Table Of ContentDas diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit 
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Autoren.
Klaus Henning· Volker Volkholz 
Wolfram Risch· Winfried Hacker 
(HrsgJ 
Moderne 
Lern-Zeiten 
Lemen und Arbeiten in der Neuen Fabrik 
Mit 84 Abbildungen 
Springer-Verlag 
Berlin  Heidelberg  New York 
London  Paris  Tokyo 
Hong Kong  Barcelona  Budapest
Prof. Dr.-Ing. Klaus Henning 
RWTHAachen 
Dr. rer. pol. Volker Volkholz 
GfAH, Dortmund 
Doz. Dr.-Ing. habil. Wolfram Risch 
A TB Chemnitz 
Prof. Dr. rer. nat. habil. Winfried Hacker 
TU Dresden 
ISBN-13: 978-3-642-79369-1  e-ISBN-13: 978-3-642-79368-4 
DOl: 10.1007/978-3-642-79368-4 
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zUlassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen 
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©  Springer-Verlag Berlin Heidelberg  1995 
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1995 
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SPIN: 10474798  60/3020 - 5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf saurefreiem Papier
Vorwort 
In einer wachsenden Zahl von spanenden Betrieben wird in 
den nachsten Jahren zu beobachten sein, was in diesem 
Buch beschrieben ist: Die Re-Integration von Lemen und 
Fertigen auf Grundlage einer lem- und fertigungsgerechten 
Technik - flankiert durch entsprechende organisatorische 
und personelle Ma6nahmen. 
Das wichtigste Merkmal dieser neuen Technik, verkorpert 
durch die CNCplus-Maschine der Firma Keller ist ihre Op 
tionalitat: Sie bietet also Wahlmoglichkeiten an. So kann 
beispielsweise gewahlt werden, ob 
1.  mit Tasten oder Handrad, 
2.  mit oder ohne Ruckgriff auf programmierte (Routine-) 
Teile, 
3.  real oder virtuell (Probehandeln am Blldschirm), 
4.  on-oder off-line gearbeitet wird. 
Die Folge dieser Optionalitat ist deutlich: Der betriebliche 
Nutzerkreis erhoht sieh drastisch. Wenn aber Menschen mit 
ganz unterschiedlichen Lem- und Arbeitsgewohnheiten 
sowie verschiedenartigen Erfahrungen dasselbe Arbeitsmit 
tel  nutzen  konnen,  so  ist  damit  eine  Wahlfreiheit 
(Flexibilitat) gewonnen, die etliehe organisatorische Optio 
nen -etwa Gruppenarbeit mit verschiedenartigen Individuen 
-erst ermoglicht. So wie uber die wahlbaren Optionen der 
CNCplus-Maschine der Zwang zu konformen Losungen 
(Facharbeiter mit gleiehen Kenntnissen) drastisch gesenkt 
wird, steigt in der Folge die Kombinierbarkeit von modem 
sten und alteren Arbeitsmitteln. Damit gewinnen nieht nur 
altere, konventionell arbeitende Facharbeiter ihren Platz in 
modemen Produktionskonzepten; es gewinnen auch die Be 
triebe 
•  durch geringere Investitionskosten, 
•  durch verringerte Zwange zur personellen Umsetzung, 
•  durch vermehrte Chancen, auch mit einem zunehmenden 
Antell alterer Arbeiter innovativ zu bleiben,
VI  Vorwort der Herausgeber 
•  durch eine verringerte Abhlingigkeit von extemen Spe 
zialisten -hier: den Weiterbildungstrllgem. 
Insbesondere der lelzte Gesichtspunkt soU erIautert werden. 
Es wird manchmal nicht hinreichend gesehen, wie sehr -
insbesondere auch Klein- und Mittelbetriebe - durch den 
technischen Fortschritt in Abhlingigkeit extemer Dienstlei 
ster geraten sind. Seit Uingerem ist ein stiller Groll in vielen 
kleinen und mittleren Betrieben gegen diese Entwicklung 
zu beobachten - nur gab es kein rechtes Gegenmittel: Am 
Beispiel der CNCplus-Maschine wird dies nun anders: Die 
Chancen mit Bordmitteln die Fort-und Weiterbildung nach 
den Bediirfnissen (Zeit, Kosten, Inhalte) des Betriebes zu 
betreiben, sind deutlich gestiegen. Dazu gehOrt auch ein 
Meister, der auch QualiflZierung betreibt. Die Re-Integra 
tion von Lemen und Fertigen ordnet also auch die Bezie 
hung zu den externen Qualiftkationen (Weiterbildungstriiger 
etc.) neu. Indem die Handlungsmoglichkeiten der Betriebe 
verstlirkt werden, ist ein Funktionswandel bei den extemen 
Bildungsfachleuten angesagt: Sei es, daB sie zu Super 
Spezialisten werden, oder daB sie sich eher in Richtung von 
Komplett-Dienstleistungen entwickeln.  Durch  die Re 
Integration von Lemen und Fertigen wird auch ein Stiick 
der entstandenen zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung neu 
geschrieben. Insofem erzMllt dieses Buch gerade den Be 
rufspadagogen eine allerdings etwas verschliisselte, unan 
genehme Geschichte. 
