Table Of ContentSpäte Mütter
Ingrid Herlyn
Dorothea Krüger (Hrsg.)
Späte Mütter
Eine empirisch-biographische
Untersuchung in West-und
Ostdeutschland
Leske + Budrich, Opladen 2003
Gedruckt auf säurefreiem und alterungs beständigem Papier.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Ein Titeldatensatz für die Puhlikation ist hei Der Deutschen Bihliothek erhältlich
ISBN 978-3-8100-3796-1 ISBN 978-3-322-95024-6 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-95024-6
© 2003 Leske + Budrich. Opladen
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Vorwort
Der Übergang in die Mutterschaft findet zunehmend später im Lebensver
lauf statt: heute sind zwölf Prozent der Mütter in Westdeutschland und neun
Prozent der Mütter in Ostdeutschland 35 Jahre und älter bei der Geburt ihres
ersten Kindes. Dennoch sagen diese Daten noch nichts über die Gründe der
späten Erstmutterschaft aus: Sind sie Ausdruck wahlbiografischer Entschei
dungen oder Verhinderungen früherer Mutterschaft? Um diese Frage zu
beantworten, führten wir quantitative und qualitative Befragungen durch,
die eine Vielfalt von weiblichen Lebensverläufen belegen, in denen dem
Abwägen und Aufschieben des Kinderwunsches aufgrund konkurrierender
Lebensziele und unvorhergesehener Lebensereignisse eine hohe Bedeutung
zukommt.
Insgesamt ist die in den Regionen Hannover und Leipzig durchgeführte
Untersuchung methodenpluralistisch angelegt. Neben statistischen Sekun
däranalysen und Expertinnenbefragungen wurde mit 180 späten Müttern
eine standardisierte Telefonumfrage durchgeführt und nachfolgend mit 28
ausgewählten Frauen qualitative biografische Interviews.
Ein Projekt wie dieses wird von wenigen verantwortet und von vielen
mitgestaltet. Als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen waren Dipl.-Sozialwiss.
Claudia Heinzelmann, Angelika Kistner M.A. und Dipl.-Päd. Claudia Ratter
beschäftigt, die zugleich Autorinnen einzelner Kapitel sind.
Danken möchten wir in besonderer Weise den befragten Frauen für ihre
Auskunftsbereitschaft. Über die gesamte Forschungszeit wurde unsere Ar
beit von studentischen Hilfskräften unterstützt, von denen hier besonders
Markus Auditor, Beate Heck und Daniela Stasche zu nennen sind. Zeitweise
arbeiteten zusätzlich Dipl.-Sozialwiss. Oliver Beyer bei SPSS
Auswertungen und Dipl.-Päd. Rena Meyer bei der Transkription der qualita
tiven Interviews als wissenschaftliche Hilfskräfte mit. Wir danken ihnen
sehr. Paul Wenzlaff von der Niedersächsichen Perinatalstudie danken wir
für die Bereitstellung statistischer Daten und nicht zuletzt der Deutschen
Forschungsgemeinschaft für die finanzielle Förderung des Projektes. Wir
wissen, dass wir ohne die engagierte Mitarbeit aller Beteiligten diese For
schungsarbeit nicht hätten durchführen können.
Hildesheim, im April 2003
Ingrid Herlyn (t)
Dorothea Krüger
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Inhalt
Vorwort .......................................................................................................... 5
Einleitung ....................................................................................................... 9
I Späte erste Mutterschaft - Entwicklungen,
Zusammenhänge, Fragen und Hypothesen
(lngrid Herlyn, Dorothea Krüger) .......................................................... 11
Mutterschaft im Kontext empirischer Entwicklungen und
theoretischer Diskussionen - Neue Herausforderungen,
offene Fragen ........................................................................................ 11
2 Demografische Entwicklungen später Mutterschaft ......................... 14
3 Die Forschungslage zu später Mutterschaft ....................................... 18
3.1 Medizinische Aspekte ..................................................................... 18
3.2 Sozialwisssenschaftliche Forschungsergebnisse .............................. 21
4 Eigener Untersuchungsansatz .............................................................. 28
4.1 Fragestellungen und Ziele ................................................................. 28
4.2 Theoretische Bezüge ......................................................................... 30
4.3 Hypothesen zu biografischen Übergängen zur späten
ersten Mutterschaft .......................................................................... 34
II Methoden (Dorothea Krü.~er) ........................................................... .41
1 Design und Methoden im Uberblick .................................................. .41
2 Die Methoden: ihre Durchführung und Auswertung im
Einzelnen .............................................................................................. .41
2.1 Sekundärstatistische Analysen ......................................................... .41
2.2 Expertinnenbefragung ....................................................................... 43
2.3. Standardisierte Telefoninterviews .................................................. .45
2.4 Qualitative biografische Interviews ................................................. .47
