Table Of ContentGerhard Bauer' Rohert Stockhammer (Hrsg.)
Möglichkei tssinn
Gerhard Bauer· Robert Stockhammer (Hrsg.)
Möglichkeits sinn
Phantasie und Phantastik in der
Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts
Westdeutscher Verlag
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ISBN 978-3-531-13350-8 ISBN 978-3-322-90722-6 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-90722-6
Inhalt
Einleitung und theoretischer Zugang
Gerhard Bauer
Das fortdauernde Aufschweben der Phantasie; seine zunehmenden
äußeren und inneren Hinderungsgründe......... ..... .................................................. 9
Robert Stockhammer
"Phantastische Genauigkeit".
Status und Verfahren der literarischen Phantasie im 20. Jahrhundert ................... 21
Hans Richard Brittnacher
V om Risiko der Phantasie. Über ästhetische Konventionen und moralische
Ressentiments der phantastischen Literatur am Beispiel Stephen King .............. 36
Vier Felder der literarischen und nie nur literarischen Phantasie
Norbert Miller
Traum- und Fluchtlandschaften. Zur Topographie des jungen Kafka.
Mit einem Exkurs über die Träume in der "Schwarzen Romantik" ..................... 63
Rohert Stockhammer
Phantasmen und Faszinosen der Macht: Zauberer um 1900 ................................ 103
Gerhard Bauer
Die nie ganz gelingende (Selbst-)Ausläschung der Phantasie:
Zamjatin und sein Nachklang bei Orwell ............................................................ 118
Karlheinz Barck
Phantasie und Bilderrausch im Surrealismus. In zwei Sätzen und einer Coda .... 135
Sieben Exempla, epochal und individuell
Wilhelm Füger
"Ideareal Funtasies":
Modalitäten des Wirklichen in James Joyces Ulysses .......................................... 149
Elji Bettinger/Gerhard Bauer
"The passage to that fabled land": Virginia Woolf, To the Lighthouse ................ 167
Gerhard Bauer
"Prachtvolle Lästerungen gegen diese Welt":
Die Obsession des Provisorischen in Bruno Schulz' Zirntläden ........................... 184
Carlos Rincon
Das Phantastische als Simulacrum: Jorge Luis Borges ........................................ 200
Carola Opitz-Wierners
"dein und mein Alter und das Alter der Welt":
Ingeborg Bachmanns Roman Malina .................................................................. 211
Heinz Ickstadt
"Not a disentanglement from but a progressive knotting into": (Sprach-)Spiel,
Paranoia und der Traum vom freien Selbst im Erzählwerk Thomas Pynchons .... 225
Uwe SchooriGerhard Bauer
Das tickende Fleisch unterm Gras: Wolfgang Hilbig, Alte Abdeckerei ............... 239
Schluss
Gerhard Bauer
Entdeckungen und VeITÜckungen durch literarische Phantasie ........................... 255
Auswahlbibliographie .......................................................................................... 263
Namensregister ..................................................................................................... 265
Sachregister .......................................................................................................... 269
Autorenverzeichnis .............................................................................................. 271
Einleitung und theoretischer Zugang
Das fortdauernde Aufschweben der Phantasie;
seine zunehmenden äußeren und inneren Hinderungsgründe
Gerhard Bauer
I. Lust am Absonderlichen und Verdächtigen
2. Noch nicht Wirkliches als "Aufgabe und Erfindung"
3. Einsprüche, Skrupel, Obsessionen, Grenzen
4. Spiel mit dem Ernstfall
Überhaupt ist die Phantasie noch die unerforschteste und vielleicht die
unerforschlichste aller menschlichen Seelenkräfte: denn da sie mit dem
ganzen Bau des Körpers, insonderheit mit dem Gehirn und den Nerven
zusammenhangt, wie so viel wunderbare Krankheiten zeigen: so scheint sie
nicht nur das Band und die Grundlage aller feinem Seelenkräfte sondern
auch der Knote des Zusammenhangs zwischen Geist und Körper zu seyn,
gleichsam die sproßende Blüthe der ganzen sinnlichen Organisation zum
weitem Gebrauch der denkenden Kräfte.]
