Table Of ContentProduktion und Logistik
Herausgegeben von
B. Fleischmann, Augsburg, Deutschland
M. Grunow, München, Deutschland
H.-O. Günther, Berlin, Deutschland
S. Helber, Hannover, Deutschland
K. Inderfurth, Magdeburg, Deutschland
H. Kopfer, Bremen, Deutschland
H. Meyr, Hohenheim, Deutschland
Th . S. Spengler, Braunschweig, Deutschland
H. Stadtler, Hamburg, Deutschland
H. Tempelmeier, Köln, Deutschland
G. Wäscher, Magdeburg, Deutschland
Diese Reihe dient der Veröffentlichung neuer Forschungsergebnisse auf den Gebieten
der Produktion und Logistik. Aufgenommen werden vor allem herausragende
quantitativ orientierte Dissertationen und Habilitationsschriften. Die Publikationen
vermitteln innovative Beiträge zur Lösung praktischer Anwendungsprobleme der
Produktion und Logistik unter Einsatz quantitativer Methoden und moderner
Informationstechnologie.
Herausgegeben von
Professor Dr. Bernhard Fleischmann Professor Dr. Herbert Meyr
Universität Augsburg Universität Hohenheim
Professor Dr. Martin Grunow Professor Dr. Thomas S. Spengler
Technische Universität München Technische Universität Braunschweig
Professor Dr. Hans-Otto Günther Professor Dr. Hartmut Stadtler
Technische Universität Berlin Universität Hamburg
Professor Dr. Stefan Helber Professor Dr. Horst Tempelmeier
Universität Hannover Universität Köln
Professor Dr. Karl Inderfurth Professor Dr. Gerhard Wäscher
Universität Magdeburg Universität Magdeburg
Professor Dr. Herbert Kopfer
Universität Bremen
Kontakt
Professor Dr. Hans-Otto Günther
Technische Universität Berlin
H 95, Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Oliver Kleine
Planung von Strategien
gegen industrielle
Produktpiraterie
Mit einem Geleitwort von
Prof. Dr. Thomas S. Spengler
Oliver Kleine
Gernsheim, Deutschland
Dissertation Technische Universität Braunschweig, 2012
ISBN 978-3-658-01796-5 ISBN 978-3-658-01797-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-01797-2
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Springer Gabler
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Fu¨r meine junge Familie.
Geleitwort
ProduktpirateriewirdseiteinigenJahrenimmerst¨arkeralseinProblemsowohlfu¨rmarkenstarke
Konsumgu¨teralsauchfu¨rIndustriegu¨tererkannt.Sch¨atzungenbezifferndenUmsatzverlustdurch
ProduktpiraterieaufzweistelligeMrd.EUR–Betr¨ageundvermutendamitzusammenh¨angend
erhebliche Arbeitsplatzverluste fu¨r die gesamte deutsche Industrie. Trotz einer Vielfalt zur
Verfu¨gungstehenderSchutzmaßnahmenistfestzustellen,dassdieProduktpirateriealsProblem
nicht zuru¨ckgedr¨angt wurde, sondern eher noch einen zunehmenden Charakter aufweist. Die
Praxiszeigt,dassindenUnternehmenoftmalserstreagiertwird,wenntats¨achlicheinAngriffvon
ProduktpiratenerfolgtundderSchadenvergleichsweisehochist.EinedemBedeutungsgraddes
ProblemsangemesseneBeru¨cksichtigunginderstrategischenUnternehmensplanungerfolgtinder
Regelnicht.GeradedieAbstimmungm¨oglicherunternehmerischerAnti-Piraterie-Maßnahmenim
SinneeinerdieKomplexit¨atdesPlanungsproblemsberu¨cksichtigendeGesamtstrategiescheintin
denUnternehmendesIndustriegu¨tersektorsnochzufehlen.DiederzeitzurVerfu¨gungstehenden
strategischenAns¨atzeundInstrumentek¨onnendiesichdarausergebendeForderungnachder
AbleitungvoneffektivenundrobustenGegenstrategiennichterfu¨llen.
DieserHerausforderungstelltsichdievonHerrnKleinevorgelegteMonographiezumThema
PlanungvonStrategiengegenProduktpiraterie.EinsystemdynamischerAnsatz“.ZielderArbeit
”
istdieKonzeptionundexemplarischeAnwendungeinesmodellbasierten,quantitativenPlanungs-
instrumentszurPlanungundBewertungvonStrategiengegenProduktpiraterie.Alsmethodischer
AnsatzwirddieEntwicklungeinesgeeignetenSystemDynamicsModellsgew¨ahlt,welchesdie
Sektoren Produktnutzungsphase“, Kaufentscheidungsphase“, Wertsch¨opfungssystem“, stra-
” ” ” ”
tegischePositionierung“sowie Bewertung“umfasst.KerndesModellsistdieAbbildungvon
”
KaufentscheidungsprozessenundderVer¨anderungderdahinterstehendenEntscheidungskalku¨le
derKundenu¨berdieZeit.HierbeigelingtHerrnKleineaucheineproblemad¨aquateModellierung
der Problematik, dass Kundensowohl beiihrer Kaufentscheidungget¨auschtwerden alsauch
gef¨alschteProdukteexplizitalsAlternativeinihreEntscheidungskalku¨leeinbeziehenk¨onnen.
