Table Of ContentJohannes Varwick
Verteidigung, 
Sicherheit und 
Integration
Entwicklung, Stand und Perspektiven 
einer vernachlässigten Beziehung am 
Beispiel der Westeuropäischen Union
Johannes Varwick 
Sicherheit und Integration in Europa
J ohannes V arwick 
Sicherheit und Integration 
in Europa 
Zur Renaissance 
der  Union 
Westeuropăischen 
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1998
Gedruckt auf săurefreiem und altersbestăndigem Papier. 
ISBN 978-3-8100-2147-2  ISBN 978-3-663-11749-0 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-663-11749-0 
© 1998  Springer Fachmedien Wiesbaden 
Urspriinglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1998 
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Vorwort 
Politik ist die Kunst des Moglichen 
Europapolitik ist die Kunst des Unmoglichen 
Joscha Schmierer 
Die vorliegende Studie untersucht theoretisch, konzeptionell und empirisch 
das von der Politikwissenschaft oftmals vernachHissigte Verhaltnis zwischen 
westeuropaischer Integration und Verteidigungs- und Sicherheitspolitk. Am 
Beispiel der Westeuropaischen Union- die 1998 ihr 50jahriges Bestehen be 
geht - wird aus einer institutionalistischen Perspektive analysiert, welche in 
terne Bedeutung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik im europaischen 
IntegrationsprozeB zukommt und welche Rolle militarische Fragen in der Tri 
as Verteidigung, Sicherheit und Integration spielen. Die Studie versteht sich 
als ein aktueller Beitrag liber die Handlungsfahigkeit Europas als internatio 
naler Akteur aus abweichender Perspektive. Nicht die externen Anforderun 
gen und Probleme, sondern die internen Effekte der sicherheits- und verteidi 
gungspolitischen Zusammenarbeit in Europa stehen im Zentrum der Analyse. 
Die Studie wurde im Wintersemester 1997/98 von der Philosophischen 
Fakultat der Universitat Miinster im Fach Politikwissenschaft als Dissertation 
angenommen und fiir die Veroffentlichung leicht iiberarbeitet. Dissertationen 
haben bekanntlich nur einen Verfasser, gleichwohl ist die mehrjahrige Arbeit 
an einem solchen Werk nicht ohne intellektuelle, finanzielle und vor allem 
moralische Unterstiitzung anderer vorstellbar. 
Zu nennen sind hier in erster Linie Wilhelm Knelangen, Annegret Klein 
Schmeink und Uwe Berndt, die die Studie von Beginn an begleitet und mit 
kritischen Anmerkungen und unermiidlicher Diskussionsbereitschaft verbes 
sert haben. Insbesondere Wilhelm Knelangen bat nicht nur immer wieder zu 
verlassig Korrektur gelesen, sondern dariiber hinaus zu allen Teilen der Studie 
wertvolle und sachkundige Hinweise und Kommentare beigesteuert. Besonde 
ren Dank schulde ich zudem Dr. Ali el Bayâ, der die Studie mit dem klaren 
Verstand eines Naturwissenschaftlers Korrektur gelesen und immer wieder 
freufldschaftlich animiert bat, mich nicht allzusehr hinter politikwissenschaft 
lichen Floskeln zu verstecken. Last but not least bat mich Anja Middelbeck 
immer wieder daran erinnert, daB es Wichtigeres als die Politikwissenschaft 
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gibt und gleichzeitig mit ihrer gewissenhaften SchluBkorrektur viele Fehler 
und stilistische Mangel im Manuskript beseitigt. 
Zudem  danke  ich  zahlreichen  Mitarbeitern  und  Mitarbeiterinnen  der 
WEU und der NATO in Briissel, Herrn Ulrich Lunscken und Herrn Werner 
Wnendt vom Auswartigen Amt in Bonn, Frau Dr. Andrea Krebs vom Referat 
des Deutscben Bundestages fiir interparlamentarische Angelegenbeiten und 
Herrn Hans-Dieter Overweg vom Presse- und Informationsamt der Bundesre 
gierung in Bonn fiir bereitwillige Kooperation und freundlicbe Hilfe bei der 
Bescbaffung von  Dokumenten  und  internen  Papieren.  Desweiteren  baben 
zahlreicbe Gespracbspartner aus Wissenscbaft und Politik durcb ihte Offen 
beit wichtige AnstoBe gegeben und meine mitunter zabe Scbreibtiscbarbeit 
aufgelockert. Den Bibliotbeken der Universitat Miinster, des Deutscben Bun 
destages in Bonn, der Universite Libre des Bruxelles, der University of Exeter 
und der Hessischen Stiftung fiir Friedens- und Konfliktforscbung in Frankfurt 
danke icb fiir die freundliche Unterstiitzung bei der Literaturrecberche. 
