Table Of ContentJasenka Korečić
Pflegestandards Altenpflege
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Jasenka Korečić
Pflegestandards
Altenpflege
3., aktualisierte und erweiterte Auflage
Springer
Jasenka Koreeie
Gückelsberg 4
69226 Nußloch
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme
KoreCic, Ja senka
Pflegestandards Altenpflege I Jasenka Koreeie -
3., überarb. und erw. Aufl.
ISBN 978-3-540-43279-1 ISBN 978-3-662-09255-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-09255-2
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1996, 2003
Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2003
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Umschlaggestalung: deblik, Berlin
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V
Vorwort zur 3. Auflage
Die Betreuung pflegebedürftiger Menschen zu Hause stellt eine mensch
lich würdevolle, sozial verträgliche und gleichzeitig kostengünstige Be
treuungsvariante dar. Verständlicherweise fühlen sich jedoch Angehö
rige nach einem längeren Zeitraum der anspruchsvollen häuslichen
Pflege eines Pflegebedürftigen oft völlig überfordert, überlastet und er
schöpft. Die Möglichkeit einer Kurzzeitpflege oder der Umzug des Pfle
gebedürftigen in eine Altenpflegeeinrichtung wird dann in Erwägung
gezogen. Der Einzug in ein Altenpflegeheim stellt allerdings für einen
älteren Menschen einen tiefen Lebenseinschnitt und eine besondere
Krisensituation dar.
In dieser schwierigen Situation ist es ausgesprochen wichtig, dass wir
dem uns anvertrauten Menschen ein Umfeld bieten, worin er sich stets
wohl und sicher fühlen kann. Das zunehmend durch Professionali
sierung und Qualitätssicherung geprägte Berufsbild der Altenpflege
ist die Basis einer solchen Sicherheit und Wohlbefinden vermitteltenden
Pflege.
Die Qualität von Betreuung und Pflege lassen sich vor allem an der
Fachkompetenz der Pflegepersonen und an der Umsetzung des Pflege
prozesses messen. Ein Teil des Pflegeprozesses ist die Pflegeprozesspla
nung, auf biografischem Hintergrund basierend und unter der Einbe
ziehung von Pflege- und Expertenstandards. Die Pflegezielsetzung ist
die Erhaltung bzw. Erreichung des Wohlbefindens durch eine Unabhän
gigkeit in möglichst vielen Lebensbereichen. Über diesen wichtigen
Aspekt hinaus ist die Pflegeprozessplanung ein Instrument zur internen
Qualitätssicherung. Pflegequalität und Qualitätssicherung sind u. a. im
Sozialgesetzbuch XI §11 und §80, Heimgesetz und Pflege-Qualitätssi
cherungsgesetz explizit beschrieben: Betreuung und Pflege müssen
dem allgemeinen Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse ent
sprechen.
Die ganzheitliche Betrachtung des Klienten und die Kontinuität in
der Pflege sind die Voraussetzung für eine fördernde Prozesspflege. Da
mit sich dies in der Pflegepraxis erfolgreich umsetzen lässt, sind für die
VI Vorwort zur 3 Auf! ge
Pflegeteams personelle, zeitliche und klientenorientierte Rahmenbedin
gungen erforderlich.
Inzwischen haben sich die Begriffe Klient (lat. der Auftraggebende)
oder Kunde (Käufer von Dienstleistungen) in der Pflege etabliert. Auch
die notwendige Nähe und Distanz in der Interakion mit Klienten soll ein
selbstverständlicher Gegenstand des professionellen Tuns werden.
All die hier genannten Punkte sind Themen dieses Buches. In der
vollständig überarbeiteten und erweiterten 3. Auflage sind zusätzlich
noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Altenpflege ausführ
lich beschrieben.
Dem Springer-Verlag danke ich für die Begleitung und Realisierung
der 3. Auflage des Werkes.
Nußloch, im Herbst 2002 Jasenka Koreeie
VII
Vorwort zur 1. Auflage
Menschen im hohen Alter büßen oft durch Multimorbidität ihre Mobi
lität ein. Nach einem Leben in relativer Gesundheit und Rüstigkeit wer
den sie nun betreuungs- und pflegebedürftig, wenn sie sich nicht mehr
selbständig versorgen können. Die Entscheidung, das Gewohnte und
Vertraute zu verlassen, fällt ihnen schwer. In der neuen Umgebung fin
den sie sich nicht zurecht, die meist fremden Pflegepersonen verlangen
Dinge von ihnen, deren Sinn sie oft nicht verstehen können, ihr
Wunsch, etwas zu tun oder zu leisten, wird häufig mit der Begründung
abgetan, sie sollten sich ausruhen, statt daß man ihnen zuhört. Diese
alten Menschen haben jedoch im Laufe ihres Lebens viele Erfahrungen
gesammelt, von denen wir durchaus profitieren könnten. Resignation
und Apathie sind häufig die Folge unserer mangelnden Zuwendung. Da
her ist es wichtig, den uns anvertrauten Menschen ihre neue Umwelt so
zu gestalten, daß sie sich darin wohl und sicher fühlen.
