Table Of ContentHans-Henning Kortüm 
Menschen und Mentalitäten 
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Hans-Henning Kortüm 
Menschen 
und Mentalitäten 
Einführung in Vorstellungswelten 
des Mittelalters 
Akademie Verlag 
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Abbildungen auf dem Einband aus: Hans R. Hahnloser, Villard de Honnecourt. Kritische Ge-
samtausgabe des Bauhüttenbuches ms. fr 19093 der Pariser Nationalbibliothek. Akademische 
Druck- und Verlagsanstalt Graz, 1972. 
Die Deutsche Bibliothek - CIP Einheitsaufnahme 
Kortüm, Hans-Henning: 
Menschen und Mentalitäten : Einführung in Vorstellungswelten 
des Mittelalters / Hans-Henning Kortüm. - Berlin : Akad. Verl., 1996 
ISBN 3-05-002603-0 
©  Akademie Verlag GmbH, Berlin 1996 
Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der VCH-Verlagsgruppe. 
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. 
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung  in andere Sprachen, vorbehalten.  Kein Teil 
dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form -  durch 
Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren - reproduziert oder in eine von 
Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen 
oder übersetzt werden. 
Satz: Werksatz J. Schmidt, Gräfenhainichen 
Druck: GAM Media GmbH, Berlin 
Bindung: Dieter Mikolai, Berlin 
Printed in the Federal Republic of Germany 
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Inhaltsverzeichnis 
Vorwort  9 
Kapitel I.  Einleitung  13 
1. Begriffsklärungen  13 
2. Die „Schule" der Annales  19 
3. Bemerkungen zur Rezeption der Anna/es-Schule  23 
4. Probleme der Mentalitätsforschung  24 
5. Axiome der Mentalitätsforschung und Skizzierung der Vorgehens weise  . .  29 
6. Bibliographie  31 
Teil A.  Synchrone  Beschreibungsebene:  Mentalitäten  einzelner  ge-
sellschaftlicher Gruppen  35 
Kapitel II.  Adel  37 
1. Zu Begriff und Geschichte des Adels  37 
2. Einige Bestimmungsfaktoren adliger Mentalität  39 
3. Bibliographie  51 
Kapitel III.  Ritter  53 
1. Zur Terminologie  53 
2. Ritterliche Mentalität  55 
3. Ideologische Konzeption und tatsächliches Verhalten im Spätmittelalter  . .  73 
4.  Bibliographie  77 
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6  Inhaltsverzeichnis 
Kapitel IV.  Kirche  79 
1. Bischöfe und Äbte  79 
2. Priester  91 
3. Mönche  100 
4. Bibliographie  109 
Kapitel V.  Städter und Bürger  110 
1. Einstellungen zu städtischen Lebensformen  110 
2. Zur historischen Entwicklung der Stadt  114 
3. Probleme städtischer Mentalitäten am Beispiel mittelalterlicher Kaufleute  .  117 
4. Bibliographie  134 
Kapitel VI.  Randgruppen  136 
1. Mehrheiten und Minderheiten  136 
2. Annäherungsversuche an Randgruppenmentalitäten: Juden und Prostituierte  141 
3. Bibliographie  155 
Kapitel VII.  Bauern  157 
1. Zur Forschungssituation  157 
2. Skizzierung einiger Entwicklungslinien bäuerlichen Daseins im Mittelalter  162 
3. Aspekte bäuerlicher Mentalitäten  166 
4. Bibliographie  182 
Kapitel VIII.  Intellektuelle  184 
1. Zur mittelalterlichen Terminologie des „Intellektuellen"  184 
2. Ausgewählte Beispiele des frühen, hohen und späten Mittelalters  186 
3. Bibliographie  212 
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Inhaltsverzeichnis  7 
Teil B.  Diachrone Beschreibungsebene: Mentalitäten im Wandel  . .  213 
Kapitel IX.  Natur-, Welt-, Raum- und Zeiterfahrungen  215 
1. Mittelalterliche Einstellungen und Verhaltensweisen  gegenüber Natur und 
Welt  215 
2. Mittelalterliche Raumerfahrungen: a) Physische Räume, b)  Metaphysische 
Räume  224 
3. Anmerkungen zum mittelalterlichen Zeitverständnis  236 
4.  Bibliographie  241 
Kapitel X.  Krankheit, Alter, Sterben und Tod  224 
1. Das Mittelalter und die Medizin  244 
2.  Alters- und Generationsvorstellungen  252 
3. Sterben und Tod im Mittelalter  257 
4.  Bibliographie  267 
Kapitel XI.  Sexualität und Liebe  269 
1. Vorbemerkung  269 
2. Die Entstehung der christlichen Sexualmoral in der Spätantike  270 
3. Mittelalterliche Naturlehre und menschliche Sexualität  276 
4.  Die Liebe im frühen und hohen Mittelalter  283 
5.  Ausblicke auf das Spätmittelalter  290 
6.  Bibliographie  293 
Kapitel XII.  Religiöse Vorstellungen  296 
1. „Wunder" und Wunderglauben im Mittelalter  296 
2. Das Konzept der „Volkskultur" und „Volksfrömmigkeit"  301 
3. Die Ketzer und die Kirche: Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber 
religiösen Sondergruppen  327 
4.  Spätmittelalterliche  Frömmigkeitsvorstellungen  und Verhaltensweisen  im 
Spiegel zeitgenössischer Kritik  337 
5.  Bibliographie  345 
Schlußbetrachtung  346 
Register  353 
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Vorwort 
Das vorliegende Buch basiert auf einer zweisemestrigen Vorlesung, die ich 
im Wintersemester  1993/94 und im Sommersemester  1994 an der Univer-
sität Tübingen gehalten habe. Die damalige Veranstaltung war gedacht  als 
eine Einführung in die Mentalitätsgeschichte des Mittelalters. Sie sollte mit 
einer historiographischen Methode vertraut machen, die in Frankreich  ent-
wickelt wurde und  weit über Frankreich  hinaus Anerkennung  fand. Einer 
der besten deutschen  Kenner französischer  Mittelaltergeschichtsforschung, 
der Hannoveraner Mediävist O. G. Oexle, hat erst dieser Tage wieder seine 
deutschen  Kollegen  mit  dem  provokanten  Hinweis  „Was deutsche  Medi-
ävisten an der französischen Mittelalterforschung interessieren muß"'  dies-
bezüglich zu sensibilisieren versucht. 
