Table Of ContentPeter Loevenich 
Substitutionskonkurrenz durch E-Commerce
GABLER EDITION WISSENSCHAFT 
Marktorientiertes Management 
Herausgegeben von Professor Dr. Michael Lingenfelder 
In dieser Schriftenreihe werden Entwicklung und Anwendung wissen 
schaftlich  fundierter  Methoden  und  Modelle  des  marktorientierten 
Managements thematisiert.  Sie  dient als  Forum  für  praxisrelevante 
Fragestellungen aus Handel, Dienstleistung und Industrie, die mit Hilfe 
theoretischer und empirischer Erkenntnisse beantwortet werden.
Peter Loevenich 
Substitutionskonkurrenz 
durch E-Commerce 
Messung - Determinanten - Auswirkungen 
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Michael Lingenfelder 
Deutscher Universitäts-Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek 
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen 
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über 
<http://dnb.ddb.de> abrufbar. 
Dissertation Universität Marburg, 2002 
1. Auflage November 2002 
Alle Rechte vorbehalten 
© Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2002 
Lektorat: Brigitte Siegel! Sabine Schöller 
Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen der 
Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. 
www.duv.de 
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem 
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche 
Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten 
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. 
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main 
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier 
ISBN 978-3-8244-7717-3  ISBN 978-3-322-90538-3 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-322-90538-3
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Geleitwort 
Angesichts der zunehmenden Durchdringung zahlreicher Wirtschafts sektoren mit Electro 
nic Commerce beschäftigen sich zunehmend mehr Forscher mit damit verbundenen Frage 
stellungen.  Allerdings  dominieren  bislang  Studien,  die,  sofern  sie  überhaupt  streng 
theoriegeleitet und empirisch gehaltvoll sind, vorökonomische Größen fokussieren. Herr 
Loevenich wendet sich mit seiner Arbeit dahingegen einer Problemstellung zu, die E 
Commerce in den Kontext des sog. channel conflict und Multi-Channel-Management stellt. 
Indem er die Substitutionskonkurrenz von E-Commerce analysiert, die dieses Phänomen 
auf traditionelle Vertriebswege bzw. Absatzkanäle entfaltet, ist die vorliegende Studie rur 
Wissenschaft und Praxis als außerordentlich relevant einzuschätzen. Der Verfasser hebt 
auf drei zentrale Forschungsfragen ab: 
•  Wie können Substitutionsbeziehungen zwischen Betriebstypen im Einzelhandel empi 
risch erfaßt werden? 
•  Von welchen Einflußgrößen hängt die durch E-Commerce ausgelöste Substitutions 
konkurrenz ab? 
•  Zu welchen Substitutionswirkungen auf die Betriebstypenstruktur im Einzelhandel 
fUhrt das Aufkommen von E-Commerce? 
Es werden 20 Hypothesen auf Basis der Theorie des wahrgenommenen Kaufrisikos, Theo 
rie der Zufriedenheit, Einkaufsmotivforschung, Theorie des Involvement und Theorie der 
Zeitallokation hergeleitet. In Kooperation mit einem Versandhandelsunternehmen hat Herr 
Loevenich ein Vier-Felder-Design realisiert, in dem er die Warengruppen Bekleidung und 
Unterhaltungselektronik einerseits sowie Käufer dieser Leistungen im Online-Shop des 
Kooperationspartners (als Online-Käufer bezeichnet) und Personen mit Zugang zum Inter 
net, die aber noch nicht Bekleidung bzw. Unterhaltungselektronik (andere Leistungen 
möglicherweise schon) via Internet eingekauft haben (als Nicht-Online-Käufer bezeich 
net), andererseits als Kriterien fixiert. 1400 Fragebögen aus den vier Teilstichproben bilden 
die Basis rur die Auswertungen. Aus der Vielzahl der hoch interessanten Erkenntnisse sei 
en z.B. rur den Bekleidungsbereich folgende herausgegriffen: 
- Der Totaleffekt der Einstellung zum Online-Shopping auf die Substitutionsabsicht ist 
mit 0,79 außerordentlich hoch. 
- Das mit E-Commerce verbundene wahrgenommene Kaufrisiko prägt die Einstellung 
zum Online-Shopping und damit die Substitutionskonkurrenz mit -0,46 sehr stark. 