Das Institut fiir Politikwissenscbaft der Universitat Miinster bat es mir 
ermoglicbt, die Arbeit im "gescbiitzten Rahmen einer Institution" anzuferti 
gen. Insbesondere die Jangjahrige Arbeit fiir Herrn Prof. Dr. Wicbard W oyke 
war dabei nicbt nur personlich iiberaus angenebm, sondern bat mir den Ein 
stieg ins "Wissenscbaftsgeschaft" erbeblicb leicbter gemacbt. Fiir seine inten 
sive Forderung bin ich ibm  zu groBem  Dank verpflichtet.  Herr Professor 
Woyke war zudem als engagierter Betreuer der Dissertation in jedem Stadium 
facbkundige Hilfe und bereitwilliger Diskussionspartner. Hervorzubeben ist 
nicbt zuletzt die gute Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Reinbard Meyers, 
der nicbt nur Zweitgutacbter, sondern weit dariiber hinaus immer bereit war, 
durcb Anregung und offene Diskussion den tbeoretiscben Gebalt der Studie 
zu verbessern. Die Konfrontation mit zwei grundverscbiedenen Scbulen der 
Politikwissenscbaft  - dem  eber  "anwendungsbezogen  Empirismus"  von 
Wicbard Woyke und dem eber "theoretisierenden Abstrabieren" von Reinbard 
Meyers - sind der Studie auBerordentlicb zu gute gekommen. 
Desweiteren danke icb der Friedrich-Naumann Stiftung, die das Promoti 
onsprojekt im Rahmen eines Graduiertenstipendiums mit Mitteln des Bun 
desministeriums fiir Bildung, Wissenscbaft, Forschung und Tecbnologie fi 
nanziell und ideell gefOrdert bat. 
Nicbt obne Grund gilt jedocb der abscblieBende und wicbtigste Hinweis 
dem Dank an meine Eltern Paul und Doris Varwick. Obne ibre freundscbaft 
liche Unterstiitzung ware weder aus mir, noch aus dieser Studie etwas gewor 
den. Nicbt nur desbalb widme icb ibnen dieses Bucb. 
Miinster, im Juni 1998  Johannes Varwick 
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Inhaltstibersicht 
TeilA  Einfiihrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  17 
Kapitel 1  Problemstellung und Bearbeitung .........................................  17 
Kapitel II  Rahmenbedingungen von Verteidigungs- und 
Sicherheitspolitik ..................................................................  32 
Teil B  Theoretische und konzeptionelle Uberlegungen ..............  55 
Kapitel 1  Verteidigungs- und Sicherheitspolitik in ausgewăhlten 
integrationstheoretischen Ansătzen ......................................  55 
Kapitel II  Verteidigung, Sicherheit und lntegration im Bereich der 
westeuropăischen Integration ............................................... 125 
Teil C  Institutionalisierung, Organisationsstruktur und 
Entwicklung der WEU in den 90er Jahren ...................... 169 
Kapitel 1  Die Westeuropăische Union: Gri.indungsphase und 
historische Entwicklungslinien ............................................. 169 
Kapitel II  Die Westeuropăische Union: 
Vertrags- und Strukturanalyse .............................................. 204 
Teil D  Verteidigung, Sicherheit und westeuropăische 
Integration .. . ... . ..... .. ..... .. .. ... .. .. .. . .. . .. . . .. . . . . .. . . .. .... .. .. . . . .. . .. .. . . . . 261 
Kapitel 1  Die Rolle von Verteidigungs- und Sicherheitspolitik im 
westeuropăischen IntegrationsprozeB an ausgewăh1ten 
Fallbeispielen ....................................................................... 261 
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TeiiE  Entwicklungstendenzen und Perspektiven 
derWEU ............................................................................. 295 
Kapitel 1  Praktische Auswirkungen der neuen operationellen 
Rolle ..................................................................................... 295 
Kapitel II  Entwicklungsperspektiven von EVSP im Umfeld der 
Regierungskonferenz 1996/97 .. .. ..  .. .. ..  .. . .. . . ..  .. . ..  . .. .. . ..  . .. . ..  . .. . ..  300 
Teil F  Zusammenfassung und Ausblick .. .. .. . .. . .. .. . ..  . .. . .. . ..  . .. . . ..  . ... ..  361 
Kapitel 1  Bilanz: EVSP und WEU: "Motor" oder "Sprengsatz" 
des westeuropăischen lntegrationsprozesses? .......................·  361 
Teil G  Anhang ................................................................................ 373 
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Inhalts gliederung 
Vorwort ........ ..............................................................................................  5 
