Table Of ContentALTDEUTSCHE  TEXTBIBLIOTHEK 
Begründet von Hermann Paul 
Fortgeführt von Georg Baesecke und Hugo Kuhn 
Herausgegeben von Burghart Wachinger 
Nr. 105
Hans Rosenpltit 
Reimpaarsprüche 
und Lieder 
Herausgegeben von 
Jörn Reichel 
MAX  NIEMEYER  VERLAG  TÜBINGEN 
1990
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek 
Rosenplüt,  Hans: 
Reimpaarsprüche und Lieder / Hans Rosenplüt. Hrsg. von Jörn Reichel.  -
Tübingen : Niemeyer, 1990 
(Altdeutsche Textbibliothek ; Nr. 105) 
NE: Reichel, Jörn [Hrsg.]; GT 
ISBN 3-484-20205-x kart. 
ISBN 3-484-21205-5 Gewebe 
ISSN 0342-6661 
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1990 
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede 
Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne 
Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für 
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung 
und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. 
Satz: pagina GmbH, Tübingen 
Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten 
Einband: Heinr. Koch, Tübingen
V 
Inhaltsverzeichnis 
Vorwort  vil 
Einleitung  IX 
I  Der König im Bad  1 
2a  Die Kaiserin zu Rom A  8 
2b  Die Kaiserin zu Rom B  9 
3  Der kluge Narr  46 
4  Die Turteltaube  53 
5  Unser Frauen Schöne  63 
6  Die Welt  74 
7  Die Beichte  81 
8  Die Woche  88 
9  Der Priester und die Frau  96 
10a  Das Lob der fruchtbaren Frau  105 
10b Das Lob der fruchtbaren Frau, 2.Vorrede  . . ..  114 
II  Die sechs Ärzte  116 
12  Der Müßiggänger  125 
13  Die meisterliche Predigt  132 
14a  Die fünfzehn Klagen A  138 
14b Die fünfzehn Klagen B  139 
15  Die drei Ehefrauen  160 
16  Der Einsiedel  167 
17  Der Spruch von Böhmen  184 
18  Die Flucht vor den Hussiten  192 
19  Der Markgrafenkrieg  203 
20  Der Lobspruch auf Nürnberg  220 
21  Der Lobspruch auf Bamberg  235 
22  Das Lied von den Türken  241 
23  Auf Herzog Ludwig von Bayern  249
VI  Inhalt 
24  Der Bauernkalender  256 
25  Lerche und Nachtigall  262 
Anhang 
I.  Kommentar  265 
II.  Namenregister  340 
III.  Wortregister  347
VII 
Vorwort 
Mit diesem  Band liegen die größeren  Reimpaarsprüche  und 
strophischen  Lieder Rosenplüts zum ersten Mal  in einer kri-
tischen  Edition  vor. Die Geschichte  der Versuche, eine  Edi-
tion  zustandezubringen,  reicht  mehr  als  150 Jahre  zurück: 
über Heinz von Schüching (1952) und Victor Michels (1896) 
bis zu Hermann  Schleuer (1838), doch sind alle diese Unter-
nehmungen  nicht  über  Vorarbeiten  hinausgekommen.  Es 
blieb bei unkritischen,  verstreuten  und  unzuverlässigen  Ab-
drucken einzelner Texte, die oft an entlegenen Stellen erschie-
nen, und so gilt eine Rosenplüt-Ausgabe seit Jahrzehnten  als 
dringendes Desiderat der Spätmittelalterforschung. Daß diese 
Ausgabe  der  umfangreicheren  Reimpaardichtungen  (bis auf 
die Mären, die Hanns  Fischer  1966 ediert hat) nun  fertigge-
stellt werden konnte, ist verschiedenen günstigen  Umständen 
zu verdanken: jahrelangen  eigenen Vorarbeiten,  technischen 
und elektronischen  Hilfsmitteln unserer  Zeit sowie der  För-
derung und vielfachen Ermunterung von außen. 
