Table Of ContentPlasmaproteine
und Virushepatitis
Fortschritte bei der Herstellung
hepatitis-sicherer Plasmaproteine
Herausgegeben von
G. Frösner H.-G. Lasch E. Leehier
Unter Mitarbeit von
E. U. Baas B. Brotman F. Deinhardt
D. Heinrich I. Hoppe M. Kaltenbach
H. J. Klose R. Kotitschke B. Kunkel
W. Lange R. Lissner G. May A. M. Prince
M. Roggendorf P. Satter R. Scheid
Kl. Schimpf H.-H. Sonneborn E. Spitzer
W. Stephan U. Sugg M. C. Va n den Ende
B. Westphal R. Zachoval
Mit 57 Abbildungen und 41 Tabellen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1982
Prof. Dr. Gert Frosner
Max von Pettenkofer-Institut fiir Hygiene und
Medizinische Mikrobiologie der
Ludwig-Maximilians-Universităt Munchen,
PettenkoferstraBe 9 a, 8000 Munchen 2
Prof. Dr. Dr. Hanns-Gotthard Lasch
Direktor im Zentrum fur lnnere Medizin der
Justus-Liebig-Universităt, KlinikstraBe 36,6300 GieBen
Prof. Dr. Eckhard Lechler
Medizinische Universitătsklinik Koln,
Joseph-Stelzmann-StraBe 9, 5000 Koln 41
ISBN 978-3-540-10533-6 ISBN 978-3-642-68198-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-642-68198-1
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Plasmaproteine und Virushepatitis: Fortschritte bei d. Herstellung hepatitissicherer
Plasmaproteine 1 hrsg. von G.Friisner ... Unter Mitarb. von E. U.Baas ... -
Berlin; Heidelberg; New York; Springer, 1982
NE: Friisner, Gert [Hrsg.); Baas, E. U. [Mitverf.)
Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte,
insbesondere die der Obersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von
Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder
iihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch
bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des§ 54.
Abs. 2 UrhG werden durch die ,Verwertungsgesellschaft Wort', Munchen,
wahrgenommen.
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1982
Ursprllnglich erschienen bei Springer-Ver1ag Berlin Heidelberg New York 1982
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw.
in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der
Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz
Gesetzgebung als frei zu betrachten wiiren und daher vonjederrnann benutzt werden
diirften.
Satz-u. Bindearbeiten: G. Appl, Wemding, Druck: aprinta, Wemding
2127/3140-54321 o
Vorwort
Der Erfolg einer oft lebensrettenden Bluttransfusion, bzw. der
Übertragung einzelner Blutderivate, wird auch heute immer noch
durch ein hohes Risiko eingeschränkt, welches sich durch die
mögliche Übertragung einer infektiösen Hepatitis ergibt. Einzel
fälle von fulminanter, tödlicher Hepatitis, aber besonders auch die
chronisch-aggressive Verlaufsform der Virusinfektion mit Über
gang in Lebercirrhose werden der sog. "Posttransfusionshepati
tis" zugeschrieben.
Eingehende Analysen und prospektive Studien haben ergeben,
daß die einfache Korrelation von durchgeführter Transfusion und
Erkrankung an Hepatitis nicht immer stimmt und darüber hinaus
auch andere Faktoren, wie allgemeine Krankenhausinfektion un
ter Einbeziehung von Ärzten und Pflegepersonal im Sinne einer
"Querinfektion", eine falsch positive direkte Ursachenkette vor
täuschen können.
Trotz sorgfältiger Überprüfung der Blutspender ist das Risiko,
nach der Übertragung von Blut und insbesondere von sog. gerei
nigten, aus gepoolten Plasmen hergestellten Gerinnungsfraktio
nen (Fibrinogen, Faktor VIII, Cohn-Fraktion, PPSB), an Hepatitis
zu erkranken, noch hoch.
