Table Of ContentGeorg Benes / Friedrich-Karl Feyerabend /
Ulrich Vossebein (Hrsg.)
Qualitätsmanagement als interdisziplinäres Problem
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Georg Benes G'iESSEN
Friedrich-Karl Feyerabend
FRIEDBERG
Ulrich Vossebein (Hrsg.)
Qualitätsmanagement
als interdisziplinäres
Problem
Mit einem Geleitwort von
Prof. Dr. Burkhard Kampschulte
~ Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme
Qualitätsmanagement als interdisziplinäres Problem I
Georg Benes ... (Hrsg.). Mit einem Geleilw. von Burkhard
Kampschulte.
IDUV : Wirtschaftswissenschaft)
ISBN 978-3-8244-0354-7 ISBN 978-3-663-11219-8 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-11219-8
© Springer Fachmedien Wiesbaden 1997
Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 1997
Lektorat: Monika Mühlhausen
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Gedruckt auf chlorarm gebleichtem und säurefreiem Papier
ISBN 978-3-8244-0354-7
Geleitwort
Die Frage nach der Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung steht in der jün
geren Vergangenheit und Gegenwart im Blickpunkt des Interesses. Das gilt sowohl fiir
den Markt, fiir Hersteller und Abnehmer von Produkten, als auch fiir die wissenschaft
liche und öffentliche Diskussion. Qualität wird verstärkt als Wettbewerbsfaktor ver
standen; neue Verfahren zur Zertifizierung von Qualität sind konzipiert und verbind
lich eingefiihrt worden.
Dieses aktuelle Thema haben die Fachbereiche Sozial- und Kulturwissenschaften so
wie Wirtschaftsingenieurwesen und Produktionstechnik mit ihrer öffentlichen Vor
tragsreihe aufgegriffen, die sie im Wintersemester 1996/97 unter das Motto "QuaIitäts
management - über die Norm hinaus" stellten. Das Programm gab einen praxisorien
tierten Überblick aus interdisziplinärer Perspektive, bot zum Rahmenthema Vorträge,
die technische, ökonomische und juristische Fragen beantworteten.
Der vorliegende Band stellt nun die Einzelbeiträge fiir interessierte Leserinnen und
Leser zusammen. Auf aktuellem Stand vermittelt er ein Gesamtbild zur betriebswirt
schaftlichen Aufgabe Qualitätsmanagement. Gleichzeitig wird hier auch fiindig, wer
sich über spezielle Aspekte informieren will. Das Spektrum reicht von "Total Quality
Management" über "Servicemarketing als Qualitätsfaktor" bis zur Frage der "Wirt
schaftlichkeit von Qualitätssicherungssystemen" und zur "Kostenoptimierung".
Damit bietet sich das Buch rur einen großen Kreis vor allem professionell Interessierter
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung als Lektüre an.
Ich danke den an der Publikation beteiligten Fachbereichen und allen Autoren rur ihr
Engagement. Der Friedberger Vortrags-und Schriftenreihe wünsche ich eine erfolgrei
che Fortsetzung.
Prof Dr. Burkhard Kampschulte
Vorwort der Herausgeber
Begriffe wie "Qualität", "Qualitätsmanagement", "TQM", "DIN ISO 9000" oder
"Umweltzertifikat" sind in aller Munde; viele Unternehmen sind bereits zertifiziert,
andere stehen kurz davor. In einem Hochlohnland wie Deutschland mit entsprechenden
Produktionskosten ist "Qualität" eine unabdingbare Voraussetzung, um international
wettbewerbsfahig zu sein. Darüber hinaus erfordert die Arbeitsteiligkeit in der Pro
duktion (Endhersteller - Zuliefer) das Einhalten vorher vereinbarter Qualitätsstan
dards. Ein weiterer Aspekt ist die Haftung des Herstellers oder Verkäufers für die
Lieferung nicht qualitäts gerechter Produkte (Produzentenhaftung, Sachmängelge
währleistung). Es liegt im Eigeninteresse jedes Unternehmens, solchen Risiken durch
ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem vorzubeugen. In den Betrieben, aber
auch in der interessierten Öffentlichkeit besteht also Informationsbedarf zum Thema
"Qualität" .
Vor diesem Hintergrund lag es rur die Fachbereiche Sozial-und Kulturwissenschaften
sowie Wirtschaftsingenieurwesen und Produktionstechnik der Fachhochschule Gießen
Friedberg nahe, "Qualitätsmanagement - über die Norm hinaus" als Thema der seit 13
Semestern in Friedberg veranstalteten öffentlichen Vortragsreihe zu wählen.
Die Reihe wurde in mehrere Blöcke unterteilt. Eröffnet wurde sie durch einen Über
sichtsvortrag von Rüdiger Hempjling. Es folgten Beiträge über Erfahrungen zu Quali
tätsmanagement in Unternehmen. Klaus Vollenbruch schilderte TQM im Anlagenbau,
Wolfgang Leisenberg, Gerhard Esch und Martin Pebalka berichteten über Erfahrungen
mit der Zertifizierung im Mittelstand und Martin Stroiczek zeigte die erfolgreiche
Implementierung eines QS-Systems. In einem zweiten Block standen betriebswirt
schaftliche Gesichtspunkte auf dem Programm. Richard Roth behandelte das Service
marketing als Qualitätsfaktor und Georg Benes sowie Ulrich Vossebein erörterten die
Wirtschaftlichkeit von QS-Systemen. Nino Grau steuerte den Aspekt "Das Quali
tätsparadigma - Prozesse beherrschen und dokumentieren" bei und Manfred Börgens
"Kostenoptimierung in der Qualitätssicherung". Die Reihe wurde beschlossen mit drei
Beiträgen zum Qualitätsmanagement in einem weiteren Sinn. Jürgen Piening und
Bernd Birkenstock widmeten sich dem Thema "Vom Qualitäts- zum Umweltzertifi
kat", Friedrich-Karl Feyerabend behandelte das Recht zur Qualitätsorganisation und
VIII
Martin Cziudaj fand in seinem Beitrag "Die Zukunft der ISO 9000: Trendsetter Auto
mobilindustrie?" auch kritische Worte zur Tendenz der Zertifizierung.