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111 Ergebnisse .......................................................................................... 51
1 Späte Mütter aus Expertinnensicht ..................................................... 51
1.1 Allgemeine Aspekte .......................................................................... 51
1.2 Spezifische Aspekte .......................................................................... 58
2 Zum Sozialprofil der späten Mütter (Claudia Heinzelmann) ............. 63
2.1 Soziale und berufliche Lage ............................................................. 64
2.2 Familienplanung und Einstellungen zur Mutterschaft ...................... 72
2.3 Familiäre Situation, Partnerschaft und Kinderbetreuung .................. 77
2.4 Ergebnisse der Clusteranalyse .......................................................... 80
2.5 Zusammenfassung ............................................................................ 81
3 Biografische Hintergründe später erster Mutterschaft: Analysen
von Entscheidungen und Zwängen im Lebensverlauf
(Ingrid Herlyn, Dorothea Krüger) .......................................................... 83
3.1 Samplebeschreibung ......................................................................... 83
3.2 Die biografischen Muster im Überblick ............................................ 84
3.3 Muster Eins: Berufsorientierte Frauen .............................................. 86
3.4 Muster Zwei: Persönlichkeitsorientierte Frauen ............................... 96
3.5 Muster Drei: Doppelorientierte Frauen
(Angelika Kistner, Claudia Ratter) ................................................. 109
3.6 Muster Vier: Familienzentrierung ................................................... 133
4 Ostdeutsche späte Mütter (Claudia Ratter) ................................ 150
5 Vor- und Nachteile später Mutterschaft
(Angelika Kistner) .......................................................................... 162
IV Resümee: Späte erste Mutterschaft - ein neues
biografisches Muster? (Ingrid Herlyn, Dorothea Krüger) ......... 169
V Anhang .............................................................................................. 177
1 Biografischer Interviewleitfaden ....................................................... 177
2 Kurzbiografien .................................................................................... 181
3 Tabellen und Abbildungen ................................................................. 204
Literatur .................................................................................................... 207
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Einleitung
Die vorliegende Untersuchung über späte Erstmutterschaft stellt eine Pio
nierstudie dar: über biografische Hintergründe und die Lebenssituation spä
ter Mütter werden erste Daten und empirische Zusammenhänge präsentiert.
In Kapitel I eröffnen Belege zur Veränderung weiblicher Normalbiografien
die Diskussion zur Individualisierung und Pluralisierung von Lebensformen.
Demografische Entwicklungen zur Geburtenhäufigkeit und zum Alter der
Frauen bei Erstgeburten zeigen den Wandel, aber auch die Kontinuität von
Mutterschaft auf. In der daran anschließenden Darstellung unseres Untersu
chungsansatzes skizzieren wir sowohl Fragestellungen, Ziele und theoreti
sche Bezüge als auch Hypothesen zu biografischen Übergängen zur späten
ersten Mutterschaft.
Das II. Kapitel gibt Auskunft über die methodische Herangehensweise
bei der Planung, Durchführung und Auswertung der statistischen Analysen,
(telefonischen) Befragungen und biografischen Interviews.
Das III. Kapitel ist den Ergebnissen der Studie gewidmet: der Expertin
nensicht auf späte Erstmütter folgt die Charakterisierung der Mütter anhand
sozialstatistischer Daten. Das Herzstück unserer Untersuchung, die biografi
sche Analyse, belegt musterspezifische Entscheidungen und Zwänge, die zur
späten ersten Mutterschaft führen und die Ausgestaltung ihrer Lebensform
nach der Geburt des ersten Kindes. Die Lage ostdeutscher später Mütter und
die Vor- und Nachteile dieser Lebenssituation runden das Bild über späte
Erstmutterschaft ab.
Im IV. und letzten Kapitel wird - vor dem Hintergrund der empirischen
Ergebnisse - diskutiert, ob späte Mutterschaft ein neues biografisches Fami
lienmuster darstellt oder ob die Unterschiede zu jüngeren Müttern bezüglich
Lebensform, familärer Arbeitsteilung und beruflichem Engagement nach der
Familiengründung eher gering sind.
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I Späte erste Mutterschaft - Entwicklungen,
Zusammenhänge, Fragen und Hypothesen
(/ngrid Herlyn, Dorothea Krüger)
1 Mutterschaft im Kontext empirischer Entwicklungen und
theoretischer Diskussionen - Neue Herausforderungen,
offene Fragen
Der Lebensverlauf von Frauen hat sich in den letzten 30 Jahren drastisch
verändert, die Daten sind vertraut, die Deutung scheint vielen ohne Zweifel
richtig zu sein: Mutterschaft ist kein Schicksal mehr sondern Option.
