Table Of ContentBusiness-to-Business-Marketing
Herausgegeben von
K. Backhaus, Münster, Deutschland
J. Büschken, Ingolstadt, Deutschland
W. H. Engelhardt, Bochum, Deutschland
S. Fließ, Hagen, Deutschland
J. Freiling, Bremen, Deutschland
M. Gersch, Berlin, Deutschland
B. Günter, Düsseldorf, Deutschland
F. Jacob, Berlin, Deutschland
M. Kleinaltenkamp, Berlin, Deutschland
W. Plinke, Berlin, Deutschland
M. Reckenfelderbäumer, Lahr/Schwarzwald, Deutschland
M. Rese (†), Bochum, Deutschland
A. Söllner, Frankfurt/Oder, Deutschland
M. Voeth (schriftführend), Hohenheim, Deutschland
R. Weiber, Trier, Deutschland
Das Business-to-Business-Marketing ist ein noch relativ junger Forschungszweig,
der in Wissenschaft und Praxis ständig an Bedeutung gewinnt. Die Schriftenreihe
möchte dieser Entwicklung Rechnung tragen und ein Forum für wissenschaftliche
Beiträge aus dem Business-to-Business-Bereich schaffen. In der Reihe sollen aktuelle
Forschungsergebnisse präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.
Herausgegeben von
Professor Dr. Dr. h. c. Klaus Backhaus Professor Dr. Michael Kleinaltenkamp
Universität Münster Freie Universität Berlin
Professor Dr. Joachim Büschken Professor Dr. Wulff Plinke
Katholische Universität Humboldt-Universität zu Berlin
Eichstätt-Ingolstadt
Professor Dr. Martin Reckenfelderbäumer
Professor Dr. Dr. h.c. Wissenschaftliche Hochschule Lahr/
Werner Hans Engelhardt AKAD Hochschule für Berufstätige,
Ruhr-Universität Bochum Lahr/Schwarzwald
Professorin Dr. Sabine Fließ Professor Dr. Mario Rese (†)
FernUniversität in Hagen Ruhr-Universität Bochum
Professor Dr. Jörg Freiling Professor Dr. Albrecht Söllner
Universität Bremen Europa-Universität Viadrina
Frankfurt/Oder
Professor Dr. Martin Gersch
Freie Universität Berlin Professor Dr. Markus Voeth
Universität Hohenheim
Professor Dr. Bernd Günter (schriftführend)
Universität Düsseldorf
Professor Dr. Rolf Weiber
Professor Dr. Frank Jacob Universität Trier
ESCP-EAP
Europäische Wirtschaft shochschule
Berlin
Oliver Wiesener
Mit mehrstufigem
Wissenserwerb zu mehr
Innovationserfolg
Eine konzeptionelle und
empirische Untersuchung
in technischen Industrien
Oliver Wiesener
Trier, Deutschland
Dissertation Universität Trier, Fachbereich IV, 2014
ISBN 978-3-658-07624-5 ISBN 978-3-658-07625-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-07625-2
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abrufb ar.
Springer Gabler
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
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Geleitwort
Wissen ist unbestritten eine elementare Unternehmensressource zur Erzie-
lung von Wettbewerbsvorteilen, was insbesondere durch die Ressourcen-
orientierten Ansätze des strategischen Managements herausgestellt wird.
Dabei wird in jüngster Zeit zunehmend auch die Bedeutsamkeit von exter-
nem Wissen für den Unternehmenserfolg betont. Dieses ist nicht nur beim
Kunden oder Lieferanten, sondern in der gesamten Unternehmensumwelt zu
suchen. Im Hinblick auf die Innovationserzielung wird die Bedeutung des
externen Wissens aktuell vor allem unter der Thematik „Open Innovation“
diskutiert. Bei der Beschaffung von externem Wissen werden dabei jedoch
meist bilaterale und direkte Beziehungen betrachtet, während die systemati-
sche Wissensgenerierung unter Einbezug möglichst aller Marktstufen bisher
kaum analysiert wurde.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die Arbeit von Wiesener das Ziel, ein
allgemeinesModellfürdenmehrstufigenWissenserwerb(sog.MEWI-Modell)
zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden zunächst die in der Literatur vor-
handenen Modelle zum Wissenserwerb gesichtet und im Hinblick auf ihre
Zweckmäßigkeit zur Ableitung eines Modells zum MEWI bewertet. Zur Ab-
bildungderMehrstufigkeitwirdebenfallseineLiteraturanalysedurchgeführt.
