Table Of ContentCastiglioni
Organisatorisches Lernen in Produktinnovationsprozessen
CiABLEA
EDITION WISSENSCHAFT
Elisabetta Castigl ioni
Organisatorisches Lernen
in Produktinnovations
prozessen
Eine empirische Untersuchung
DeutscherUniversitäts Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Casliglioni, EtlSClbena:
Organisatorisches lernen in Produktinnovationsprozessen : eine empirische
Untersuchung / Elisabetta Castiglioni.
-Wiesbaden: Dt. Univ.-Vlg. ; Wiesbaden: Gabler, 1994
(Gabler Edition Wissenschaft)
Zugl.: München, Techn. Univ., Diss., 1993
ISBN 978-3-8244-6012-0 ISBN 978-3-322-97680-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-97680-2
NE:GT
Der Deutsche Universitäts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der
Verlagsgruppe Bertelsmann International.
Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden
© Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1994
Lektorat: Claudia Splittgerber
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ISBN 978-3-8244-6012-0
Meinen Eltern
Geleitwort VII
Geleitwort
Das Lernverhalten von Organisationen als schwer imitierbarer
Wettbewerbsfaktor sowie Ansätze zur Reorganisation der
Innovationskette industrieller Unternehmen stellen zwei Frage
stellungen dar, welchen in der betriebswirtschaftlichen Theorie und
Praxis eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die organisatorische
Lerntheorie befindet sich, nach einer definitorischen Phase, nun in einer
Periode der Konsolidierung, in der unterschiedlich ausgerichtete Ansätze
systematisiert werden. Zur Weiterentwicklung der Lerntheorie ist jedoch
eine Operationalisierung des Lernbegriffes für konkrete betriebliche
Fragestellungen unumgänglich. Ansätze zur Reorganisation von
Produktinnovationsprozessen konzentrieren sich vorwiegend auf eine
statische Betrachtung von Effektivitäts- und Effizienzsteigerungs
programmen und vernachlässigen den dynamischen Aspekt des
organisatorischen Lernens. Vor diesem Hintergrund verspricht eine
Theorie des organisatorischen Lernverhaltens in Produktinnovations
prozessen eine Weiterentwicklung dieser beiden bisher getrennt
behandelten Forschungsfelder . Hierin liegt der Hauptbeitrag der
Dissertation von Frau Dr. Castiglioni.
Die vorliegende Arbeit überträgt vorhandene Ansätze des
organisatorischen Lernens auf die Problematik der Entstehung und
Abwicklung von Produktinnovationen. Zielsetzung bildet die Ableitung
von Gestaltungsempfehlungen für die organisatorischen Entscheidungs
träger. Konsequent im Hinblick auf dieses Ziel erarbeitet die Verfasserin
einen dem Untersuchungsgegenstand adäquaten theoretischen Bezugs
rahmen. Dabei wird zunächst eine operationale Definition organisa
torischen Lernens entwickelt. Demnach kann organisatorisches Lernen
in Produktinnovationsprozessen auf den Ebenen Person, Abteilung,
Projekt und Zeit stattfinden. Dem Gedanken folgend, daß Lernprozesse
mit Erfahrungen verbunden sind, wird richtigerweise der Dimension
Zeit der Vorrang gegeben. Lernprozesse können sowohl durch in der
Vergangenheit realiserte Lösungen als auch durch die Interaktion von
Organisationsmitgliedern im laufenden Prozeß erfolgen. Wichtige
Einflußgrößen bilden dabei Fragen der organisatorischen Gestaltung, des
Methodeneinsatzen und der informationstechnischen Infrastruktur. Die
empirische Analyse basiert auf einer an meinem Lehrstuhl im Rahmen
VIII Geleitwort
von Forschungsprogrammen durchgeführten Expertenbefragung und
dient der Prüfung der aufgestellten Hypothesen.
Organisatorisches Lernen in Produktinnovationsprozessen findet eine
optimale Basis in jenen Unternehmungen, die Dezentralisierung und
Selbstorganisation als ihre ureigensten organisatorischen Prinzipien
erklären. Um dieses abzuleiten, stellt Frau Dr. Castiglioni einen
eindrucksvollen Vergleich zwischen möglichen Organisationsformen
auf, indem sie sich volkwirtschaftlicher Theorien bedient. Die
Problemlösungskapazität und Eigeninitiative des Mitarbeiters stehen im
Mittelpunkt eines solchen Organisationsmodells. Daneben wird der
Einsatz methodischer Instrumente vorgeschlagen, die eine Modulari
sierung von Produkten und Vorgehensweisen zum Ziel haben sowie die
Institutionaliserung interdisziplinärer Methoden, die eine systematische
bereichsübergreifende Problemlösung ermöglichen. Zur informations
technischen Unterstützung stellt die Verfasserin ein durchgängiges
Dokumentationskonzept und ein langfristig angelegtes Modell eines
Produkt-Daten-Managements vor. Eine bedeutende Rolle für die
Initiierung und die Aufrechterhaltung organisatorischen Lernens spielt
die Unternehmenskultur. Sich dessen bewußt, entwickelt die Autorin
ein interessantes Modell einer Kultur, die das selbstorganisierte Lernen
fördert. Diese basiert auf scheinbaren Gegensätzen, deren Auflösung
überzeugend gelingt.
