Table Of ContentDie Umweltgeschichte hat sich seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren zu einer 
etablierten  und  erfolgreichen  Forschungsrichtung  entwickelt.  Trat  in  diesem 
notwendigerweise interdisziplinären Feld zunächst vor allem die Neuere Geschichte 
als geisteswissenschaftlicher Partner der naturwissenschaftlichen Fächer auf, so hat 
sich die Medävistik erst mit einer gewissen Verzögerung umwelthistorischen Themen 
zugewandt. Obwohl inzwischen diverse Forschungsprojekte den Fokus (auch) auf 
mittelalterliche Quellen und Daten setzen, sind umwelthistorische Inhalte in der 
universitären Lehre der Mediävistik noch immer relativ rar. 
Deshalb haben sich Studierende der Mittelalterlichen Geschichte im Rahmen eines 
Projektseminars  das  Ziel  gesetzt,  in  zwei  interdisziplinär  besetzten  Workshops 
die Potentiale der Mediävistik für umwelthistorische Analysen auszuloten. Dieser 
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Sammelband vereinigt zwölf Workshop-Beiträge — sowohl von namhaften deutschen  n
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Umwelthistorikern als auch von Studierenden — zu methodischen und inhaltlichen  e
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Aspekten mittelalterlicher Umweltgeschichte.
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ISBN: 978-3-86395-285-3 Universitätsverlag Göttingen Universitätsverlag Göttingen
Margit Mersch (Hg.) 
Mensch-Natur-Wechselwirkungen in der Vormoderne 
 
Dieses Werk ist lizenziert unter einer  
Creative Commons  
Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen  
4.0 International Lizenz.
erschienen im Universitätsverlag Göttingen 2016
Margit Mersch (Hg.)  
 
Mensch-Natur-Wechselwirkungen  
in der Vormoderne 
 
Beiträge zur mittelalterlichen und 
frühneuzeitlichen Umweltgeschichte 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Universitätsverlag Göttingen 
2016
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek 
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen 
Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über 
<http://dnb.dnb.de> abrufbar. 
 
 
 
Anschrift der Herausgeberin 
 
Dr. Margit Mersch 
Historisches Institut, Mittelalterliche Geschichte 
Ruhr-Universität Bochum 
Universitätsstraße 150, Gebäude GA 
44801 Bochum 
E-Mail: [email protected] 
 
 
 
 
Dieses Buch ist auch als freie Onlineversion über die Homepage des Verlags sowie über 
den Göttinger Universitätskatalog (GUK) bei der Niedersächsischen Staats- und 
Universitätsbibliothek Göttingen (http://www.sub.uni-goettingen.de) erreichbar.  
Es gelten die Lizenzbestimmungen der Onlineversion.  
 
 
 
 
 
 
Satz und Layout: Margit Mersch 
Umschlaggestaltung: Jutta Pabst 
Nachweis zur Titelabbildung: 
Die Katastrophen der römischen Bürgerkriege werden angekündigt durch Haustiere, 
die ihre Besitzer bedrohen; Buchmalerei des anonymen Maïtre François, in:  
Augustine, La Cité de Dieu, traduction par Raoul de Presles, vol. 1 (ca. 1470-1480); 
Den Haag, Koninklijke Bibliotheek / Königliche Bibliothek der Niederlande, RMMW, 
10 A 11, f. 154r; Digitalisat (mit Genehmigung der Koninklijke Bibliotheek): 
http://manuscripts.kb.nl/zoom/BYVANCKB%3Amimi_mmw_10a11%3A154r_min 
Manuskriptbeschreibung: http://manuscripts.kb.nl/show/manuscript/10+A+11 
(28.04.2016). 
 
