kriminelle Men-
bringt. Verständnis für die ursprüngli- schen.Bezeichnenderweiseist diesenega-
che, für die echtere Variante dessen, was tive Grundhaltung ohne weiteres kom-
in komprimierter Form bei den meisten binierbar mit der positiven Würdigung
weiterlebt zum Beispiel in Form des der Zigeunermusik, der Zigeunerplätzli
sommerlichen Reisetriebs, aber auch in u.a.m.
der Faszination für Buden- und Jahr-
marktzauber. Das hier vorliegende TAN- Durchgangsplätze: Es ist irgendwie ver-
GRAM-Heft will etwas zur Mehrung des ständlich, dass man auf den bestehenden
Verständnisses für die Welt der Zigeuner Campingplätzen den beiden Seiten keine
beitragen. Kohabitation zumuten will – den Neo-
(cid:28)4 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47)
GEORGKREIS WielustigistdasZigeunerleben? Editorial (cid:27)
nomaden in Badehosen mit Transistor- lich und gezielt gegendie Fahrenden. Sie
lärm und den traditionellen Nomaden ergeben sich vielmehr aus der Tatsache,
in ihren zuweilen altmodischen Kitteln dass die Bestimmungen aus der Perspek-
und Hüten und ihrem zumeist ernsten tive der sesshaften Mehrheit formuliert
Lebensstil. Um so angezeigter wäre es, worden sind. Die geltenden Vorschriften
wenn neben den zahlreichen Touristen- sollten dahingehend überprüft werden,
Durchgangsplätzen auch ein paar Zigeu- ob nicht mit wenigen Änderungen we-
ner-Durchgangsplätze mehr zur Verfü- sentliche Verbesserungen im Leben der
gung stünden. fahrenden Minderheit erzielt werden
können. Die eben geschaffene Stiftung
Kinder/Schule: Fahrende spüren bei vielen ‹Zukunft der Schweizer Fahrenden›
Lehrerinnen und Lehrern grosse Flexibi- könnte sich zusammen mit anderen Stel-
lität und die Bereitschaft, den Abwesen- len (dem BIGA, den kantonalen Ar-
heiten der Kinder während der Sommer- beitsämtern, der EKR) dieser Aufgabe
zeit Rechnung zu tragen. Eine grössere annehmen.
Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass
die Kinder (aus gutgemeintem Jugend-
schutz) ihre Eltern nicht zur Arbeit be-
gleiten dürfen. Den Kindern fehlt so die
Aufsicht undentgeht dieMöglichkeit,in
dieErwerbstätigkeit derElternhineinzu-
wachsen.
Arbeitswelt: Die Schweiz will mit dem so-
genannten Binnenmarktgesetz endlich
den einheitlichen Wirtschaftsraum voll-
enden,dermit derSchaffung desBundes-
staates 1848 eine erste Grundlage erhal-
ten hat. Während man aber den etablier-
ten Firmen nun das Recht gibt, überall
unternehmerisch tätig zu sein, und für
Anwälte, Skilehrer u.a. die berufliche
Freizügigkeit einführt, werden die Fah-
renden weiterhin mit kantonalen und
kommunalen Vorschriften in ihrer Be-
rufsausübung eingeschränkt.
Manche der schikanös anmutenden Ein-
schränkungen richten sich nicht absicht-
(cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 5(cid:27)
(cid:28) Editorial GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème?
La troisième catégorie, ou:
Joyeuse, la vie de bohème?
GEORGKREIS
La Suisse, dit-on, ne se compose que de ment à l’extérieur en tant que groupe de
minorités, bénéficiaires d’une protection pression.
