Table Of ContentAlexander Sand
Reich Gottes und Eheverzicht
im Evangelium nach Matthäus
Stuttgarter Bibelstudien 109
Herausgegeben von
Helmut Merklein und Erich Zenger
Alexander Sand
Reich Gottes und Eheverzicht
im
Evangelium nach Matthäus
Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH
Stuttgart
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Sand, Alexander:
Reich Gottes und Eheverzicht im Evangelium nach Matthäus I
Alexander Sand.-Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk, 1983.
(Stuttgarter Bibelstudien; 109)
ISBN 3-460-04091-2
NE:GT
ISBN 3-460-04091-2
Alle Rechte vorbehalten
© 1983 Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: Wilhelm Röck GmbH, Weinsberg
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
I. Reich Gottes, Reich der Himmel, Reich des Vaters . . . . . . . . . 11
1. Die UmkehrpredigtJesu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2. "J ahwe ist König" im Alten Testament . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3. Der eschatologische Charakter der Gottesherrschaft . . . . . . . 12
II. Der Anspruch des Himmelreiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1. Das Himmelreich als Tat Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2. Vom Eingehen in das Himmelreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3. Die Forderung des kommenden Reiches . . . . . . . . . . . . . . . . 19
111. Die frühen Auslegungen des Eunuchenspruchs . . . . . . . . . . . . 23
IV. Zur jüngeren Auslegungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
V. Analyse und Exegese von Mt 19,10-:-:12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
1. Der Zusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
2. Auslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
3. Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
VI. Der religions-und zeitgeschichtliche Hintergrund . . . . . . . . . 61
1. Eunuch im neutestamentlichen Schriftkorpus . . . . . . . . . . . . . 61
2. Orientalisch-hellenistische Sitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3. Das alttestamentliche Verbot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
4. Die Tradition im Judentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
5. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
VII. Der Eunuchenspruch im Kontext der matthäisehen
Gemeindetheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
1. Rechtfertigung der freiwillig Ehelosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
2. Aufforderung zu Toleranz.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
3. Die neue Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
4. Das Ärgernis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
5. Die Ehelosen in der matthäisehen Gemeinde . . . . . . . . . . . . . 75
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Autorenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Vorwort
Dem Problem der Unauflöslichkeit der Ehe, also der Diskussion über
Möglichkeit oder Unmöglichkeit, eine christliche Ehe aufzulösen, war in
den letzten Jahren von Exegeten, Moraltheologen urtd Kirchenrechtlern
große Aufmerksamkeit und reges Interesse zuteil geworden. Dabei stan
den vor allem die Texte Mk 10,2-12 par Mt 19,3-12; Mt 5,32 par
Lk 16,18 und 1 Kor 7 im Mittelpunkt der Überlegungen. Die Ergebnisse
der vorgelegten Interpretationsversuche - ihre Zahl ist inzwischen fast
unüberschaubar geworden - hingen weitgehend von dem jeweiligen her
meneutischen Einstieg ab, also von einem bestimmten Vorverständnis,
das den historisch-kritisch, systematisch oder kirchenrechtlich orientier
ten Ausführungen zugrunde gelegt wurde.
Bei dieser z. T. sehr engagiert geführten Diskussion wurde der Text
Mt 19,10-12, der sogenannte "Eunuchenspruch", oft nur am Rande
beachtet. Die eine Ausklammerung bestimmenden Gründe waren teils
formaler Art, teils entsprachen sie der Einsicht, daß die drei Verse als
gesondert tradierte, vom Ehescheidungsproblem unabhängige literarische
Einheit anzusehen sind; eine genuin theologische Begründung suchte man
oft vergebens. Andererseits erschienen einige gut fundierte Einzeluntersu
chungen zum genannten Text, die bewirkten, daß die Frage nach dem
Sinn des "Eunuchenspruchs" nicht ganz übersehen wurde; man muß den
Exegeten, die diesem schwierigen Logion ihre Aufmerksamkeit schenk
ten, aufrichtig dafür danken, daß dadurch ein wichtiges "Herrenwort"
nicht völlig in Vergessenheit geriet.
Der hier vorgelegte Überblick der bisher unternommenen Deutungsver
suche und der sich anschließende Versuch einer exegetischen Analyse des
"Eunuchenspruchs" will ein Beitrag sein, die Diskussion um Mt 19,10-12
weiterzuführen. Daß damit zugleich ein Beitrag zur Klärung einer
bestimmten gegenwärtigen, innerkirchlichen Diskussion geleistet werden
sollte, nämlich der Diskussion über Ehelosigkeit und Eheverzicht, war
nicht Hauptziel der Untersuchung, ist aber auch keineswegs als zufälliges,
gleichsam unbeabsichtigtes Nebenergebnis zu verstehen.
Bochum, im Oktober 1982 Alexander Sand
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