Inhaltsi.ibersicht . . . . . . .. .. .. .. .. . . .. .. .. . .. . .... .. ... .. . . ... ... . . . .. . . .. . . .. .. . .. . .. . .. ... . .. .... .. .... .. . .  7 
Inhaltsgliederung  . . . . . . . . . .. . . . . . . .. .. . . . . .. .. . ..... .. .. . . . . . .. . . ... . .. . ... . . .. . .. . .. . .. .... .. .. . . ..... ..  9 
Verzeichnis der Schaubilder .......................................................................  15 
Verzeichnis der Ubersichten ... .. .. .. .. .. . .. . .... .. . .. . .. . .. . .. . . .. . . . . . . . . . .. . .... .. ... . .. . . .. ... .  16 
Teil A  Einfiihrung 
Kapitel 1  Problemstellung und Bearbeitung 
1  Relevanz des Themas und ProblemanriB . . .. . . . . . . .. . . .. .. . ... . . .. .. . .  17 
2  Forschungsstand und Quellenlage . . .. . . . . . . . . . . .. . . . .. .. . .. .. . . ... . .. ... .  22 
3  Prăzisierung der Fragestellung und Methodendiskussion . . . ..  27 
Kapitelll  Rahmenbedingungen von Verteidigungs-und Sicherheits 
politik 
1  Grundbedingungen westeuropăischer Politik in den 
90er Jahren: Zum Wandel von Staatlichkeit .........................  32 
2  Zur Rolle des Westeuropăischen Integrationsverbundes als 
Akteur im internationalen System ........................................  38 
3  Versuch einer Definition und Abgrenzung von 
Verteidigungspolitik, Sicherheitspolitik und AuBenpolitik ...  43 
4  Zum Verhăltnis von militărischen und nicht-militărischen 
Sicherheitsgefăhrdungen in und fi.ir Europa .........................  48 
Teil B  Theoretische und Konzeptionelle Uberlegungen 
Kapitel 1  Verteidigungs-und Sicherheitspolitik in ausgewăhlten 
integrationstheoretischen Ansătzen 
GroBtheorien internationaler Politik und deren 
integrationstheoretischer Gehalt .......... .................................  55 
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1.1  Struktureller Realismus . ... .... .. ...... .. .. .. .. . .. .... .. ... . ..... ... ...........  59 
1.2  Neoliberaler Institutionalismus .. .... ...... ..... .. .. .. ... . ..... ... .. . . .. . .. .  63 
1.3  Zwischenbilanz 1: 
GroBtheoretische Sichtweisen von Integration .....................  70 
2  Politikwissenschaftliche Integrationstheorien ......................  71 
2.1  Allianztheorie-WEU als Schattenbtindnis? ........................  78 
2.2  Klassischer FOderalismus - WEU als Fehlentwicklung? .....  86 
2.3  Transaktionismus - WEU als Sicherheitsgemeinschaft? ... .. .  89 
2.4  Funktionalismus - WEU als sachlogische Konsequenz? .. ... .  95 
2.5  Neofunktionalismus-WEU als Ergebnis von ,,spill-over"?  99 
2.6  Fusionsthese-WEU als VerschmelzungsprozeB? .............. 102 
3  Zwischenbilanz II: 
Zusammenfassung und Weiterftihrung des 
integrationstheoretischen Diskurses . ........ .. ..... ................. ...  107 
3.1  Zum integrativen Potential des Gesamtsystems 
EU-GASP-WEU ................................................................. 118 
Kapitel II  Verteidigung, Sicherheit und Integration im Bereich 
der westeuropăischen Integration 
Von der EVG zur EU: Ein Uberblick liber verteidigungs-
und sicherheitspolitische Integrationsbemtihungen ............. 125 
1.1  EVG und EPG: Politische Integration durch militărische 
Integration oder doesfederalism work? ............................... 125 
1.2  Vom Scheitern der EVG bis zur EPZ 
oder does spill-over work? ................................................... 133 
1.3  Maastricht als Durchbruch zu einer europăischen Sicherheits-
und Verteidigungspolitik oder has spill-over worked? ........ 139 
1.3.1  Gemeinsame Standpunkte und Gemeinsame Aktionen .. ..... 145 
1.3.2  MaBnahmen mit verteidigungspolitischem Bezug .. ........... ..  146 
1.3.2.1  Die "Scharnierfunktion" zwischen EU und NATO ............. 149 
1.4  Zwischenbilanz III: 
EVSP in der Maastrichter Konstruktion .............................. 151 
1.5  Der modifizierte EU-V: Durchbruch oder Sttickwerk? ....... 153 
2  Verteidigungspolitische Integrationsstrategien .................... 156 
2.1  Motorthese versus Kronungsthese ....................................... 163 
2.2  Binnenansatz versus AuBenansatz ....................................... 167 
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