Table Of ContentHorst G. Kaltenbach
Persönliches Karrieremanagement
Horst G. Kaltenbach
Persönliches
Karrieremanagement
Wie Karriere heute funktioniert
Einsichten und Tipps
vom Karriere-Doc
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
1. Auflage 2008
Alle Rechte vorbehalten
©Gabler | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2008
Lektorat: Irene Buttkus
Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media.
www.gabler.de
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daher von jedermann benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung:Irene Buttkus, Wiesbaden
Bildnachweis: mwimmerdesign
Satz: N &NGdbR | Business & Communication, Mainz
Druck und buchbinderische Verarbeitung: Stürtz GmbH, Würzburg
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8349-1113-1
Anmerkung des Autors
In diesem Buch will ich eine enge Beziehung zu den Lesern herstellen,
die für ihre eigene Karriere profitieren wollen. Denn nur wenn meine
Leser, gleichsam wie meine Klienten, offen und ehrlich für ihr Inneres,
für ihr Denken und Verhalten sind, werden sie von den dargestellten
Erkenntnissen, Empfehlungen und Anweisungen wirklich profitieren. Es
geht um Distance Coaching. Ich schreibe deshalb im Du-Stil, spreche
DICH als Leser/in persönlich direkt an. Du sollst dich echt getroffen
fühlen. Das hat auch damit zu tun, dass Karriereerfolg im privaten wie
im beruflichen Leben Beziehungsfähigkeit in deinem Inneren voraus-
setzt. Das heißt Freude und Lust, sich mit Menschen tatsächlich zu be-
fassen, wenn sie dir wichtig sind. Meine Ansprache ist quasi ein Stück
Training für die zentrale Erfolgsformel, auf die so genannte Beziehungs-
ebene als Metaebene der Kommunikation gehen zu können. Freilich
setzt das im Beruf nicht das Du voraus. Es ist eine innere Lebenseinstel-
lung. Diese spiegelt sich aber auch im Umgang mit der Ansprache. Men-
schen, die selbst im engen Kollegen- und Freundeskreis ein Problem
damit haben, andere mit dem Vornamen anzusprechen, bewegen sich
hauptsächlich auf der Sachebene, haben auch eine sehr distanzierte Ein-
stellung zu ihrer Umgebung, neigen zum Eigenbrödlertum.
Dich als Leser beziehe ich in meinen Freundeskreis ein wie die Mitglie-
der in meinem Talentpool und meine Klienten. Damit differenziere, ja
polarisiere ich durchaus, setze Unterschiede zu den vornehmeren Be-
rufskollegen und hebe mich von den Menschen ab, die sich nur auf der
diplomatischen, sachlichen, emotionsarmen Ebene sicher fühlen. Bei
ihnen steckt meistens Angst dahinter. Nämlich Angst, im Du Schwächen
zu offenbaren.
Und: Das weibliche Geschlecht möge mir verzeihen, wenn ich bei ver-
männlichten Umgangswörtern nicht immer auch die weibliche Form mit
aufführe. So wie „liebe Leser und Leserinnen“. Das ist mir zu umständ-
lich, um das durchgehend im Buch aufrecht zu erhalten. Das gilt auch für
6 Anmerkung des Autors
Begriffe wie „Top Manager“. Sie beziehen beide Geschlechter mit ein,
auch wenn ich sie in der männlichen Form lasse.
Alle Namen in Fallgeschichten etc. sind Fantasienamen. Sollte einmal
ein Bezug zu einer Person hergestellt werden können, ist es eine rein
zufällige Namensgleichheit.
So weit meine Anmerkungen. Und nun beginnt der Autor seine Sprech-
stunde als Karriere-Doc mit seinen Diagnosen und Rezepten.
Statt Vorwort – Karriereweg heute
Roadmap für die Karriere
Die meisten Talente neigen zur Einstellung „ich kann was, also wird sich
die Karriere schon ergeben“ – ein fataler Irrtum. Ohne persönliche Pla-
nung und Umsetzung der Karriereabsichten wirst du zum Spielball An-
derer. Nur wenn du dich kennst und genau weißt, welcher Beruf und
welcher Job dir liegt und was du deshalb lernen musst, kannst du in Ver-
antwortungen hineinsteuern, die dir auch persönliche Lebenserfüllung
bringen. Die abgebildete Grafik Roadmap für die Karriere gibt eine
Orientierung für das persönliche Karrieremanagement in allen berufli-
chen Entwicklungsphasen. Entscheider und Professionals aus der Indust-
rie bestätigen die in der Grafik dargestellten Meilensteine als absolut
zutreffend für das gegenwärtige und zukünftige Jobszenario. In Kalten-
bachs Homepage www.kaltenbachconsulting.de kann die Darstellung als
Download vergrößert werden.
8 Statt Vorwort – Karriereweg heute
Quelle: Dr. Horst G. Kaltenbach, 2007
Statt Vorwort – Karriereweg heute 9
Roadmap – die entscheidenden Stationen
1. Start – die wesentlichen Unterschiede beim Grundtalent
Bei Ausbildung und Berufsstart, wie in der gesamten Berufsrennbahn,
musst du bewusst auf diejenigen Begabungen im Denken und Verhalten
setzen, welche du bei dir als dominant erkennst. So sollte beispielsweise
der Entschluss, sich eher in operativen, umsetzenden Aufgaben (z. B.
