Table Of ContentKathrin Susann Becher
Mandatsniederle-
gungen auf kom-
munaler Ebene
Untersuchung von Austrittsursachen
am Beispiel der Stadtparlamente
Leipzig und Frankfurt/Main
Becher, Mandatsniederlegungen
Kathrin Susann Becher
Mandatsniederlegungen
auf kommunaler Ebene
Untersuchung von Austrittsursachen am
Beispiel der Stadtparlamente Leipzig und
Frankfurt/Main
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1997
Gedruckt auf säurefreiem und altersbeständigem Papier.
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme
Becher, Kathrin Susann:
Mandatsniederlegungen auf kommunaler Ebene I Kathrin Susann Becher.
Zug!. Mannheim, Univ. Diss. 1996
ISBN 978-3-8100-1804-5 ISBN 978-3-663-10725-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-10725-5
© 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden
Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1997
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Inhalt
Vorwort.................................................................................................. 9
Einleitung............................................................................................... 11
1. Entwicklung des Modells der Mandatsniederlegungen auf
kommunaler Ebene ............................................................... . 17
1.1 Stand der Elitenforschung in der Bundesrepublik Deutschland 17
1.1.1 Anwendung der Erkenntnisse aus der Elitenforschung auf die
Problematik der Mandatsniederlegungen
auf kommunaler Ebene ........................................................... . 23
1.1.2 Resümee .................................................................................. . 27
1.2 Erklärungsansätze aus der Organisationssoziologie.
Das "unified model" von Bluedorn ......................................... . 28
1.2.1 Anwendung der Thesen des "unified model" von Bluedorn
auf die Problematik der Mandatsniederlegungen
auf kommunaler Ebene ........................................................... . 32
1.2.2 Resümee .................................................................................. . 34
1.3 Das "exit, voice, and loyalty model" von Hirschman ............. . 36
1.3.1 Anwendung der Thesen des "exit, voice, and loyalty model"
auf die Problematik der Mandatsniederlegungen auf
kommunaler Ebene .................................................................. . 39
1.3.2 Resümee .................................................................................. . 46
1.4 Das Modell der Mandatsniederlegungen auf kommunaler
Ebene ....................................................................................... . 48
1.4.1 Vorhersagen über das Austrittsverhalten aus ost-und aus
westdeutschen Kommunalparlamenten ................................... . 53
2. Daten und Auswertungsmethoden ....................................... . 57
2.1 Der Vergleich zwischen den Städten Leipzig und
Frankfurt/ Main ....................................................................... . 57
2.1.1 Die Städte Leipzig und Frankfurt/Main im Hinblick auf
ihre Wirtschafts- und Sozialstruktur ........................................ . 58
2.1.2 Die Städte Leipzig und Frankfurt am Main im Hinblick auf
den Typ der Kommunalverfassung ......................................... . 61
2.2 Situation des Feldzuganges und die Methodenwahl ............... . 64
2.3 Ausgewählte Methoden -das Tiefeninterview ........................ . 69
5
3. Empirische Analysen - Mandatsniederlegungen
in der SVV zu Leipzig in der Wahlperiode
vom 6. Mai 1990-12. Juni 1994 ........................................... . 77
3.1 Ausgangssituation -die Kommunalwahl am 6. Mai 1990 ...... . 77
3.1.1 Parteien -und Kandidatenmarkt zur Kommunalwahl ............. . 84
3.1.2 Motivationen und Erwartungen der Kandidaten ..................... . 100
3.1.3 Ergebnis zur Wahl der Leipziger SVV am 6. Mai 1990 ......... . 103
3.2 Ursachen fiir die Mandatsniederlegungen in Leipzig .............. . 108
3.2.1 Berufliche Veränderungen ...................................................... . 111
3.2.2 Zusammenarbeit mit dem Ministerium fiir Staatssicherheit .... . 117
3.2.3 Persönliche Gründe ................................................................. . 120
3.2.4 Ursachen fiir die Mandatsniederlegungen nach Fraktionen .... . 122
