Table Of ContentEdition Centaurus
Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte
Katharina Dück
Materia prima
Zur Semantik des Begriffs in
naturkundlichen Sachschriften
des 16. Jahrhunderts
Edition Centaurus – Neuere Medizin- und
Wissenschaftsgeschichte
Reihe herausgegeben von
Wolfgang U. Eckart, Heidelberg, Deutschland
Die Reihe ist ursprünglich mit dem Titel „Neuere Medizin- und Wissenschaftsge-
schichte“ beim Centaurus Verlag erschienen.
Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/15153
Katharina Dück
Materia prima
Zur Semantik des Begriffs
in naturkundlichen Sachschriften
des 16. Jahrhunderts
Katharina Dück
Zentrale Forschung
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
Mannheim, Deutschland
Zugl. Dissertation Universität Heidelberg 2018
ISSN 2510-0882 ISSN 2510-0874 (electronic)
Edition Centaurus – Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte
ISBN 978-3-658-28736-8 ISBN 978-3-658-28737-5 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28737-5
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Meinen lieben Eltern Lydia und Johann Dück und
meinem wunderbaren Mann Anton Dück gewidmet
Wer die Natur der Ding und Sachen will ergründen;
Kennt alle, kann er recht die Thür zu einem finden.1
[D]ie philosophi haben sich vber diese Creatur Gottes
Die sie primam materiam nennen
Vber jhre Krafft vnd Geheimnus der massen verwundert
Daß sie jhr viel vnnd schier allerley Namen geben haben
Denn sie nicht gewust
Wie sie es genug loben sollen.2
1 Czepko von Reigersfeld, Daniel: Eines offenbahret alles. In: Ders. (2015): Gedichte. Vollständi-
ge Neuausgabe mit einer Biografie des Autors. Hrsg. v. Karl-Maria Guth. Berlin, S. 131.
2 Ruland, Martin (1612): Lexicon Alchemiae sive Dictionarium Alchemisticum, Cum obscuriorum
Verborum, et Rerum Hermeticarum, tum Tophrast-Paracelsicarum Phrasium, Planum
Explicationem continens. Reprografischer Nachdruck v. 1964. Hildesheim, S. 322f.
Vorwort
Die vorliegende Studie „Materia prima – Zur Semantik des Begriffs in natur-
kundlichen Sachschriften des 16. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichti-
gung des Corpus Paracelsicums“ wurde am 9.5.2018 an der Philosophischen
Fakultät der Universität Heidelberg als Dissertation angenommen. Die Druckfas-
sung der Arbeit entspricht im Einvernehmen mit den beiden Gutachtern, Prof.
Dr. Peter McLaughlin und Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart dem eingereichten
Manuskript.
Zunächst danke ich meinem Doktorvater Professor McLaughlin, der als
Wissenschaftsphilosoph sich bereit erklärte, dieses in der Philosophie (noch
immer) ungewöhnliche Thema zu betreuen, und mir all die Jahre mit philoso-
phisch-methodischem Rat und zahlreichen konstruktiv-kritischen Fragen zur
Seite stand. Auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seines wissenschafts-
philosophischen Kolloquiums danke ich für zahlreiche Anmerkungen und Anre-
gungen.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Joachim Telle, der von An-
fang an, als ich vor vielen Jahren noch als Studentin sein Seminar aufsuchte und
den Wunsch äußerte, anhand des Begriffs ,Materia prima‘ herauszufinden, mit
welcher Berechtigung ein Gegenwartsautor sich auf „die Alchemie“ berufe, mein
thematisches Interesse nicht nur mit Wohlwollen aufnahm, sondern auch gewillt
war, es zu unterstützen. Zahlreiche Anregungen, kritische Hinweise, viele Litera-
tur- und Quellenhinweise sowie Förderungen habe ich Professor Telle zu ver-
danken – viele hilfreiche Hinweise auch den Teilnehmenden seines literarhistori-
schen Kolloquiums am Germanistischen Seminar, dem „Mittwochskreis“. Eine
akademische und auch persönliche Lücke hinterließ Professor Telle 2013 nach
seinem Tod, der den Mittwochskreis und die Verfasserin tief erschütterte. Diese
abgeschlossene Arbeit erhält nicht mehr die Möglichkeit, seinem strengen Blick
standhalten dürfen.
