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Roms Aufstieg 
zur Weltmacht
Das Zeitalter 
der Punischen 
Kriege
Roms Aufstieg zur Weltmacht
Gunnar Manz
Roms Aufstieg  
zur Weltmacht
Das Zeitalter der Punischen Kriege
Mit einem Vorwort von Dr. Hans-Jürgen Wünschel
Gunnar Manz
Wiesbaden, Deutschland
ISBN 978-3-658-12144-0   ISBN 978-3-658-12145-7  (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-12145-7
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Lektorat: Frank Schindler  
Titelbild: Roman Krieger © w-ings
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Meinen Eltern
Vorwort
Hans-Jürgen Wünschel
Rom und Karthago – was verbinden die Menschen des Jahres 2016 mit diesen beiden 
antiken Metropolen ?
Hinsichtlich der römischen Geschichte mag sich der eine oder andere noch dun-
kel an seine Schulzeit erinnern beziehungsweise auch an einen kürzlich unternom-
menen Sightseeing-Aufenthalt in das als Reiseziel beliebte moderne Rom. Karthago 
auf der anderen Seite ist vielleicht dem Pauschalurlaubsreisenden bekannt, der einen 
Ausflug vom Badeort Hammamet zu den Ruinen der ehemals so mächtigen Stadt 
bucht. Im US-Bundesstaat New York indes liegen die Städte Utica und Rome nicht 
weit voneinander entfernt. Doch auch hier erfährt man auf Nachfrage nur ein Ach-
selzucken.
Über Jahrhunderte hinweg haben die beiden mächtigen antiken Städte des Mit-
telmeerraumes die Phantasien der Menschen beflügelt und den Blick auch immer 
wieder gerade auf die Zeit der Punischen Kriege gelenkt, die den Aufstieg Roms zur 
Herrschaft im Westlichen Mittelmeer und zugleich das tragische Schicksal des kar-
thagischen Rivalen besiegelten.
Während mit der Person Hannibals heute oftmals zumindest noch die Begriffe 
›Elefanten‹ und ›Alpenüberquerung‹ in Verbindung gebracht werden, sagt der Name 
von dessen römischem Gegenspieler Scipio Africanus außerhalb der Fachwelt kaum 
jemandem noch etwas. Dies verwundert umso mehr, da letzterer den karthagischen 
Feldherrn in der Entscheidungsschlacht des Zweiten Punischen Krieges bei Zama 
in Nordafrika immerhin als erster Römer in einer offenen Feldschlacht bezwingen 
konnte. Ist es nicht merkwürdig, dass die Person Hannibal vielen bekannt ist, obwohl 
er zum Verlierer wird, der Sieger hingegen weitgehende Unkenntnis erfährt ? Zu ver-
danken hat der karthagische Feldherr seine Bekanntheit jedenfalls nicht einer letzt-
lich erfolgreichen Kriegsführung, sondern der Faszination, die seine Leistung der Al-
penüberquerung mit einem ganzen Heer und zahlreichen Elefanten heute noch auf 
die Menschen ausübt.
VIII Vorwort
Im Krieg selbst erzwingen die Römer schließlich nach ihrer Niederlage bei Cannae 
216 v. Chr. trotz der beachtlichen Anfangserfolge Hannibals durch große Beharrlich-
keit sowie einen eisernen Siegeswillen die Wende und können Karthago am Ende mit 
dessen eigenen Waffen schlagen, indem sie in das Gebiet des Gegners ziehen. Hier 
siegt Scipio Africanus zwei Jahre später in der Entscheidungsschlacht, woraufhin den 
Karthagern letztlich keine andere Wahl mehr bleibt als nach ihrer bedingungslosen 
Kapitulation einem Friedensvertrag zuzustimmen, dessen Bedingungen über kurz 
oder lang zum nächsten Krieg (149 – 146 v. Chr.) führen mussten.
Wem ist es geschuldet, dass heute nur wenigen Schülerinnen und Schülern das Rin-
gen der beiden großen Widersacher des zweiten und ersten Jahrhunderts vor Christi 
Geburt bewusst ist ? Die Bildungspolitik verharrt in der Vermittlung von Geschichte 
beim 20. Jahrhundert; in der Schule werden Antike und Mittelalter nur noch spora-
disch erwähnt. Und doch enthält die Auseinandersetzung zwischen Rom und Kar-
thago sehr viele politische Elemente, die geradezu für das Verstehen der Neuzeit, der 
Zeitgeschichte gar, von großem Nutzen sein können. So tritt in der Politik Roms eine 
der Maximen der Außenpolitik sehr deutlich – vielleicht zum ersten Mal in der Ge-
schichte überhaupt – hervor: Sei nie selbst der Angreifer, sondern warte, bis du geru-
fen wirst ! So handelte Rom zu Beginn des Ersten Punischen Krieges 264 v. Chr., als 
es auf die Hilferufe der Mamertiner reagierte. So entschied Rom schließlich auch im 
Vorfeld des Zweiten Punischen Krieges, als sich Sagunt von den Karthagern bedrängt 
fühlte. Die Parallelen zur heutigen US-Außenpolitik oder dem Vorgehen Russlands 
in der Causa Krim lassen sich kaum übersehen.