DiebetriebswirtschaftlicheBewertunggrunds¨atzlichgeeigneterSchutzstrategienaufBasisdy-
namischerInvestitionskalku¨leschließtsichhieranan.DieModellierungeinergroßenAnzahlan
Strategie-Elementen(u.a.Verku¨rzungvonProduktlebenszyklen,Produktkennzeichnung,Schutz-
rechte,PersonalscreeningundDirektvertrieb)erlaubtesdaru¨berhinaus,koh¨arenteSchutzstrate-
gienzukonzipierenunddieseimRahmenvonSimulationsstudienhinsichtlichihresdynamischen
VerhaltensundihrerVorteilhaftigkeitzubewerten.ZurexemplarischenModellanwendungwird
eineumfassendeFallstudieausdemInvestitionsgu¨terbereichvorgestellt.
InsgesamthatHerrKleinedenStandderForschungimThemengebietStrategieentwicklunggegen
industrielleProduktpiraterieeinengroßenSchrittvorangebrachtundauchimHinblickaufden
zuku¨nftigenEinsatzseinesPlanungsinstrumentsinderInvestitionsgu¨terindustriebeachtenswerte
Erfolgeerzielt.
DasvorgelegteBuchseidaheralleninteressiertenLesernausWissenschaftundPraxiszurLektu¨re
empfohlen.
Prof.Dr.ThomasS.Spengler
Vorwort
DievorliegendeDissertationistimRahmenmeinerberuflichenT¨atigkeitalswissenschaftlicher
Projektleiter am Competence Center fu¨r Industrie- und Serviceinnovationen des Fraunhofer-
Instituts fu¨r System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, entstanden. Ausgangspunkt
meiner Arbeit war zwar unter anderem meine langj¨ahrige wissenschaftliche und praktische
Besch¨aftigungmitderThematikProduktpiraterie,derwesentlicheTreiberfu¨rihreinhaltliche
Ausgestaltungwarallerdingsmeinepers¨onlichewieberuflichgereifteU¨berzeugung,dasseine
wieauchimmergeartetemodellgestu¨tzteEntscheidungsvorbereitungund-unterstu¨tzungeine
unabdingbareVoraussetzung guter“ Entscheidungenist–auchimstrategischenManagement
”
undgeradeimRahmenkomplexerPlanungsprobleme.VordiesemHintergrundhoffeich,mit
meinerArbeitbeimLesereine¨ahnlicheBegeisterungfu¨rmodellorientierteProbleml¨osungsans¨atze
hervorrufenzuk¨onnenwiebeimir.
GenausowieguteEntscheidungeninderunternehmerischenPraxisjedochletztenEndesnur
durchdasvertrauensvolleundeffizienteZusammenwirkeneinergroßenAnzahlvonBeteiligten
getroffen werden k¨onnen, so verdanke ich das erreichte Ergebnis meiner Arbeit ebenso einer
Vielzahl von Personen. Zwar gebu¨hrt jedem einzelnen von ihnen mein ausdru¨cklicher Dank,
ichm¨ochtejedochdieseStelledazunutzen,einigeKollegen,FreundeundFamilienmitglieder
besondershervorzuheben:
Diesistzun¨achstHerrProfessorDoktorMarcusSchr¨oter,denichnichtnuralssehrsch¨atzenswerten
KollegenamFraunhoferISIkennengelernthabe,sonderndermichdaru¨berhinausalsMentorauch
w¨ahrenddergesamtenLaufzeitmeinerDissertationstetssehrzuverl¨assigundunterh¨ochstem
pers¨onlichemEinsatzbegleitethat.ErhattedamiteinenganzwesentlichenBeitragamGelingen
dieserArbeit.
In diesem Zusammenhang m¨ochte ich mich ebenso herzlich bei meinem Doktorvater, Herrn
Professor Doktor Thomas S. Spengler, Leiter des Instituts fu¨r Automobilwirtschaft und In-
dustrielleProduktionderTechnischenUniversit¨atBraunschweig,bedanken.Undzwarsowohl
fu¨rseinefachlichealsauchfu¨rseinedaru¨berhinausgehendepers¨onlicheUnterstu¨tzungmeines
Dissertationsvorhabens. Beides empfand ich gleichermaßen hervorragend wie bemerkenswert.