Die Zahl der Betroffenen in der Bevölkerung wird in den nächsten
Jahren immer weiter ansteigen, wie demographische Prognosen uns
deutlich zeigen (s. Abb. S. VI). Die Politiker versuchen bereits seit ei
niger Zeit, dieser Veränderung der Altersstruktur undallden damit zu
sammenhängenden Problemen gerecht zu werden; die soziale Pflegever
sicherung ist dabei ein entscheidender Schritt.
Die Altenpflege gewinnt mit der Verschiebung in Politik und Gesell
schaft immer mehr an Bedeutung. Der Ruf nach der dringend erforder
lichen bundeseinheitlichen Ausbildungsregelung wird lauter, engagierte
Bemühungen um Professionalisierung und Qualitätssicherung prägen
das Berufsbild. Die Hinwendung zum Prinzip der ganzheitlichen Pflege
und die Erarbeitung und Anwendung von Pflegestandards sind grund
legende Elemente dieser Entwicklung.
Im ersten Teil dieses Buches sollen verschiedene Stichworte der ak
tuellen Veränderungen in der Altenpflege unter dem Licht des Quali
tätsaspekts erläutert werden. Die Erfahrungen aus der Praxis, auf denen
meine Darstellungen beruhen, sind geprägt vom Pflegemodell der AEDL
(Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens) nach M. Kroh-
VIII Vorwort zur 1. Auflage
Deutsches Reich Gesamtdeutschland ~~=koDR
l1910l l1988l l20f40l
(OIW·Schätzung)
AHer: 78,14 Mlo Einwohner 62,3 Mio
90 und mehr Jahre
85-90
80-85
75-80
70-75
85-70
80-65
55-80
50-55
45-50
40-45
35-40
30-35
25-30
20-25
15-20
Aufbau der deutschen Bevölkerung: Altersschichtung in Stufen von je 5 Jahrgängen
{Aus Willig 1996, S. 63)
winkel. Anregungen und Hinweise finden hier jedoch ebensogut Mitar
beiter von Pflegeeinrichtungen mit anderen Konzepten.
Die Standards im zweiten Teil sollen die Pflegearbeit direkt unter
stützen. Sie können unmittelbar in die Praxis übernommen werden
oder als Muster für die Erarbeitung eigener Standards dienen. Hinweise
zum Umgang mit den Pflegestandards sind dem Teil B einleitend vor
angestellt.
Zum sachlichen Ausdruck seien hier noch zwei Punkte angemerkt:
für die uns Pflegepersonen bzw. Pflegefachpersonen anvertrauten Men
schen habe ich den Begriff "Klienten" gewählt, der sich zunehmend in
der Fachliteratur durchsetzt. Der Einfachheit und der besseren Lesbar
keit halber habe ich auf die jeweilige Hinzufügung der weiblichen Be
zeichnung verzichtet, wenngleich ich mit dem Wort "Klienten" sowohl
Klientinnen als auch die männlichen Personen, die wir pflegen, umfas
sen möchte. Das .~eiche gilt für einige andere rein maskuline Personen
bezeichnungen: Arztinnen, Therapeutinnen und Mitarbeiterinnen sind
in diesen Fällen genauso gemeint wie ihre männlichen Kollegen.
Für ihre aktive und äußerst engagierte Unterstützung der Arbeits
gruppe Pflegestandards für die Altenpflege möchte ich allen Mitarbei
tern danken, die von Mai 1994 bis Mai 1995 an der Erarbeitung der Pfle-
IX
Vorwort zur 1. Auflage
gestandards im Bereich der Körperpflege hilfreich mitgewirkt haben:
Pflegehelferin Katrin Berger, Sr. Martina Farne, Sr. Marion Glück, Sr.
Martina Grimmer, Sr. Ina Grünwald, Sr. Ute Hambruch, Pfl. Thomas
Hattemer, Sr. Mathilde Heyde, Sr. Cornelia Klapprodt, Sr. Brigitte Kol
mer, Sr. Claudia Pollok, Sr. Sybille Schmid, Sr. Christine Schnell, Sr. Car
men Völker, Sr. Ursula Wanzek, Sr. Karin WiegeL
Für die fachlichen Anregungen bedanke ich mich besonders bei Frau
Heidi Boldt, Lehrerin für Pflegeberufe und Heimleiterin.
Dem Springer-Verlag danke ich für die Realisierung des Projekts und
die sehr gute Ausstattung des Buchs.
Nußloch, im Frühjahr 1996 Jasenka Koreck