à la fois formelle et informelle. La repré-
sentationquesefont lesSuissesdesmino- Il existe des Tsiganes suisses et des Tsiga-
rités s’inspire du modèle classique fondé nesétrangers.LesTsiganessuissesneveu-
sur la langue et la confession, et elle est lent pas être assimilés automatiquement
par ailleurs teintée chez nous d’un aux étrangers, mais tiennent tout de
soupçonderespect fédéralistepourlespe- mêmeàpouvoir s’identifier àeux. Leplus
tits cantons et les petites communes. grandgroupedeTsiganesvivantenSuisse
sont des Yenish, alors que les Yenish con-
Mais parallèlement àces minorités classi- stituent le plus petit groupe au sein du
ques existent en Suisse, dans une mesure peuple tsigane.
croissante, de nouvelles minorités, lin-
guistiques et religieuses elles aussi, qui Les Yenish? Qui sont-ils? On le saura en
résultent de l’immigration. Ces ‹nouvel- lisant l’article de Maïté Michon. Sans
les minorités› se concentrent parfois sur vouloirapprofondirl’étymologiedunom,
certains quartiers urbains, mais elles ne il nous suffit de savoir que les Yenish se
disposent pas de territoire – de vallée par reconnaissent eux-mêmes sous cette dé-
exemple – et ce n’est pas nécessairement signation. Ils constituent une ethnie et
par référence à elles que retentit le dis- jouissent de la protection légale contre la
cours sur la‹Suissemodèledecoexistence discrimination. La plupart d’entre eux
pacifique de différentes cultures›. ressentent des attaches beaucoup plus
fortesaveclepeupletsiganeauquel ilsap-
Et il existeencoreenSuisseunetroisième partiennent que les personnes de l’ex-
catégoriedeminorités:celledesTsiganes. térieur, aussi bien intentionnées soient-
Aussi ancienne que le groupe des mino- elles, ne peuvent l’imaginer.
ritésclassiques,maisfautedeterritoireou
de cantonqui lui seraient propres, elle ne Tsigane? Il n’y a pas longtemps encore,
possède que le statut précaire des nouvel- cette désignation figurait sur la liste des
les minorités. Elle se heurte par ailleurs expressions bannies du vocabulaire. Il est
aux difficultés supplémentaires inhéren- vrai que certains y voient encore une in-
tes à sa structure en plusieurs groupes – jure et l’utilisent comme telle. On
des minorités là encore – de sorte qu’elle préférait donc parler des Gens du voyage.
ne parvient guère à s’imposer efficace- Pourtant, une faible partie seulement des
(cid:28)6 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47)
GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? Editorial (cid:27)
Tsiganes mène encore une vie itinérante dans la variante minimale – à ne pas réa-
pendant la belle saison. Et cette partie gir avec mépris et agressivité lorsqu’on
‹itinérante› ou‹nomade› delapopulation entre encontact unjour ou l’autre avec le
tsiganeretournetoujours àlamêmeplace monde tsigane; dans lavariante construc-
etdemeuresédentaireenhiver.Insisterde tive, à aménager la réalité de la majorité
manière trop pénétrante sur le caractère de telle manière qu’elle ne fasse pas
nomadisant de sa vie peut aussi être res- obstacle à la poursuite d’une des formes
senti comme une atteinte à sa dignité. La de vie les plus ancestrales de notre pays,
Commission fédérale contre le racisme celle de la minorité des Tsiganes itiné-
(CFR) a retiré de différents entretiens rants, et que cette existence particulière
l’impression que les intéressés directs puisse se dérouler sans heurts.
donnaient finalement la préférence au La CFR s’est penchée lors de son dernier
nom de Tsiganes. séminaireàhuisclossurlesproblèmesdes
Tsiganes itinérants, et des Tsiganes en
Les Tsiganes itinérants ont besoin que général, et a identifié trois problèmes
la majorité non-tsigane fasse mon- principaux:
tre de plus de compréhension à La
leur endroit. Compréhen- 1. L’obtention de permis de
sion pour cette formule travail (patentes); 2. Les
Suisse,
d’existence ancestra- places de stationne-
le et plus authen- ment et de passage;
dit-on, ne se com-
tique, qui vit 3. L’enseigne-
encore fai- ment scolai-
blement en pose que de re. S’ajoute à
chacunde nous cela, pour ainsi
et ressort par ex- dire comme pro-
minori-
emple sous forme blèmedefond,lecliché
d’enviedevoyagerenété, raciste de la majorité selon
tés.