Arbeiten hierzu finden sich in der Literatur insbesondere in den Bereichen
Mehrstufiges Marketing, Ingredient Branding, Supply Chain Management
und Efficient Consumer Response. Die Literaturanalyse macht deutlich,
dass die Problematik des mehrstufigen Wissenserwerbs bei Innovationen im
B-to-B-Umfeld bisher noch nicht betrachtet wurde, weshalb die Arbeit ein
eigenes Verständnis zur Mehrstufigkeit im Wissens- und Innovationskontext
entwickelt. Zur theoretischen Ableitung des MEWI-Modells greift Wiesener
vi Geleitwort
auf die Ressourcentheorie zurück und entwickelt einen phasenorientierten
Ansatz,wobeidiePhasenals„wissensveredelndeSchritte“verstandenwerden
und ihnen der Status von Wissensressourcen (gemäß VRIO-Ansatz) und
hierzu erforderliche Kompetenzen zugeordnet werden.
Der allgemeine Modellrahmen wird anschließend um Methoden erweitert,
die bei der konkreten Anwendung des MEWI-Modells zum Einsatz kom-
men können. Bei der phasenbezogenen Methodendiskussion werden solche
Methoden vorgeschlagen, die eine besondere Eignung zur Durchführung
des MEWI-Prozesses aufweisen, wobei auch MEWI-spezifische Konkretisie-
rungen in der Anwendung vorgenommen werden. Insbesondere durch die
Zuordnung von Methoden zur Durchführung der MEWI-Phasen wird die
praktische Anwendbarkeit des MEWI-Modells sichergestellt.
Wiesener geht weiterhin von der These aus, dass der MEWI neben den
sog. Innovationskompetenzen eine weitere, eigenständige Bestimmungsgröße
des Innovationserfolgs darstellt. Zur Prüfung dieser These werden elf MEWI-
spezifische Einflussgrößen auf den Innovationserfolg entlang der MEWI-
Phasen abgeleitet (sog. MEWI-Faktoren). Die Ableitung erfolgt dabei mit
der Maßgabe, dass keine Überschneidungen zu den „klassischen“ Innovati-
onskompetenzen auftreten dürfen. Der Beziehungszusammenhang zwischen
den MEWI-Faktoren und dem Innovationserfolg wird in unterschiedlichen
Hypothesen bezüglich der Wirkungsrichtung der MEWI-Faktoren auf den
Innovationserfolg abgebildet. Diese werden anschließend im Rahmen einer
Befragungvon115UnternehmensvertreternausdemBereichdertechnischen
Industrien einer empirischen Prüfung unterzogen. Danach können neun der
elf aufgestellten Hypothesen statistisch bestätigt werden.
Des Weiteren werden die befragten Unternehmen in eine Gruppe mit
hohem Innovationserfolg (N1=58) und einer Gruppe mit geringem Inno-
vationserfolg (N2=57) unterteilt und geprüft, ob die MEWI-Faktoren zur
TrennungdieserGruppengeeignetsind.DiediskriminanzanalytischenErgeb-
nisse führen insgesamt zu einer hohen Modellgüte, da 82,6% der befragten
Unternehmen mittels MEWI-Faktoren korrekt klassifiziert werden. Als be-
Geleitwort vii
sonders trennstark erweisen sich dabei die Größen „Wissensanpassung“,
„Produkt-undKommunikationswissen“und„Integrationszeitpunkt“.Weiter-
hin kann gezeigt werden, dass die MEWI-Faktoren einen deutlichen Beitrag
zur Erklärung des Innovationserfolgs liefern (Bestimmtheitsmaß: 0,312).
