Table Of ContentSpannweite der Gedanken
Spannweite der Gedanken 
Zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von 
Franz Dischinger 
Herausgegeben von Manfred Specht 
Mit Beitdigen von 
H.K. Bandel, Y. Ba§ar, K.-W. Bieger, G. Giinschel, H.K. Hilsdorf, 
H. Isler, H. Kalleja, E. Kallin, W. B. Kratzig, H. Kupfer, P. Lorenz, 
H. S. Miiller, U. Miither, F. Pilny, W. Raack, E. Reyer, U. Schonemann, 
M. Specht, J. Spittank, M. Stiller, W. Streit, M.-C. Tang, H. Trost, 
J. Vielhaber, E. Wolfel, W. Zerna 
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1987
Prof. Dr.-Ing. M. Specht 
Technische Universitat Berlin 
Berlin 
ISBN 978-3-662-09967-4  ISBN 978-3-662-09966-7 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-662-09966-7 
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1987 
UrsprOnglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1987 
Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1987 
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durften. 
Satz: Hagedorn, Berlin 
2068/3020-543210
Buste Franz Dischingers 
GeschajJen von Erich F. Reuter, Berlin 
Der Technischen Universitiit Berlin gestiftet von der Bauindustrie anliijJlich 
Dischingers Emeritierung im Jahre 1951
Wiedergabe der ersten Seite einer handschriftlichen Ausarbeitung zu dem 
Abschnitt 
"Die durch Binderscheiben ausgesteifte Kreuzgewolbekuppel". 
Diese Ausarbeitung gehort vermutlich zu einer Vorlesung tiber 
zusammengesetzte Gewolbe-Kuppeln, die auf einem Kapitel aus Dischingers 
preisgekronter Arbeit fUr die PreuBische Akademie fUr das Bauwesen autbaut. 
Es ist dies 
"Die  Theorie  der  aus  Zeiss-Dywidag-Schalengewolben  zusammengesetzten 
Kreuz-Gewolbe-Kuppeln". * 
* vgl. Literaturverzeichnis Dischinger [D-50.8]
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Zurn Geleit 
Prof. Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing. h. c. Dr.-Ing. Franz Dischinger ware 
am 8. Oktober 1987100 Jahre alt geworden. Wohl niemand hat in Deutschland in 
den dreiI3iger und vierziger Jahren auf dem Gebiet des Stahlbetonbaus eine 
gr6Bere Autoritat besessen und mehr Anerkennung gefunden als Franz Dischin 
ger. Als er am 9. Januar 1953 nach schwerer Krankheit im Alter von erst 65 Jahren 
als  Emeritus fUr  Stahlbetonbau der Technischen Universitat Berlin verstarb, 
stand er in der nationalen und internationalen Fachwelt in h6chstem Ansehen. 
GewiB ist es fUr einen begeisterten Bauingenieur immer ein Gliicksfall, wenn er 
in eine Zeit hineingerat, die auBergew6hnliche Chancen und Aufgaben bereithalt. 
Franz Dischinger hatte sein Diplom erworben, als die neue Eisenbetonbauweise 
gerade ihre heftigsten Kritiker zum Schweigen gebracht und die wichtigsten 
Grundprobleme gel6st hatte. Eine gewaltige naturwissenschaftliche, technische 
und industrielle Entwicklung setzte ein, nur kurz yom 1. Weltkrieg unterbrochen, 
begleitet von groBen Auseinandersetzungen in der Architektur und den Kiinsten. 
Die aufvielen Gebieten noch nicht erkannten und ungenutzten M6glichkeiten des 
Eisenbetonbaus verlangten nach sch6pferischen, mutigen und begabten K6pfen. 
Dischingers Berufsweg erhielt die wohl entscheidende Richtung durch seinen 
Eintritt in die Firma Dyckerhoff & Widmann AG und das Zusammentreffen mit 
Walter Bauersfeld, dem Erfinder des Zeiss-Planetariums. Er war bereits zum 
Oberingenieur aufgestiegen, als die ersten Schalenformen aus Eisenbeton durch 
diese Unternehmung in die Praxis eingefUhrt wurden und die Bewunderung der 
Fachwelt erregten. 
Ein zweiter Abschnitt seines beruflichen Schaffens begann, als Franz Dischin 
ger im Jahr 1932 auf den Lehrstuhl fUr  Eisenbetonbau an der Technischen 
Hochschule Berlin-Charlottenburg berufen wurde und nun ganz seinen wissen 
schaftlichen Arbeiten und kiihnen Entwurfsideen leben konnte. 