- Ein ftir die Substitutionskonkurrenz wichtiges Einkaufsmotiv bildet den empirischen 
Befunden zufolge der Wunsch nach zeitlicher Einkaufsflexibilität (Totaleffekt = 0,12).
-VI-
Hervorzuheben sind die zumeist hohen erklärten Varianzanteile im Struktnrmodell. So 
gelingt es dem Verfasser, ca. 62 % der Varianz der Substitutionskonkurrenz zu erklären. 
Die Ermittlung betriebstypenbezogener Substitutionsabsichten auf Basis des retrospektiv 
angelegten sog. erzwungenen Wechsels bildet einen weiteren Schwerpunkt. Der Verfasser 
ermittelt eine Substitutionsquote von 51,8 % zwischen Online-Shop und Katalogversand 
handel. D.h. daß immerhin 42 % der getätigten Umsätze aus Sicht des Kooperationspart 
ners Zusatzumsatz darstellen.  Warenhäuser und Kaufhäuser sind in der Warengruppe 
Bekleidung diejenigen, die von E-Commerce ebenfalls spürbar betroffen sind. Demgegen 
über werden Fachgeschäfte bzw. Boutiquen (Substitutionsquote von 7,5 %) weniger stark 
berührt. Für das Management von Versandhandelsunternehmen äußerst relevant dürfte 
weiterhin der Befund sein, daß mit höherer Bedarfsdeckungsquote des Internet-Shopping, 
die Substitution des Katalogversandhandels stärker ausflillt. 
Im Hinblick auf Operationalisierung der Konstrukte und Kausalmodell zeigt sich eine gro 
ße Übereinstimmung im Bereich Unterhaltungselektronik mit den Ergebnissen aus der Wa 
rengruppe  Bekleidung.  Wenngleich sich Parameterwerte unterscheiden,  bleiben doch 
Grundstrukturen warengruppenübergreifend stabil. Dieses spricht dafiir, daß die abgeleite 
ten Hypothesen Tiefenphänomene abbilden und deswegen eine große Reichweite an Er 
kenntnispotential in sich bergen. Wenn man dennoch auf warengruppenbezogene Unter 
schiede in der Befundlage abhebt, so springen insbesondere folgende ins Auge: 
- Die Zufriedenheit mit dem stationären Einzelhandel ist in dieser Warengruppe kein Prä 
diktor der Substitutionskonkurrenz. 
- Die Substitutionsquote zwischen E-Commerce und Katalogversandhandel beträgt le 
diglich 39,3 %, diejenige bezogen auf Fachmärkte aber immerhin 28,9 %. 
Besonders erwähnenswert erscheint zudem, daß 
- die Substitutionskonkurrenz in beiden Warengruppen nachhaltig von der Einstellung 
gegenüber dem Online-Shopping beeinflußt wird und 
- das wahrgenommene Kaufrisiko eine Schlüsselrolle fiir die warengruppenübergreifende 
Erklärung des Substitutionsverhaltens spielt. 
Der Verfasser versteht es, seine Befunde in ausgezeichneter Weise zu interpretieren. So 
wohl fiir den Wissenschaftler als auch fiir Praktiker enthält die Arbeit eine reichhaltige 
Fülle von wertvollen Erkenntnissen und z.T. auch weiterführenden Überlegungen. 
Univ.-Prof. Dr. Michael Lingenfelder
-VII-
Vorwort 
Die zunehmende Nutzung des Internet als Absatzkanal im Rahmen eines Multi-Channel 
Marketing bringt fiir die Distributionspolitik von Industrie-, Dienstleistungs-sowie Einzel 
handelsunternehmen mehr oder weniger gravierende Umwälzungen mit sich. Eine Impli 
kation ist darin zu sehen, daß es zu einer Intensivierung der Substitutions- bzw. Kanni 
balisierungsbeziehungen zwischen einzelnen Distributionskanälen bzw. zu einer Zunahme 
des Betriebstypenwettbewerbs in der Einzelhandelsbranche kommt. Dies hat mich veran 
laßt, nach der Intensität sowie nach Determinanten und Auswirkungen dieser durch E 
Commerce induzierten betriebstypenbezogenen SubstitutionskonkulTenz im Einzelhandel 
zu forschen. 