Gedacht  war dieser Band als erster Teil einer  Gesamtedi-
tion  des  Rosenplütschen  Œuvres.  Die  Bearbeitung  der 
Kleinstformen  (Priamel,  Weingrüße  etc.)  hatte  Hansjürgen 
Kiepe übernommen, die Edition der Fastnachtspiele Gerd Si-
mon. Ob diese Teilbereiche in absehbarer Zeit publiziert wer-
den, ist zur Zeit ungewiß. So habe ich den Weg der unabhän-
gigen  Einzelveröffentlichung  gewählt.  Meine  Hoffnung ist, 
daß dieser Band dazu beiträgt, das Bild Rosenplüts in der Li-
teraturgeschichte facettenreicher erscheinen zu lassen und ihn 
als einen der großen Neuerer in der Literatur des Spätmittel-
alters zu erkennen. 
Die Zuweisung der hier abgedruckten Texte zu  Rosenplüt 
scheint mir aufgrund der Verfassersignatur sowie sprachlicher 
und  inhaltlicher  Kriterien  in allen  Fällen  unproblematisch. 
Zur Frage der Autorschaft und der Doppelnamigkeit des Au-
tors Rosenplüt / Schnepper verweise ich auf die Diskussion in 
der einschlägigen  Forschungsliteratur  der letzten Jahre  (vgl. 
Literaturhinweise  am  Ende der Einleitung).  Die  Anordnung
VIII  Vorwort 
der  Texte  erfolgt  nach  Gattungsgesichtspunkten.  So  folgen 
aufeinander: geistliche  Erzählungen  (Nr. 1-3), geistliche  Re-
den  (Nr.4-6),  didaktische  Reden  geistlichen  und  weltlichen 
Inhalts (Nr.7-16), politisch-historische Reden, Ereignisberich-
te und Lieder (Nr. 17-23) sowie komisch-volkstümliche  Lieder 
(Nr.24-25). 
Mein  Dank  gilt allen, die am Zustandekommen  der  Aus-
gabe beteiligt waren. Stellvertretend für alle Bibliotheken und 
Archive nenne ich den Leiter der Handschriftenabteilung der 
Sächsischen  Landesbibliothek  Dresden,  Herrn  W. Stein,  der 
mir  bei  meinen  Aufenthalten  in  Dresden  stets  bereitwillig 
weiterhalf.  Grundsatzfragen und  Detailprobleme  konnte  ich 
mit Oskar Reichmann  und Richard Wetzel erörtern. Bei der 
Konstituierung  und  Kommentierung  des  niederdeutschen 
Textes haben mich Thomas Klein, Robert Peters und  Dietrich 
Schmidtke beraten. Nach manueller Vorarbeit wurde die Aus-
gabe  ausschließlich  auf  dem  Computer  erstellt.  Die  Firma 
IBM stellte für dieses Projekt dankenswerterweise  einen  PC 
zur  Verfügung.  Die  Deutsche  Forschungsgemeinschaft  hat 
das Editionsvorhaben  mit einer Sachbeihilfe gefördert; ohne 
diese großzügige Unterstützung wäre der Plan dieser Ausgabe 
wohl vorzeitig gescheitert - wie so viele Editionspläne  meiner 
Vorgänger. Jens Pfeiffer hat die Arbeit in der  Planungsphase 
an der RWTH Aachen begleitet. Carsten Seebass war dann in 
Heidelberg  als wissenschaftlicher  Mitarbeiter  an  der  Entste-
hung des Werks von der Handschriftentranskription über die 
Konstituierung  des  kritischen  Textes  bis zur  Erstellung  der 
Register beteiligt. Er war in dieser Zeit nicht nur ein  zuver-
lässiger Helfer, sondern auch ein wichtiger  Gesprächspartner 
und  kritischer  Ratgeber.  Burghart  Wachinger  danke  ich für 
die verständnisvolle Betreuung der Ausgabe, dem  Niemeyer-
Verlag  für  die  Aufnahme  des  Bandes  in  die  alteingeführte 
Reihe. 
Diese Ausgabe  ist dem  Andenken  an  Frau  Elfriede Stutz 
gewidmet. 
