Table Of ContentChristoph Brast
Post Merger Integration betrieblicher Forschung
und Entwicklung (F&E)
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Betriebswirtschaftliche Studien in
forschungsintensiven Industrien
Herausgegeben von
Prof. Dr. Jens Leker, Prof. Dr. Soren Salomo und
Prof. Dr. Gerhard Schewe
Im Mittelpunkt dieser Schriftenreihe steht das Management von
Unternehmen, die sich durch ein hohes Engagement im Bereich der
Forschung und Entwicklung auszeichnen. Die Reihe richtetsich einer-
seits an Leser in der Wissenschaft und andererseits an Leser in der
Praxis, die im Rahmen ihrer Tatigkeit auf der Suche nach neuen
anwendungsorientierten Problemlosungen sind. Die Schriftenreihe ist
nicht auf Veroffentlichungen aus den Instituten der Herausgeber
beschrankt.
Christoph Brast
Post Merger Integration
betrieblicher Forschung
und Entwicklung (F&E)
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Gerhard Schewe
Deutscher Universitats-Verlag
Bibiiografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnetdiese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaiilierte bibiiografische Daten sind im Internet uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Dissertation Universitat Miinster, 2005
D 6 (2005)
I.Auflage April 2006
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitats-Verlag I GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006
Lektorat: Brigitte Siegel / Sabine Scholler
Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media.
www.duv.de
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Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im SInne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
waren und daher von jedermann benutzt werden durften.
Umschiaggestaltung: Begine ZUnmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, ScheiSlitz
Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN-10 3-8350-0100-0
iSBN-13 978-3-8350-0100-8
Meiner Familie
Geleitwort VII
Geleitwort
Mehr als funfzig Prozent aller Fusionen werden vom beteiligten Management bzw.
dem Kapitalmarkt als nicht erfolgreich eingeschatzt. Eine derartig hohe Misserfolgs-
quote scheint seit Jahren unverandert, wirft man einen Blick auf die einschlagige Lite-
ratur zum Management von Akquisition und Fusion. Als besonders problematisch
wird immer wieder die Phase der so genannten Post Merger Integration angesehen.
Eine Fusion mag strategisch sinnvoll erscheinen, es gelingt allerdings nur unzurei-
chend, die avisierten Synergie- und Marktziele erfolgreich im Rahmen der Post Mer
ger Integration umzusetzen.
Als besonders schwierig erweist sich in diesem Zusammenhang oftmals die Integration
der Bereiche von Forschung- und Entwicklung. Gerade in forschungsintensiven In-
dustrien zielen Akquisitionen nicht nur auf Synergien, die sich aus der Realisierung
von Rationalisierungspotenzialen heraus ergeben. Es ist vielmehr erklartes Ziel der
Post Merger Integration, auch einen aktiven Beitrag zum Transfer von forschungs- und
entwicklungsspezifischem Know-how zu leisten. Nur wenn es gelingt, das Wissen der
zu integrierenden Teilbereiche auch fiir das Gesamtuntemehmen nutzbar zu machen,
kann die Integration der betrieblichen Forschung und Entwicklung als Erfolg bezeich-
net werden. Gerade in diesem Bereich kann sich die Post Merger Integration nicht auf
das „blo6e Zusammenschieben von Organigrammen" beschranken. Es miissen viel
mehr Mafinahmen ergriffen werden, die einen aktiven Beitrag dazu leisten, implizites
Wissen zu explizieren. Gerade im Bereich von Forschung und Entwicklung ist dies,
wie z.B. das Phanomen des „not invented here" (man glaubt nur diejenigen For-
schungsergebnisse, die man selbst hervorgebracht hat) zeigt, eine keinesfalls einfache
Aufgabe.
Mit seiner empirischen Untersuchung wendet sich Christoph Brast nun diesem nicht
nur fiir die Praxis extrem relevanten Problemfeld zu. Aufbauend auf eine umfangrei-
che theoretische Analyse spezifischer Managementanforderungen, die an eine erfolg-
reiche Post Merger Integration der betrieblichen Forschung und Entwicklung zu stellen
sind, wird eine Intensiv-Fallstudie der Integration der beiden Chemieuntemehmen
Rohm und Agomer durchgefuhrt, die beide unter dem Dach der Degussa AG angesie-
delt waren. Bereits hier werden viele interessante Ergebnisse prasentiert, die dem Le-
ser nicht zuletzt zeigen, wie deutlich schwieriger sich die Post Merger Integration dar-
stellt, wenn der Fokus der Integration auf dem Bereich von Forschung und Entwick
lung liegt.