Mit der vorliegenden Arbeit legt Frau Dr. Castiglioni eine beachtliche
wissenschaftliche Leistung vor, die gleichzeitig eine hohe Praxisrelevanz
besitzt. Die Arbeit richtet sich daher gleichermaßen an Leser aus
Wissenschaft und Praxis, die an der Weiterentwicklung der Theorie des
organisatorischen Lernens sowie an der Effizienzsteigerung in
Produktinnovationen interessiert sind.
Prof. Dr. Horst Wildemann
Vorwort IX
Vorwort
Organisatorisches Lernen als Erfolgsfaktor im Wettbewerb ist ebenso wie
die Effektivitäts- und Effizienzssteigerung in der Produktentwicklung
Gegegenstand einer seit Jahren in Wissenschaft und Praxis intensiven
Diskussion. In den getrennt geführten Auseinandersetzungen stehen
sich einerseits abstrakte Modelle zum organisatorischen Lernen und
andererseits kurzfristig orientierte Optimierungen in Produktinnova
tionen gegenüber. Aus der Verbindung dieser Fragestellungen resultiert
die Forderung nach der Formulierung konkreter Strategien, welche
schnelle Lernprozesse in der Produktinnovation ermöglichen. Die vor
liegende Arbeit hat zum Ziel, einen Beitrag zur Formulierung solcher
empirisch fundierten Strategien zu leisten.
Ausgehend von bestehenden Ansätzen zum organisatorischen Lernen
wird eine auf die Belange von Innovationsprozessen zugeschnittene
Lernkonzeption entwickelt. Als relevante Lerndimensionen dienen
dabei Lernen aus der Vergangenheit und Lernen im laufenden Prozeß.
Im Rahmen einer empirischen Analyse wird der Einfluß von organisa
torischen Regelungen, des Methodeneinsatzes und der informations
technischen Infrastruktur auf die beiden Lerndimensionen untersucht.
Darauf aufbauend werden Handlungsempfehlungen für die Praxis abge
leitet. Zur optimalen Entfaltung des so erarbeiteten Instrumentariums ist
ergänzend eine Unternehmenskultur notwendig, die ihre Wirkung aus
der Vereinigung von Gegensätzen bezieht.
Meinem sehr verehrten akademischen Lehrer, Herrn Professor Dr. Horst
Wildemann, danke ich herzlich für die wissenschaftliche Förderung und
Betreuung dieser Arbeit. Herrn Professor Dr. Andreas Schelten danke ich
für die Übernahme des Koreferates. Mein Dank gilt weiterhin den
ehemaligen und jetzigen Kollegen am Lehrstuhl für Betriebs
wirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik der Technischen Universität
München Herrn Dr. Walter Reinhardt, Herrn Dipl.-Inform., Dipl.-Kfm.
Roman Bauer und Herrn Dipl.-Ing. Marcus Gemmerich für ihre
Diskussionsbereitschaft sowie die konstruktive Arbeitsatmosphäre,
welche der Entstehung dieser Arbeit zugute kamen.
X Vorwort
Mein besonderer Dank gilt meinem Freund, Herrn Dipl.-Ing. Gerald
Fliegei, für sein Verständnis und die vielfältige Unterstützung, die
Wesentliches zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Besonders
danken möchte ich auch meinen Eltern, die mir die Freiheit gewährten,
meinen Werdegang in einem fremden Land fortzusetzen und mich stets
liebevoll unterstützten. Ihnen möchte ich dieses Buch widmen.
Elisabetta Castiglioni
Inhaltsverzeichnis XI
Inhaltsverzeichnis
Seite
Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... XV
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................... XVII
1. Einführung .......................................................................................................... 1
1.1 Forschungsschwerpunkte und Forschungsdefizite in der
Literatur ..................................................................................................... 6
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit .................................................. 20
2. Theoretischer Bezugsrahmen zur Untersuchung organisa-
torischen Lernens in Produktinnovationsprozessen. .............................. 24
2.1 Ansätze des organisatorischen Lernens ........................................... 24
2.1.1 Die Lernproblematik in den unterschiedlichen
Fachdisziplinen ....................................................................... 24
2.1.2 Individuelles und organisatorisches Lernen .................... 26
2.1.3 Gegenstand und Wesensmerkmale organisatorischen
Lernens ...................................................................................... 29
2.1.4 Träger organisatorischen Lernens ....................................... 39
2.2 Merkmale von Produktinnovationsprozessen .............................. 41
2.2.1 Produktinnovation: eine definitorische Abgrenzung .. .41
2.2.2 Zusammensetzung eines Projektportfolios ...................... 45
2.2.3 Charakterisierung des Produktinnovationsprozesses .... 50
2.2.3.1 Phasenkonzept und Prozeßorientierung ........... 50
2.2.3.2 Entscheidungssituation ......................................... 54
2.3 Entwicklung eines Lernmodells für
Produktinnovationsprozesse ............................................................. 57
2.3.1 Die organisatorische Wissensbasis in
Produktinnovationsprozessen. ............................................ 57
2.3.1.1 Wissen und Information ...................................... 57
2.3.1.2 Die Strukturierung von Wissen in
Produktinnovationsprozessen ............................. 58
2.3.1.3 Erzeugung von organisatorischem Wissen ...... 61
2.3.1.4 Der Strukturiertheitsgrad von Wissen im
Technologie-Lebenszyklus und im
Projektverlauf .......................................................... 63
2.3.2 Die Struktur der organisatorischen Wissensbasis ........... 66
2.3.2.1 Das Modell von Pautzke ........................................ 66
2.3.2.2 Die Struktur der Wissensbasis in
Produktinnovationsprozessen ............................. 69
2.3.3 Lerndimensionen in Produktinnovationen .................... 71