Table Of ContentDieter Senghaas / Ulrich Menzel (Hrsg.)
Multinationale Konzerne und Dritte Welt
Multinationale Konzerne
und Dritte Welt
Herausgegeben
von Dieter Senghaas und Ulrich Menzel
mit Beitriigen von U. Albrecht, H. Elsenhans, E. Feder, G. ]unne, K. P. Kisker,
P. Lock, U. Menzel, F. Schlupp, D. Senghaas, E. Senghaas-Knobloch, R. Tetzlaff
und K. Wohlmuth
Westdeutscher Verlag
© 1976 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
Satz: G. Hartmann, Nauheim
Aile Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfaltigung des Werkes (Fotokopie,
Mikrokopie) oder von Tei\en daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Veri ages.
ISBN~13: 978-3-531-11361-6 e-ISBN-13: 978-3-322-83815-5
DOl: 10.1007/978-3-322-83815-5
Inhalt
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1. Dimensionen von MNK-Aktivitiiten in der Dritten Welt 11
GerdJunne
Typen, Griinde und regionale Verteilung der Auslandsdirekt-
investitionen in Entwicklungslandern ................ . 11
Klaus Peter Kisker
Multinationale Konzerne der Bundesrepublik Deutschland
und urrt;erentwickelte Lander .................. . 30
II. Soziookonomische Folgen von MNK-Aktivitdten in der
Dritten Welt ............................ . 47
Dieter Senghaas und Ulrich Menzel
Multinationale Konzerne und Dritte Welt 47
Karl Wohlmuth
Multinationale Konzerne, nationaler Markt und
Unterentwicklung ................... . 67
III. Neuere Aktionsfelder von MNK .. 103
Ernest Feder
Die neue Penetration der Landwirtschaften der unterenrwickelten
Lander durch die Industrienationen und ihre multinationalen
Konzerne .............. . 103
Ulrich Albrecht und Peter Lock
Multinationale Konzerne und Rustung 128
5
IV. Handlungsspielriiume peripberer Staatsapparate gegen MNK? 145
Rainer Tetzlaff
Multinationale Konzerne und politische Systeme in Entwick
lungslandern. Die Lateinamerikanisierung der Klassenstruk-
turen in der Dritten Welt ...................... . 145
Hartmut Eisenbans
Neun Thesen zum Verhaltnis von Staatsapparat und multinatio-
nalen Konzernen in der Dritten Welt ...................... 170
v.
Kontrollcbancen und Gegenstrategien . 1R1
Frieder Scblupp
Konzeptionen und Konsequenzen administrativer MaBnahmen
zur Oberwachung und Kontrolle multinationaler Konzerne . . . . . . . . 1R1
Eva Sengbaas-Knoblocb
Neue Formen der Rohstoffvermarktung - neue internationale
Arbeisteilung? .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
Anhang: Sozialwissenschaft und MNK ... 259
Rainer Tetzlaff
Anmerkungen zur Funktion wissenschaftlicher Gutachten
bei einem Hearing vor dem BundestagsausschuB fiir wirt
schaftliche Zusammenarbeit am 11. und 12. November 1974
in Bonn ............... . 259
Gerd Junne und Frieder Scblupp
Gegeninformation als Gegen-Macht? .. 265
Bibliograpbie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273
Thematischer Index zur Bibliograpbie .. 301
Verzeichnis der A utoren .................................. 305
6
Zur Einleitung
Der Bundestagsausschug fur wirtschaftliche Zusammenarbeit veranstaltete im Herbst
1974 eine offentliche Anhorung von Sachverstandigen iiber das Thema "Tatigkeit
und entwicklungspolitischer Einfiug deutscher multinationaler Unternehmen in Ent
wicklungslandern". Ober das Hearing wurde in der Presse berichtet, ohne dag das
Thema in grundsatzlichen Beitragen weiter verfolgt worden ware. Das Protokollliegt
inzwischen vorl, ebenfalls die Abschlugauswertung des Ausschusses. Einige Abgeord
nete haben im nachhinein das Hearing kommentierende Stellungnahmen abgegeben2 ;
nach ihrer Meinung hatte es vor allem folgendes Fazit:
Es trug zur Entemotionalisierung und damit zur Versachlichung der Multi-Debatte
in der BRD bei.
