Table Of ContentGUnter Schmidt
Frank Tautenhahn
Qualitatsmanagement
Aus dem Programm ___________.. ....
Qualitatsmanagement
QuaUtatslehre
von Walter Geiger
Qualitatsmanagement
Eine projektorientierte Einfiihrung
von G. Schmidt und F. Tautenhahn
CIM-Handbuch
von U. W. Geitner
CIM-Leukon
von S. Vajna und J. Schlingensiepen
Wn1schaftlichkeit industrieller Zuveriassigkeitssichemng
von F. J. Brunner
Proze8sicherung in der mechanischen Fertigung
von G. Kranich
Versuchsmethoden im Qualitatsengineering
von H. Quentin
Statistische Tolerierung
von B. Klein und F. Mannewitz
Zuveriassigkeitsbewertung zukunftsorientierter Technologien
vonA.Meyna
Vieweg __________________________________
~
Gunter Schmidt
Frank Tautenhahn
Qualitats
management
Eine projektorientierte Einfiihrung
Herausgegeben von Gunter Schmidt
Nfituberl00i\bbildungen
I I
Vlewes
Die Autoren:
GUnter Schmidt, BBS Rhein-Sieg-Kreis
Dr. Frank Tautenhahn, Staatliche Glasfachschule Rheinbach
Aile Rechte vorbehalten
© Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, BraunschweiglWiesbaden, 1995
Softcover reprint of the hardcover I st edition 1995
Der Verlag Vieweg ist ein Untemehmen der Bertelsmann Fachinformation.
Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschUtzt.
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ist ohne Zustimmung des Verlages unzuliissig und strafbar. Das gilt ins
besondere fUr Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und
die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Umschlaggestaltung: Klaus Birk, Wiesbaden
Druck und buchbinderische Verarbeitung: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich
Gedruckt auf siiurefreiem Papier
ISBN-13: 978-3-528-04949-2 e-ISBN-13: 978-3-322-84071-4
DOl: 10.1007/978-3-322-84071-4
v
Vorwort
Dieses Buch wendet sich an Leser, die sich mit der komplexen Thematik von Qualitiits
management auseinandersetzen sollen und wollen. Es ist aus Unterlagen einer Fortbil
dungsmaBnahme: Qualitatsmanagement im Rahmen der neugeordneten Fachschulen
(Technikerschulen) des Landes Nordrhein-Westfalen entstanden.
Aufgrund seines Aufbaus ist die vorliegende projektorientierte Einflihrung ebenso flir
den Anfanger geeignet, der sich Uber die Zusammenhange sowie Methoden ll.l1d Techni
ken von Qualitiitsmanagement "nur" ein Bild machen mochte wie auch flir den Teilneh
mer, der anschlieBend im Rahmen von Qualitatsmanagement in verschiedenen betriebli
chen Handlungsfeldem aktiv wird.
Es wendet sich daher an
• Studierende an Fachschulen der verschiedenen Fachrichtungen
(Technikerausbildung)
• Studierende an Fachhochschulen
• Teilnehmer beruflicher Weiterbildungseinrichtungen
• Teilnehmer an Qualitatsmanagementlehrgangen
• SchUler an Berufsbildenden Schulen
• und aIle, die im Sinne von Qualitatsverbesserungen tiitig werden wollen.
Durch den Aufbau des Buches ist ein unterschiedlicher Einsatz denkbar. Dabei kann der
Bogen von der selbstandigen Erarbeitung in Qualitiitsgruppen bis zu Lehrgangsformen
gespannt werden.
