Table Of ContentManuelle Medizin
Heinz-Dieter Neumann
Manuelle Medizin
Eine Einfiihrung in
Theorie, Diagnostik und Therapie
Dritte, uberarbeitete und erganzte Auflage
Geleitwort von H. Mau
Mit 62 Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
London Paris Tokyo
Dr. med. Heinz-Dieter Neumann
Facharzt fUr Orthopadie
Biihlertalstral3e 45
7580 BiihllBaden
ISBN-13:978-3-S40-S0SII-2 e-ISBN-13 :978-3-642-97142-6
DOl: 10. 1007/978-3-642-97142-6
ISBN 3-540-16721-8 2. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
ISBN 0-387-16721-8 2nd edition Springer-Verlag New York Berlin Heidelberg
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Neumann, Heinz-Dieter: Manuelle Medizin : eine Einfiihrung in Theorie, Diagnostik und
Therapie / Heinz-Dieter Neumann. Mit e. Geleitw. von H. Mau. - 3., iiberarb. u. erg. Aufl.
- Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer, 1989
(Manuelle Medizin)
ISBN 3-540-50511-3 (Berlin ...)
ISBN 0-387-50511-3 (New York ...)
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Geleitwort
Die Chirotherapie machte ihre ersten Schritte bei uns in Deutsch
land nach dem 2. Weltkrieg. Eine kleine Gruppe von Anten setzte
sich mit der aus der Laienmedizin kommenden Untersuchungs
und Behandlungsmethode auseinander und erarbeitete eine natur
wissenschaftliche Grundlage.
Es war ein langer und muhsamer Weg, den die Manuelle Medi
zin in den vergangenen 301ahren bei uns durchschritten hat: von
den ersten sehr kritischen Diskussionen auf dem Kongrel3 der
Deutschen Gesellschaft fUr Orthopadie 1955 in Hamburg bis zur
Anerkennung auf dem Kongrel3 der gleichen Gesellschaft 1981 in
Munster und auf dem Sudwestdeutschen Orthopadenkongrel3 1982
in Baden-Baden. Ein wichtiger Meilenstein stellt die 1976 durch
den Deutschen Arztetag eingefUhrte Zusatzbezeichnung "Chiro
therapie" dar.
Zwar existieren schon Lehrauftrage fUr Manuelle Medizin in
einzelnen medizinischen Fakultaten. Die volle Ausbildung ist z.Zt.
jedoch nur in den Arzteseminaren der Deutschen Gesellschaft fUr
Manuelle Medizin moglich. Eine weitergehende Verankernng von
Lehre und Forschung an den Hochschulen ware wunschenswert. Die
Hochschulen konnten durch die Erteilung von Lehr- und For
schungsauftragen zur Fortentwicklung der wissenschaftlichen
Grundlagen der Manuellen Medizin wesentlich beitragen.
Dieses zeitgema13e Buchlein meines friiheren Mitarbeiters, des
jetzigen Prasidenten der Internationalen Gesellschaft fUr Manuelle
Medizin, H.-D. Neumann, gibt einen klaren, konzentrierten Uber
blick uber den derzeitigen Stand von Theorie und Praxis. Eines der
wesentlichen Anliegen des Autors ist es, Lucken in der Kenntnis
der Manuellen Medizin zu schlie13en und somit Vorurteilen und
falschen Vorstellungen entgegenzuwirken.
Man darf dieser Schrift eine weite Verbreitung voraussagen.
H. Mau, Tubingen
Vorwort zur dritlen Auflage
Das Interesse von Arzten und Krankengymnasten an der Manuel
len Medizin ist anhaltend groB. Dieser Tatsache tragen wir mit der
vorliegenden uberarbeiteten Neuauflage Rechnung. Der Charakter
einer ubersichtlichen EinfUhrung, welche zum Studium weiterer
Literatur anregt und auf die Teilnahme an praktischen Kursen vor
bereitet, blieb erhalten.
Die Uberarbeitung wurde wesentlich erleichtert durch das zwi
schenzeitlich erschienene Buch Chirodiagnostische und chirothera
peutische Technik von H. P. Bischoff; in diesem Werk wird erstmals
der gesamte Lehrstoff des "A.rzteseminar Dr. Karl Sell" seit dessen
Grundung in Isny i. Allgau umfassend und ubersichtlich darge
stellt. Als "GegenstUck" dazu veroffentlichen M. Eder und H. Til
scher das Buch Chirotherapie. Vom Befund zur Behandlung, wel
ches auf der in Hamm gelehrten Diagnostik und Therapie basiert.
Ein herzlicher Dank gilt meiner Frau fUr ihre verstandnisvolle
Mitarbeit. Oem Springer-Verlag, insbesondere Herrn Dr. Graf
Baumann, danke ich fUr die gute Zusammenarbeit.
