Table Of ContentSchule der Pharmacie
in 5 Bänden
herausgegeben von
Dr. J. Holfert, Dr. H. Thoms, Dr. E. Mylius, Dr. K. F. Jordan.
Band I: Praktischer Theil. Bearbeitet von D r. E. My li uso Mit 120 in
den Text gedruckten Abbildungen. Z w e i t e verbesserte Auflage. In
Leinw. g·eb. Preis M. 4,-.
Band 11: Chemischer Theil. Bearbeitet von Dr. H. Thoms. Mit 106
in den Text gedruckten Abbildung·en. Z w e i t e verbesserte Auflage.
In Leinw. Preis geb. M. 7,-.
Band III: Physikalischer Theil. Bearbeitet von Dr. K. F. Jordan.
Mit 142 in den Text gedruckten Abbildungen. Zweite, sehr vermehrte
und verbesserte Auflage. In Leinw. geb. Preis M. 4,-.
Band IV: Botanischer Theil. Bearbeitet von Dr. J. Holfert. Mit 465
in den Text gedruckten Abbildungen. Zweite vermehrte und ver
besserte Auflage. In Leinw. geb. Preis M. 5,-.
Band V: Waarenkunde. Bearbeitet von Dr. H. Thoms und Dr. J.
Holfert. Mit 194 in den Text gedruckten Abbildungen. Zweite ver
mehrte und verbesserte Aufiage. In Leinw. g·eb. Preis M. 6,-.
__ Jeder Band ist einzeln kätijlich. ....
Dass die Schule der Pharmacie sich ihren Platz als bevor
zugtestes Lehrbuch für Anfänger in der pharmaceutischen Litteratur
gesichert hat, beweist der kurze Zeitraum, welcher zwischen dem
Erscheinen der ersten und zweiten Auflage sämmtlicher fünf
Bände verstrichen ist.
Dieser Erfolg ist ohne Zweifel dem Umstande zuzuschreiben,
dass das Buch den gesammten Lehrstoff, dessen Beherrschung im
Gehilfenexamen gefordert wird, nicht etwa in trockener Wiedergabe
enthält, sondern denselben in anschaulicher und leichtfasslicher
Diktion behandelt und dadurch den Vorzug geniesst, von den
jungen Fachgenossen mit Lust und Liebe durchstudirt zu werden.
Die seit Erscheinen der ersten Auflage bei dem Gebrauche des
Buches gemachten Erfahrungen haben den Verfassern die Ueber
zeugung verschafft, dass in der Anlage des Buches das Richtige
getroffen wurde, und was im Einzelnen daran verbesserungs- und
ergänzungsbedürftig ist, wird durch den ständigen Gedankenaus
tausch der Verfasser mit den nach diesem Lehrbuch Lehrenden und
Lernenden bei der Neuauflage jedes einzelnen Bandes auf das sorg
fältigste berücksichtigt.
So wird das Buch, wie es bisher geschehen, dauernd seinen
beiden Zwecken in vollem Maasse entsprechen können, indem es
einerseits dem Lehrherrn Leitfaden und Grundlage für den persön
lich zu ertheilenden Unterricht ist, und andererseits da, wo der Lehr
ling der persönlichen Unterweisung etwa entbehrt, durch seine induk
tive Behandlung des Lehrstoffes thunlichsten Ersatz dafür bietet.
Entsprechend dem 1<Jntwicklungsgange des jungen Pharmaceu
ten, dessen Thätigkeit zunächst die praktische ist, beginnt der erste
Band der Schule der Pharmacie mit dem praktischen 'I'heil, in
welchem alles das erörtert ist, was der Anfänger an Kunstgriffen
erlernen muss, um die Arzneistoffe der Apotheke kunstgerecht zu
verarbeiten und zu verabfolgen und mit den dazu nöthigen Geräth
schaften regelrecht umgehen zu können. Die unleugbare Abnahme
der eigentlichen Laboratoriumsthätigkeit in den Apotheken und
andererseits die Zunahme der kaufmännischen Berufsthätigkeit des
Apothekers erforderten eine ganz besonders eingehende Behandlung
des praktischen Theiles und die völlige Abtrennung desselben von
dem übrigen Lehrstoff'.