Wiesener behandelt in seiner Arbeit eine sowohl für die Unternehmens-
praxis als auch für die Wissenschaft bedeutsame Thematik und liefert eine
Vielzahl an Ideen, zur Modellierung und praktischen Durchführung eines
systematischen mehrstufigen Wissenserwerbs im Innovationskontext. Die
Arbeit von Wiesener ist innovativ, und es gelingt, einen kreativen konzep-
tionellen Ansatz nicht nur theoriebasiert zu entwickeln, sondern auch im
Hinblick auf dessen Praxistauglichkeit zu würdigen. Die vorliegende Schrift
leistet mit der Modellierung des MEWI Pionierarbeit, weshalb ihr sowohl in
der Wissenschaft als auch in der Praxis eine breite Resonanz zu wünschen
ist.
Trier, im September 2014 Univ.-Prof. Dr. Rolf Weiber
Vorwort
Diese Arbeit ist berufsbegleitend am Lehrstuhl für Marketing, Innovation
und E-Business der Universität Trier entstanden. Dies wird häufig als “ex-
terne Dissertation” bezeichnet. Woher kommt die Motivation, extern eine
wissenschaftliche Arbeit zu schreiben?
In meinem Fall basiert das auf dem Entdecken von Geschäfts-relevanten
AbläufeninnerhalbdesberuflichenTätigkeitsfelds:Sowurdeichbeispielswei-
se auf Konferenzen nach Vorträgen von Vertretern von Kunden der Kunden
undebensovonLieferantenderLieferantenetwahinsichtlichInnovationsmee-
tings angesprochen. So bin ich zum mehrstufigen Wissenserwerb gekommen,
für den ich in der Literatur keine Anleitungen oder etwa Empfehlungen zur
Vorgehensweise finden konnte. Dies war der Auslöser, eine wissenschaftliche
Arbeit zum mehrstufigen Wissenserwerb zu schreiben. Dabei ist es sicherlich
als positiv und motivierend anzusehen, wenn das wissenschaftliche Thema
eine Verbindung zur beruflichen Tätigkeit aufweist.
Aufgrund der erstmalig in der Literatur aufgegriffenen Thematik des
mehrstufigen Wissenserwerbs sowie der Verknüpfung mit der Praxis ist die
vorliegende Arbeit sowohl für weiterführende Forschung als auch für die
direkte Anwendung in der Praxis gedacht. Insbesondere für die praktische
Umsetzung geht die Arbeit über typische Handlungsempfehlungen wissen-
schaftlicherArbeitenhinausundzeigtetwaauchMethodenzurDurchführung
des mehrstufigen Wissenserwerbs auf. Dies ist im abschließenden Kapitel um
ein Anwendungsszenario ergänzt, in dem weiterhin die besonders wichtigen
Faktoren bei der Durchführung des mehrstufigen Wissenserwerbs aufgezeigt
werden.
x Vorwort
Berufsbegleitend zu promovieren führt gemäß meiner Erfahrung insbe-
sondere dann zum Erfolg, wenn die wissenschaftliche Betreuung von einem
Professor durchgeführt wird, der umfangreiche Erfahrung sowie hohes In-
teresse an der Verzahnung von Wissenschaft und Praxis hat. In diesem
Zusammenhang bin ich im besonderen Maße Herrn Professor Dr. Rolf Wei-
ber zu Dank verpflichtet. Er hat mich kontinuierlich zu wissenschaftlicher
Fundierung sowie deren Verzahnung mit Praxisnähe geführt. Weiterhin
danke ich Herrn Professor Dr. Walter Schertler für das Zweitgutachten so-
wie die Anregungen hinsichtlich möglicher Anwendungen des mehrstufigen
Wissenserwerbs.
München, im September 2014 Oliver Wiesener