3.2.5 Ein Vergleich der Ursachen fiir die Mandatsniederlegungen
zwischen Leipzig und anderen Großstadtparlamenten
in den neuen Bundesländern ................................................... . 125
3.3 Parlamentarische Erfahrungen der Stadtverordneten
in Leipzig ................................................................................ . 127
3.3.1 "Alte" parlamentarische Erfahrungen der Stadtverordneten in
Leipzig ..................................................................................... . 127
3.3.2 Parlamentarische Erfahrungen der Stadtverordneten am
Runden Tisch der Stadt Leipzig .............................................. . 130
3.4 Parteikapitalien der Stadtverordneten in Leipzig .................... . 132
3.4.1 Parteikapitalien der Stadtverordneten zu Beginn der
Wahlperiode in Leipzig ........................................................... . 133
3.4.2 Investitionen in die Parteikapitalien der Stadtverordneten
während der Wahlperiode in Leipzig ..................................... .. 137
3.4.3 Resümee .................................................................................. . 140
3.5 Verbandskapitalien der Stadtverordneten in Leipzig .............. . 141
3.6 Zufriedenheit mit der parlamentarischen Tätigkeit der
Stadtverordneten in Leipzig .................................................... . 147
3.7 Grad der beruflichen Abkömmlichkeit der Stadtverordneten
in Leipzig ................................................................................ . 152
3.7.1 Erwerbstätigkeit der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Leipzig ........................................................... . 153
3.7.2 Soziale Rechtsstellung der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Leipzig ........................................................... . 154
3.7.3 Berufliche Tätigkeit der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Leipzig ........................................................... . 157
3.7.4 Resümee .................................................................................. . 160
3.8 Wahl zum Stadtrat in Leipzig am 12. Juni 1994 ..................... . 161
6
3.8.1 Parteien-und Kandidatenmarkt zur Wahl zum Stadtrat
in Leipzig ............................................................................... .. 162
3.8.2 Ergebnis zur Wahl zum Stadtrat in Leipzig ............................ . 169
4. Empirische Analysen- Mandatsniederlegungen
in der SVV zu Frankfurt!Main in der Wahlperiode
vom 12. März 1989-7. März 1993 ......................................... . 175
4.1 Ausgangssituation- die Kommunalwahl am 12. März 1989 .. . 175
4.1.1 Parteien-und Kandidatenmarkt zur Kommunalwahl .............. . 176
4.1.2 Motivationen und Erwartungen der Kandidaten .................... .. 181
4.1.3 Ergebnis zur Wahl zur SVV Frankfurt/Main
am 12. März 1989 .................................................................. .. 185
4.2 Ursachen für die Mandatsniederlegungen in Frankfurt/Main .. 188
4.2.1 Berufliche Veränderungen ...................................................... . 193
4.2.2 Ernennung zum ehrenamtlichen Stadtrat ................................ . 197
4.2.3 Persönliche Gründe ................................................................. . 198
4.2.4 Ursachen für Mandatsniederlegungen nach Fraktionen .......... . 199
4.3 Parlamentarische Erfahrungen der Stadtverordneten
in Frankfurt/Main ................................................................... .. 200
4.4 Parteikapitalien der Stadtverordneten in Frankfurt/Main ........ . 203
4.4.1 Parteikapitalien der Stadtverordneten zu Beginn der
Wahlperiode in Frankfurt!Main ............................................... . 203
4.4.2 Investitionen in die Parteikapitalien der Stadtverordneten
während der Wahlperiode in Frankfurt/Main .......................... . 208
4.4.3 Resümee .................................................................................. . 211
4.5 Verbandskapitalien der Stadtverordneten in Frankfurt/Main .. . 212
4.6 Zufriedenheit mit der parlamentarischen Tätigkeit der
Stadtverordneten in Frankfurt/Main ........................................ . 217
4.7 Grad der beruflichen Abkömmlichkeit der Stadtverordneten