Seit Mitte der 60er Jahre hat sich vor allem in den alten Bundesländern
der säkulare Trend des Geburtenrückgangs deutlich verstärkt: Zwischen
1965 und 1985 hat sich die Zahl der Geburten pro Frau im statistischen
Durchschnitt mehr als halbiert. Von 250 Kindern pro 100 Frauen sind die
Geburten auf nur 120 zurückgegangen. Seitdem ist die Zahl geringfügig
wieder angestiegen auf rund 140 (vgl. Geißler 1996: 336, 338). Zur Erklä
rung wurden insbesondere zwei Gründe herangezogen: Zum einen die seit
Mitte der 60er Jahre erstmalig zur Verfügung stehenden sicheren Geburten
verhütungsmittel, vor allem die Anti-Baby-Pille, die "eine historisch einzig
artige Möglichkeit zur Fertilitätsplanung und -entscheidung" (Kühn 2001:
30) einräumt!, zum anderen das gestiegene Bildungsniveau der Frauen mit
seinen Folgen. Hier werden, mehr oder weniger empirisch belegt, verschie
dene Gründe diskutiert: Dazu gehört die wachsende Berufsorientierung und
selbstverständliche Erwerbsbeteiligung der Frauen, ihr verändertes Bewusst
sein vom Geschlechterverhältnis, die Erfahrungen von nachlassenden gesell
schaftlichen Verbindlichkeiten, einschließlich der Sicherheit der Ehe, sowie
die zunehmende Akzeptanz neuer privater Lebensformen außerhalb der
"No rmalfamilie", die zu einer "Enthäuslichung" der Frauen (Geißler 1996)
und einer Rationalisierung der Familienplanung führten (vgl. Peuckert 1996;
Schneider 1994; Geißler 1996). Danach gibt es mehrere Gründe für Frauen,
konkurrierende Lebensziele und -formen neben oder auch anstelle der Mut
terschaft zu verfolgen.
Empirisch belegt ist, dass an die Stelle des noch in den 70er Jahren gel
tenden sehr einheitlichen Lebensverlaufs des traditionalen Einrollenmodells
als Mutter, Hausfrau und Ehefrau heute eine Mehrzahl sehr unterschiedli
cher Lebensverläufe mit ganz neuartigen und auch wechselnden Lebensar-
Ob diese Option auch genutzt wird, um Geburten zu verhindern oder sie zu verringern oder
aber zeitlich passend einzurichten, ist eine noch zu klärende Frage.
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rangements getreten sind. Nicht zu übersehen ist dabei die theoretische Dis
kussion über die Konstitution von Lebensverläufen und Lebensformen. Hier
nahm die weit über den Bereich weiblicher Lebensverläufe und Familie hi
nausgehende Diskussion zur Modernisierung durch Individualisierung ihren
Ausgang (vgl. Beck-Gernsheim 1983; Beck 1983, 1986). Unter Berücksich
tigung gesamtgesellschaftlicher Strukturveränderungen entstand das Kon
zept vom Leben als "Planungsprojekt" mit Wahl- bzw. Bastelbiografien
anstelle des Vollzugs einer vorgegebenen Normalbiografie und vom Leben
in neuen Lebensformen neben, nach und anstelle der traditionellen Familie
(vgl. auch Gloger-Tippelt u.a. 1993). Seit spätestens Mitte der 80er Jahre
wird diese Entwicklung zur Pluralisierung der Lebensverläufe und -formen
in den Sozialwissenschaften mit der Vorstellung verbunden, Mutterschaft
sei zur Option geworden (z.B. Beck-Gernsheim 1983; Geißler 1996;
Schneewind u.a. 1992). Die VertreterInnen gehen davon aus, dass "sich die
feste alternativlose Kopplung des Frauenlebens aufgelöst" habe (Born 2000:
51) und "die Frage, ob man Kinder haben möchte, sich von einer kollektiven
Norm zu einer individuell motivierten Entscheidung gewandelt" hat (Glo
ger-Tippelt u.a. 1993: 7).
Doch die These von der Option der Mutterschaft hat auch Kontroversen
ausgelöst. Die Kritik bezieht sich u.a. auf die vermeintliche Rationalität des
Planungsverhaltens und die Infragestellung von Familie (vgl. z.B. Mayer
1991; Ostner/Boy 1991; Burkart 1992, 1994). Argumentiert wird in diesem
Zusammenhang gegen die Individualisierung in ihrer Konzeption als auto
nome Entscheidung beim Übergang in die Elternschaft. Strukturelle, situati
ve und auch biografische Gegebenheiten hätten eine quasi schicksalhafte
Bedeutung und würden eine erhebliche Rolle spielen, ebenso die Pluralisie
rung der Lebensverläufe und Lebensformen (Burkart 1992, 1994; auch
Schneider 1994).