Gerademeinereibungs-undnahtloseIntegrationindie u¨blichen“ Dissertationsaktivit¨atendes
”
InstitutswareinwichtigerBausteinfu¨rdenErfolgmeinerArbeit.
Ausdru¨cklich bedanken will ich mich auch bei Frau Professor Doktor Grit Walther, Herrn
ProfessorDoktorDavidM.Woisetschl¨ager,HerrnProfessorDoktorSteffenKinkel,HerrnThomas
B¨ohm,FrauKerstinKopfsowieFrauBrigitteMastel.FrauWaltherundHerrnWoisetschl¨ager
dankeichfu¨rdieU¨bernahmederKo-ReferatemeinerArbeitundderenzu¨gigeBegutachtung.
HerrKinkelverschafftemirimRahmenseinerT¨atigkeitalsmeinvorgesetzterAbteilungsleiter
diezur nebenberuflichen“ Bew¨altigungmeinesDissertationsprojektsnotwendigen Freiheiten“
” ”
– nicht nur wegen dieser Unterstu¨tzung, sondern auch fu¨r das ununterbrochene Vertrauen in
meine Arbeit und meine F¨ahigkeiten bin ich ihm ebenso zu besonderem Dank verpflichtet.
Gleichesgiltauchfu¨rHerrnB¨ohm,deralsVicePresidentderINFICONGmbHnichtnurdie
Durchfu¨hrungderFallstudieerm¨oglichteundpers¨onlichunterstu¨tzte,sondernmichdaru¨berhinaus
alsDiskussionspartnerauchstetswiederaufdenBodenderunternehmerischen Wirklichkeit“
”
zuru¨ckholte.FrauKopfundFrauMasteldankeichfu¨rdiehervorragendeUnterstu¨tzungbeim
LektoratmeinerArbeit.
x Vorwort
AnsonstenwillichmichabschließendnochbeimeinerFamilieundmeinenFreundenbedanken,
welchemiraufvielf¨altigeWeisehalfen,s¨amtlicheH¨ohenundTiefen,diemitdem Durchstehen“
”
einesDissertationsvorhabenseinhergehen,zu u¨berstehen“.IndiesemZusammenhangm¨ochte
”
ichinsbesonderemeinenElternBeateundErnstKleine,meinerSchwesterMarinaKleinesowie
meinerFrauMelanieundmeinemSohnJulianmeinetiefempfundeneDankbarkeitaussprechen.
OhneihrekontinuierlicheUnterstu¨tzungundihremstetenZuspruchw¨aremirdieFertigstellung
derArbeitnichtm¨oglichgewesen.SiegabenmirdieKraft,denWillenunddenAnspornbis
zumEnde“ durchzuhalten.
”
Gernsheim,imJanuar2013,
OliverKleine
Gliederungsverzeichnis
1 Einleitung 1
1.1 AusgangslageundProblemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.3 L¨osungsweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.4 WissenschaftlicheEinordnungderArbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2 GrundlagenundstrategischeAusgangslage 9
2.1 BegrifflicheGrundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.2 O¨konomischeRelevanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.3 WettbewerbsstrategischeAusgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.4 RechtlicheRahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
2.5 UnternehmerischeHandlungsspielr¨aume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
2.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
3 PlanungvonStrategiengegenProduktpiraterie 49
3.1 GrundlegendeKonzeptiondesPirateriemanagements . . . . . . . . . . . . . . . . 49
3.2 StrukturundInhaltederPlanungsaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
3.3 CharakterisierungderPlanungsaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
3.4 AnforderungenandenPlanungsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
3.5 EntwicklungsstandderPlanungsans¨atze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
3.6 SystemDynamicsalsL¨osungsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.7 ZusammenfassungundweiteresVorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
4 KonzeptionelleModellierung 75
4.1 TheoretischePerspektivenaufdenPirateriewettbewerb . . . . . . . . . . . . . . 75
4.2 AbleitungeineskonzeptionellenModells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
4.3 WettbewerbsstrategischeAnalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
4.4 Strategie-undRisikooperationalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
4.5 ProzessmodellzurkonzeptionellenModellierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
5 FormaleModellierungundAusgestaltungdesPlanungsinstruments 103
5.1 Ziele,AnforderungenundStrukturdesPlanungsinstruments. . . . . . . . . . . . 103
5.2 GrundlagenderModellierungmitSystemDynamics . . . . . . . . . . . . . . . . 104
5.3 Modellkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
5.4 QuantitativerModellentwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
5.5 EDV-technischeRealisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
5.6 Validierungsprozessund-befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172