In den wissenschaftlichen Theilen haben die Verfasser von
einer monographischen Behandlung der einzelnen Kapitel oder gar
der Prüfungsaufgaben abgesehen und unter Vermeidung aller über
flüssigen Gelehrsamkeit dem Lernenden ein klares Gesammtbild
der einzelnen Wissenszweige mit steter Bezugnahme auf alles phar
maceutisch Wichtige gegeben. Die Verfasser waren besonders be
müht, in möglichst leichtverständlicher Ausdrucksweise, vom Leichten
zum Schweren aufsteigend, die drei Hilfswissenschaften der Phar
macie: Chemie, Physik und Botanik, in ihren Grundzügen dem
Anfänger klarzumachen.
An Stelle des pharmakognostischen Theiles Hessen die Verfasser
einen solchen treten, welcher sich Waarenkunde betitelt, und
der neben der Kennzeichnung, Prüfung und Werthbestimmung der
Vegetabilien auch diejenige der Chemikalien zum Gegenstande hat.
Hierdurch wurde es ohne viele Wiederholungen ermöglicht, im chemi
schen Theile des Eingehens auf die handelsmässige Beschaffenheit
der in den Apotheken vorräthigen Chemikalien zu entrathen und
Prüfung und Werthbestimmung derselben zusammenhängend zu
behandeln. Dies sind dieselben Gesichtspunkte, welche ja SChOll
von jeher eine Abtrennung der Pharmakognosie als besondere
Disciplin von der Botanik veranlasst haben. Chemische und bo
tanische Waarenkunde, letztere Pharmakognosie genannt, haben
somit in diesem Lehrbuche eine völlig analoge Behandlung ge
funden.
Eine grosse Zahl guter Abbildungen erleichtert mit Vortheil
das Verständniss des Lehrganges.
Berlin, .J anuar 1899.
Verlagsbuchhandlung von Julius Springer.
Schule der Pharmacie.
Herausgegeben von
Dr. J. Holfert, Dr. H. Thoms, Dr. E. Mylius, Dr. K. F. Jordan.
v.
Waarenkunde.
Bearbeitet
von
Prof. Dr. H. Thoms Dr. J. Holfert.
und
Mit 194 in den Text gedruckten Abbildungen.
Zweite vermehrte und verbesserte Auflage.
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
1899.
ISBN 978-3-662-01680-0 ISBN 978-3-662-01975-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-01975-7
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1899
Alle Rechte, insbesondere das der
Uebersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.
Vorwort.
Im zweiten und vierten Bande der "Schule der Pharmacie"
ist auf die Prüfung und Werthbestimmung der arzneilich ver
wendeten Körper keine Rücksicht genommen worden, da die Ver
fasser von der Ansicht ausging~n, dass alle dem Apotheker käuf
lich dargebotenen und deshalb eine sorgfältige Prüfung erfordern
den Arzneimittel chemischen oder pharmakognostischen Ursprungs
am zweckmässigsten in einem besonderen Bande, einer Waaren
ku nd e, zusammengestellt würden.
Die Waarenkunde soll darüber Auskunft geben, wie man das
betreffende Arzneimittel an seinen physikalischen und chemischen
Eigenschaften er k e n ne n, wie man es von ähnlichen Körpern
(Verwechslungen oder Verfälschungen) unterscheiden, und wie
man seinen Werth bestimmen kann.
In dem chemischen Abschnitt sind besonders diejenigen Prä
parate in grösserer Ausführlichkeit behandelt worden, welche das
zur Zeit gültige Arzneibuch für das Deutsche Reich enthält. Um
dem Lehrling das Verständniss für die Bestimmungen des Arznei
buches zu erleichtern, wurde thunlichst an den Text desselben an
geknüpft. Von der Berücksichtigung all er augenblicklich benutzten
chemischen Arzneimittel konnte in der "Waarenkunde" Abstand
genommen werden, weil bereits im zweiten Bande die wichtigsten
der nicht officinellen aber sonst gebräuchlichen chemischen Arznei
körper Erwähnung gefunden haben.
Im pharmakognostischen Abschnitt sind ausser denjenigen
Drogen, welche das Arzneibuch als officinelle aufführt, auch die
sonst in den Apotheken regelmässig gebrauchten berücksichtigt
worden, damit dem Lehrling die Möglichkeit an die Hand gegeben
ist, die nothwendigste Auskunft über diese ebenfalls aus seinem
IV Vorwort.