Ohne auf Einzelheiten einzugehen, will  ich an dieser Stelle nur auf seine 
richtungsweisenden Entwiirfe und Arbeiten auf den Gebieten des Schalenbaus, 
der  elastischen  und  plastischen  Verformungen  von  Massivbauwerken,  der 
EinfUhrung der Vorspanntechnik in Theorie und Praxis und der weitgespannten 
Briickentragwerke hinweisen. Als mich ein giitiges Schicksal ebenfalls zu Dycker 
hoff & Widmann fUhrte, konnte ich nicht im entferntesten ahnen, daB ich einmal 
nach Werner Koepcke auf den von Dischinger gepragten Lehrstuhl in Berlin 
berufen wiirde. In Person habe ich Franz Dischinger leider nicht mehr erleben 
diirfen. Zusammen mit allen Mitarbeitern ist es mir eine erhebende Ehrenpflicht, 
den uns erhalten gebliebenen NachlaB seinerwissenschaftlichen und konstrukti 
yen Arbeit im Sinne einer guten akademischen Tradition zu bewahren und zu
x  Zum Geleit 
pflegen. Vieles ist durch Kriegseinwirkung verlorengegangen; unsere Lehrstuhlbi 
bliothek ist leider nicht luckenlos. Die 100. Wiederkehr seines Geburtstages ist 
nun ein willkommener AnlaB, die Lebensleistung Franz Dischingers mit einer 
lubilaumsschrift geschlossen darzustellen und zu wurdigen. Neben den derzeiti 
gen Mitarbeitem am Lehrstuhl haben sich namhafte Ingenieure und Forscher, die 
noch heute auf diesen Gebieten tatig sind und sich seinem Erbe gleichermaBen 
verpflichtet ruhlen, gem an dieser Aufgabe beteiligt. Trotz des Versuchs einer 
inhaltlichen Gliederung war es unvermeidlich, daB sich einzelne Beitrage teilweise 
thematisch uberschneiden. So bleibt mir noch ubrig, allen Autoren und Forderem 
sehr herzlich zu danken und dem Buch im Sinne einer guten Traditionspflege eine 
freundliche Aufnahme in der interessierten Offentlichkeit zu wunschen. 
Manfred Specht
Lebeoslauf uod Ehruogeo 
8.0ktober 1887  geboren in Heidelberg 
1883-1907  Schulbesuch in Karlsruhe 
1907-1911  Bauingenieurstudium an der Technischen Hochschule 
Karlsruhe; AbschluB-Examen mit Auszeichnung, 
Diplom-Ingenieur der Technischen Hochschule Karlsruhe 
1911-1912  Erste Anstellung bei der Firma Vollrath in Wesel 
1912-1913  Einjahrig Freiwilliger beim 1. Bayerischen FuB-Artillerie 
Regiment Miinchen 
1913  Eintritt in die Firma Dyckerhoff & Widmann AG in 
Wiesbaden-Biebrich 
1914-1918  Teilnahme am Ersten Weltkrieg - dreimal verwundet 
1918-1933  Ingenieur und Konstrukteur im Tief- und Ingenieurbau, 
Oberingenieur der Firma Dyckerhoff & Widmann, 
zuletzt Direktor 
1918-1922  Fachmann fiir Druckluftgriindungen 
1923  Wegbereiter des Stahlbeton-Schalenbaues: ZeiB-Dywidag 
Schalen 
(zusammen mit Prof. Bauersfeld) 
1923-1927  Entwicklung der Schalenkuppeln 
(zusammen mit U. Finsterwalder und H. Riisch) 
1927  Bau der Saalebriicke bei AIsleben: weltweit erste 
vorgespannte Bogenbriicke 
1928  Promotion zum Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule 
Dresden mit Auszeichnung 
(Doktorvater Prof. Dr.-Ing. Kurt Beyer) 
1931  1. Preis der PreuBischen Akademie fiir Bauwesen; 
Preisgekronte Arbeit: 
"Uber die Entwicklungsmoglichkeiten im Bauwesen 
bei Anwendung der Schalenbauweise" 
1932  Ruf auf den Lehrstuhl fiir Eisenbetonbau der 
Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg 
1933  1. August: Dienstantritt als ordentlicher Professor der 
Technischen Hochschule Berlin 
1933-1945  Ordinarius fiir Eisenbetonbau an der Technischen 
Hochschule Berlin 
1938  Auszeichnung mit der Edward-Longstreath-Medaille des 
Franklin-Instituts der Universitat Philadelphia, USA
XII  Lebenslauf und Ehrungen 
1940  Verleihung der Emil-M6rsch-Gedenkmiinze durch den 
Deutschen Beton-Verein 
1946-1951  Ordinarius fiir Stahlbetonbau an der Technischen 
UniversiUit Berlin 
1947  Verleihung der Wiirde eines Ehrensenators der 
Technischen Hochschule Darmstadt 
1948  Verleihung der Wiirde eines Doktor-Ingenieur Ehren 
halber durch die Technische Hochschule Karlsruhe 
1949  Verleihung der Wiirde eines Doktor-Ingenieur Ehren 
halber durch die Rheinisch-Westfalische Technische 
Hochschule Aachen 
1952  Verleihung der Ehrendoktor-Wiirde durch die Technische 
Universitat Istanbul 
1953  9. Januar: Franz Dischinger verstirbt in Berlin nach 
langem, schweren Leiden. 
Diese im Jahre 1953 errichtete Spannbeton-StraBenbrucke uber die Havel im Bezirk 
Spandau von Berlin wurde im Jahre 1954 zu Ehren Prof. Dr.-Ing. Franz Dischingers in 
"Dischinger-Brucke" umbenannt.