1st das alles eine iibertriebene Interpretation? Dieses Buch 
stiitzt sich auf die Veriinderung einer Technologie - der 
CNC-Technologie - und noch dazu auf eine Veriinderung, 
die gerade begonoen hat Randelt es sich also urn einen ex 
emplarischen oder singularen Fall? 
Immerhin kann darauf verwiesen werden, daB die ErhOhung 
der Optionalitiit von Arbeitsmitteln, also die Riickverwand 
lung von Maschinen in Werkzeuge ein ProzeB ist, der auch 
bei anderen Technologien emsthaft vorangetrieben wird. 
PC's, CAD-Systeme, aber auch Industrieroboter sind Bei 
spiele hierfiir.
vn 
Vorwort der Herausgeber 
Diese Beispiele gewinnen an Bedeutung, wenn das Konzept 
der Re-Integration fiber Lemen und Arbeiten hinaus gefa6t 
wird. Beispielsweise ist im Umweltschutz nach Jahrzehnten 
des AusstoBes von Emissionen und nachfolgenden Be 
miihungen der Verstllrkung von sekun<Uiren Ma6nahmen 
(Filter!) eine deutliche Tendenz zu produktionsintegrierten 
Losungen (Vermeiden, Recyclen) zu beobachten. Es will 
scheinen, da6 die Abkehr von der funktionalen Ausgliede 
rung insgesamt eine IIUlchtige Tendenz wird. 
Auch ist eine wachsende Paradigma-Verschiebung in der 
Art der Technikentwicklung zu beobachten: Technikent 
wicklung war - insbesondere in der Nachkriegszeit in 
Deutscbland - eine Expertenangelegenheit, wobei die Ex 
pecten allen falls nocb mit dem Geldgeber, der Geschafts 
fiihrung, kommunizierten. Zunebmend mehren sicb die Bei 
spiele, da6 die eigentlicben Tecbniknutzer, also diejenigen, 
die mit diesem Arbeitsmittel arbeiten, in die Entwicklungs 
arbeit mit einbezogen werden. Das dies alles andere als ein 
einfaltiger, romantiscber ProzeB ist, wird in diesem Bucb 
ausdriicklicb vorgefiihrt. 
Moglicberweise steben wir am Beginn einer Paradigmaver 
anderung: Aus einer expertenorientierten wird eine benut 
zergestfitzte Entwicklung. Gewinnt dieses neue Muster wei 
ter an Bedeutung, so diirfte ein nacbbaltiger Druck in Ricb 
tung 're-integrativer Leistungen' entsteben. Die Trennung 
von Lemen und Arbeiten ist namlicb ebenso wenig antbro 
pologisch wie das Schlucken von Dreck (vomebmer: Emis 
sionen). 
Und nocb eine Ratselfrage sei gestattet: Wir alle sind die 
ErOrterung dec sozialen Folgen tecbnischer Anderungen bis 
zorn OberdruB gewobnt 1st dieses Bucb nicbt aucb ein Be 
leg ffir die Umkebrbarkeit der Fragestellung, also ffir die 
Erocterung und Losung tecbniscber Folgen im Sinne von 
Anforderungen infolge sozialec Veranderungen? 
Ansatzhebel des in diesem Bucb dokumentierten Projektes 
war dec IDtere Facharbeiter. Der Typus des (Jiteren Arbeit 
nebmers wird zukfinftig von quantitativ deutlicb stllrkerer 
Bedeutung sein. Er wird in dec Regel eine bessere Ausbil-
VITI  Vorwort der Herausgeber 
dung haben, die ibn jedoch bei Fortschreibung vorhandener 
Arbeitsmittel auch nicht vor dem Verfall bzw. der Erstar 
rung seiner Kenntnisse schfitzen wird. Also war es auch mit 
Blick auf die Zukunft fiberaus  angezeigt,  fiber  neue 
Arbeitsmittel nachzudenken. 