Heidelberg, im August  1990  Jörn  Reichel
IX 
Einleitung 
I. Die  Überlieferung 
Rosenplüts Reimpaarsprüche und strophische Lieder sind vor 
allem in den drei Sammelhandschriften D, F und L überlie-
fert. Daneben gibt es eine breite Streuüberlieferung in Hand-
schriften und Frühdrucken. In dieser Ausgabe bleiben die Sig-
len A und G ausgespart, da sie sich in der Rosenplüt-Literatur 
für andere Textzeugen eingebürgert haben; 1 bleibt vorläufig 
unbesetzt.  Bei  Handschriften,  deren  Teile  zu  unterschiedli-
chen Zeiten entstanden, wird jeweils nur die Beschriftungszeit 
jener Lage bzw. Lagen angegeben, in denen die hier in Frage 
kommenden Texte aufgezeichnet sind. 
1. Handschriften 
B  München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 713; 249 Bll.; 
Papier; 1462-1482; nordbairisch-ostfränkisch; vermutlich 
aus Nürnberg.  -  Sammelhandschrift  von kleineren  und 
kleinsten  Reimpaardichtungen. 
Enthält: 
40r-43r:  Der König im Bad 
130v-137r:  Die Woche 
223v-242r:  Der Einsiedel 
Beschreibung: K. Schneider, Die deutschen  Hss. der  Bayeri-
schen Staatsbibliothek München. Cgm 691 - 867. Wiesbaden 
1984, S. 57-78. 
C  Cambridge/Mass.,  Houghton Library, Harvard  Universi-
ty, MS Ger 74; 71 Bll.; Papier; 1444-1446;  nordbairisch-
ostf ränkisch  (im  Rosenplüt-Teil);  vermutlich  aus  Nürn-
berg.  -  Deutsch-lateinische  Mischhandschrift mit  Haus-
buchcharakter. 
Enthält: 
62r-64r:  Das Lob der fruchtbaren Frau 
64r-64v:  Das Lob der fruchtbaren Frau, 2.Vorrede
X  Einleitung 
65r-68v:  Unser Frauen  Schöne 
69r-71r:  Der Priester und die Frau 
Beschreibung:  E.  Simon,  Eine  neuaufgefundene  Sammelhs. 
mit  Rosenplüt-Dichtungen  aus  dem  15. Jh.,  in:  ZfdA  102, 
1973, S. 115-133. 
D  Dresden,  Sächsische  Landesbibliothek,  Mscr. M  50; 221 
Bll.;  Papier;  1460-1462;  nordbairisch-ostfränkisch;  aus 
Nürnberg.  -  Überwiegend  Dichtungen  Rosenplüts  in al-
len seinen  Gattungen, daneben  Rosenplüt-Umkreis,  ein-
zelne Texte nachweisbar von anderen  Autoren. 
Enthält: 
lr-3v:  Der König im Bad 
3V-6V:  Der kluge Narr 
7r-10r:  Die Beichte 
10r-13v:  Der  Müßiggänger 
13v-18r:  Die Woche 
18v-22r:  Der Priester und die Frau 
22v-26v:  Das Lob der fruchtbaren Frau 
26v-35r:  Die Kaiserin zu Rom A 
35r-43v:  Der  Einsiedel 
43v-47v:  Die sechs Ärzte 
48r-55r:  Der Lobspruch auf  Nürnberg 
58v-67v:  Der Markgrafenkrieg 
67v-72v:  Die Turteltaube 
79v-85v:  Unser Frauen  Schöne 
85v-91r:  Die Flucht vor den Hussiten 
91r-95v:  Der Spruch von  Böhmen 
122r-126r:  Auf Herzog Ludwig von Bayern 
132r-135r:  Der  Bauernkalender 
135r-135v:  Lerche und  Nachtigall 
136r-140r:  Die fünfzehn Klagen A 
182v-186r:  Das Lied von den Türken 
186v-189r:  Die meisterliche Predigt 
207v-210r:  Die drei Ehefrauen 
213r-216r:  Die Welt 
Beschreibung: T. Brandis,  Der  Härder. Texte und Studien  I. 
Berlin 1964, S. 47-58.