Der studienfachübergreifende Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften verfolgt
als Veranstalter öffentlicher Vortragsreihen zwei Ziele: Zum einem soll über wichtige
Themen aus unterschiedlicher Sicht informiert werden, zum anderen will er damit
Repräsentanten des öffentlichen Lebens sowie interessierten Unternehmen der Region
ein Forum für das gemeinsame Gespräch schaffen.
Besonderer Dank gilt allen Referenten und Diskussionsteilnehmern, darüber hinaus
Herrn Michael Bourhenne, Student des Wirtschaftsingenieurwesens, für die Betreuung
der Manuskripte sowie dem Rektor der FR Gießen-Friedberg und allen in Friedberg
vertretenen Fachbereichen für die Ermöglichung der Drucklegung.
GeorgBenes
Friedrich-Karl Feyerabend
Ulrich Vossebein
Inhaltsverzeichnis
1) Qualitätsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe .............................................. 1
Georg Benes, Friedrich-Karl Feyerabend, Ulrich Vossebein
2) Die Entwicklung zu umfassender Qualität ............................................................. 9
Rüdiger Hempjling
3) Total Quality Management bei KWU ................................................................... 27
Klaus Vollenbruch
4) Zertifizierung im Mittelstand -Erwartung und Auditierung ............................... .45
Gerhard Esch, Wolfgang Leisenberg
5) Zertifizierung im Mittelstand -Erwartung und Wirklichkeit ............................... 55
Martin Pebalka
6) Erfolgreiche Implementierung eines Qualitätsmanagement-............................... 73
systems
Martin Stroiczek
7) Service-Marketing als Qualitätsfaktor -was macht Kunden-............................... 87
zufrieden und bindet sie?
Richard Roth
8) Wirtschaftlichkeit von Qualitätsmanagement-Systemen .................................... 115
Georg Benes, Ulrich Vossebein
9) Das Qualitätsparadigma Prozesse beherrschen und ........................................... 135
dokumentieren
Nino Grau
10) Optimierungsverfahren und Risiko-Kennwerte fiir Stich-................................. 153
probenprüfung und Kostenrechnung
Manfred Börgens
x
11) Umweltmanagement -die EG-Öko-Audit-Verordnung ..................................... 183
Jürgen Piening
12) Vom Qualitäts-zum Umweltzertifikat ............................................................... 199
Bernd Birkenstock
13) Basiswissen zum Recht der Qualitätsorganisation ............................................. 207
Friedrich-Karl Feyerabend
14) Die Zukunft der ISO 9000: ................................................................................ 237
Trendsetter Automobilindustrie?
Martin Cziudaj
Qualitätsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe
Georg Benes
Friedrich-Karl Feyerabend
U1rich Vossebein
1. Einleitung
2. Die DIN EN ISO 9000ff
3. Qualität: Vom Altertum bis in die Zukunft
4. Qualitätsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe
5. Wie führt man erfolgreich ein QM-System ein?
2 Interdisziplinäres Qualitätsmanagement
1. Einleitung
Die Diskussion um den Wirtschafts standort Deutschland wird in erster Linie vor dem
Hintergrund der hohen Lohn- und Lohnnebenkosten geführt. Diese einseitige Orientie
rung kann aber die vorhandenen Probleme nicht lösen, da die Bundesrepublik im interna
tionalen Vergleich immer ein Hochlohnland bleiben wird. Aus diesem Grund müssen die
Kräfte in anderen Bereichen konzentriert werden, um die schwierige wirtschaftliche Si
tuation langfristig verbessern zu können.
Ein großes Potential zur Stärkung der Wettbewerbsfahigkeit liegt beispielsweise im Be
reich des Qualitätsmanagements. Genügte es vor einigen Jahren noch, den Absender
"Made in Germany" auf den Produkten anzubringen, wird zwar heutzutage immer noch
die hohe technische Qualität deutscher Produkte anerkannt, dies führt aber nicht mehr
automatisch auch zu hohen Abverkaufszahlen.
Qualität ist, wie insbesondere die japanischen Unternehmen eindrucksvoll dokumentiert
haben, nicht die Summe objektiv nachweisbarer technischer Eigenschaften, sondern ein
subjektives Urteil durch den Kunden. Trotz der schon seit langem sehr intensiven Aus
einandersetzung mit den Begriffen Qualität, Qualitätsmanagement (QM), Kundenorien
tierung u.s.w. scheint die Ausrichtung an Normen und technischen Eigenschaften bei der
Bestimmung der Qualität in vielen Unternehmen immer noch die "normale" Vorgehens
weise zu sein. Ohne die Konzentration auf die Marktbedürfnisse und die dort geforderte
Qualität wird die langfristige Sicherung des Unternehmens in vielen Fällen aber nicht
möglich sein. Erschwerend kommt hinzu, daß durch den Einsatz immer leistungsfahigerer
Kommunikationsmittel die Transparenz der Weltmärkte ständig erhöht wird, so daß auch
kleinere Unternehmen problemlos weltweit einkaufen können.
2. Die DIN EN ISO 9000ff
Ein Grund für die immer noch sehr stark technische Sicht der Qualität ist in der Normen
reihe DIN EN ISO 9000ff zu sehen. In diesen 1987 eingeführten Normen zur Zertifizie-