© 2016 Universitätsverlag Göttingen 
http://univerlag.uni-goettingen.de 
ISBN: 978-3-86395-285-3
Inhaltsverzeichnis 
Vorwort ...............................................................................................................................  1 
Margit Mersch 
Probleme und Potentiale mediävistischer Umweltgeschichte .....................................  7 
Bernd Herrmann  
Noch eine neue Eigenschaft der Umweltgeschichte?  
oder: 
Von der Bedeutung und dem Nutzen mancher alten ................................................  19 
Gerrit J. Schenk 
Aus der Geschichte lernen? Chancen, Probleme und Grenzen des Lernens 
aus der Geschichte von ‚Natur‘-Katastrophen ............................................................  39  
Winfried Schenk 
Beiträge der Historischen Geographie zur Erforschung der gebauten und 
natürlichen Umwelt des mittelalterlichen Menschen ..................................................  73 
Eva Bretón Pérez 
Historische Ökologie: Das Beispiel Kellerwald ..........................................................  95 
Dirk Meier 
Landesausbau, Umweltwandel und Sturmfluten im hohen und späten 
Mittelalter in den südlichen nordfriesischen Uthlanden ..........................................  109
Philipp Gabriel 
Die Hansestadt Lübeck, der Hering und das Klima .................................................  165 
Sven Zulauf 
Kommunikations- und Wirtschaftsräume in der Hanse am Beispiel der 
Allokation von Waid- und Pottasche im mittelalterlichen Ostseeraum ................  185 
Julian Rösner 
Speisen und Getränke zu Zeiten des Konstanzer Konzils: Nahrungsmittel 
als Zeichen der Verflechtung von Umwelt, Politik und Kultur .............................  235 
Harm von Seggern 
Gehen in der Stadt. Eine Praktik im Stadtraum ........................................................  255 
Matthias Vogt 
Umweltdarstellung und -instrumentalisierung am Beispiel des Waldes im 
‚Erec‘ Hartmanns von Aue ...........................................................................................  277 
Carina Nolte  
Zwischen Aberglaube und Heilung. Die Alraune im Mittelalter ............................  287
Vorwort 
Der vorliegende Band ist aus zwei Workshops zur Umweltgeschichte des Mittelal-
ters hervorgegangen, die im Februar und Mai 2014 an der Universität Kassel statt-
fanden. Angesichts der Tatsache, dass weder ein eigenständiges Fach ‚Umweltge-
schichte‘ noch eine dezidiert mediävistische umwelthistorische Ausrichtung in der 
deutschen Forschungslandschaft existieren, sollten die Potentiale der Mittelalter-
wissenschaften für interdisziplinäre umwelthistorische Analysen ausgelotet werden. 
Bei der ersten Vortragsveranstaltung mit dem Titel ‚Umweltgeschichte als Ver-
flechtungsgeschichte – Potentiale der Mediävistik‘ stellten sechs Beiträge verschie-
dene Forschungsfelder und Disziplinen vor, die mittelalterliche Geschichte mit 
einem (im weiteren Sinne) umwelthistorischen Fokus erforschen. In der Diskussi-
on wurden insbesondere die Chancen und Probleme einer vernetzten Zusammen-
arbeit naturwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Disziplinen themati-
siert. Der zweite Workshop trug den Titel ‚Zugänge zur mittelalterlichen Umwelt-
geschichte – Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in Wahrnehmung 
und Wirtschaft‘. Er bot in acht Vorträgen exemplarische Studien zu Aspekten der 
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte, die Anknüpfungspunkte für 
umwelthistorische Fragestellungen aufweisen. Dabei wurde der Schwerpunkt stär-
ker auf historische Umweltpraxis als auf Rekonstruktion historischer Umwelt ge-
legt.  
Die Veranstaltungen standen im Rahmen eines Lehrprojektes, das aus Mitteln 
der zentralen Lehrförderung der Universität Kassel finanziert wurde und auf eine 
Intensivierung praxisnaher und interdisziplinärer Ausbildung im Master-Studien-
gang ‚Europäische Geschichte‘ abzielte. Entsprechend lagen Organisation, Vor-
bereitung und Durchführung der beiden Workshops zu einem großen Teil in den 
Händen  der  teilnehmenden  Studierenden.  Zudem  wurden  sechs  Vorträge  des 
zweiten Workshops von Kasseler Studierenden der Mittelalterlichen Geschichte 
gehalten, die zum damaligen Zeitpunkt noch vor dem Abschluss ihres jeweiligen 
Studienganges (Bachelor, Master, Lehramt für Gymnasien) standen. Daraus resul-
tiert auch die etwas ungewöhnliche Zusammensetzung dieses Sammelbandes, der 
Beiträge von etablierten Forscher*innen und Studierenden nebeneinander stellt.
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Aus unterschiedlichen Gründen standen nicht alle Workshop-Beiträge für den 
Druck zur Verfügung; doch konnte andererseits ein Aufsatz von Frau Bretón Pé-
rez hinzugewonnen werden, der aus einer Kasseler Examensarbeit hervorgegangen 
ist und das Themenspektrum der studentischen Beiträge um naturwissenschaftli-
che Aspekte erweitert. Besonders erfreulich war die Bereitschaft renommierter 
Fachwissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen, an diesem ‚Experiment‘ 
teilzunehmen. Mehr noch als bei anderen Publikationsprojekten ist deshalb allen 
Autor*innen dieses Bandes für die aufgewandte Mühe, die sehr gute Zusammenar-
beit und auch für ihren Mut zu danken. 
Dank gebührt insbesondere auch Frau Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner für die 
großzügig gewährte persönliche wie materielle Unterstützung sowie der Zentralen 
Lehrförderung der Universität Kassel für die Finanzierung der Workshops und 
nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Universitätsverlags Göt-
tingen für die professionelle und freundliche Betreuung bei der Drucklegung. 
 
Göttingen, im Mai 2016  Margit Mersch 
 
 
Tagungsprogramme 
Erster Kasseler Workshop zur Umweltgeschichte: ‚Umweltgeschichte als Verflech-
tungsgeschichte. Potentiale der Mediävistik‘, 5. Februar 2014 
Margit Mersch (Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel) 
  Begrüßung und Einleitung 
Gerrit J. Schenk (Mittelalterliche Geschichte, Universität Darmstadt) 
  Aus der Geschichte lernen? Chancen, Probleme und Grenzen des Lernens aus 
der Geschichte natürlich induzierter Katastrophen 
Winfried Schenk (Historische Geographie, Universität Bonn) 
  Fachübergreifende Zugänge und Arbeitsfelder der Historischen Geographie im 
Forschungsfeld ‚Historische Mensch-Umwelt-Beziehungen‘ 
Kay P. Jankrift (Geschichte und Ethik der Medizin, Techn. Universität München) 
  Knochen erzählen. Medizinische Aspekte der Umweltgeschichte 
Thomas R. Stöller (Archäologische Wissenschaften, Universität Bochum) 
  Montanarchäologie und Umweltgeschichte des mitteleuropäischen Bergaus im 
Mittelalter (Vortrag ausgefallen)