Seit der heftigen Diskussion um die so genannten Rahmenrichtlinien für Ge-
sellschaftslehre Anfang der 70-er Jahre wird von politischer Seite Geschichte zuse-
hends immer mehr nur als Steinbruch gesehen, aus dem man sich meist aus der Zeit-
geschichte gewisse brauchbare Stücke holt, um aktuelle Entwicklungen zu erklären. 
Schauen wir uns die Stundentafeln an, so verengt sich die Vermittlung von Geschich-
te in der Schule auf die Zeit ab dem 17. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt auf das 
19. und 20. Jahrhundert. Als Teil der Geisteswissenschaften, die auch für den Staat 
konstituierende Aspekte wie Sprache, Nationalität etc. geprägt haben, gehört die Ge-
schichtswissenschaft zu den »Identitätswissenschaften«. Die Frage sei deshalb erlaubt, 
warum diese Wissenschaften, darunter besonders die Alte Geschichte, von Politik 
und Gesellschaft so stiefmütterlich behandelt werden ? Der Abbau der Professoren-
stellen ist evident, die Schließung von Seminaren für Alte Geschichte und Lateinische 
Philologie selbstverständlich. Die Krise der Geisteswissenschaften in Deutschland ist 
spürbar, Hochschulen betreiben entsprechend der Forderungen aus der Politik Pro-
filbildung zu Lasten der Geisteswissenschaften. Das Einsammeln von Drittmitteln für 
Projekte, die unmittelbar »nützlich« sein sollen, wird gefördert, dabei aber vergessen, 
dass jede Generation auf den Schultern der Vorfahren steht.
Entgegen dem staatlich verordneten Blick auf nur »12 Jahre« Deutscher Geschichte 
drängen sich dagegen Interessierte in Museen der Alten Geschichte: Pergamonmuse-
Vorwort IX
um (Berlin), Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Mainz) oder beim »Fahrstuhl 
in die Römerzeit« (Köln). Die politische aktuelle Entwicklung steht dem entgegen 
und richtet sich aus durchsichtigen Gründen gegen Wissenschaften, die sich einem 
unmittelbaren  »Wertschöpfungszusammenhang«  entziehen.  Die  Schulpolitik  seit 
Beginn der »Bildungsreform« von 1964 hat es diesbezüglich hervorragend verstan-
den, die Frage nur nach dem materiellen Nutzen von Schule und Beruf zu stellen 
und dabei die Wertevermittlung zu verdrängen. Die sinnstiftenden Fächer Religion, 
Sprachen und Geschichte blieben zwar pro forma bestehen, ihre Themen wurden 
aber verkürzt oder gar ihres Inhaltes entleert – etwa wie der römische Prinzipat ab 
27 v. Chr., der die res publica nur noch zelebrierte, ihren Inhalt aber nicht mehr ver-
stand. Der Dichter Ennius meinte, dass die alten Sitten für lange Zeit den Bestand 
und Erfolg des Gemeinwesens gesichert hätten. Dass sie außer Gebrauch gekommen 
seien habe zur Folge, dass die res publica nur noch dem Namen nach, jedoch nicht 
mehr als politische Realität bestehe: moribus antiquis res stat Romana virisque.
Rom jedenfalls geht nach der Überwindung Karthagos keiner restlos glücklichen 
Zukunft entgegen. Ronald Syme beginnt seine »Römische Revolution« nicht umsonst 
mit dem Aufstieg der Gracchen 132 v. Chr. und somit bald nach dem römischer-
seits siegreich bestandenen Dritten Punischen Krieg. War es eine List der Geschich-
te, dass am Beginn der Weltherrschaft Roms der Anfang vom Ende der res publica 
eingeläutet wurde ? Die alten Tugenden virtus, pietas, fides, dignitas, gloria, libertas 
oder concordia der res publica, die vorbildhafte Handlungsmuster oder -ziele ver-
körperten, verschwanden allmählich, so dass Cicero in seiner zweiten Rede gegen 
Verres 70 v. Chr. klagend ausrufen musste: »O tempora, o mores !« Die glorreichen 
Siege über Karthago ließen die concordia Roms zerbrechen, die alte Verfassung wur-
de nicht nur infrage gestellt, sie wurde im Laufe der Zeit mehr und mehr durchbro-
chen. So konnte Rom zwar Karthago physisch zerstören, doch hat das Zeitalter der 
Punischen Kriege inklusive der in dieser Zeitspanne ebenfalls errungenen Erfolge im 
Osten das Denken der Römer dermaßen verändert, dass Ovid in seinen »Metamor-
phosen« schreiben musste: »Protinus inrupit venae peioris in aevum, omne nefas fu-
gere pudor verumque fidesque, in quorum subiere locum fraudesque dolusque, insi-
diaeque et vis et amor sceleratus habendi.« »Plötzlich brachen in diese Zeit, die von 
schlechterer Art ist, alle Greuel ein: Scham, Treue und Wahrheit entflohen, an ihre 
Stelle traten Betrug und Falschheit, Hinterlist und Gewalt und die verbrecherische 
Habgier.«
War dies der Preis, den Rom zu zahlen hatte, um »Weltreich« zu werden ?