Ingenieur in der Fertigung) als in strategischen, entwicklungsorientierten
Aufgaben (z. B. Kaufmann in der Planungsabteilung) zu engagieren aus
dem persönlichen Grundtalent ableiten. Diese Selbsterkenntnis ist das
Fundament, auf dem du dein ganzes Karrierehaus aufbaust. Du solltest
dir also diese Erkenntnis mit Priorität verschaffen.
Was prägt dich?
Eher logische, rationale oder eher intuitive, emotionale Fähig-
keiten? Gehirnwissenschaftlich ausgedrückt: Wirst du eher von
der linken Gehirnhälfte (LGH) oder eher von der rechten Ge-
hirnhälfte (RGH) gesteuert?
Oder sind deine Begabungen gleich verteilt? Dann liegen dir Auf-
gaben, die ganzheitlich orientiert sind und Flexibilität verlangen
(z. B. als idealer Geschäftsleitungsassistent).
2. YP – Erste Praxis-Pluspunkte für Young Professionals
Wenn du als Berufseinsteiger deine Karriere optimal vorbereiten willst,
solltest du in den ersten drei bis sechs Berufsjahren, als so genannter YP,
nach bestimmten Erfahrungen streben und spezielle Fähigkeiten trainie-
ren. Bringen wir es in eine Kurzformel:
10 Statt Vorwort – Karriereweg heute
! Internationale Erfahrungen (Arbeit im Ausland …)
+ Projektmanagement-Aufgaben (Arbeit und Zusammen-
arbeit nach geplanten Ergebnissen im Zeitstrahl …)
+ Erfahrungen in der zwischenmenschlichen Kommuni-
kation (Teamarbeit, Managementkonferenz …)
= beste Karrierevoraussetzungen
3. Entscheidung:
Mittelmanagement-Karriere oder Top-Karriere?
Auf dem Weg zum Senior Profi solltest du deine „Lust auf Mehr“ gut
prüfen! Schweben dir Mittelmanagement-Verantwortung, quasi ein Stan-
dardjob (Abteilungsleitung, Projektgruppenverantwortung, Referent in
einem Expertengebiet etc.) oder ein Top Job (Vice President, Bereichslei-
tung, Geschäftsführung, Vorstand, Leitung internationales Business De-
velopment etc.) als Karriereziel vor? Für diese Frage ist es wichtig, die
Lebenskarriere mit der Berufskarriere zu verbinden! Eine leidenschaftli-
che Familienorientierung passt nicht zum Zwölf-Stundentag eines Vor-
standes.
4. Initiative
Initiative ist die Schleuse zum Aufstieg. Du musst dich für Prioritätspro-
jekte stark machen, und zwar eigeninitiativ, proaktiv statt reaktiv. Wenn
du Probleme von unternehmensweiter Bedeutung in deinem Job fest-
stellst, solltest du nicht nur die Problemlösung vorschlagen, sondern
auch gleich selbst die Umsetzung in die Hand nehmen. Wenn für Priori-
tätsprojekte (z. B. Geschäftsaufbau im Ausland, Restrukturierung eines
Bereiches, Zukunftstechnologien …) Projektleiter gesucht werden, soll-
test du sofort zur Stelle sein. „Unternehmer brauchen Unternehmer“.
Initiative ist heute ein zentraler Bewertungspunkt bei der Beurteilung
von Führungskräften – je weiter oben, desto mehr.
Statt Vorwort – Karriereweg heute 11
5. Fähigkeiten für die „Senior Executive Karriere“
Die unverzichtbaren Qualitäten für die „oberen Etagen“ können wir wie-
der in eine Kurzformel bringen:
! Führungsqualitäten (Menschen stehen hinter einem, zie-
hen an einem Strang …)
+ die Fähigkeit Unterschiedliches in einem Bereich zu
integrieren (Zielkonsens, Arbeitsteilung …)
+ persönliche Ausstrahlung, „Personality“
(Motivator, „guter Typ“ …)
= beste Voraussetzungen für den Top Job
6. Top Job – Funktion oder General Management?
Für die Funktionsleitung (Produktionsleitung, Vertriebsleitung, Logistiklei-
tung …) musst du heute neben dem eigentlich selbstverständlichen Ex-
pertentum für die Funktion außerordentlich exzellente Kompetenz zur
Steuerung vernetzter Prozesse mitbringen. Denn davon hängt die Effi-
zienz des „Mensch-Maschinen-Systems“ ab.
In der General Management Verantwortung (Geschäftsführungsvorsitz,
Leitung Geschäftssparte, Leitung Unit …) brauchst du einen guten
Schuss Intuition für die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit im
komplexen Gesamtsystem. Dazu gehört auch ein sehr gutes Gespür da-
für, welche Menschen du für dein näheres Umfeld auswählst (Top Ta-
lentscouting). Denn nur mit vertrauensvoller Delegation kannst du die
Komplexität der Ereignisse exzellent bewältigen
Ideal in jeder Top-Verantwortung ist ein Gehirn, in dem die Talente für
Logik wie für Intuition gleich gut ausgeprägt sind. Doch das ist nur
etwa 20 Prozent der Menschheit vergönnt.