Freilich erwies sich die ursprünglich geplante „Einführung in die Menta-
litätsgeschichte des Mittelalters" im strengen Wortsinn aus zweierlei Grün-
den als undurchführbar: Zum einen konnten bei weitem nicht alle für eine 
Mentalitätsgeschichte relevanten Themen (so z. B. Recht, Herrschaft usw.) 
behandelt werden. Insofern spiegelt die hier vorgenommene Auswahl  sehr 
subjektive  Interessen  des  Verfassers  wider.  Zum  anderen  soll  der  Titel 
„Menschen und Mentalitäten" auch ausdrücken, daß es, strenggenommen, d i e 
Mentalitätsgeschichte  nicht -  oder  soll  man  besser  sagen:  nicht mehr?  -
gibt.  In  ihrem  französischen  Mutterland  hat  man  sich  bereits  mehr  oder 
1  O. G. OEXLE, Was deutsche Mediävisten an der französischen Mittelalterforschung interes-
sieren muß, in: M. Borgolte (Hg.), Mittelalterforschung nach der Wende 1989, Historische 
Zeitschrift, Beiheft 20 (1995) S.  89-127. 
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10  Vorwort 
weniger vom Konzept der Mentalitätsgeschichte  verabschiedet2. Zuminde-
stens ist es wesentlich modifiziert worden: Dem eher diffusen Modebegriff 
„Mentalität" ist der Begriff des „Imaginären" ergänzend zur Seite getreten. 
Französische Forscher, die ihn, wie Jacques Le Goff u. a., geprägt und ver-
wendet haben, versuchen damit, der Kritik an einem als allzu unscharf emp-
fundenen Mentalitätsbegriff zu begegnen. 
Diese Modifizierung des ursprünglichen Konzepts hat selbstverständlich 
auch das vorliegende Buch zu berücksichtigen. Es hat dies dadurch zu tun 
versucht,  daß  es den  auch  in der  deutschen  Forschung  verwendeten  und 
durch H.-W. Goetz vorgeschlagenen Begriff der  „Vorstellungsgeschichte"3 
aufgenommen hat. Es geht mithin um die Frage, wie „Wirklichkeit" im Mittel-
alter erfahren und gedeutet wurde. Bei der Beantwortung  sollen die ange-
führten Quellen  helfen, die  sich  als  integrative  Bausteine  der  jeweiligen 
Kapitel verstehen. Ihnen kommt nicht nur eine belegende oder illustrierende 
Funktion  zu,  sondern  sie wollen  auf  die  im  Mittelalter  im Vergleich  zur 
Moderne stark unterschiedlichen „Wahrnehmungsmuster" aufmerksam machen, 
deren Bedeutung erst in jüngster Zeit durch J. Fried4 und andere unterstri-
chen worden ist. Ihre Wichtigkeit für eine „moderne" Mentalitätsgeschichte 
liegt auf der Hand: Sie muß gleichzeitig immer auch eine „Geschichte der 
Wahrnehmungs- und Deutungsmuster" sein. 
Der Charakter einer „Einführung", die sich bewußt an ein weiteres Publi-
kum wendet, bringt es mit sich, daß die herangezogenen Quellen hier durch-
weg in Übersetzung dargeboten werden. Eigene wie fremde Übersetzungen 
sind als solche gekennzeichnet. Der Autor verkennt durchaus nicht die damit 
verbundene  Gefahr, stellt doch jede  Übersetzung  gleichzeitig  immer  eine 
Interpretation dar. Bei der Auswahl der Quellen wurde versucht,  möglichst 
unterschiedliche  und  nicht  allgemein  bekannte  Texte  heranzuziehen,  was 
freilich nicht immer durchgehalten werden konnte. Dennoch bleibt zu hof-
2  Vgl. etwa die ausdrückliche Distanzierung des französischen Mediävisten GEORGES DUBY 
(geb. 1919), der gemeinhin als „Mentalitätshistoriker" par excellence gilt, in dessen Auto-
biographie .L'Histoire continue',  1991 (hier zitiert nach der dt. Übersetzung ,Die andere 
Geschichte',  1992, S. 94):  „Heute  benutze  ich das Wort  Mentalität  nicht  mehr. Es  ist 
unzulänglich, und wir haben es erst spät gemerkt". 
3  H.-W. GOETZ, „Vorstellungsgeschichte".  Menschliche  Vorstellungen  und  Meinungen  als 
Dimension der Vergangenheit, in: Archiv für Kulturgeschichte 61 (1979), S. 253-271. 
4  J. FRIED, Gens und regnum.  Wahrnehmungs- und Deutungskategorien politischen Handelns 
im früheren Mittelalter, in: J. MIETHKE/K. SCHREINER (Hgg.), Sozialer Wandel im Mittel-
alter, 1994, S. 73-104, hier insbesondere S. 73-76. 
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