Lehrbuche zu entnehmen. Des eingehenden Studiums bedürfen
jedoch in erster Linie nur die durch grösseren Druck hervorge
hobenen officinellen Arzneimittel. Hauptsächlicher Werth ist neben
der gen auen Charakterisirung, Beschreibung und Prüfung jeder
Droge auf ihre Gewinnung, Zubereitung und die morphologische
Deutung ihrer Kennzeichen gelegt worden; hingegen wurde von
der anatomischen Beschaffenheit, als den Rahmen des dem Lehr
ling gesteckten Zieles überschreitend, in der Regel Abstand ge
nommen, oder dieselbe nur soweit erörtert, als sie durch einfache
makroskopische Reaktionen mit bIossem Auge oder mit der Lupe
wahrnehmbar ist. Für den Gebrauch des Mikroskops und die
Untersuchung von Pflanzenmaterial überhaupt findet sich eine An
leitung im vierten Bande der "Schule der Pharmacie". Demnächst
wurde den im Drogenhandel wirklich vorkommenden Verwechs
lungen und Verfälschungen sorgfältige Beachtung geschenkt.
Die alphabetische Anordnung des Stoffes machte sich, nachdem
die Waaren sämmtlich in vier Gruppen, nämlich in solche an
organisch-chemischen, organisch-chemischen, vegetabilischen und
animalischen Ursprungs eingetheilt waren, im Interesse der Uebel'
sichtlichkeit unabweisbar. Im pharmakognostischen Abschnitte, wo
die alphabetische Ordnung als ziemlich ungewohnt befremden könnte,
kommt auf diese Weise dennoch eine annähernd vollständige Grup
pirung nach morphologischen Beziehungen zu Stande, insofern 001'
tices, lnores, l<'olia, Herbae, Ligna, Radices, Rhizomata u. s. w.
auch durch das Alphabet vereinigt sind. Wer die Drogen nach
einer anderen als der alphabetischen Reihenfolge zu studiren oder
zu repetiren wünscht, findet im Anhang eine Gruppirung der offi
cinellen vegetabilischen Drogen sowohl nach ihren morphologischen
Beziehungen, wie nach der natürlichen Verwandtschaft ihrer Stamlll
pflanzen. In ersterer sind die einzelnen Gruppen weniger eng be
grenzt worden, da die gen aue morphologische Charakteristik ja
hei der Beschreibung der einzelnen Drogen ausreichend gegeben ist.
Berlin, Mai 1894.
Die Verfasser.
Vo rwort zur zweiten Auflage.
Für die Bearbeitung der zweiten Auflage wurden dieselben
Grundsätze wie bei der ersten Auflage, da dieselben sich in der
Praxis als bewährt erwiesen, beibehalten.
Dem Nachtrag zum Arzneibuch für das Deutsche Reich vom
20. December 1894 wurde in allen Punkten Rechnung getragen,
auch wurden die Ergebnisse neuerer Untersuchungen und Ver
öffentlichungen auf chemischem und pharmakognostischem Gebiet
so weit als für ein Lehrbuch angemessen, berücksichtigt.
Berlin und Altenberg, Januar 1899.
Die Verfasser.
Inhaltsverzeichniss.
Seite
Chemischer Theil.
Einleitung 3
Verzeichniss der gebräuchlichsten Reagenzien und volumetrischen
Lösungen 6
Verzeichniss der Körper, auf welche das Arzneibuch wiederholt prüfen
lässt . . . 15
A. Anorganisch-chemische Körper 19
B. Organisch-chemische Körper . 98
Phal'makognostischer Theil.
A. Vegetabilische Drogen . 165
B. Animalische Drogen . 362
Grnppirung der officinellen vegetabilischen Drogen nach ihren morpho-
logischen Beziehungen. . . . . . 373
Gruppirung der officinellen vegetabilischen Drogen nach der natür-
lichen Verwandtschaft ihrer Stammpflanzen 374
Chelllischer Theil.
Von
Prof. Dr. Hermann Thoms&
Schule der Pharmacie. V. 2. Aufl.