VIII Geleitwort
Im weiteren Verlauf seiner Arbeit pruft Christoph Brast seine gewonnenen Erkenntnis-
se noch mit Hilfe einer umfangreichen empirischen Untersuchung. Er analysiert dabei
das Management der Post Merger Integration bei Untemehmen der chemisch-
pharmazeutischen Industrie, die im Zeitraum 1999 bis 2002 eine Akquisition oder Fu
sion durchgefuhrt haben. Die dabei gewonnen Ergebnisse zeichnen sich durch eine
hohe Validitat aus, da es gelang funfzig Prozent aller im deutsch-sprachigen Raum
durchgefuhrten Akquisitionen zu analysieren. Die Ergebnisse liefem insofem konkrete
Anhaltspunkte fiir die zentralen Stellhebel einer erfolgreichen Integration von For-
schung und Entwicklung.
Das vorliegende Werk stellt insofem einen wichtigen Beitrag zur empirischen Analyse
der betrieblichen Post Merger Integration dar. Es wendet sich an Praktiker und For-
scher und hilft bei der erfolgreichen Umsetzung der Post Merger Integration im Be-
reich von Forschung und Entwicklung. Die gewonnen Erkenntnisse konnen als ein
Wegweiser im Rahmen des hoch komplexen Integrationsmanagements verstanden
werden. Es bleibt dieser Studie folglich nur zu wiinschen, dass sie eine breite Aufnah-
me in Wissenschaft und Praxis findet.
Gerhard Schewe
Vorwort IX
Vorwort
Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Frage, wie die Integration der betrieb-
lichen F&E im Rahmen von Untemehmenszusammenschlussen erfolgreich durchge-
fiihrt werden kann. Diese Forschungsfrage stellt sich nicht nur aus der Beobachtung,
dass der Integrationsprozess im Anschluss an Untemehmenszusammenschlusse noch
immer als groBtes Risiko far den Erfolg dieser Transaktionen gilt. Es fallt dariiber hin-
aus auf, dass im Rahmen des Integrationsprozesses die Verknupfung der F&E-
Einheiten der Akquisitionspartner - trotz der unbestrittenen untemehmensstrategisch
essenziellen Relevanz dieses Funktionsbereichs im Rahmen von Untemehmensakqui-
sitionen - zu wenig Bedeutung findet. „Forschungsfrust", der sich bspw. in rucklaufi-
gen Patentraten auBert, ist oft die Konsequenz. Jedoch hangt die Wettbewerbsposition
von Untemehmen stark von kontinuierlich und langfristig ausgerichteten F&E-
Aktivitaten ab, so dass diese auch wahrend und insbesondere nach Untemehmenszu-
sammenschliissen effizient weitergefuhrt werden miissen. Der GroBteil bisheriger For-
schungsarbeiten zur Post Merger Integration untersucht jedoch die ganzheitliche Un-
temehmensintegration und analysiert nur selten die Integrationserfordemisse einzelner
Untemehmens- oder Funktionsbereiche. Noch seltener werden die speziellen Erfor-
demisse der F&E-Einheiten im Rahmen der Post Merger Integration untersucht und
Gestaltungsempfehlungen fur deren Verknupfung ausgesprochen. Die wenigen bisher
erschienenen Forschungsbeitrage besitzen in dieser Hinsicht zudem nur begrenzte
Aussagekraft. Aufbauend auf diese Problemstellung soil mit dieser Arbeit der Versuch
untemommen werden, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie sich die Post Merger
Integration der betrieblichen F&E erfolgreich gestalten lasst.
Die Arbeit entstand im Rahmen meiner Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl far Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation, Personal & Innovation der
Universitat zu Munster. Sie wurde im Januar 2005 von der Wirtschaftswissenschaftli-
chen Fakultat dieser Universitat als Dissertation angenommen. Eine Arbeit dieser Art
wird nicht im Elfenbeinturm gefertigt und ist nicht das Produkt eines Einzelnen. Eine
Arbeit dieser Art verlangt nach Interaktion - sowohl mit ihrer fachlichen als auch ihrer
sozialen Umgebung - und ist auf die UnterstUtzung einer Viezahl von Menschen an-
gewiesen, denen zu danken mir sehr am Herzen liegt.
Mein Dank gilt in besonderem MaBe meinem akademischen Lehrer und Doktorvater
Herm Prof Dr. Gerhard Schewe fur den zugestandenen wissenschaftlichen Freiraum
und die fachliche UnterstUtzung. Er hat die Arbeit jederzeit gefordert und sie durch
X Vorwort
seine konstruktiven Impulse wesentlich gepragt. Herm Prof. Dr. Jens Leker danke ich
ftir die Ubemahme des Korreferates und fiir den Zugriff auf sein „chemisch-
pharmazeutisches Netzwerk".