Es verdeutlichte, dag die Aktivitaten multinationaler Konzerne nach Branchen
und Entwicklungsregionen differenziert zu betrachten sind.
Es fiihrte zu einigen konkreten Empfehlungen wie zur Aufforderung, die multina
tionalen Konzerne sollten urn der Transparenz willen Weltbilanzen erstellen und
sich an die soziale Umwelt in Entwicklungslandern anpassen, u. a.
Mit diesem Fazit hat das Hearing jene Funktion erhalten, die in der politischen
Theorie als "symbolic use of politics" bezeichnet wird: Es wurde der Eindruck
geschaffen, als seien Rolle, Funktion und Folgewirkungen der Aktivitaten multinatio
naler Konzerne in der Dritten Welt in aller bffentlichkeit mit Sachverstand wirklich
kritisch untersucht worden, und als hatten die deutschen Multis - allen Vorurteilen
zum Trotz - dieses Auf-den-Zahn-fiihlen glanzend iiberstanden. Die Initiatoren des
Hearings, sie sagen in der CDU/CSU-Fraktion, haben also zunachst ihr Zie!
erreicht: Einer weiteren drohenden Legitimationseinbulk der Multis wurde wenig
stens fiir den Augenblick wirkungsvoll entgegengesteuert, das Hearing ist zitierbar,
und weitere Kritik kann als uninformiert und unsachlich beiseite geschoben werden.
Allerdings werden diese Folgen des Hearings nicht von langer Dauer sein.3 Denn
entscheidende Problemstellungen wurden nicht aufgegriffen und wichtige Fragen
nicht gestellt. Nur zwei Problembereiche seien hier erwahnt:
1. Der iiberkommene Typ von Arbeitsteilung zwischen den kapitalistischen Industrie
gesellschaften auf der einen Seite und den Gesellschaften der Dritten Welt auf der
anderen Seite wurde nicht diskutiert und demnach auch nicht die Frage, welche
Rolle multinationale Konzerne heute in dieser Arbeitsteilung spielen.
2. Die Auswirkungen dieser iiberkommenen internationalen Arbeitsteilung auf die
soziookonomische Struktur der Peripherien wurden nicht angesprochen und damit
7
auch nicht die Frage, ob die weitere Penetration der Peripherien durch metropoli
tane multinationale Konzerne entwicklungsfOrdernd oder entwicklungshemmend
ist, wenn unter Entwicklung die allseitige Forderung der produktiven Krafte einer
Gesellschaft zum Nutzen der Masse der Menschen verstanden wird.