Ausgangspunkt ist in allen Fallen die Erorterung der beschriebenen Krisensituation der
Firma Anton MUller, die fur die nachfolgenden Betrachtungen, Analysen und Empfeh
lungen der Beratungsfrrma Frank & GUnter herangezogen wird. Auf der Basis dieser Kri
sensituation werden die Bereiche:
• Managementverantwortung
• Qualitiitsdokumentation und -aufzeichnung
• Mitarbeitermanagement
• Qualitatsmanagement in der Produktentwicklung
• Qualitatsmanagement in der Produktion
• Qualitiitsmanagement in der Produkteinsatzphase beim Kunden
• Qualitatsauditierung
hintereinander unter folgenden Gesichtspunkten erarbeitet:
VI Vorwort
1. Analyse der Firmensituation unter QuaIitatsgesichtspunkten
2. Empfehlungen der Beratungsfirma
3. Aktivitaten der QuaIitatsgruppen
Dabei werden qualitiitsrelevante Zusammenhiinge, Techniken und Methoden behandelt,
die bei der EinfUhrung eines Qualitatsmanagementsystems zu beachten sind. Die darge
botenen Empfehlungen sind Ausgangspunkt fur erforderliche Diskussionen zur konkre
ten Umsetzung in Qualitiitsgruppen. Diese Vorgehensweise beriicksichtigt die verschie
denen Handlungsfelder der Lemenden im Rahmen von Qualitatsmanagement und liiBt
diese konsequent an den Schritten beim Autbau eines QuaIitatsmanagementsystems
mitwirken. Dabei ist zu beachten, daB zwar grundsatzlich jede Form der Erarbeitung der
Inhalte mogIich ist, die dam it verbundenen Prozesse zum Autbau eines QualitatsbewuBt
seins sich jedoch erhebIich effektiver gestalten, wenn die im Punkt 3 beschriebenen Ak
tivitaten der QuaIitatsgruppen in tatsachIichen Gruppenzusammenhiingen erarbeitet wer
den konnen. Hier haben auch die dem Buch beigelegten MateriaIien ihren Einsatzbe
reich. Kurz und pragnant werden Informationen und weitergehende Literaturstellen gebo-·
ten, die fur tiefergehende Problemkliirungen und Losungsfmdungen herangezogen wer
den konnen.
Innerhalb des Buches sind die einzelnen Bereiche durch Rahmungen und Rasterungen
voneinander abgegrenzt, damit ein leichteres Orientieren mogIich wird.
Bonn, im April 1995 Gunter Schmidt
Frank Tautenhahn
VII
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung..................... ........................................................ .... ....... ........... ........... 1
1.1 Bedeutung der Qualitiit fiir Techniker ........................................................... 1
2 Ein Unternehmen in der Krise ............................................................................ 4
2.1 Der Traditionsbetrieb Anton Muller KG ........................................................ 4
2.2 Darstellung der Krisensituation...................................................................... 6
2.3 Krisenmanagement ........................................................................................ 8
3 Bericht der Unternehmensberatung FRANK & GUNTER .............................. 9
3.1 Managementverantwortung ........................................................................... 19
3.1.1 Qualitiitspolitik ................................................................................... 24
3 .1.2 Qualitiitsmanagementsystem............................................................... 27
3.1.3 Qualitiitskosten ................................................................................... 33
3.2 Qualitiitsdokumentation ................................................................................. 44
3.2.1 Qualitiitsmanagementhandbuch .......................................................... 44
3.2.2 Qualitiitsberichte ................................................................................. 49
3.3 Mitarbeitermanagement ................................................................................. 54
3.3.1 Aus-und Weiterbildung ..................................................................... 58
3.3.2 Selbstpriifung...................................................................................... 62
3.3.3 Qualitiitsfordergruppen....................................................................... 66
3.4 Qualitiitsmanagement in der Produktentwicklung ......................................... 71
3.4.1 Kundenmanagement........................................................................... 74
3.4.2 Entwurfsqualitiit.................................................................................. 80
3.4.3 Fehler-Moglichkeits-und EinfluB-Analyse ......................................... 83
3.4.4 Zuverliissigkeitsmanagement.............................................................. 87
3.5 Qualitiitsmanagement in der Produktion........................................................ 95