Sehr dankbar bin ich Professor Eckart, der nach dem Tod von Professor
Telle das Zweitgutachten und die hilfreiche Betreuung meiner Arbeit übernahm.
Zur Fertigstellung dieser Arbeit hat wesentlich auch das Promotionssti-
pendium der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit beigetragen, für die ich
sehr dankbar bin; auch für die in jeglicher Hinsicht bereichernde Zeit als Stipen-
diatin.
X Vorwort
Von allen Bibliotheken, in denen ich im Rahmen meiner Dissertations-
zeit gearbeitet habe und die ich an entsprechenden Stellen erwähne, möchte ich
vor allem die Forschungsbibliothek Gotha hervorheben. Im Rahmen des 1. Go-
thaer Sommerseminars „Alchemische Handschriften und Drucke der Frühen
Neuzeit“ (2012) unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Mulsow und Prof. Dr.
Joachim Telle öffnete die Bibliothek den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die
Pforten zu alchemischen Handschriften und Drucken der Bibliothek selbst sowie
zum alchemischen Nachlass Herzog Friedrichs I. von Sachsen-Gotha-Altenburg
im Staatsarchiv Gotha und ermöglichte Zugang und Arbeit mit Material, das von
der Historiographie bisher kaum oder gar nicht beachtet worden ist. Große Ab-
schnitte der vorliegenden Dissertation basieren auf der Arbeit im Rahmen dieses
Seminars, den Austausch mit den Teilnehmenden und der anschließenden Be-
schäftigung mit dem Stoff darüber hinaus.
Abschließend danke ich meiner Freundin Melanie Kraus, die diese Ar-
beit in all ihren Phasen korrigierte und nicht nur sprachlich beratend, sondern
auch freundschaftlich aufbauend, mir stets eine große Hilfe war.
Mein größter Dank gilt meinen Eltern und meinem Mann, die mein Inte-
resse und meine Arbeit an diesem Werk vor allem emotional unterstützten und
zur Fertigstellung dieser Dissertation wohl am meisten beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ..................................................................................................... 1
1.1 These und Anlage der Arbeit ................................................................ 1
1.2 Methodik .............................................................................................. 5
1.3 Forschungsstand ................................................................................... 7
2 Hauptteil: Erscheinungsformen von ,Materia prima‘ ................................. 13
Materia prima als physisches Seinsprinzip
2.1 Reine Quecksilber-/Mercurius-Lehren ............................................... 16
2.1.1 Einleitung .................................................................................. 16
2.1.2 Mercurius als Materia prima im
Tractatum de materia, forma & substantia ...................................
2.1.3 Mercurius als Materia prima in Sendivogiusʼ Colloqvivm ........ 23
2.1.4 Quecksilber/Mercurius als Materia prima
in Krugers Prozessbuch ............................................................. 33
2.1.5 Schlussbemerkung ..................................................................... 38
2.2 Zwei-Prinzipien-Lehren ..................................................................... 39
2.2.1 Einleitung .................................................................................. 39
2.2.2 Schwefel/Quecksilber-Prinzip als Materia prima
bei Ulrich Rülein von Calw ....................................................... 42
2.2.3 Mercurius und Sulphur als laborantische Materia prima
bei Sendivogius ......................................................................... 45
2.2.4 Unio von Sulphur und Mercurius als Materia prima
bei Bernardus Trevisanus .......................................................... 53
2.2.5 Schlussbemerkung ..................................................................... 55
2.3 Drei-Prinzipien-Lehren ...................................................................... 56
2.3.1 Tria prima als Materia prima bei Paracelsus.............................. 56
2.3.2 Tria prima als Materia prima in Ps.-Paracelsica ........................ 69
2.3.3 Leib-Seele-Geist-Lehre als Materia prima im Aureum vellus ... 76
2.3.4 Tria prima als Materia prima
in Leonhard Thurneissers Magna Alchymia .............................. 80
2.3.5 Schlussbemerkung ..................................................................... 83