Indem beide Problemstellungen und damit die historische Analyse der Beziehun
gen zwischen Metropolen und Peripherien nicht diskutiert wurden, blieb die in der
Dritten Welt sich heute unleugbar manifestierende Dialektik von wirtschaftlichem
Wachstum und Massenelend unberiicksichtigt. Damit wurde letztlich auch einer Aus
einandersetzung uber die Entwicklungserfordernisse der Dritten Welt aus dem Wege
gegangen - und dies angesichts der nicht befriedigten elementaren Bedurfnisse von
mehreren hundert Millionen von Menschen. Teilprobleme, wie z. B. das Ausmag von
Arbeitslosigkeit u. a., wurden behandelt, allerdings ohne analytischen Ruckbezug auf
eine empirisch fundierte Theorie der gesamtgesellschaftlichen Folgewirkungen der
Aktivitat multinationaler Konzerne in der Dritten Welt. In diesem Zusammenhang
waren auch die verfugbaren wissenschaftlichen Gutachten nicht hilfreich, da sie die in
der gangigen Multi-Diskussion beobachtbaren analytischen Leerstellen als solche
nicht bezeichneten, noch einen Versuch unternahmen, diese mit weiterreichenden
Analysen auszufullen.4
Die Beitrage im vorliegenden Band vermogen aufzuweisen, dag die Aktivitaten
multinationaler Konzerne, insbesondere neuerdings bei der Durchdringung der Bin
nenmarkte, zur weiteren Akzentuierung der ohnehin schon ausgepragten Heterogeni
tat in der Produktionsstruktur flihren. Die Kluft zwischen relativ produktiv arbeiten
den Branchen innerhalb dynamischer Teilmarkte des gehobenen Konsums einerseits
und den weniger produktiv arbeitenden Branchen auf relativ stagnierenden Teilmark
ten fur Massenkonsumgiiter hat sich infolge der Penetration durch multinationale
Konzerne nicht verkleinert, sondern vertieft. Dieser Entwicklung in der Produktions
struktur entspricht eine sich akzentuierende Einkommensverteilung, die ihrerseits
auseinanderklaffende Konsumprofile entstehen lagt. Auch die exportorientierten
Aktivitaten multinationaler Firmen in der Dritten Welt haben nicht zur Herausbil
dung koharenter soziookonomischer Strukturen an Ort und Stelle beigetragen. 1m
Gegenteil haben sie vielmehr dem herkommlichen, enklavenformig organisierten Roh
stoffbereich und der zu Wohlstandsenklaven fuhrenden Internationalisierung des Teil
Binnenmarktes flir den gehobenen Konsum einen neuen Enklavenbereich, oft augen
fallig in sogenannten freien Produktionszonen dokumentiert, hinzugefugt. Sieht man
yom Rohstoffbereich ab, so hat dies gesamtwirtschaftlich gesehen zu dem Paradoxon
gefuhrt, das jungst ein englischer Wissenschaftler folgendermagen umschrieb: Es sei,
so formulierte er, fur Entwicklungslander sowohl unangemessen, jene Guter zu konsu
mieren, die die Industriegesellschaften produzieren, als auch jene Guter zu produzie
ren, welche die Industriegesellschaften konsumieren.5 In dieser Feststellung wird ver
deutlicht, dag sowohl die binnenmarkt-orientierten als auch die exportgerichteten
Aktivitaten multinationaler Konzerne nicht dazu fuhren konnen, selbstbestimmte
entwicklungsfahige Gesellschaftsgebilde entstehen zu lassen. Darin liegt die dramati
sche Folgenschwere auch der neueren Penetration der Peripherien durch die Metro
polen, und der rhetorische Aufstand der offiziellen Vertreter der Dritten Welt auf
8
den jiingsten internationalen Konferenzen iiber Fragen der Entwicklungspolitik und
der internationalen Wirtschaftsordnung kann an diesem fortwahrenden Tatbestand
nichts andern.
Urn ihn zu beheben, waren tiefgreifende strukturelle Veranderungen erforderlich.
Eine Bedingung ware die Dissoziation der Peripherien aus dem kapitalistisch
bestimmten Weltmarkt, was dem heute vorherrschenden Trend zu einer weitergehen
den Integration in eben diesen Weltmarkt zuwiderlaufen wiirde; eine weitere Bedingung
wiirde in der Abwendung von augenhandelsorientierten Entwicklungsstrategien beste
hen und also in dem Versuch einer allseitigen binnenmarktorientierten Entwicklung
der Produktivkrafte mit dem Ziel der Herausbildung lebensfahiger vermaschter Wirt
schaftskreislaufe, insbesondere zwischen Landwirtschaft und Industrie; eine weitere
wichtige Bedingung ware der Aufbau von Strukturen gleicher Arbeitsteilung zwischen
den Peripherien an Ort und Stelle im subregionalen oder regionalen Zusammenhang,
womit die heute nicht nur im politischen, sondern auch im okonomischen Sinne bal
kanisierten Strukturen iiberwunden und selbstbestimmte Wirtschaftsentwicklungen
ermoglicht wiirden.