Die Differenzierung der Erreger der Hepatitis und ihre immuno
logisch serologische Charakterisierung bei Infizierten im Verlaufe
der Auseinandersetzung mit dem Organismus (Hepatitis B !) ha
ben viele neue Einblicke in die sog. Posttransfusionshepatitis ge
bracht. Heute wissen wir, daß der Hauptanteil der Infektionen
nicht durch das Virus der Hepatitis B verursacht wird, sondern
ganz überwiegend im Rahmen einer "Non-A-non-B"-Hepatitis
verstanden werden muß. Einzelfälle durch Infektion mit Ep
stein-Barr- oder Cytomegalie-Virus sind hiervon noch abzugren
zen. In den USA ist die Infektion nach Übertragung von Plasma
derivatenper exclusionem der Non-A-non-B-Gruppe zu 90%, in
Deutschland in über 50% anzulasten. Direkte immunserologische
V
Marker zur Erkennung für diese Gruppe, die die Ausschaltung in
fizierter Präparate erlauben, fehlen heute noch.
Naheliegende Aufgabe der Transfusionsmedizin muß es heute da
her noch sein, nach Verfahren zu suchen, die Infektiosität gewon
nener lebenswichtiger Präparate herabzusetzen oder gar auszu
schalten. Die Hitzesterilisation vermag zwar die Infektiosität zu
eliminieren, zerstört aber gleichzeitig die Aktivität der Gerin
nungsfaktoren und macht die Präparate unwirksam. LoGrippo hat
mit dem von ihm entwickelten Verfahren der Vorbehandlung der
Plasmafraktion mit Betapropiolacton und nachfolgender UV
Bestrahlung ("Kaltsterilisation") eine Möglichkeit entwickelt, die
Infektiosität drastisch zu reduzieren, ohne dabei die notwendige
Aktivität der Gerinnungsfaktoren in der Plasmafraktion zu ver
nichten (gute Recovery, Möglichkeit der Konzentration nach der
Kaltsterilisation). Versuche am Schimpansen und erste Ergebnis
se beim Menschen weisen in diese erfolgversprechende Richtung.
Im vorliegenden Buche, welches die Referate eines Symposions -
veranstaltet von der Firma Biotest-zusammenfaßt, klingt die hier
nur kurz skizzierte Problematik an. Es vermittelt viele interessante
und neue Einblicke und eröffnet - inzwischen teilweise erfüllte -
Perspektiven (Impfung gegen Hepatitis B). Für den Hersteller von
Plasmafraktionen dürfte dieses Buch genauso wertvoll sein wie für
den Verbraucher (Herzchirurgie, Intensivmedizin, Hämodialyse,
Hämatologie und viele andere). Dem Ziel, mit einer "Therapie
nach Maß" bestehende Defekte ohne großes Risiko zu kompen
sieren, sollte man so immer näher kommen.
Gießen, Oktober 1981 H.-G. Lasch
VI
Inhaltsverzeichnis
W. Lange:
Epidemiologie der Hepatitis in Deutschland
G. Frösner, M. Roggendoif, F. Deinhardt, R. Scheid
und R. Zachoval:
Möglichkeiten und Grenzen der Hepatitis-B-und der
Nicht-A-nicht-B-Hepatitisdiagnostik . . . . . . . . . 10
U. Sugg:
Hepatitis aus der Sicht einer Transfusionszentrale 18
H. J. Klose:
Hepatitis als Schicksal des Hämophiliepatienten . . . . . . . 24
I. Hoppe:
Hepatitisauslösende Faktoren bei kardiachirurgischen
Eingriffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
B. Kunkel, E. Spitzer, P. Satterund M. Ka/tenbach:
Hepatitis bei kardiachirurgischen Patienten . . . . . 39
A. M. Prince, W. Stephan, B. Brotman und
M. C. Va n den Ende:
Evaluation of the Effect of Betapropiolactone/Ultraviolet
Irradiation (BPL!UV) Treatment of Source Plasma on
Hepatitis Transmission by Factor IX Complex
in Chimpanzees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
VII
W. Stephan:
Grundlagen der Kaltsterilisation . . . . . . . . . . . . . . . . 61
G. May:
Bakteriophagen als Testsystem für Sterilisationsverfahren . . 68
E. U. Baas:
Einfluß verschiedener Desinfektionsmittel auf die
Morphologie von Hepatitis-B-Viren . . . . . . . . . . . . . . 72
R. Lissner:
Am es-Test-Ergebnisse kaltsterilisierter Plasmaproteine . . . 79
