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Qualitätsmanagement der Softwareentwicklung
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Michael Bächle
Qualitätsmanagement
der
Softwareentwicklung
Das QEG-Verfahren als Instrument
des Total Quality Managements
Mit einem Geleitwort
von Prof. Dr. Bernd Jahnke
DeutscherUniversitätsVerlag
Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme
Băchle, Michael:
Qualitatsmanagement der Softwareentwicklung : dos
QEG-VerFahren als Instrument des Total Quality Managements
/ Michael BCichle. Mit einem Geleitw. von Bernd Jahnke.
-wiesbaden : Dt. Univ. -VerI. ; Wiesbaden : Gabler, 1996
(Gabler Edition Wissenschaft)
Zugl.: TObingen, Univ., Diss., 1996
ISBN 978-3-8244-6344-2 ISBN 978-3-663-01336-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-01336-5
Der Deutsche Universitats-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der
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Gabler Verlag, Deutscher Universităts-Verla9' Wiesbaden
© Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996
Lektorat: Claudia Splittgerber / Monika Molhausen
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und daher von jedermann benutzt werden durften.
ISBN 978-3-8244-6344-2
Meiner Mutter,
HELLA-LUISE BÄCHLE
(1939 - 1991)
GELEITWORT
Die Kundenzufriedenheit stellt einen der wichtigsten Faktoren für den Unternehmenserfolg
dar. Kaizen, Total Quality Management, Qualitätsmanagementsysteme, Business Process Re
engineering sowie Lean Management sind Konzepte, die als Schlagworte in den letzten 1a hren
zunehmend die Diskussion in Theorie und Praxis bestimmten.
Auch in den Softwareunternehmen werden, bedingt durch den Wandel vom Verkäufer- zum
Käufermarkt, neue Wege zu einer größeren Kundennähe und damit zu einer besseren Wett
bewerbsfähigkeit gesucht. Hier spielt das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung informa
tionstechnikgestützter Informationssysteme eine strategisch entscheidende Rolle. Begriffe wie
Total Quality Management und deren zugeordnete Inhalte müssen auf ihre Adaption hin über
prüft und branchenspezifische Lösungen im Sinne der aufgezählten Konzepte angestrebt wer
den. Dabei zeigt sich, daß das methodische Lösungspotential dieser Konzeptvorschläge zu
meist nicht ausreichend ist. Im vorliegenden Buch wird deshalb das Konzept eines quantitati
ven Softwarequalitätsmanagements vorgestellt, das aus drei Bausteinen besteht.
Erster Baustein des Konzepts ist ein generisches Qualitatsmodell. Der Autor kritisiert die bis
lang vorherrschende normative Auffassung von Qualitätsmodellen und stellt ihr sein Konzept
der generischen Ableitbarkeit interessengruppenspezifisch angepaßter Modelle für Produkt
und Prozeßqualität gegenüber. Zweiter Baustein ist das vom Autor entwickelte QEG
Verfahren zur Ableitung generischer Qualitätsmodelle. Das strukturierte Verfahren besteht
aus drei Stufen, die in einem Top Down-Vorgehen die Komplexität der Softwarequalität
quantitativ plan-, steuer- und prüfbar machen. Hierzu werden Qualitätseinflußgrößen einge
führt, die als strategisch wichtige Qualitätsmerkmale unter Zuhilfenahme eines multiattributi
ven Entscheidungsverfahrens (AHP-Verfahren) in ein Qualitätsmodell überführt werden. Der
Autor gibt sich nicht damit zufrieden, die einzelnen Schritte des QEG-Verfahrens theoretisch
zu erörtern. Vielmehr zeigt er prototypisch die erfolgreiche Umsetzbarkeit in der Praxis an
hand einer von ihm durchgeführten Fallstudie bei einem Softwareunternehmen. Den dritten
und letzten Baustein des Konzepts stellt ein prozeßorientierter Ansatz für eine Qualitätsko
stenrechnung im Softwareentwicklungsprozeß dar.
Die vorliegende Arbeit leistet einen sehr wertvollen Beitrag zur besseren Gestaltbarkeit von
Informationssystemen, verstanden als Mensch-Aufgabe-Informationstechniksysteme. Sie be
reichert die Wissenschaft, regt zu weiterer Forschung an und eröffnet der Praxis neue, konkre
te Handlungsmöglichkeiten.
Univ.-Prof. Dr. Bernd lahnke
VORWORT
Die Wirtschaftsinformatik, als verhältnismäßig junge Wissenschaftsdisziplin, hat in den letz
ten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Dies liegt nicht zuletzt an der frappierenden Ge
schwindigkeit, mit der unsere privaten und wirtschaftlichen Lebensbereiche von Informations
und Kommunikationssystemen durchdrungen werden. Dabei stellt der momentane Penetrati
onsgrad erst den Anfang einer ökonomisch-technischen Entwicklung dar, die zu tiefgreifenden
Umwälzungen in unseren Verhaltensweisen führen wird.
Auf die Softwarequalität der entwickelten Informationssysteme wurde dabei naturgemäß zu
nächst nur wenig Wert gelegt, da es in den ersten Jahren um die Beherrschung der grundle
genden Probleme bei Entwicklung und Einsatz derartiger Systeme ging. Dies führte dazu, daß
vor allem die technischen, weniger jedoch die Management-und Qualitätsaspekte der Softwa
reentwickung eingehend untersucht und verbessert wurden. Resultat dieser Entwicklung war
und ist eine Vielzahl von Methoden, Verfahren und Werkzeugen, die den technischen Anteil
des Entwicklungsprozesses unterstützen, zumindest jedoch den Anspruch darauf erheben.