1m vorliegenden Band werden einige der angesprochenen grundlegenden Problem
stellungen im allgemeinen und je nach den spezifischen Aktivitaten multinationaler
Konzerne im besonderen abgehandelt.6 Neuere empirische Aktionsfelder, auf denen
multinationale Konzerne tatig geworden sind, ohne dag diesen ausreichend Aufmerk
samkeit zuteil wurde, werden vorgestellt.7 Die mit dem Verteilungskonflikt zwischen
kapitalistischen Metropolen und den herrschenden Klassen in der Dritten Welt
zusammenhangenden Fragestellungen nehmen in einem weiteren Teil einen breiten
Raum ein. Hier wird insbesondere der analytische Versuch unternommen, die Hand
lungsspielraume auch gerade jener Eliten in der Dritten Welt ausfindig zu machen, die
ihrerseits in den sogenannten internationalisierten Kernbereich des kapitalistisch
bestimmten Weltwirtschaftssystems integriert sind, auch wenn sie gegen die iiber
kommene internationale Wirtschaftsordnung auf der internationalen diplomatischen
Biihne wie jiingst heftig zu Felde ziehen.
Die Beitrage des Bandes konzentrieren sich, mit einer Ausnahme, nicht auf die
Diskussion der bundesrepublikanischen multinationalen Konzerne. Ein solcher An
satz ware, gemessen an der weltweit beobachtbaren, von allen Metropolen ausgehen
den Internationalisierung von Kapital und Arbeit anachronistisch. Auch geht es nicht
darum, spezifische Merkmale der bundesrepublikanischen multinationalen Konzerne
in der Dritten Welt herauszuarbeiten, denn mit dem wachsenden und sich konsolidie
renden Engagement dieser Konzerne werden auch die vermeintlichen Sondermerk
male, wie z. B. die bisher beobachtbare hohe Reinvestitionsrate, hochstwahrschein
lich iiberwunden. 1m iibrigen ware eine Konzentration auf die von der Bundesrepu
blik aus operierenden multinationalen Konzerne aus der Perspektive der Peripherien
besonders abwegig, da sich innerhalb der Peripherien die Folgen der Aktivitaten aller
multinationalen Konzerne ungeachtet ihrer jeweils besonderen nationalen Herkunft
geballt niederschlagen.
Die nachfolgenden Artikel sind das Ergebnis einer Arbeitsgruppe iiber die Tatig
keit multinationaler Konzerne in der Dritten Welt. Die Beitrage wurden zwischen
Sommer 1974 und Friihjahr 1975 verfagt und in der Arbeitsgruppe diskutiert.
9
Finanzielle Unterstiitzung erhielt die Arbeitsgruppe von seiten der Berghof Stiftung
fUr Konfliktforschung, der hier besonders gedankt sei.
Dank gilt auch Ulrich Menzel, der vielfaltige organisatorische Koordinationsaufga
ben mit Geschick erledigte, und der die editorische Endredaktion durchfiihrte.
Die vollstandigen bibliographischen Angaben der in den Beitragen zitierten Litera
tur finden sich in der alphabetischen Bibliographie am Ende des Bandes. Ein themati
scher Index zur Bibliographie solI die Suche nach weiterer Literatur - auch solcher,
die in den Beitragen nicht zitiert wurde - erleichtern.
Frankfurt im Sommer 1975 Dieter Senghaas
A nmerkungen
1 Deutscher Bundestag 1974.
2 Kommentare von seiten der drei im Bundestag vertretenen Parteien finden sich in der Zeit
schrift Entwicklung und Zusammenarbeit, Nr. 311975.
3 Dies zeigt allein schon die von den offiziellen Vertretem der Entwicklungsliinder in die Metro
polen hineingetragene Debatte tiber eine "Neue intemationale Wirtschaftsordnung", bei der
u. a. auch die Kontrolle der Aktivitiiten multinationaler Konzerne in Entwicklungsliindem
eine wichtige Rolle spielt.