Alles scheint möglich, wenn man das große Kapitel der Phantasie, zumal der
Phantasie in der Literatur, aufschlägt. Phantasie lockt mit dem Wilden, Verwegenen,
Üppigen. Sie verheißt die Durchbrechung all derjenigen Regulative, die uns im
gewöhnlichen Leben, welches herkömmlicherweise als das wirkliche definiert wird,
einsperren oder gängeln. Die Grenzen unserer Erkenntnis und vielleicht sogar (was
aber umstritten ist) der Vorstellungskraft, die Grenzen des Anstands wie des ernst
haftesten Sittengesetzes, zunehmend auch die Grenzen des Geschmacks werden für
nichts geachtet, wenn die Einbildungskraft, wie es bezeichnenderweise heißt, "die
Zügel schießen lässt". Es ist erstaunlich, auf was für Erweiterungen und
Verunsicherungen die findigen Poeten dieses Jahrhunderts gekommen sind, von
Kafka und Joyce bis zu Pynchon oder Hilbig - natürlich ließen sich die Exempla
dieses Buches noch um ein Vielfaches vermehren. Gleichwohl wäre es fahrlässig,
durch jede historische Erfahrung widerlegbar, der Phantasie schlechterdings
unbegrenzten Spielraum zuzuschreiben. Wenn wir uns mit der Erwartung begnügen,
dass wir in den Schöpfungen der Phantasie dasjenige antreffen, was die Menschheit
bis heute für möglich, für imaginierbar und imaginierenswert gehalten hat, ist das
Feld der Attraktionen wie der Aufgaben für die Reflexion immer noch reicher, als
dass die stets nachhinkende Phantasie der Philologen es ausschöpfen könnte.
Die Freiheit, die der Phantasietätigkeit ebenso wie ihren Kreationen gern zuge
schrieben wird, ist noch heftiger umstritten als der Umfang dieser Kreationen. Ist
Phantasie ebenso bannend, obsessiv, wie freisetzend und erschließend? Das soll hier
Johann Gottfried Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, in: Sämtliche Werke,
hg. von B. Suphan, Berlin 1877-1913, Bd. XIII, S. 307 f.
10 Gerhard Bauer
nicht vorab festgelegt werden. Die Abstoßung von "der Wirklichkeit" mit all ihren
Kräften des Festhaltens und Festlegens wird von dem ansteigenden Bewusstsein
untergraben, dass die Wirklichkeit nicht ganz oder nicht nur wirklich ist. Die beiden
folgenden theoretischen Zugänge zum Problem dieses Bandes reflektieren die
Grundfragen im Feld der phantastischen Literatur so kontrovers, dass jeweils ein
völlig anderer Gegenstand als der eigentlich würdige rur diesen Ehrentitel ausge
macht wird ...
1. Lust am Absonderlichen und Verdächtigen
Im allgemeinen Wortgebrauch gilt "Phantasie" - bei Kindern etwa, bei Künstlern,
bei nicht strikt erwerbsfixierten und steuerpflichtigen Mitbürgern, denen man sie
gern zubilligt - als eine erfreuliche Gabe: herzerweiternd, augenöffnend, rührend,
selbst rur hartgesottene Realisten ein wenig ansteckend, wenn auch nur in der
Vorstellung, d. h. eben "in der Phantasie". Die Bezeichnung 'Phantast' oder
'phantasma' dagegen verweist sofort auf den Pferdefuß dieser Digression vom
kausal bestimmten, normgemäßen Alltag der "Erfahrungswelt". Die freie Vorstel
lung, die sich aus den vielerlei Regeln des gewöhnlichen Umgangs mit "der Wirk
lichkeit" emanzipiert, gilt zumindest als verdächtig, unzuverlässig, vielleicht als
schlechterdings verlogen oder, was manche rur genauso schlimm halten, verspielt,
unverantwortlich. Womöglich ist sie nichts als Überspannung, klinisch gesprochen:
Wahnsinn. Diese grobe Abfertigung des Störenden findet sich sogar bestärkt durch
die Skrupel so mancher literarischer Helden, von Hoffmanns Medardus bis zu
Pynchons Oedipa Maas, die sich mit Phantasmen konfrontiert sehen und sich voll
Selbstrnisstrauen fragen, ob sie den Verstand verloren haben.
Im Bereich der Poesie wird der Phantasie ein besonderer Auslauf zugestanden
und werden die schönsten Effekte von ihr erwartet. Traditionellerweise gilt sie als
das Herzstück der poiesis, der literarischen Verfertigungskunst. Sie produziert die
"Fabel", den fabulierenden Umgang mit der Welt, sie dirigiert die "Fiktion" und
erschafft "andere" Welten. Aber statt auf das Offene, Freie, Produktive, statt auf das
anerkannt "Schöne" richtet sich gerade die literarische Phantasie oft, man kann
sagen bevorzugt auf das Absonderliche und Verdächtige. Sie nistet sich in der Enge
des Geistes oder der Emotion, in allen möglichen Beklemmungen ein. Peter Weiss
stellt an der literarischen Sozialisation, die er in Abschied von den Eltern zeichnet,
lauter destruktive, desorganisierende Wirkungen der phantastischen Literatur heraus
und sucht damit offensichtlich nicht nur eine ausgefallene, sondern eine rur ein
gewisses Alter in bestimmten sozialen Umständen unumgängliche Lektürebio
graphie zu erfassen.