Die Qualität, ihre Planung, Steuerung und Überprüfung durch ein institutionalisiertes Mana
gement, war lange Zeit kein vordringliches Problem. Aufgrund des zunehmenden Penetrati
onsgrades der Informations- und Kommunikationstechnologie hat sich diese Sichtweise je
doch gewandelt. Qualität wird heute als ein Problem empfunden, dem ein höherer Stellenwert
beizumessen ist. Die verschiedenen Einsatzbereiche, ihre Komplexität, Vernetzung und Inter
dependenzen, lassen eine unzureichende Qualität wegen der damit verbundenen Konsequen
zen als nicht mehr tolerabel erscheinen. Ausdruck hierfür ist unter anderem die weltweite Be
achtung der Normenreihe ISO 9000-9004 für Qualitätsmanagementsysteme durch die Softwa
reunternehmen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich die vorliegende Monographie dem Problemkomplex des
Managements der Softwarequalität, indem ein Verfahren zur Planung, Steuerung und Über
prüfung der qualitätsrelevanten Merkmale von Entwicklungsprozeß und -produkt konzipiert
wird.
Die Arbeit entstand im Rahmen einer Dissertation während meiner Tätigkeit als wissenschaft
licher Angestellter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr. Bernd Jahnke) der Wirt
schaftswissenschaftlichen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Für die wissen
schaftliche Betreuung des gewählten Themas bin ich meinem akademischen Lehrer, Herrn
Prof. Dr. Bernd Jahnke, zu großem Dank verpflichtet. Danken möchte ich ferner Herrn Prof.
Dr. Ralph Berndt, der die Erstellung des Zweitgutachtens übernahm.
Mein Dank gilt aber auch allen übrigen Mitarbeitern des Lehrstuhls, die letztlich durch Kol
legialität und tatkräftige Unterstützung ihren Teil zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen
haben. An dieser Stelle sind vor allem mein ehemaliger Kollege Dr. Achim Kindler und mei
ne Kollegin Dipl.-Kffr. Monika Simoneit zu nennen. Beide haben durch konstruktive Diskus
sionen und Anmerkungen zum Reifungsprozeß beigetragen. Verbliebene Defizite inhaltlicher
wie formaler Art gehen aber selbstverständlich nur zu meinen Lasten.
Nicht zuletzt möchte ich meiner Familie für die mir gegenüber aufgebrachte Toleranz wäh
rend der Erstellung dieser Arbeit danken. Sie hat ein Maß an Verständnis und relativierender
Gelassenheit aufgebracht, ohne das ein solches Vorhaben nicht realisierbar wäre.
Michael Bächle
XI
INHALTSVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis XV
Tabellenverzeichnis XVII
Abkürzungsverzeichnis XVIII
1 QUALITÄTSMANAGEMENT IN DER WIRTSCHAFTSINFORMATIK 1
1.1 Motivation und Zielsetzung 1
1.2 Gang der Untersuchung 10
2 MANAGEMENT UND QUALITÄT IM UNTERNEHMEN 12
2.1 Management 12
2.1.1 Objektbereich 13
2.1.2 Managementansätze 15
2.1.3 Managementinstrumente 24
2.2 Qualität 27
2.2.1 Begriff der Qualität 28
2.2.2 Historische Entwicklung des Qualitätswesens 31
2.2.3 Qualität als strategische Erfolgsposition 33
2.3 Bausteine des Qualitätsmanagements 36
2.3.1 Total Quality Management 37
2.3.2 Organisatorische Rahmenbedingungen 39
2.3.3 Personelle Rahmenbedingungen 41
2.3.4 Technische Rahmenbedingungen 43
XII
3 SOFTWAREENTWICKLUNG ALS UNTERNEHMENSPROZESS 45
3.1 Organisationstheoretische Einordnung 45
3.1.1 Prozeßreifemodell (Capability Maturity Model) 45
3.1.2 Adhokratiemodell nach Mintzberg 56
3.2 Wirtschaftsgut Software 59
3.2.1 Produktion und Produktionssystem 59
3.2.2 Dienstleistungscharakter der Softwareentwicklung 61
3.2.3 Produktionsfaktorsystem der Softwareentwicklung 65
3.3 Softwaremanagement 69
3.3.1 Begriff und Aufgaben 70
3.3.2 Dimensionen 71
3.3.2.1 Projektmanagement 72
3.3.2.2 Qualitätsmanagement 73
3.3.3 Interessengruppen in der Softwareentwicklung 77
3.4 Softwarequalität 81
3.4.1 Begriff der Softwarequalität 81
3.4.2 Prinzipien des Qualitätsmanagements 84
3.4.3 Maßnahmen des Qualitätsmanagements 88
3.4.3.1 Planerisch-organisatorische Maßnahmen 91
3.4.3.2 Anthropozentrische Maßnahmen 92
3.4.3.3 Konstruktive Maßnahmen 95
3.4.3.4 Analytische Maßnahmen 99
4 ANFORDERUNGEN AN EIN MODELL DES
SOFTWAREQUALITÄTSMANAGEMENTS 109
4.1 Qualitätsnormen für Software 110
4.1.1 Begriff der Softwarenorm 110
4.1.2 Bestehende Normen für die Softwarequalität 111