H.-H. Sonnebom:
Untersuchungen zur Frage neuer antigener Determinanten
P-
bei der Behandlung von Proteinen mit Propiolacton 88
R. Kotitschke:
Einfluß der Kaltsterilisation auf Gerinnungsfaktoren . . . . 97
Kl. Schimpfund B. Westphal:
Vergleich von drei Prothrombinkomplexpräparaten:
In vitro-Aktivitäten, in vivo-recovery und
Faktor-IX-Halbwertszeit .................... 106
D. Heinrich:
Klinische Studie zur Überprüfung der Hepatitis-Sicherheit
von Prothrombin-Komp1ex-Konzentrat nach
Kaltsterilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
Sachverzeichnis . 117
VIII
Mitarbeiterverzeichnis
Prof Dr. E. U. Baas, Bad Mergentheimer Leberklinik GmbH, In
nere Medizin, Gastroenterologie, Lothar-Daiker-Straße, 6990 Bad
Mergentheim
Dr. B. Brotman, The New York Blood Center, 310 East 67th
Street, New York, NY 10021, USA
Prof Dr. F. Deinhardt, Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene
und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximi1ians
Universität, Pettenkoferstraße 9 a, 8000 München 2
PD Dr. D. Heinrich, Zentrum für Innere Medizin des Klinikums
der Justus-Liebig-Universität, Klinikstraße 36, 6300 Gießen
Prof Dr. I. Hoppe, Freie Universität Berlin, Universitätsklinikum
Charlottenburg, D E 5 Blutbank, Spandauer Damm 130, 1000 Ber
lin 19
Prof Dr. M. Kaltenbach, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe
Universität, Abteilung für Kardiologie, Theodor-Stem-Kai 7,
6000 Frankfurt 70
Dr. H. J. Klose, Kinderklinik der Universität München, Dr. von
Hauner'sches Kinderspital, Blutgerinnungslabor, Lindwurmstra
ße 4, 8000 München 2
Dr. R. Kotitschke, Forschungsabteilung, Biotest-Serum-Institut
GmbH, Flughafenstraße 4, 6000 Frankfurt 73
Dr. B. Kunkel, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universi
tät, Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Kardiologie,
Theodor-Stem-Kai 7, 6000 Frankfurt 70
IX
Dr. W Lange, Robert Koch-Institut des Bundesgesundheitsam
tes, Hepatitislaboratorium, Nordufer 20, 1000 Berlin 65
Dr. R. Lissner, Forschungsabteilung, Biotest-Serum-Institut
GmbH, Flughafenstraße 4, 6000 Frankfurt 73
Prof Dr. G. May, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Uni
versität, Zentrum der Hygiene, Abteilung für Medizinische Virolo
gie, Paul-Ehrlich-Straße 40,6000 Frankfurt 70
A. M. Prince, M. D., The New York Blood Center, 310 East 67th
Street, New York, NY 10021, USA
PD Dr. M. Roggendorf, Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene
und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians
Universität, Pettenkoferstraße 9 a, 8000 München 2
Dr. P. Satter, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität,
Abteilung für Kardiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frank
furt 70
PD Dr. R. Scheid, Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und
Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universi
tät, Pettenkoferstraße 9 a, 8000 München 2
Prof Dr. Kl. Schimpf, Rehabilitationsklinik und Hämophiliezen
trum Heidelberg, Bonhoefferstraße, 6900 Heidelberg I
Dr. H.-H. Sonnebom, Forschungsabteilung, Biotest-Serum-Insti
tut GmbH, Flughafenstraße 4, 6000 Frankfurt 73
Dr. E. Spitzer, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universi
tät, Abteilung für Kardiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frank
furt 70
Dr. W Stephan, Forschungsabteilung, Biotest-Serum-Institut
GmbH, Flughafenstraße 4, 6000 Frankfurt 73
Dr. U. Sugg, Institut für Anaesthesie und Transfusionswesen,
Eberhard-Karls-Universität, Calwerstraße 7, 7400 Tübingen
Dr. M. C. Van den Ende, The New York Blood Center, 310 East
67th Street, New York, NY I 0021, USA
X