Obwohl die empirische Begründung dieser Einwände zunächst wenig
überzeugend schien, blieben sie dennoch in der Diskussion und haben bis
heute weitere quantitative wie qualitative empirische Forschungen herausge
fordert; so z.B. die verschiedenen Untersuchungen zu "Statuspassagen und
Risikolagen im Lebensverlauf' (Heinz 2000), die den Schluss ziehen "Indi
viduen (seien) veranlass(t), die zeitliche Konturierung von Statuspassagen
selbst zu übernehmen" (Heinz 2000: 5). Studien zur Lebensplanung junger
Frauen (Geissler/Oechsle 1994, 1996; Keddi u.a. 1999), die die Individuali
sierungsthese unterstützen, kommen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass nicht
die biografischen Festlegungen die Lebensverläufe steuern, sondern die
Frauen ihre Lebensverläufe in Beruf, Partnerschaft und Familie durch akti
ves und selbständiges Biografisieren selbst gestalten. Andere im selben For
schungsverbund durchgeführte Untersuchungen bei jüngeren Frauen und
Männern mit Berufsabschluss (Schaeper/Kühn 2000 und Kühn 2001) ermit
teln hingegen ein eher uneindeutiges Ergebnis. Zum einen sei "nicht zu ü-
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bersehen, dass Elternschaft an normativer Verbindlichkeit verloren hat"
(Schaeper/Kühn 2000: 125), es ließen sich rationale Überlegungen für den
biografischen Übergang in Abhängigkeit von einzubringenden Karriereres
sourcen ausmachen, zum anderen wird aber festgestellt, dass 35 Jahre nach
der Einführung der Pille in den alten und neuen Bundesländern für die
Mehrheit junger Frauen und Männer Kinder "zumeist selbstverständlicher
Bestandteil des künftigen Lebens" (ebd.: 142) seien. Gleichzeitig aber herr
sche eine "mangelnde Planungsperspektive" (ebd.: 141), jeder Zweite habe
keine genauen Vorstellungen vom Zeitpunkt dieses biografischen Über
gangs.
Der Befund von der selbstverständlichen Elternschaft deckt sich mit ei
ner erst kürzlich offenbar gewordenen, anscheinend aber schon längerfristig
geltenden demografischen Auffälligkeit. Anders als bisher vom Bundesinsti
tut für Bevölkerungsforschung beim Statistischen Bundesamt diagnostiziert
wurde2, hat sich nach anderen Quellen der Anteil der Frauen, die mindestens
ein Kind bekommen, über die letzten 40 Jahre kaum verändert. Wie schon
bei der Geburtskohorte 1942-51 liegt auch in der jüngsten Kohorte 1962-81
die Quote der im Alter von 40 Jahren Kinderlosen bei ca. 20% (Weick
2002).
Diese Auffälligkeit der konstanten Mutterquote konnte allerdings erst
deutlich werden im Zusammenhang mit einer zweiten neuen Besonderheit.
Der Übergang in die Mutterschaft findet zunehmend später im Lebensver
lauf statt. In den alten Bundesländern ist seit knapp 30 Jahren ein Anstieg
des Erstgeburtsalters festzustellen. Konzentrierte sich der biografische Ü
bergang in den Nachkriegsjahren - in der ehemaligen DDR bis zu ihrem
Ende - auf das dritte Lebensjahrzehnt, so bekommen heute zunehmend mehr
Frauen ihr erstes Kind sogar erst im vierten Lebensjahrzehnt (ebd.). Ein
besonderer Anstieg der ersten Geburten, der sich erst in der zweiten Hälfte
des vierten Lebensjahrzehnt ereignet, ist erst in den letzten zehn Jahren zu
verzeichnen (HerlynlKrüger 2000; HerlynlKrügerlHeinzelmann 2002).
Lassen diese bei den demografischen Daten bzw. Entwicklungen, die
konstante Mutterquote und die zunehmende Rate später erster Mutterschaft
ab 35 Jahren den Schluss zu "es handelt sich ( ... ) also mehr um einen Auf
schub, als um eine Aufgabe des Kinderwunsches" (Weick 2002: 13), der mit
der Betonung des "Wunsches" indirekt die Optionsthese stützt? Muss nicht
gerade die Aufschubthese erneut herausfordern zur Überprüfung der nach
wie vor theoretisch kontrovers diskutierten Optionsthese (vgl. Burkart
2002)? Im Kern ist die Frage zu stellen, inwieweit die zunehmende späte
erste Mutterschaft Ausdruck freier Entscheidungen und Wahlhandlungen ist
2 Das Statistische Bundesamt, das z.B. für den Geburtsjahrgang 1965 mehr als 30% Kinder
losigkeit erwartete, hat zwar seine Schätzungen auf 27% revidiert, spricht aber nach wie vor
von einer sich ausbreitenden Kinderlosigkeit in den jüngeren Geburtsjahrgängen (Weick
2002; Dorbritz 1993/94; Geißler 1996).
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