Table Of ContentForschung fUr die Praxis· Band 1
Berichte aus dem
Forschungsinstitut fUr Rationalisierung (FI R)
und dem Lehrstuhl und Institut
fUr Arbeitswissenschaft (lAW)
der Rheinisch· Westfalischen
Technischen Hochschule Aachen
Herausgeber: Prof. Dr.·lng. R. Hackstein
F. J. Heeg
Qualitatszirkel
und andere Gruppenaktivitaten
Ei nsatz in der betriebl ichen
Praxis und Anwendung
Springer Verlag
Berlin Heidelberg New York Tokyo 1985
Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Franz-Josef Heeg
Lehrstuhl und Institut fOr Arbeitswissenschalt
der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschule Aachen
Prof. Dr.-Ing. Rolf Hackstein
Inhaber des Lehrsluhls und Direktor des Insliluts fOr Arbeitswissenschaft,
Oirektor des Forschungsinstituts fOr Rationalisierung an der
Rheinisch·Westililischen Technischen Hochschule Aachen
082 (Diss. TH Aachen)
Orginallitel: Untersuchung Ober die MOglichkeiten des Einsatzes von Ver·
fahren der Kleingruppenaklivilliten zur Reduzierung der AkzeptanzlOcke
bei der ElnfOhrung neuer Technologien
ISBN-IJ: 978-J-540·15498-J t"-ISBN-IJ: 978-3-642-825211-6
UOI: 10.1007/978·J·642-82528-6
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Obe,setzun(l, de, Naclldrueks, de, Entnahme yon Abblldun~n, de' Funksendung, de, Wlede'gabe
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() Springer Verlag, Berfln. Heldelbe'g 1985
Printed In Germ.ny
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Vorwort des Herausgebers
Die Mechanisierung und Automatisierung der industriellen Produktion
hat in den vergangenen Jahren weiter standig zugenommen. Begriffe
wie "Flexible Fertigungssysteme", "Robotereinsatz" oder "CNC-Maschi
nen" sind einige Deskriptoren dieser Entwicklung. Mit steigender
Komplexitat der eingesetzten Anlagen, Maschinen und Verfahren er
hohen sich auch die Anforderungen an die Organisation des Zusammen
wirkens von Mensch, Betriebsmittel und Material. Die Beherrschung
und Verbesserung dieser Ablauforganisation wird mehr und mehr zum
entscheidenden Faktor fUr einen erfolgreichen Einsatz moderner
Produktionstechnologien.
Die Ablauforganisation in der Fabrik der Zukunft wird vom Einsatz
der Informationstechnik gepragt sein, also der Technik von der
Verarbeitung, Speicherung und Obertragung von Informationen. Die
Informationstechnik basiert zunehmend auf dem Einsatz der elektro
nischen Datenverarbeitung (EDV).
Einen der Anwendungsschwerpunkte der Informationstechnik in der
Ablauforganisation von Produktionsbetrieben bildet der Einsatz
von Informationssystemen fUr die Planung und Steuerung von Pro
duktionsablaufen einschlieBlich des Transports und der Lagerung.
Der Erfolg solcherlnformationssysteme ist in besonderem MaBe
davon abhangig, wie gut es gelingt, bei der Entwicklung und beim
Einsatz der Systeme gleichermaBen sowohl die technisch-organisato
rischen als auch die humanen (arbeitswissenschaftlichen) Aspekte
zu berUcksichtigen.
Gelingt es in der Bundesrepublik Deutschland nicht, die Informations
technik in der Industrie auf breiter Front erfolgreich zur Anwendung
zu bringen, dann ist - vor allem im produzierenden Gewerbe, das dem
internationalen Wettbewerbsdruck in besonderem MaBe unterliegt -
nach einer von Prognos im Auf trag des BMFT durchgefUhrten Studie
- 2 -
bis 1990 mit einem Verlust von rund 500.000 Arbeitspl~tzen zu
rechnen. 1m FaIle positiver Bew~ltigung dagegen wird eine Zunahme
von rund 100.000 Arbeitspl~tzen erwartet.