In jedem Fall kann der Dialog mit der Vergangenheit helfen, manche Gravamina der 
Gegenwart zu meistern. Von Arnold Toynbee ist überliefert, dass er während des 
Ersten Weltkrieges die Geschichte des Peloponnesischen Krieges studierte und Trost 
darin fand. Die Selbstzerstörung einer Zivilisation musste er erleben, ähnlich wie 
dies 2400 Jahre vor ihm nachdenkliche Griechen mitfühlen mussten. Es war also al-
les schon einmal dagewesen – nicht exakt identisch, aber in ähnlicher Art und Wei-
X Vorwort
se. Und auch wenn Wissen vielleicht nicht trösten kann – als Hilfestellung und mah-
nendes Beispiel zugleich bei ähnlichen Situationen in unserer heutigen Zeit vermag 
es durchaus zu fungieren.
Eine solche Funktion leistet auch der vorliegende Band von Gunnar Manz. Dieser 
schildert in quellennaher und zugleich spannender Art und Weise die Entwicklung 
der Beziehungen zwischen den beiden Staaten vom ersten römisch-karthagischen 
Vertrag im sechsten vorchristlichen Jahrhundert bis zum Untergang Karthagos im 
Jahre 146 v. Chr. Die antike Überlieferung wird quellenkritisch eingeordnet und ein-
gehend mit der modernen Forschungsliteratur konfrontiert. Sowohl im Umgang mit 
den Quellen griechischer und römischer Geschichtsschreiber – karthagische Vorla-
gen sind bis auf ganz wenige Fragmente nicht überliefert – als auch in selbigem mit 
modernen Forschungskontroversen zeichnet der Autor ein detailliertes und leben-
diges Bild der unterschiedlichen vertretenen Sichtweisen. Wissenschaftliche Tradi-
tionen werden aufgezeigt, ältere Perspektiven und Wertungen behandelt und ana-
lysiert. Dies findet nicht auf abstrakter theoretischer Ebene statt, sondern immer in 
enger Anbindung an Quellenstudien und konkrete Einzelaspekte. Zu diesen gehö-
ren beispielsweise die im Vorfeld des Zweiten Punischen Krieges zentralen und in 
der Forschung noch immer kontrovers diskutierten Fragen zum Ebro-Vertrag oder 
dem  römisch-saguntinischen  Verhältnis,  aber  auch  die  Betrachtung  der  Kriegs-
schuldfrage die einzelnen Konflikte betreffend oder die Frage, warum die Römer 
Karthago trotz der faktisch von diesem nicht mehr ausgehenden Gefahr 146 v. Chr. 
zerstörten.
Dabei wird nicht mit erhobenem Finger vorgegeben »so war es«, sondern mög-
lichst quellennah versucht, die wahrscheinlichste Version zu ermitteln. Gerade diese 
Nähe zu den Quellen wie auch das einführende Kapitel zur allgemeinen Quellenkri-
tik oder selbiges zur Vorgeschichte Roms und Karthagos sind für den Leser von gro-
ßem Wert, da sie wichtige Grundlagen für die Untersuchungen im weiteren Verlauf 
des Buches vermitteln. Darüber hinaus sollen ›strategy maps‹ zu den bedeutenden 
Schlachten vor allem des Zweiten Punischen Krieges das Verständnis der schweren 
römischen Niederlagen zu Anfang des Krieges oder auch den bedeutenden militäri-
schen Leistungen eines Scipio Africanus schärfen. Zahlreiche Illustrationen zu den 
Soldaten und ihrer Ausrüstung oder auch den Kriegsgeräts-Konstruktionen wie bei-
spielsweise des corvus oder der sambyke lassen den Leser die militärischen Schilde-
rungen besser nachvollziehen. Dazu hilft ein genauerer Blick auf das römische Bun-
desgenossensystem im einleitenden Teil zu verstehen, warum Hannibals Plan des 
»Für-Sich-Gewinnens« der römischen Bundesgenossen letztlich scheiterte. Die Kar-
ten des antiken Italiens ermöglichen unterdessen auch dem allgemein Geschichtsin-
teressierten ein detailliertes Nachvollziehen der jeweiligen militärischen Operatio-
nen und werden durch Karten Afrikas und Iberiens ergänzt.