maisaussi danslafascination lequellesTsiganesseraientdes
qu’exerce sur nous la magie des gens de moindre valeur et crimi-
foires et des baraques foraines. Le nels.Cequin’empêchepaslesdétrac-
numéro de TANGRAMque vous avez teurs d’apprécier la musique tsigane et
sous les yeux veut contribuer à améliorer tout ce qui atrait àleur folklore!
la compréhension pour le monde des
Tsiganes. Places de passage: On comprend d’une cer-
tainemanièrequeni lesamateursdecam-
Mais plus de compréhension, ce n’est pas ping ni les Tsiganes ne souhaitent vrai-
suffisant s’il n’en résulte aucune action ment partager les mêmes terrains – les
concrète. Des actions qui consistent – uns en costume de bain, dans le bruit des
(cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 7(cid:27)
(cid:28) Editorial GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème?
transistors qu’ils affectionnent, les autres tion de la Confédération. Mais alors
en vêtements d’autrefois, dans la gravité qu’on entend donner aux firmes établies
de leur style de vie traditionnel. Il serait le droit d’étendre leurs activités à tout
donc d’autant plus indiqué d’aménager le pays et instaurer le libre passage pro-
pour les Tsiganes un certain nombre fessionnel des avocats, maîtres de ski,
de places de passa- etc., les Gens du
ge supplémentaires voyage resteraient
indépendantes des soumis aux dispo-
terrains de cam- sitions communa-
ping. les et cantonales
limitant l’exercice
Enseignementscolaire: de leurs profes-
Les Tsiganes itiné- sions.
rants rencontrent
souvent beaucoup Beaucoup de limi-
de compréhension tations ressenties
et de souplesse de comme des chica-
la part du corps nes n’ont pas été
enseignant, et la édictées précisé-
plupart des insti- ment et systéma-
tuteurs et institu- tiquement contre
trices se montrent les Tsiganes. Elles
disposés à tenir sont simplement le
compte de l’ab- résultat d’activités
sence des enfants législatives situées
durant l’été. Une difficulté plus sérieuse dans une perspective sédentaire. Il
vient du fait que (dans une intention faudrait donc réexaminer les dispositions
louable de protection de la jeunesse), on en vigueur pour voir si quelques modi-
empêche les enfants d’accompagner leurs fications ne suffiraient pas à améliorer
parents à leur travail, de sorte qu’ils ne le considérablement la vie de la minorité
connaissent plus de l’intérieur et ne peu- itinérante. La ‹Fondation pour le futur
vent pas l’apprendre de manière ‹organi- des gens du voyage suisses› récemment
que› comme autrefois. créée pourrait se charger de cette tâche
avec d’autres instances (l’OFIAMT, les
Monde du travail: Enadoptant la loi sur le offices cantonaux dutravail, laCFR).
Marché intérieur, la Suisse entend para-
chever enfin son espace économique in-
térieur, dont les premières bases avaient
été établies en 1848 déjà, lors de la créa-
(cid:28)8 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47)
TH E MA
Médiateur avec l’aide de Dieu
DORISANGSTYILMAZ
Interview avec May Bittel, représentant au sein de la CFR de que médiatrice chaque fois que se manifeste une
l’‹Associationdesgensduvoyage›,Pasteurdela‹Missionévangé- formederacisme,directeouindirecte.
liquetsiganesuisse›
Unesourcedeconflitsrésidedanslefaitquelesautoritéset
les voisins sédentaires ressentent les grands groupes de Tsi-
May Bittel, y a-t-il des éléments, dans l’actualité suisse ganesétrangers,euxsurtout,commeunesourcededérange-
récente, qui ont fait bouger les choses, dans ta vie et dans ment. Peux-tu, ou l’Association des gens de roulotte peut-
celledesTsiganessuisses? elle,faireœuvredemédiationdanscecas?