Das Chaos in mir von unausgegorenen Sehnsüchten, von romantischen
Verstiegenheiten, von Ängsten und wilden Abenteuerträumen wurde aus
unzähligen Spiegeln auf mich zurückgeworfen, ich bevorzugte das
Anrüchige, Zweideutige, Düstere, suchte nach Schilderungen des
Geschlechtlichen, verschlang die Geschichten von Kurtisanen und Hell
sehern, von Vampiren, Verbrechern und Wüstlingen, und wie ein Medium
Einleitung 11
fand ich zu den Verruhrern und Phantasten und lauschte ihnen in meiner
Zerrissenheit und Melancholie.2
Die angeblich freie Wahl, mit der das hier gezeichnete literarische "Ich" eine
bestimmte Sorte jener Literatur "bevorzugt", soll nicht darüber hinwegtäuschen,
dass dieses Ich in seinem Verhältnis zu jenem Stoff rur seinen Imaginationshunger
nicht frei, sondern gebannt ist: "wie ein Medium". Vor allem die Entsprechung
zwischen den in ihm selbst ausgebildeten Verstiegenheiten und dem Bilder- oder
Handlungsangebot der Schauerliteratur hält den jungen Menschen auf dieser Stufe
fest, die sich erst von später aus betrachtet als eine Durchgangsstufe erweist. "Das
Grauenhafte war mein Bereich".3
Die Rede von der Phantasie als einer immer gleichbleibenden Potenz, die beson
ders in der Literatur mächtig ist und ihren Verheißungen und Verruhrungen
zugrunde liegt, ist natürlich eine traditionelle Betrachtungsweise. Sie soll die hier
vorgelegten Untersuchungen nicht regieren, aber in dieser Einleitung muss
wenigstens kurz die Macht dieser Tradition vergegenwärtigt werden. Die
Schöpfungen oder auch Ausgeburten der literarischen Phantasie aus 3000 Jahren
und aus einer Reihe von angesehenen Nationalliteraturen sind im heutigen
literarischen Unterbewussten (wenn es das gibt) präsent und bilden einen gewaltigen
Schatz oder Alb rur alle, die sich als Autoren wie als Leser mit neuen Bildungen der
Phantasie beschäftigen. Von Homer bis Ariost oder Rabelais, bis Shakespeare oder
Cervantes wurden die Bilder, Figuren, Konstellationen gewissermaßen akkumuliert.
Sie wurden an Intensität wie an Extension bereichert und immer komplexer
gemacht. Giambattista Marino, der als einer der Meister des Manierismus gilt,
definiert als das entscheidende Merkmal des Dichters seine Verpflichtung zur
Tätigkeit der eigenen Phantasie wie zur Erregung der Phantasie der Leser. "Das Ziel
des Dichters ist das Wunderbare. // Wer kein Entsetzen hervorrufen kann, der soll
lieber Pferde striegeln".4 In der europäischen Romantik wurde die Einbildungskraft
gewissermaßen losgelassen und zu einer ganz großen, ja universellen Potenz erklärt.
Sie emanzipierte sich von dem "regulativen", aus Freiheit und Zweckmäßigkeit
raffiniert zusammengebundenen "Spiel", in dem Kant ihr eben noch ihren legitimen
Platz hatte anweisen wollen - laut Goethe hatte Kant selbst schon durch den Akzent
auf der Fixierung ironisch über die Fixiertheit hinaus verwiesen.5 Die Romantiker
beschränkten den Spielraum ihrer Phantasie nicht auf die schöne Literatur. Nach
2 Peter Weiss, Abschied von den Eltern (1961), in: Werke in 6 Bänden, Frankfurt a .. M. 1991, Bd. 2, S.
90.
3 A.a.O., S. 92.
4 Oder, zweideutig: der hat es selbst nötig, sich striegeln zu lassen: "E del poeta il fin la meravigla, // Chi
non si! far stupir, vada alla strigla" (Giambattista Marino, "La Murtoleide, Fischiata XXXIII", in:
Opere, hg. von Alberto Asor Rosa, Mailand 1967, S. 852). Das Zitat nimmt die I. und 3. Zeile des
ersten Terzetts des Sonetts "Vuo' dar una mentita per la gola" auf, die durch eine eingeschobene
Abgrenzung ("parIo de l'eccellente, non deI goffo") unterbrochen sind.