W~hrend sich die technologische Entwicklung auf dem Hardware-Sektor
~uBerst rasant vollzieht, ist zu beobachten, daB zwischen der durch
die Hardware gebotenen Moglichkeiten und der durch entsprechende
Methoden und Programme (Software) realisierten Anwendungen eine immer
groBere LUcke entsteht, die als "Software-LUcke" bezeichnet wird.
Erfolge beim betrieblichen Einsatz konnen weiterhin aber auch nur
dann erreicht werden, wenn der Mensch die o.g. Informationssysteme
akzeptiert. Das aber gelingt nur, wenn der Mensch die sich ergebenden
Ver~nderungen der Arbeitsanforderungen, Arbeitsaufgaben und Arbeits
platzbedingungen positiv bew~ltigen kann. Da bisher zu wenig Beweglich
keit, Einfallsreichtum und Flexiblit~t bei der Entwicklung neuer Be
dingungen fUr die Gestaltung der Arbeitszeit, des Arbeitsplatzes, des
Arbeitskr~fteeinsatzes, der Arbeitsorganisation u.~. festzustellen ist,
zeigt sich hier eine zweite, immer groBer werdende LUcke, die vielfach
als "Akzeptanz-LUcke" bezeichnet wird und die in ihren negativen Aus
wirkungen der "Software-LUcke" sicherlich nicht nachsteht.
Die Arbeiten der beiden vom Herausgeber geleiteten Institute, des For
schungsinstituts fUr Rationalisierung (FIR) in Aachen und des Lehr
stuhls und Instituts fUr Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen (lAW),
sind daher darauf gerichtet, Beitr~ge zur SchlieBung der aufgezeigten
LUcken zu leisten. Zur Umsetzung gewonnener Erkenntnisse wird die
Schriftenreihe "FIR-Forschung fUr die Praxis" herausgegeben. Der vor
liegende Band 1 eroffnet diese Reihe.
Dem Verfasser danke ich fUr die geleistete Arbeit, dem Verlag fUr die
Aufnahme dieser Schriftenreihe in sein Programm und allen anderen Be
teiligten fUr ihren Beitrag zum Gelingen des Bandes.
Rolf Hackstein
- I -
INHALT Seite
1. Einsatz neuer Technologien - notwendige
Voraussetzung flir die Wettbewerbsfahig
keit der Unternehmen der Bundesrepublik
Deutschland
2. Die Akzeptanzllicke als Ursache flir man
gelnde Diffusionsgeschwindigkeit und -tiefe
neuer Technologien 14
2.1 Rahmenbedingungen innovativer Prozesse in
Organisationen 14
2.1.1 . Einfluss der Strukturgrossen auf innovative
Prozesse 16
2.1.2 Einfluss der situativen Grossen auf
innovative Prozesse 20
2.1.3 Einfluss des Verhaltens der Organisations
mitglieder auf innovative Prozesse 29
2.1.4 Bedeutung der Rahmenbedingungen innovativer
Prozesse flir die Einflihrung neuer Technologien 34
2.2. Akzeptanz neuer Technologien und
Akzeptanzllicke 35
2.2.1 Erlauterungen zum Begriff der Akzeptanz
und der Akzeptanzllicke 35
2.2.2 Determinanten der Akzeptanz 38
- II -
Seite
2.2.2.1 Organisatorische Determinanten der
Akzeptanz 39
2.2.2.2 Personelle Determinanten der Akzeptanz 40
2.2.3 Einflihrung von neuen Technologien -
untersucht am Beispiel des Druck- und
Verlagsgewerbes 49
3. Untersuchung zur Situation der bestehenden
Kleingruppenaktivitaten in der Bundesrepublik
Deutschland 62
3.1 Oberblick 62
3.1.1 Verwendete Daten-Erhebungstechniken und
Ablauf der Untersuchung 65
3.1.2 Vorgehensweise zur Auswertung der Daten und
Beschreibung der verwendeten Hilfsmittel 71
3.2 Deskriptive Ergebnisse der Datenerhebung 74