Insgesamt gibt es also mehrere Interpretationsmoglich-kei 
ten, die sOOltlich reichlich Material in diesem Buch rmden 
und doch dariiber hinaus weisen. Es gibt aber auch Buch 
teile, die im Strom der Zeit schwimmen: Hierzu gehOrt die 
auch in diesem Buch demonstrierte Einsieht, daB Technik 
eine notwendige aber eben nieht eine hinreichende Bedin 
gung eines erfolgreiehen Unternehmens darstellt. So wieh 
tig sie ist, ohne Organisation und Menschen, die in ihr ar 
beiten, ist alles Niehts. Sowohl im Hinblick auf individuel 
les Lemen als auch im Hinblick auf lemende Organisatio 
nen ist etliches Bedenkenswertes nachzulesen. 
Das gilt auch fiir einen nicht so erfolgreiehen Teil: Es hat 
sich gezeigt, daB zwischenbetriebliche Netzwerke nieht so 
einfach planbar, einberufbar sind, wie manchmal der Ein 
druck erweckt wird. Wenn berechtigterweise in der freiwil 
ligen zwischenbetrieblichen Vemetzung ein wiehtiges Mo 
ment der Produktivitat gesehen wird, so ist hier noch viel an 
Denkarbeit und Experimenten zu leisten. Unseres Erachtens 
weisen die SchluBfolgerungen in die riehtige Riebtung -
nocb dazu well es aucb ermutigende Beispiele gibt. In einer 
Hinsicbt sind die Netzwerkbeitrage garantiert mit Gewinn 
zu lesen: Als Warnung vor Eupborien. 
Gefordert worden ist dieses Projekt mit Mitteln des BMFT 
im Rahmen des Forscbungsprogramms 'Arbeit und Tecb 
nik'. Obne dieses Mittel oder aucb obne die sacbkundige 
Unterstiitzung durcb den begleitenden Projekttrilger ware 
der wissenschaftlicbe und der praktiscbe Erfolg dieses Vor 
babens niebt moglicb gewesen.
Vorwort der Herausgeber  IX 
1m iibrigen: Es handelt sich bei diesem Vorhaben urn eines 
der ersten der 'mehtjilllrigen deutsch-deutschen Vorhaben', 
die ihren Schlu6bericht verl>ffentlichen. Es ist auch ein Er 
folg dieses Vorhabens, daB au6er diesem Satz der Erinne 
rung hierzu nieht mehr anzurnerken ist. 
Die Herausgeber 
Klaus Henning 
Volker Volkholz 
Wolfram Risch 
Winfried Hacker
L  Inhaltsverzeichnis 
II.  Hinweise zur Benutzung ............................................................................ XV 
Teil A: Einrdhrung 
1.  Alter(n), Lemen und Fertigen -Zur aktualisierten Ausgangslage 
eines Forschungs-und Entwicldungsprojektes .............................................. 1 
von Alexander Frevel, Gesellschaft fUr Arbeitsschutz-und 
Humnnisierungs/orschung mbH (G/AH), Dortmund 
2.  Lemen & Fertigen: Ein integriertes Konzept 
zur Personal-, Organisations-und Technikgestaltung ................................. 27 
von Ernst Andreas Hartmann, Paul Fuchs-Frohnho/en, Klaus Henning, 
Hochschuididaktisches Zentrum der RWTH Aachen (HDZ); 
Robert Sell, MA & T GmbH, Aachen; 
Teil B: Gestaltungsfelder 
3.  Erfahrungsorientierte Qualifizierung 
-Bedarf, Konzept. Erprobung -....................................................................4 9 
von Heike Merboth und Andreas Pohlandt, InstitutfUr 
Psychologie der TU Dresden 
4.  Arbeitsorganisatorische Konzepte zur Integration 
von Lemen und Fertigen .............................................................................. 87 
von Dagmar Israel, ATB -Arbeit, Technik 
und Bildung GmbH Chemnitz. Chemnitz 
5.  Facharbeiterorientierte Technikgestaltung: ProzeB und Produkt ............... 116 
von Ernst Andreas Hartmann und Paul Fuchs-Frohnho/en, 
HDZ,Aachen 
6.  lJberbetriebliche Kooperation .................................................................... 152 
von Alexander Frevel, G/AH, Dortmund
Description:Die Notwendigkeit, sich mit ihren Produkten wesentlich schneller als in der Vergangenheit auf veränderte Marktsituationen einzustellen, zwingt die fertigende Industrie zu neuen Ausbildungskonzepten für ihre Mitarbeiter.Das Buch stellt die Ergebnisse eines Projektes vor, das über einen Zeitraum vo