Buhl, im Januar 1989 Heinz-Dieter Neumann
Vorwort zur zweiten Auflage
Das vorliegende Buch hat nach seinem ersten Erscheinen einen
unerwartet guten Anklang gefunden. Es muBte mehrfach nachge
druckt werden.
Die Arzteseminare der DGMM geben es den Teilnehmern ihrer
Theorie- und Informationskurse als Einfiihrung in die Hand.
Von verschiedenen Seiten wurde der Wunsch geauBert, den
Inhalt zu erweitern. Ich bin diesem nur teilweise gefolgt. Es solI
kein Lehrbuch entstehen, sondern der Charakter einer iibersichtli
chen Einfiihrung erhalten bleiben.
Der Text wurde nach dem neuesten Stand iiberarbeitet und die
manuelle Untersuchung und Behandlung der Extremitatengelenke
etwas ausfiihrlicher dargestellt. AuBerdem wurden einige der An
schaulichkeit dienende Abbildungen hinzugefiigt.
Ich danke Herrn Dr. Bischoff, Leiter des Arzteseminars Neu
trauchburg fiir die zur Verfiigung gestellten Unterlagen, Herrn Dr.
Jiirgen Schott, Lehrer der FAC, und Herrn Prof. Dr. Thoden, Neu
rologe an der Universitat Freiburg fiir ihre kritischen Anmerkun
gen.
Meine Frau und Frau Elisabeth Merz standen mir wieder hilf
reich zur Seite. Herrn Dr. Graf-Baumann yom Springer-Verlag sei
erneut fiir die gute Zusammenarbeit gedankt.
Biihl, Februar 1986 Heinz-Di~ter Neumann
Vorwort zur ersten Auflage
Die Manuelle Medizin ist eine alte Volkskunst, die erst relativ spat in
die Hand des Arztes gelangte. Der Patient war bis dahin gezwungen,
bei einer ganzen Reihe von Beschwerden am Haltungs- und
Bewegungsapparat die Hilfe des Laienbehandlers zu suchen.
Nach dem 2. Weltkrieg begannen in verschiedenen europaischen
und au13ereuropaischen Landern Gruppen von Arzten die alten
Handgrifftechniken zu erforschen, auf eine naturwissenschaftliche
Grundlage zu stell en und zum Wohl ihrer Patienten anzuwenden.
Was am Anfang als eine blo13e "Pack- und Knackmethode"
erschien, entwickelte sich in arztlicher Hand bald zu einer umfas
send en funktionellen Betrachtungsweise von Storungen am Hal
tungs- und Bewegungsapparat, zur Manuellen Medizin. Sie fiigt
sich zwanglos in die bereits vorhandenen wissenschaftlichen und
klinischen Erkenntnisse ein. Der Arzt erhalt eine diagnostische
Methode, mit deren Hilfe er kleinste Funktionsstorungen am Hal
tungs- und Bewegungsapparat erfassen und beurteilen kann.
Au13erdem bekommt er ein breitgefachertes Instrumentarium ver
mittelt, welches die bereits vorhandenen therapeutischen Moglich
keiten wesentlich erweitert.
Die Zahl der Arzte, die in den vergangenen 30 lahren in den
Arzteseminaren der nationalen Gesellschaft ausgebildet wurden,
betragt mehrere Tausend. Waren es erst die Aligemeinarzte, welche
die Manuelle Medizin eriernten, so sind es jetzt zunehmend v. a.
Orthopaden, Neurologen, Internisten, Rheumatologen, Sportmedi
ziner und Hals-Nasen-Ohren-Arzte. Auf dem Gebiet der physikali
schen Medizin erMlt v. a. die Krankengymnastik eine wesentliche
Erweiterung ihrer Aufgabenstellung.
Trotz dieser gro13en Erfolge besteht immer noch ein erhebliches
Informationsdefizit tiber die Manuelle Medizin.
Dieses Buch so11 helfen, Vorurteile abzubauen. Die Manue11e
Medizin ist weder eine Art Wunderwaffe, noch eine im Bereich des
Psychischen wirkende symbolische Handlung. Es gibt Kollegen,
die glauben, ihre Patienten vor der Anwendung der manu ellen
Therapie warnen zu mtissen.
Nach der Lekttire dieses Buches sollte jeder kritische Leser in
der Lage sein, sich ein eigenes Urteil tiber die Manuelle Medizin
zu bilden.
x
Vorwort zur ersten Auflage
Das Buch ist hervorgegangen aus einem Skriptum, welches seit
1971 die Grundlage des Theoriekurses der Deutschen Gesellschaft
fur Manuelle Medizin ist. Der Inhalt wurde neu geordnet und
ergiinzt, dabei so knapp wie moglich gehalten, urn eine Kurzinfor
mation uber das Wesentliche zu geben. Es soll dazu anregen, sich
weiter mit der Materie zu befassen und Kurse in Manueller Medi
zin zu belegen.
