Table Of ContentMatthias Hirzel/Frank KOhn (Hrsg.)
Prozessmanagement in der Praxis
Matthias Hirzel/Frank Kuhn (Hrsg.)
Prozessmanagement
in der Praxis
Wertschopfungsketten planen
r
optimieren und erfolgreich steuern
mit Autoren von:
HLP Hirzel Leder & Partner
Bayer MaterialScience
Dorma
HLP I nformationsmanagement
RWE Systems Consulting
Swiss Life
Stadtwerke Pforzheim
WestLB
Zurich Gruppe
GABlER
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
1. Auflage April 2005
Alle Rechte vorbehalten
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2005
Ursprunglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage
GmbH, Wiesbaden 2005
Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 2005
Lektorat: Ulrike M. Vetter
Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media.
www.gabler.de
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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk
berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass soIche Namen im
Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als trei zu betrachten wăren und daher
von jedermann benutzt werden durften.
Umschlaggestaltung: Nina Faber de.sign. Wiesbaden
Karikaturen: Frank Kuhn
Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
ISBN 978-3-322-96513-4 ISBN 978-3-322-96512-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-96512-7
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Vorwort
Was wurde und wird nicht alles getan, urn die Wettbewerbsfahigkeit der Organisation zu
sichern: Die Methoden und Ansatze sind vielfiiltig, losen sich ab und reichen sich die
Hand: Kostenmanagement, Portfolioanalyse, Kaizen, Total Quality Management, Just in
Time, Reengineering, Shareholdervalue, Benchmarking, Balanced Scorecard, Kernkom
petenzen, Knowledge Management, Dekonstruktion, Mergers and Acquisitions, Corpo
rate Governance, E-Commerce oder Customer Relationship Management, urn hier nur
einige Konzepte zu nennen.
Wenn jetzt das Thema "Prozessmanagement" in den Blickpunkt gerOckt wird, so nicht
urn diese Reihe fortzusetzen, sondern urn dem profanen und doch so wichtigen Anliegen
der Verknupfung von unterschiedlichen Fiihigkeiten zu einer erfolgreichen Leistung
Aufmerksarnkeit zu schenken.
Das ist ja nicht so einfach:
Mit der uns geIaufigen Organisationsstruktur teilen wir das Vnternehmen in unterschied
liche Einheiten. Vnd wie auch immer die Struktur gewahlt wird, sie entscheidet sich,
weil stets "zweidimensional", zugleich fUr oder gegen etwas. Allen Beteiligten ist mithin
klar, dass es eines wohl ausgewogenen Zusammenwirkens der Bereiche und Abteilungen
bedarf, urn gewiinschte Ergebnisse zu erzielen.
Hier setzt das Prozessmanagement an: Es orientiert sich an den strukturiibergreifenden
Wertschopfungsketten wie z. B. Geschiiftsanbahnung, Aufiragsabwicklung, Distribution,
Beschaffung etc. und macht sie zum Gegenstand einer permanenten Optimierung
Der Effekt ist erheblich: Das unternehmerische Moment wird gefOrdert. Die Beteiligten
orientieren sich am Kundenwunsch, legen das Prozessangebot bedarfsgerecht aus und
straffen die Leistungserstellung. Performance-Steigerungen in zweistelliger Prozentgro
Be stellen sich ein.
1m vorliegenden Buch skizzieren die Autoren aus Praxis, Wissenschaft und Beratung
typische Situationen, zeigen die methodischen Ansatze auf und erlautern ihre Anwen
dung an unterschiedlichen Beispielen. Sie stellen heraus, worauf es beim Prozess
management ankommt und wie die Erkenntnisse erfolgreich umgesetzt werden. 1m Mit
telpunkt der Er6rterung stehen folgende Aspekte:
• Strategischer Kontext: Welcher Stellenwert kommt dem Prozessmanagement in der
Organisation zu und welche Potenziale lassen sich nutzen?
6 Vorwort
• Einfache Methodik: Welche Ansatze, Vorgehensweisen und Instrumentarien fUr die
Beschreibung der Prozessarchitektur und Auslegung von Einzelprozessen sind an
gemessen und erfolgreich?
• Abgestimmte Organisation: WeIche Zustandigkeiten, Rollen und Organe sind fUr das
wirkungsvolle Management von Prozessen erforderlich?
• Bedarfsorientierte Fokussierung: Wie wird das Leistungsangebot und die Leistungs
erbringung dem Kundenwunsch gerecht?
• Gekonnte Konfiguration: Wo beginnt und endet der Prozess? Aus welchen Prozess
abschnitten setzt er sich zusammen und wie sind sie aufeinander abzustimmen?
• ZielfUhrende Steuerung: Auf welche MessgroBen kommt es? Wie lasst sich mit
Selbststeuerung die Performance steigem?
• Dosierter IT-Einsatz: Wie konnen und sollen Groupware- und Organisations-Tools
das Prozessmanagement unterstUtzen?
• Konsequente Implementierung: Was muss getan werden, urn das Prozessmanage-
ment in der Organisation lebendig werden zu lassen?
Das Buch zieIt darauf ab, die mit dem Prozessmanagement verbundene Dynarnisierung
der Organisation vor Augen zu fUhren. Dabei unterstreichen Situationsschilderungen die
Erfordemisse der beschriebenen Methoden und Beispiele aus der Praxis zeigen den Ef
fekt sowie die Machbarkeit auf.
Wenn es gelingt, den Leistungsprozessen einen der Organisationsstruktur ebenbilrtigen
Stellenwert zu verschaffen, wenn also iibergreifende Ergebnisorientierung und vertiefte
Fachkompetenz wohl austariert zusammenwirken, dann sollten die notwendigen Voraus
setzungen fUr den Geschiiftserfolg geschaffen sein.