3.5.1 Qualitiit in der Beschaffung ................................................................ 96
3.5.2 Qualitiit in der Fertigung ..................................................................... 107
3.5.3 Priifinittelmanagement........................................................................ 124
3.5.4 Qualitiit bei Lagerung, Transport und Verpackung ............................ 131
3.6 Qualitiitsmanagement in der Produktnutzungsphase...................................... 135
3.6.1 Qualitiit durch Produktverantwortung ................................................ 13 5
3.6.2 Kundenriickinformationssysteme ....................................................... 139
3.6.3 Qualitiit und Instandhaltung................................................................ 143
VIII Inhaltsverzeichnis
3.7 Qualitiitsauditierung ....................................................................................... 149
3.7.1 Produktaudit........................................................................................ 150
3.7.2 Verfahrensaudit. .................................................................................. 153
3.7.3 Systemaudit......................................................................................... 154
3.7.4 Zertifizierung ...................................................................................... 157
Anbang ........................................................................................................................ 161
Al Materialien zur Managementverantwortung .................................................... 162
A2 Materialien zur Qualitiitsdokumentation ............. ............................... ............. 165
A3 Materialien zum Mitarbeitermanagement ....................................................... 169
A4 Materialien zum Qualitiitsmanagement in der Produktentwicklung ............... 172
A5 Materialien zum Qualitiitsmanagement in der Produktfertigung .................... 176
A6 Materialien zum Qualitiitsmanagement in der Produktnutzungsphase ............ 207
A 7 Materialien zur Qualitiitsauditierung .............. ................................................. 210
Literaturverzeichnis .................................................................................................. 212
Sacbwortverzeichnis .................................................................................................. 217
1
1 Einleitung
1.1 Bedeutung der Qualitat rdr Techniker
Der hohe Stand der Qualitilt europiiischer Produkte gehlirte lange Zeit zu den entschei
denden Erfolgsfaktoren. "Made in Germany" und andere Kennzeichnungen galten als
Markenzeichen.
Ausdruck fand diese Einschiitzung bei Markenprodukten wie Rolls Royce, Mercedes
Benz, Hilti usw. Qualitilt war Tradition!
1m Vordergrund stand die technische Beschaffenheit der Produkte.
Entsprechend bemUhten sich Techniker beispielsweise urn die Lebensdauer, Zuverliissig
keit und Festigkeit der Produkte, urn die Qualitilt der Produkte so hoch wie moglich zu
realisieren. Die dazu erforderlichen Kriterien wurden in technischen Normen und Richt
linien fixiert, die den jeweiligen Stand von Wissenschaft und Technik repriisentierten.
Vor diesem Hintergrund defmierte sich das Selbstverstilndnis eines Technikers!
Die Qualitilt seiner Produkte muBte gesichert werden. Dazu waren Uberpriifungen der
erreichten Qualit!ttsstufen unerlaBlich. 1m Zentrum der Qualitiltssicherung stand von da
her auch konsequent die Qualitiitspriifung und mit ihr die FertigungsmeBtechnik.
Die Aus-und Weiterbildung der Techniker erfolgte auf allen Stufen beruflicher Bildung,
von den Berufsbildenden Schulen bis zur Technischen Hochschule, entlang dieser Linie.
In den letzten Jahren 1lnderte sich jedoch der Standpunkt des Betrachters. Immer mehr
wurdeklar:
Qualitat ist nicht Prizision !
Die hochwertigen und !tuBerst zuverliissigen Produkte europ!tischer Untemehmen lieBen
sich auf dem Markt immer schlechter absetzen. Als Verursacher dieser Krisensituation
war schnell der Kunde ausgemacht. Dieser hatte seine eigenen Vorstellungen davon, was
er ben()tigte und welchen Preis er dafOr zu zahlen bereit war. Und diese Vorstellungen
waren in den letzten Jahren im stilndigen Wandel. 1m Vordergrund standen nun nicht
mehr nur Basisanforderungen und Selbstverstilndlichkeiten, die sich aus dem Stand von
Wissenschaft und Technik ergaben. Erwartet wurden zunehmend Qualitiitsprodukte mit
zusiitzlichen Verbesserungen und V orteilen fOr den Kunden und Qualitiltsmerkmalen, die
ibn begeistem. Zusiitzlich sollten die Produkte, den gestiegenen ()ffentlichen Interessen
folgend, auch noch urnweltvertriiglich sein.