3.3 Klassifizierung der Kleingruppenaktivitaten 92
3.3.1 Verwendete statistische Verfahren und
Klassifizierung 92
3.3.2 Ermittlung der benotigten Ausgangsdaten
Matrix flir die statistischen Berechnungen 94
3.3.3 Darstellung der Ergebnisse der Klassifi
zierung 99
- II I -
Seite
3.4 Effizienz-Betrachtung der Kleingruppen
aktivitaten 125
3.4.1 Verwendete statistische Verfahren zur
Effizienz-Betrachtung 125
3.4.2 Ermittlung der benotigten Ausgangsdatenmatrix
flir die statistischen Berechnungen 126
3.4.3 Darstellung der Ergebnisse der Regressions
und Korrelationsrechnung 131
4. Anwendung der Erkenntnisse aus der Unter
suchung der Kleingruppenaktivitaten auf die
Einflihrung neuer Technologien 139
4.1 Allgemeine Uberlegungen 139
4.2 Vorgehensweise bei der Einflihrung neuer
Technologien 141
4.3 Verallgemeinernder Ansatz einer kombinierten
Nutzwert-/Regressions-/Korrelationsrechnung 147
5. Rahmenbedingungen flir die Einflihrung neuer
Technologien 149
6. Zusammenfassung 154
- IV -
Seite
Verzeichnis der verwendeten Abbktirzungen und Symbole 158
Literaturverzeichnis 162
Anhang I: Zur Untersuchung der Kleingruppen
aktivitaten verwendeter Fragebogen AI-1
Anhang II: Grundlagen und zusatzliche Erlauter
ungen zu den verwendeten statistischen
Verfahren AII-1
Anhang III: Verhaltensanalyse an Personen unter
schiedlicher Ausbildung und unterschied
licher Stellung in verschiedenen
Unternehmen AIII-1
- 1 -
1. EINSATZ NEUER TECHNOLOGIEN - NOTWENDIGE VORAUSSETZUNG
FUR DIE WETTBEWERBSF~HIGKEIT DER UNTERNEHMEN IN DER
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Zu Beginn der Betrachtungen tiber die Notwendigkeit des Ein
satzes neuer Technologien sollen am Beispiel der elektroni
schen Fertigung eines mittelstandischen Unternehmens des Ma
schinenbaus einige Probleme aufgezeigt werden, die den Ein
satz von neuen Technologien erforderlich machen.
Die Grundlage hierflir ist eine vom Verfasser im Jahre 1983
durchgeflihrte Schwachstellenanalyse, die eine Neugestaltung
dieses Bereichs zum Ziel hatte.
Das hier betrachtete Unternehmen gliedert sich in drei Un
ternehmensbereiche, - die Bereiche Werkzeugbau, Maschinen
und Anlagen sowie Technische Federn und in einen Zentral
bereich. Die elektronische Fertigung gehort zum Unterneh
mensbereich Maschinen und Anlagen, in dem insgesamt sao Mit
arbeiter in zwei Werken beschaftigt sind.
Das Organigramm des in dem vorliegenden Zusammenhang inter
essierenden Werkes zeigt die Abbildung 1.
In der elektronischen Fertigung wird eine reine Auftragsfer
tigung ausgeftihrt, wobei zu unterscheiden ist zwischen Ferti
gungsauftragen mit Seriencharakter(baugleichmit frtiheren
Auftragen) und solchen mit Einzelfertigungscharakter (vollig
bzw. weitgehend neue Abwicklung erforderlich).
Bei der Durchftihrung der Schwachstellenanalyse wurden folgen
de Gesichtspunkte besonders berticksichtigt:
- Kapazitat: Hohe der Auslastung
Schwankung der Auslastung
- Wege: Informationsflu~ bei der
Auftragsabwicklung
- Zeiten: Durchlaufzeiten
Termintreue
- Organisation: Personalstruktur (insbe
sondere Qualifikation der
Mitarbeiter)
Betriebsmittelstruktur
Auftragsablauf