5 Die Abenteuer der Einbildungskraft in dem von ihr stark bewegten deutschen Idealismus werden in
ihrer großen gedanklichen Dynamik entfaltet und in ihrem selber ironischen Duktus klassifiziert und
freigesetzt bei: Feger, Die Macht der Einbildungskraft. -Kurztitel verweisen hier wie im folgenden auf
die Auswahlbibliographie im Anhang dieses Bandes.
12 Gerhard Bauer
ihren Spekulationen sollte die Philosophie, die Wissenschaft, die Praxis überhaupt
von allen Schematismen befreit, "entphlegmatisiert", ,,(re)vivifiziert" werden, und
zwar entscheidend durch die Kraft der Phantasie. (Wenigstens in der Weite des
Programms klingt das sehr ähnlich wie diejenige Erweiterung, die im 20.
Jahrhundert die Surrealisten sich vorgenommen haben, siehe den Beitrag von
Karlheinz Barck.) Die Phantasie selbst aber blieb nicht die strahlende, allbelebende
Kraft etwa der philosophischen Fragmente der deutschen Frühromantik. Sie
entfaltete ihre "Nachtseiten", ihre schauerliche und destruktive Kraft bei de Sade, in
der "Schwarzen Romantik", beim "Gespenster-Hoffmann", und diese "Nachtseiten"
haben über Poe, Baudelaire u.a. bis heute nur noch zugenommen. (Viel gründlicher
geht darauf Norbert Miller ein).
Im 20. Jahrhundert wirkt diese üppige, in sich höchst spannungsvolle Tradition
vielfältig nach, doch verbindet sie sich mit einer spezifischen Stufe der Modeme,
wie sie erst nach Nietzsche und Freud erreicht wurde. "Modern" waren schon die
Neuerer des 16. und 17. Jahrhunderts gewesen, und die Romantiker hatten sich als
durch und durch modeme Köpfe präsentiert. Auch die Postmoderne ist nicht erst
eine Erfindung unseres Jahrhunderts, denn schon bisher hatte zu jeder neuen Schule
auch eine Überbietung der bis dahin als modem geltenden Tendenzen oder
Kunstgriffe gehört.6 Wir können uns, da diese Abgrenzung hier nicht unsere
Hauptfrage ist, an die beiden plausiblen Faustregeln von Lyotard halten: "Mit der
Modeme geht stets, wie man sie auch datieren mag, eine Erschütterung des
Glaubens und, gleichsam als Folge der Erfindung anderer Wirklichkeiten, die
Entdeckung einher, wie wenig wirklich die Wirklichkeit ist", und: "Ein Werk ist nur
modem, wenn es zuvor postmodern war".7 Wenn etwas die verschiedenen
Modemismen unseres Jahrhunderts miteinander verbindet, dann ist es die
Verunsicherung, die zwanghafte Selbstrechtfertigung und unendliche Reflexion.
Das schöne Bewusstsein, über eine frühere Stufe fortzuschreiten und sich in eine
bessere Zukunft zu bewegen, ist zumindest gebrochen. Der Gedanke ist nie
auszuschließen, dass die jeweils neueste Gedankenmode, womöglich auch die heute
zunehmende Virtualisierung und Simulation, ein Atavismus sein könnte. Günther
Anders sprach von der "Antiquiertheit des Menschen", Virilio von einem "rasenden
Stillstand", und damit war die Bewegung des Denkens, die Abfolge der
geschichtsbestimmenden Postulate nicht weniger gemeint als die der
Zivilisationstechniken, Atombomben inklusive. Die Herausgeber wie die Spezia
listinnen und Spezialisten, die mit ihren Beiträgen diesen Band erst möglich
gemacht haben, sind sich darin elmg, dass wir es in den großen
Phantasieproduktionen dieses Jahrhunderts mit keiner stolzen, selbstbewussten
Modeme mehr zu tun haben, sondern mit einer, die ihren Platz und Grund erst
sucht, die gleichsam um Entschuldigung flir ihre erneute Abweichung, um
6 Vgl. dazu Jung, Von der Mimesis zur Simulation, sowie Andreas Kilb, "Die allegorische Phantasie. Zur
Ästhetik der Postmoderne", in: Postmoderne: Alltag, Allegorie und Avantgarde, hg. von Christa und
Peter Bürger, Frankfurt a. M. 1987, S. 84 -113.
7 Jean-Fran90is Lyotard, "Beantwortung der Frage: Was ist postmodern'?", in: Wege aus der Moderne,
hg. von Wolfgang Welsch, Berlin 1990, S. 199.