Neben neuen Interpretationsansätzen darf bei einem derart komplexen Thema natür-
lich auch der Einbezug älterer Forschungsliteratur nicht fehlen. Der Blick auf die Ver-
Vorwort XI
gangenheit muss dabei aber stets auf den jeweiligen zeitlichen Hintergrund gerichtet 
werden, in dem bestimmte Denkmuster Politik und Interpretationen prägten, ganz 
gemäß der Erkenntnis des Althistorikers Finley, dass »jede Epoche die Geschich-
te neu schreibt, die griechisch-römische Geschichte eingeschlossen.« So ist Gunnar 
Manz’ Arbeit eine geschichtswissenschaftliche Darstellung, die nicht Dauergültigkeit 
besitzen, sondern Anregung zu neuer Diskussion über einen Gegenstand liefern will, 
der von Ulrich Kahrstedt über Leopold von Ranke, Theodor Mommsen und Karl 
Christ immer wieder neue Impulse und Interpretationen erfahren hat.
Dabei beschäftigt seit jeher gerade die Frage nach den Ursachen und Anlässen 
nicht zuletzt des Ausbruches des Zweiten Punischen Krieges (218 v. Chr.) gleicherma-
ßen die antiken Autoren wie die moderne Geschichtswissenschaft. Dieser Krieg hatte 
zum Ergebnis, dass die aufstrebende Stadt Rom die bisher größte Handelsmacht am 
Mittelmeer in ihre Schranken verwies und außenpolitisch von Rom abhängig machte. 
Dem weiteren Aufstieg Roms stand somit nichts mehr im Wege. Warum aber kam es 
dann 149 v. Chr. erneut zum Krieg, nachdem die Römer durch ihren Sieg bei Zama 
202 v. Chr. Karthago anders als noch im Friedensvertrag des Ersten Punischen Krie-
ges 241 v. Chr. de facto die staatliche Souveränität genommen hatten ?
Aufgrund  seiner  umfangreichen  quellenkritischen  Analysen  kommt  Gunnar 
Manz zu dem Urteil, dass letztendlich Karthago aufgrund der fortdauernden Be-
drängnisse durch die Römer keine Alternative mehr zu seinem Handeln sah, das wie-
derum den Römern den ersehnten »gerechten Grund« für den Beginn eines neuer-
lichen Krieges gegen den alten Feind bot. Auf diesem Weg wird die alte und zugleich 
stets aktuelle Frage nach der Kriegsschuld umfangreich diskutiert sowie die für die 
Römer günstige Gelegenheit beschrieben, einen bellum iustum gegen das vertrags-
brechende Karthago führen zu können.
Aus ähnlichem Grund war es über ein halbes Jahrhundert zuvor bereits zum Aus-
bruch des Zweiten Punischen Krieges gekommen, als Hannibal sich durch die ste-
ten römischen Einmischungen in seiner Handlungsfähigkeit massiv eingeschränkt 
sah. Dass damals Hannibals Plan, den Krieg im Land des Feindes zu führen und die-
sem hierbei mit der Gewinnung von dessen Bundesgenossen einer seiner wichtigsten 
Machtgrundlagen zu berauben beziehungsweise diese gegen ihn zu kehren, scheitern 
würde, konnte der karthagische Feldherr nicht vorhersehen. So ging Rom schließlich 
als Sieger aus der zweiten großen Auseinandersetzung mit Karthago hervor, dem das 
Kriegsglück gerade in den Anfangsjahren durchaus wohlgesonnen war. Die Römer 
hatten damit mit Beharrlichkeit und festem Glauben an ihren Sieg den Rivalen zu 
einem zukünftig unbedeutenden Machtfaktor reduziert. Der Dritte Punische Krieg 
(149 – 146 v. Chr.) besiegelte dann endgültig das Schicksal Karthagos: Die einst stolze 
punische Metropole hörte fortan auf zu existieren.
Ein Hinweis sei gestattet: Es gibt wenige Schriftsteller, die sich mit Karthago aus-
einandersetzen. Gustave Flauberts Roman »Salammbo« schildert den Verlauf des 
Söldneraufstandes (241 – 238 v. Chr.), der nach der Niederlage Karthagos im Ersten 
Punischen Krieg in Nordafrika ausbrach. Er präsentiert einen Ausschnitt aus der Ge-
Description:Dieser Band widmet sich einem der wichtigsten Abschnitte der römischen Geschichte, dem Zeitalter der Punischen Kriege. In diesem erbittert geführten Konflikt konnte sich Rom gegen seinen größten Konkurrenten im westlichen Mittelmeer durchsetzen und dabei den Grundstein für seinen weiteren Aufst