Allen, die zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben,
mochte ich an dieser Stelle herzlich danken: Meinem Lehrer,
Herrn Prof. Mau, fUr sein Geleitwort. Er ermutigte mich seinerzeit
zum Besuch eines Kurses in Manueller Medizin. Allen Kollegen
aus dem In- und Ausland, insbesondere den Lehrerkollegen der
Deutschen Gesellschaft fur Manuelle Medizin, fur ihre Ratschliige.
Meiner Frau und Herrn Dr. liri Dvorak fUr die kritische Durch
sicht des Manuskripts. Frau Elisabeth Merz fUr ihre unermudliche
Schreibarbeit und Herrn Dr. Graf-Baumann vom Springer-Verlag
fUr die gute Zusammenarbeit.
Buhl, im August 1983 Heinz-Dieter Neumann
Inhaltsverzeichnis
1 Entwicklung der Manuellen Medizin . . . . . . . . . . .. 1
2 Kursprogramme....................... 4
3 Grundlagen der Manuellen Medizin 5
3.1 Blockierung 5
3.1.1 Definition 5
3.1.2 Theorien .. 6
3.2 Denkmodell zur Manuellen Medizin 6
3.2.1 Mechanischer Funktionskreis .... 6
3.2.2 N ervos-reflektorischer Funktionskreis 9
3.2.3 Anwendung in der Praxis. . . . . . . 11
3.2.4 Klinische Zeichen einer Blockierung 14
3.2.5 Kausale Genese einer Blockierung 15
4 Manuelle Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16
4.1 Allgemeine Untersuchung ..... . 16
4.2 Allgemeine manuelle Untersuchung . 17
4.2.1 Oberflachenorientierung . . . . . 17
4.2.2 Schichtweise Palpation . . . . . . . 21
4.3 Spezielle manuelle Untersuchung . 24
4.3.1 Biomechanische Voraussetzungen . 24
4.4 Manuelle Untersuchung der Wirbelsaule 36
4.4.1 Palpation der Gelenkbeweglichkeit (nach Stoddard) . 40
4.4.2 Palpation der lokalen segmentalen Irritation . . 48
4.4.3 Palpation der peripheren segmental en Irritation 54
4.5 Rontgenuntersuchung der Wirbelsaule . . 55
4.5.1 Aufnahmetechnik . . . . . . . . . . . . . . 56
4.5.2 Rontgenologische Normalbefunde bei der
Gutmann-Technik. . . . . . . . . . . . . . 58
4.6 Manuelle Untersuchung der Extremitatengelenke 59
XII Inhaltsverzeichnis
5 Manuelle Therapie ....... 64
5.1 Weichteiltechniken 66
5.2 Mobilisationstechniken . 67
5.2.1 Passive Mobilisation . . 67
5.2.2 Aktive Mobilisation . . . . 69
5.3 Manipulationstechniken (Mobilisation mit Impuls) 73
5.4 Sicherung des Behandlungserfolgs ........ . 75
6 Kontraindikationen fUr manuelle Therapie . . . . . . . .. 77
6.1 Entziindliche Prozesse .. . . . . . . . . . . 77
6.2 Destruierende Prozesse. . . . . . . . . . . . 78
6.3 Traumen mit Verletzung anatomischer Strukturen 78
6.4 Osteoporose.......... 78
6.5 Degenerative Veranderungen 78
6.6 Arteria vertebralis . . . 79
6.7 Psychische St6rungen . 82
7 Hypermobilitat... . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 84
7.1 Allgemeine Hypermobilitat ..... . 84
7.2 Lokale pathologische Hypermobilitat . 84
8 Klinische Bilder aus der Praxis . . . . . . . . . . . . . .. 87
8.1 Zervikalsyndrome..... 87
8.1.1 Oberes Zervikalsyndrom . 87
8.1.2 Unteres Zervikalsyndrom. 90
8.2 Thorakalsyndrome 91
8.3 Lumbalsyndrome..... 93
8.4 Ischialgien......... 95
8.4.1 Differentialdiagnose des Bandscheibenvorfalls . 95
8.4.2 Kreuzdarmbeingelenke . 96
8.4.3 Kokzygodynie . . . . 99
8.5 Extremitatengelenke 99
9 Schlu8bemerkung...................... 101
10 Literatur ........................... 102
11 Sachverzeichnis....................... 107