Dazu war ein anderes, viel weitergehendes Qualitiitsverstilndnis erforderlich. Dazu muB
ten die in den Untemehmen eingerichteten Qualitiitssicherungssysteme auf eine ganz an
dere Basis gestellt werden. Mit dem Aufkommen von Qualitiitssicherung, Qualitiltsma-
2 1 Einleitung
nagement und zuletzt Total Quality Management (TQM) begann sich die Perspektive zu
verschieben.
1m Vordergrund stehen nun die Kunden, die Mitarbeiter und die Herstellungsprozesse.
Lean Management, Just in Time, Corporate Identity, Umwelt- und Qualitlitsmanagement
mUssen keine Gegenslitze mehr sein, sondem sind als Gesamtansatz zu fassen.
Ein erster Meilenstein auf diesem Weg war sicherlich die Normenreihe DIN ISO 9000ff
zur Qualitatssicherung. In einem Leitfaden zur Auswahl und Anwendung (DIN ISO
9000), drei Modellen zur Darlegung der Qualitatssicherung (DIN ISO 9001,9002,9003)
und einer Norm mit Hinweisen, mit welchen Elementen ein Qualitatssicherungssystem
aufgebaut werden kann (DIN ISO 9004), wird umfangreich demonstriert, was Qualitlit
aus heutiger Sicht ist:
Qualitat ist die Beschaffenheit einer Einheit beziiglich ihrer Eignung,
festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu endllen.
Das Verstlindnis dieser Normen wird damit zur Grundlage aller Qualitlitsaktivitliten.
Techniker haben sich diesen und daraus abgeleiteten Anforderungen zu stellen. lhre Auf
gabe muB es sein, die komplexen Zusammenhlinge eines modemen Qualitatsmanage
ments in der betrieblichen Praxis in ihrem jeweiligen Handlungsfeld umzusetzen. Dazu
muB deren Qualifizierung auf aIle qualitatsrelevanten Bereiche ausgedehnt werden. Die
bislang vorherrschende technische Sichtweise mit PrUfen und Messen muB um Manage
mentgesichtspunkte, Qualitatsmethoden und -techniken erglinzt werden.
1.2 Vorgehensweise
Das in den letzten Jahren exponential angestiegene Literaturangebot zu Qualitatssiche
rung bzw. Qualitatsmanagement und TQM macht jedoch deutlich, daB diese Qualifizie
rung kein leichtes Unterfangen ist.
Schnell wird man durch die Komplexitlit und aIle betriebliche Bereiche umfassende
Thematik davon abgeschreckt, sich mit der Materie intensiver zu befassen.
Hier fehlt eine durchgehende und doch einftihrende Darstellung, die die Zusammenhlinge
vor einem konkreten Hintergrund zu durchleuchten versucht, auf deren Basis eine inten
sivere Auseinandersetzung mit den Inhalten moglich wird. Die folgenden Seiten sind ein
Versuch in diese Richtung. Das ein solches Buch die zahlreiche Fachliteratur zu dieser
Thematik nicht ersetzen kann, versteht sich von selbst. Ob solches Uberhaupt leistbar ist,
ist, angesichts der stlindigen Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet, mehr als fraglich.
AusdrUcklich wird der Leser daher in der Darstellung auf die zur Zeit aktuelle Litera~
hingewiesen und mit ihr in Fragestellungen konfrontiert.
Ausgegangen wird von der Firmensituation eines mittelstlindigen Untemehmens (Anton
MUller KG). Die Firma stellt Sinterteile ftir zahlreiche AnwendungsflUle her und montiert
diese Sinterteile teilweise auch in eigenen Aggregaten (Pumpen). Die Auswahl der Pro
dukte geschah vor dem Hintergrund, moglichst viele Fertigungbereiche, Prozesse und