4 Vgl. hierzu auch den Kommentar von Rainer Tetzlaff am Ende dieses Bandes.
5 So Frances Stewart in seinem Beitrag in Streeten 1973.
6 Beitriige tiber die Problematik MNK-Gewerkschaften wurden in den vorliegenden Band nicht
aufgenommen, da parallel zur Vorbereitung dieses Bandes ein anderer mit diesem themati
schen Schwerpunkt entstand. Vgl. Leminsky und Bernd, im Ersch.
7 Ein Beitrag liber die sozialen Kosten der technologischen Abhiingigkeit der Peripherien von
den Metropolen (Technologietransfer, intemationales Patentsystem u. a.) konnte von seinem
Autor Dieter Ernst (Forschungsstelle der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, Hamburg)
nieht flir diese Publikation fertiggestellt werden. Seine Publikation ist zu einem spiiteren Zeit
punkt in der Zeitschrift Leviathan vorgesehen.
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I. Dimensionen von MNK-Aktivitaten in der Dritten Welt
Gerd Junne
Typen, Griinde und regionale Verteilung der Auslands
Direktinvestitionen in Entwicklungsliindern
Die den EntwicklungsHindern zugewiesene Stellung in der Weltwirtschaft wird in star
kern und noch immer zunehmendem MaBe von international tatigen Konzernen
bestimmt, die als die dominierenden Organisatoren der sich wandelnden internationa
len Arbeitsteilung angesehen werden miissen. 1m Rahmen dieses Wandels iibernimmt
die heterogene Gruppe von Landern der "Dritten Welt" nicht mehr allein die Funk
tion des Rohstoff-Lieferanten und Abnehmers von Fertigwaren aus den Industrielan
dern, sondern wird in zunehmendem MaBe der Ort, wo arbeits- und rohstoff-intensive
Fertigungsprozesse zur Belieferung des Weltmarktes lokalisiert werden.
Als multinationale Konzerne werden im folgenden aile Konzerne mit Produktions
statten in mehr als einem Land angesehen. Der bei weitem iiberwiegende Teil der
Auslands-Direktinvestitionen wird von GroBkonzernen getatigt, die nahezu iiberall
auf der Welt vertreten sind und deren Aktivitaten auf globaler Ebene geplant werden:
Allein auf die griipten 50 Konzerne entfallen rund die Ha1fte aller Auslands-Direktin
vestitionen und ein ener noch groBerer Teil der gesamten Welt-Auslands-Produktion,
die nachstgroBten 50 Konzerne vereinigen noch einmal etwa ein Viertel der Auslands
Investitionen auf sich.1
Auf ein Prozent der 11 230 westdeutschen Unternehmen mit Kapitalanlagen im
Ausland, - d. h. auf die 115 Konzerne mit auslandischen Kapitalanlagen von mehr
als 50 Mio. DM, - konzentrieren sich 65 Prozent der westdeutschen Auslands-Direkt
investitionen.2
Bei den Investitionen in Entwicklungslandern ist die Konzentration auf wenige
Unternehmen auf Grund der hoheren Risiken und der groBeren Anlaufkosten der
Produktion wahrscheinlich noch starker als fiir die Gesamtheit aller Auslands-Direkt
investitionen.
Wahrend auf die Entwicklungslander 1967 nur 15,8 Prozent des Bruttosozialpro
duktes und 21,1 Prozent aller Exporte der nicht sozialis~ischen Lander der Welt entfie
len, nahmen sie 31,8 Prozent aller Auslands-Direktinvestitionen auf (United Nations
19732, S. 172). Zwar ist der Anteil der weltweiten Direktinvestitionen, der in Ent
wicklungslander geflossen ist, in den letzten beiden J ahrzehnten riicklaufig gewesen,
doch ist dies zu einem groBen Teillediglich Ausdruck des verstarkten internationalen
Zentralisationsprozesses, der zu zahlreichen Aufkaufen von bzw. Beteiligungen an
bestehenden Unternehmen vor aHem in den Industrielandern durch auslandische Inve-
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