Den Autoren sei an dieser Stelle herzlichen Dank fUr ihren Beitrag gesagt - ebenso und
insbesondere aber auch Frau Sabine Fella, die mit viel Einfiihlungsvermogen die organi
satorischen Faden zusammen-und die Texte in die richtige Buchform gebracht hat.
Frankfurt am Main, Matthias Hirzel und Frank KUhn
Friihjahr 2005 HLP Hirzel Leder & Partner
www.hlp-online.de
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort...................................................................................................................... 5
Erfolgsfaktor Prozessmanagement .... ........................................... ......... ....... .......... 11
Matthias Hirzel
Teil I: Methoden/Systematik
Matthias Hirzel
Prozess-Konfiguration ........................ .... ........... ..... .......... .... .... .... .... ........ ..... .......... 25
Die WertschOpfungskette wettbewerbsfahig machen
Prozess-Orientierung :.............................................................................................. 35
Leistungsangebot auf Kundenbedarf ausrichten
Prozess-Organisation ............................................................................................... 47
Das Management der WertschOpfungskette etablieren
Prozess-Steuerung .................................................................................................... 57
Mit MaBstliben Performance steigem
Prozess-Architektur ................. ............ ............... ............ ... .... .... ........ ... .......... ... ...... 71
Die Prozesse im Kontext ausrichten
TeillI: AnwendungenIPraxisbeispiele
Design von Dienstleistungsprozessen ................................................ ...... .......... ...... 81
Ingo GaidalMatthias Wemerrrhilo-J. Wemers
Handelshaus setzt auf Prozessmanagement .. ...... .......... ................ ...... ........ ........... 95
"Was passiert in Keinheim?"
Frank KUhn
8 Inhaltsverzeichnis
Prozess 1m Prozess.................................................................................................... 103
"Was heiSt bier Prozess?"
Michael Kempf!A xel KlimekIFrank KUhn
Prozessmanagement und QuaHtltsmanagement ................................................... 125
Missverstlindnisse und Stolpersteine
Sabine Gehner-Hottgen
Strategieprozess im fusionierten Unternehmen..................................................... 137
Praxisbeispiel Versicherung
Peter Wollmann
Prozess zur Planung und Steuerung von Investitionen......................................... 147
Praxisbeispiel Chemie
Ingo GaidalMatthias Wemerffhilo-J. Wemers
Elektronisch gesteuerter Prozess einer Geschlftsbeziehung ..... ........................... 161
"Vendor Managed Inventory" fUr die Optimierung der Lieferkette
Thorsten Heid
Teil III: Implementierung
Einfiihrung von Prozessmanagement .. ... .................. .................. ........... ... .......... .... 171
Praxisbeispiel Lebensversicherung
Peter Brodbeck
Beteiligung bei der Prozesseinfiihrung ................................................................... 183
FrankKiihn
Projekt: "Optimierung Beschaffungsprozess" ... .................................. ... ... ....... ..... 191
Praxisbeispiel Stadtwerke
Gerold RiidrichIKarlheinz WeiBer
Einfiihrung von Prozessmanagement bei der Produktinnovation ..... ... ... ... ..... .... 207
Praxisbeispiel Konsumgiiter
Clemens Frowein
Auslegung eines Prozessmanagement-Systems...................... ................................ 221
Praxisbeispiel Bank
Detlef Glass
Inhaltsverzeichnis 9
Die richtige Beratung? ............................................................................................. 239
Beate MehllMichael Kempf
Literaturverzeichnis ................................................................................................. 249
Die Autoren ............................................................................................................... 251
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Erfolgsfaktor Prozessmanagement
Matthias Hirzel
Inhalt:
I. Klassisehe Organisation ausgereizt
2. Wege zur dynamisehen Organisation
3. Charakterisierung des Prozessmanagements
4. Anwendungsmogliehkeit
5. Verknupfung der Prozesse
6. Uberbliek: Methoden und Organisation
7. Nutzen des Prozessmanagements
1. Klassische Organisation ausgereizt
Der herkommliehe Autbau einer Organisation legt den Sehwerpunkt auf die funktionalen
Fiihigkeiten. Es gilt die Entwieklung, die Produktion, den Vertrieb, den Einkauf, die
Logistik etc. gut zu beherrsehen. Entspreehend sind aueh die Strukturen ausgelegt. Da
mit eine Leistung fUr den Kunden entsteht, sind die faehliehen Einheiten gehalten, eng
zusammenzuarbeiten. Dieses Modell funktioniert in einer sieh im Gleiehgewieht befin
denden Welt. Es funktioniert aueh im Waehstum, so lange sieh die Zusammenhange des
Systems nieht andem. Alles wird nur ausditIerenzierter: Mehr und zum Teil tiefer ge
statIelte Einheiten pragen das Bild; die Steuerungskomplexitat steigt; die Perfektionie
rung des Vorhandenen nimmt zu.
Dieses Schema entsprieht aber nieht mehr dem erforderliehen Wandel. Die Transforma
tion von der nationalen zur traditionalen Weltwirtsehaft stort die erlebte Kontinuitat; die
Erfolgsfaktoren von gestem sind nieht mehr die von morgen.
Die Untemehmen erkennen den grundsatzliehen Wandel; der Wandel als Gestaltungs
element ist aber nieht Bestandteil ihrer Organisation. Wie konnen die nunmehr als starr
erlebten Strukturen und Arbeitsformen veriindert und angepasst werden?