Das Ergebnis dieser Forschungsaktivitäten bildet die vorliegende Arbeit. Sie wurde im 
Sommersemester 2002 vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universi 
tät Marburg als Dissertationsschrift angenommen. Anstoß und zahlreiche konstruktive An 
regungen stammen von meinem akademischen Lehrer, Herm Univ.-Prof. Dr. Michael 
Lingenfelder, dem ich hierfiir sowie fiir die stete Diskussionsbereitschaft und die umfas 
sende Hilfe vor allem in kritischen Phasen meiner Promotion sehr herzlich danke. Herm 
Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Fleischer schulde ich Dank fiir die bereitwillige und unkompli 
zierte Übernahme des Zweitgutachtens. 
Ebenfalls bin ich dem Kooperationspartner zu herzlichem Dank verpflichtet, insbesondere 
den Herren Michael Sorg (Leiter Neue Medien) sowie Mario Perz (Leiter Marktfor 
schung). Ohne ihre Hilfe wäre die erfolgreiche Durchfiihrung der empirischen Untersu 
chung auf dieser umfassenden Datenbasis nicht möglich gewesen. Darüber hinaus unter 
stützte die SCA Hygiene Products AG, Mannheim, meine Promotion durch ein finanzielles 
Stipendium. 
Ein besonderer Dank richtet sich auch an alle Kollegen am Lehrstuhl fiir Marketing und 
Handelsbetriebslehre der Philipps-Universität Marburg fiir die konstruktiven Diskussionen 
sowie die stets angenehme Zusammenarbeit. Nicht unerwähnt bleiben dürfen in diesem 
Zusammenhang verschiedene ehemalige Kollegen und Weggefährten. An erster Stelle 
steht zweifellos Dr. Alexander Lauer: Er stand mir von Beginn meiner LehrstuhItätigkeit 
an jederzeit hilfreich zur Seite, fungierte stets bereitwillig als Sparringspartner fiir alle Dis 
sertationsprobleme und trug dadurch nicht unerheblich zum Gelingen der vorliegenden 
Arbeit bei. Darüber hinaus sorgten aber auch die (quasi institutionalisierten) Diskussionen, 
Gespräche und Plaudereien mit den Kollegen Dr.  Astrid Engels,  Dipl.-Kffr.  Claudia 
Kreipl, Dipl.-Kfrn. Markus Kronhardt sowie Dr. Detlef Rogall "im Ahrens" oder beim 
abendlichen Bier immer für eine willkommene Ablenkung vom zuweilen frustrierenden 
Promotionsalltag.
-VIII-
Aus meinem engsten persönlichen Umfeld danke ich vor allem Dominika, die den "End 
spurt" meiner Promotion live miterlebt hat und sich dabei immer wieder mehr als ver 
ständnisvoll erwies, wenn ich mich - widerwillig - mehr tun "die Diss" als tun sie geküm 
mert habe. Erwähnt werden muß auch Dipl.-KfIn. Heinz Weber, der mich von Hamburg 
aus gerade in der Schlußphase immer wieder anspornte, "endlich den Deckel drauf zu ma 
chen". 
Die weitaus tiefste Dankbarkeit empfinde ich jedoch gegenüber meinen Eltern für ihre 
stete sowie tatkräftige Unterstützung. Sie haben auf vieles verzichtet, tun (meinen Ge 
schwistern und) mir eine hervorragende akademische Ausbildung zu ermöglichen. Ihnen 
sei daher die vorliegende Arbeit gewidmet. 