Oui, certainement, les choses bougent. Mais cela Ce n’est pas toujours très facile pour nous nonplus.
s’inscrit dans un processus de longue durée. Du NousavonsconstatéquelesGensduvoyagesuisses,
point de vue politique, l’acceptation des Gens du qui se présentent toujours en petits groupes et sont
voyageetdesTsiganesengénéraldoits’instaurersur très adaptés àlaviehelvétique, nesont pas pris très
différents plans: au niveau fédéral, au niveau canto- ausérieuxquandilsdemandentquelquechose.Mais
nal,danslaconsciencepopulaire. lorsqu’à partir des années quatre-vingts, de grands
groupes tsiganes provenant de pays européens voi-
Y a-t-il des développements qui te satisfont particulière- sins sont entrés en Suisse, une pression s’est fait
ment? subitement sentir. Je m’efforce d’intervenir en tant
Nous entretenons aujourd’hui d’excellents contacts que médiateur sous toutes sortes de formes. Du
avecdifférentscantons.Trèsappréciablessont lesef- reste,jesuisprobablement prédestinéàcela:entant
forts déployés pourunifierlapolitiquedes places de que Manouche, je parle la langue manouche, mais
stationnement et la politique des patentes dans aussi le romanes, et en tant que pasteur, je possède
toute la Suisse. Il y faut la volonté des gouverne- unelégitimitésupplémentaireauxyeuxdesgroupes
mentscantonauxet duConseil fédéral,et parconsé- étrangers. Enfin, je représente aussi l’‹Association
quent aussi la volonté populaire. Des changements desgensduvoyage›.
positifs ne sont possibles que si la mentalité des sé-
dentaireschangeànotreégard. Peux-tudonnerquelquesinformationssurlesappartenan-
cesreligieuses?
Tujouestoi-mêmeunrôlenonnégligeabledansceprocessus La majorité des Tsiganes suisses sont catholiques,
d’amélioration de la compréhension. Comment le défini- mais nonpratiquants. Jesuis pasteur dela‹Mission
rais-tutoi-même? évangélique tsigane suisse›, proche des Pentecôti-
Oui, aujourd’hui, jesuis l’undes rares parmi nous à stes. Une résistance s’est tout d’abord manifestée
intervenir en tant qu’enseignant et médiateur – il dans les milieux yenish et romani suisses contre
faudrait beaucoup plus de personnes disposées à cette nouvelle ‹secte›, comme on disait. Mais tous
remplircettefonction.Jemevoisconfierunelourde ont reconnu entre temps qu’il valait mieux ne pas
tâchederéconciliation,et jedois mêmeparfois faire nous diviser pour des raisons religieuses. Cela nous
en quelque sorte figure d’avocat. Le but doit tou- affaiblirait. Il vaut beaucoup mieux unir nos forces,
joursresterd’élaborerdessolutionsacceptablespour tout en acceptant les différences, et lutter ensemble
toutes les parties, les sédentaires et les itinérants pournotrecausecommune.
Yenish, Rom, Sinti, Manouches. Je suis persuadé
que je peux compter, dans cette activité, sur l’aide Parle-moi un peu de la ‹Mission évangélique tsigane
de Dieu. Enfait, c’est simple: je défends mes droits suisse›.
et intérêts personnels, qui sont aussi ceux de mon Le fils d’une famille tsigane étant mourant, un pas-
peuple. teur vint prier à son chevet, et le jeune homme
guérit.Cetteguérisonfut considéréecommeunmi-
Quelle valeur attribues-tu à ta qualité de membre de la racle, et la nouvelle se répandit comme une traînée
CFR? de poudre parmi les Tsiganes. Un mouvement de
J’ai trouvédebonset précieuxcontactsauseindela prière pour les malades prit forme. Beaucoup parti-
CFR.Jepensequecettecommissiondevraitinterve- rent prêcher la bonne nouvelle. C’est ainsi qu’a pris
nir avant tout encas deconflits,s’interposer entant naissance la ‹Mission évangélique tsigane› sous la
(cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 9(cid:27)
Description:Thema. Zigeuner/Tsiganes/Zingari. Doris Angst Yilmaz. Médiateur avec l'aide de Dieu; Interview avec May Bittel. 9. Doris Angst Yilmaz. Im Einsatz für die Bürgerrechte; Interview mit Robert Huber. 12. Christine Hofmann. Die Bundesverwaltung und die Fahrenden; die Stiftung «Zukunft für Schweizer