Der Degussa AG und der Rohm GmbH, alien voran Herm Prof. Dr. Michael Droscher
und Herm Dr. Manfred Stickler danke ich fur ihre aktive operative Unterstiitzung ei-
nerseits sowie flir ihren Einsatz als Beziehungspromotoren andererseits. Durch ihre
Anstrengung wurde mir die Erstellung der Fallstudie ermoglicht. Allen Ansprech- und
Interviewpartnem der Degussa AG und der Rohm GmbH sowie den Informanten im
Rahmen der groBzahlig-empirischen Erhebung in der chemisch-pharmazeutischen
Branche sei an dieser Stelle fiir ihre Zeit und ihre Auskunftsbereitschaft gedankt.
Tatkraftige Unterstiitzung leisteten insbesondere auch meine Kollegen am Lehrstuhl,
die in dieser Zeit zu Freunden wurden. In vielen formellen und informellen Diskussi-
onsmnden konnten ihre kritischen Anmerkungen und Empfehlungen dazu genutzt
werden, die Arbeit in einen Zustand hoherer Reife zu versetzen. Namentlich mochte
ich mich bei Herm Prof Dr. Jom Littkemann, Herm Dr. Sebastian Kleist, Herm Dr.
Mirco Schacke, Herm Dr. Nicolas Gaede, Herm Dipl.-Kfm. Tim Stiibinger und Frau
Dipl.-Kffr. Jutta Oertl flir ihre wertvollen Tipps und unermudlichen Anregungen be-
danken. Ihr habt damit wesentlich zum erfolgreichen Gelingen dieser Arbeit beigetra-
gen. Vielen, vielen Dank! Dariiber hinaus danke ich Herm Dipl.-Kfm. Klaus Schulte
und Frau Dipl.-Kffr. Claudia Schlatt fur die akribischen Recherchearbeiten und fxir die
unzahligen Liefemngen frischer Literatur. Frau Monika Tietze und Frau Christina
Semptner gilt mein Dank fiir den redaktionellen, orthographischen und interpunktio-
nellen Beistand. Christoph, Ute, Lars, Tina, Petra, Maren, Simone und Steffi danke ich
fur das zeitnahe und gewissenhafte Korrekturlesen des Manuskripts.
Meinen Eltem Martin und Maria Brast mochte ich meinen Dank aussprechen fiir die
umfassende Ausbildung, die sie mir ermoglicht haben und fiir die jederzeit uneinge-
schrankte Unterstutzung. Ohne Euch ware ich nicht da, wo ich heute bin. Der groBte
Dank geht an meine Frau Sabine: an ihre Aufmuntemngen, an ihre moralische Unter
stiitzung, an ihre Engelsgeduld, ihr „bergwerkgroBes Herz" und vor allem an den
SpaB, den wir beide zusammen haben und der mich immer wieder ins „wahre" Leben
zuriickgeholt hat. Unserer Tochter Franziska danke ich fiir ihre motivierende Wirkung
gerade wahrend der Endphase der Arbeit. Ihr wart und seid mein Antrieb.
Christoph Brast
Inhaltsverzeichnis XI
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort VII
Vorwort IX
Inhaltsverzeichnis XI
Verzeichnis der Abbildungen XV
Verzeichnis der Tabellen XVII
Verzeichnis der Abkiirzungen XIX
1 Einleitung 1
1.1 Ausgangslage und Problemstellung 1
1.2 Zielsetzung und Forschungslconzeption 4
1.3 Aufbau der Arbeit 7
2 Grundlagen der Unternehmensintegration und der betrieblichen F&E 9
2.1 Grundlagen der Unternehmensintegration 9
2.1.1 BegriffdesUntemehmenszusammenschlusses 9
2.1.2 Fusionen und Akquisitionen aus prozessualer Sicht 12
2.1.3 Begriff der Post Merger Integration 15
2.2 Grundlagen der betrieblichen F&E 18
3 Modellierung eines Bezugsrahmens zur F&E-Integration 21
3.1 Grundgedanke des situativen Ansatzes in der Integrationsforschung 21
3.2 Stand der Forschung 25
3.2.1 LJberblick 25
3.2.2 Empirische Forschungsarbeiten 33
3.2.3 Analytisch-konzeptionelle Forschungsarbeiten 39
3.3 Anwendung des situativen Ansatzes auf die F&E-Integration 42
3.3.1 Situation der F&E-Integration 43
3.3.1.1 Kontext der F&E-Integration 43
3.3.1.2 Ziele der F&E-Integration 44
3.3.2 Gestaltung der F&E-Integration 46
3.3.2.1 Planung und Steuerung der F&E-Integration 47
3.3.2.2 Instrumente der F&E-Integration 48
3.3.3 Barrieren der F&E-Integration 50
3.3.4 Ressourcen der F&E-Integration 53