Peter Loevenich
-IX-
Inhaltsverzeichnis 
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... XV 
Tabellenverzeichnis ...................................................................................................... XVII 
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................. XXI 
A.  E-Commerce als Herausforderung für den Einzelhandel und für 
die Einzelhandelsforschung ..................................................................... 1 
1.  Die Erschließung des Internet als Absatzkanal ........................................................ 1 
2.  Multi-Channel-Retailing als strategische Option für Einzelhandels-
unternehmen ............................................................................................................. 7 
3.  Empirische Forschungsarbeiten zum E-Commerce im Überblick ......................... 14 
4.  Forschungsziele und Vorgehensweise der Untersuchung ...................................... 18 
B.  Die interspezifische Betriebstypenkonkurrenz als Spielart der 
Substitutionskonkurrenz im Einzelhandel ........................................... 22 
1.  Zur Relevanz der Substitutionskonkurrenz im Einzelhandel ................................. 22 
1.1.  Die Notwendigkeit zur Analyse der Substitutionskonkurrenz im 
Einzelhandel. .................................................................................................. 22 
1.2.  Die Substitutionskonkurrenz als Gegenstand betriebswirtschaftlicher 
Konzepte ........................................................................................................ 24 
1.3.  Anknüpfungspunkte zur empirischen Erfassung der Substitutions-
konkurrenz ..................................................................................................... 29 
1.4.  Der Zusammenhang zwischen der Substitutionsanalyse und der 
Marktabgrenzung ........................................................................................... 32 
2.  Ausgewählte nachfragerbezogene Ansätze zur Messung der interspezifischen 
Betriebstypenkonkurrenz ........................................................................................ 37 
2.1.  Die Verfahren im Überblick .......................................................................... 37 
2.2.  Methoden zur Erfassung faktischer Substitutionsbeziehungen auf Basis 
von Verbraucherpaneldaten ........................................................................... 38 
2.2.1.  Die Kombinationsanalyse als Verfahren der statischen Panel-
analyse ................................................................................................ 39 
2.2.2.  Die dynamische Panel analyse mit Hilfe der Gain-und Loss-
Analyse ............................................................................................... 42
-x-
2.3.  Methoden zur Ermittlung latenter Substitutionsbeziehungen zwischen 
Betriebstypen auf Basis von Nachfragerurteilen ............................................ 44 
2.3.1. Nachfragerurteile in bezug auf die wahrgenommene Ähnlichkeit 
von Betriebstypen ............................................................................... 45 
2.3.2.  Urteile hinsichtlich der Betriebstypenpräferenz ................................. 48 
2.3.3.  Die Beurteilung der Substituierbarkeit von Betriebstypen ................. 50 
2.3.3.1. Urteile bezüglich der Substitutionalität von 
Betriebstypen ........................................................................ 51 
2.3.3.2. Verhaltensintentionen hinsichtlich der Substitution von 
Betriebstypen ........................................................................ 52 
2.3.3.2.1. Die Bedeutung von Verhaltensabsichten in 
der Konsumentenverhaltensforschung ................ 52 
2.3.3.2.2. Prospektive Substitutionsabsichten ..................... 54 
2.3.3.2.3. Der Ansatz des "erzwungenen Wechsels" zur 
Erfassung retrospektiver Substitutions-
absichten .............................................................. 55 
3.  Bewertung der dargestellten Verfahren hinsichtlich ihrer Eignung zur 
Messung der interspezifischen Betriebstypenkonkurrenz ...................................... 57 
3.1.  Anforderungen an einen Operationalisierungsansatz ..................................... 57 
3.2.  Zusammenfassende Würdigung der dargestellten Methoden ........................ 58 
C.  Die theoriegeleitete Modellentwicklung zur Analyse der inter-
spezifischen Betriebstypenkonkurrenz durch E-Commerce .............. 62 
1.  Die Identifikation und Interdependenz geeigneter Theorien sowie Konzepte 
zur Erklärung des Substitutionsverhaltens von Konsumenten: Ein theorien-
pluralistischer Ansatz ............................................................................................. 62 
2.  Die Spezifikation der zu erklärenden Zielgrößen sowie die Herleitung der 
Basis-Forschungshypothese des Untersuchungsmodells ........................................ 67 
2.1.  Die Konzeptualisierung der Substitutionskonkurrenz durch E-Commerce ... 67 
2.2.  Der Einfluß der Einstellung zum Online-Shopping auf die Substitutions-
konkurrenz durch E-Commerce als Basis-Forschungshypothese .................. 74 
2.2.1.  Grundlagen der Einstellungstheorie ................................................... 74 
2.2.2.  Eignung des Einstellungskonstrukts als Verhaltensprädiktor ............. 76 
2.3.  Die Operationalisierung der Substitutionskonkurrenz sowie der 
Einstellung zum Online-Shopping ................................................................. 82 
2.3.1.  Empirische Erfassung der Substitutionskonkurrenz ........................... 82 
2.3.2.  Ansätze zur empirischen Erfassung der Einstellung zum Online-
Shopping ............................................................................................. 86