in Frankfurt/Main .................................................................... . 222
4.7.1 Erwerbstätigkeit der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Frankfurt/Main ............................................... . 223
4.7.2 Soziale Rechtsstellung der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Frankfurt/Main ............................................... . 223
4.7.3 Berufliche Tätigkeit der Stadtverordneten während der
Wahlperiode in Frankfurt/Main .............................................. .. 226
4.7.4 Resümee ................................................................................. .. 228
4.8 Wahl zur SVV in Frankfurt/Main am 7. März 1993 ................ .. 229
4.8.1 Parteien-und Kandidatenmarkt zur Wahl zur SVV in
Frankfurt!Main ........................................................................ . 229
7
4.8.2 Ergebnis zur Wahl zur SVV in Frankfurt/Main
am 7. März 1993 ...................................................................... 235
5. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen.......................... 239
6. Literaturverzeichnis............................................................... 249
Verzeichnis der Tabellen.......................................................... 259
Verzeichnis der Schaubilder..................................................... 263
8
Vorwort
Schon während meiner Leipziger Studentenzeit haben mich die sich seit dem
Jahr 1989 vollziehenden gesellschaftspolitischen Umwälzungsprozesse in der
ehemaligen DDR nachhaltig bewegt. Als ich nach Beendigung meines Studi
ums im Jahre 1992 die Möglichkeit erhielt, im Rahmen des Graduiertenkol
legs flir Sozialwissenschaften an der Mannheimer Universität zu pomovieren,
beschloß ich, mich eingehender mit dem politischen Personal nach der Wen
de zu befassen. Im Mittelpunkt sollte dabei das Nachzeichnen typischer poli
tischer Karriereverläufe ostdeutscher Kommunalpolitiker unter der Fragestel
lung stehen: Was macht den politischen Erfolg auf kommunaler Ebene nach
der "Wende" aus? Warum sind einige Politiker erfolgreicher als andere? Und
inwieweit gibt es Tendenzen einer Annäherung von politischen Karrieremu
stern von ostdeutschen an westdeutsche Mandatsträger und damit verbundene
Professionalisierungserscheinungen?
Als Untersuchungsgegenstand wurden flir den Osten die Leipziger und
flir den Westen Deutschlands die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung
in der Wahlperiode von 1989/90 bis 1993/94 ausgewählt.
Jedoch ließ sich während der ersten Untersuchung vor Ort in Leipzig
Ende des Jahres 1992 ein interessantes Phänomen erkennen: Nach nur der
Hälfte der Wahlperiode legte ein Drittel der Leipziger Stadtverordneten ihr
Mandat nieder. Dabei handelte es sich in Leipzig nicht um einen Ausnahme
fall, auch in anderen ostdeutschen Großstadtparlamenten kam es zu häufigen
Rücktritten. Dieser äußerst bemerkenswerte empirische Befund bewog mich
dazu, meinen Untersuchungsschwerpunkt von politischen Karriereverläufen
auf die Problematik der Mandatsniederlegungen zu verlagern.
Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, wie schwierig sich die
Bearbeitung der Thematik "Ursachen von Mandatsniederlegungen" gestalte
ten würde. Gerade der Feldzugang in Leipzig war derart kompliziert, daß
diese Schwierigkeiten zeitweilig eine Größenordnung erreichten, die die
Ermittlung der empirischen Daten überhaupt in Frage stellten. Daten waren
teilweise nicht mehr auffindbar oder noch nicht zugänglich, da die Archive
zu diesem Zeitpunkt auf keiner einheitlichen gesetzlichen Grundlage arbeite
ten. Hinzu kam, daß einige Kommunalpolitiker sich zu der Frage nach ihrer
politischen Vergangenheit äußerst distanziert verhielten.
Zur Klärung und Bereinigung dieser Problematik waren immense An
strengungen und ein außerordentlicher hoher Zeitaufwand erforderlich. Ohne
9
die Hilfe und Unterstützung vieler Beteiligter wäre die Zusammenstellung
der Arbeit nicht möglich gewesen. Darum sei ihnen an dieser Stelle ein herz
liches Dankeschön ausgesprochen.
Für die wissenschaftliche Betreuung möchte ich mich recht herzlich bei den
Professoren Hartmut Esser und Franz Urban Pappi bedanken. Die Hinweise
und Diskussionen mit Professor Jan van Deth und mit Dr. Karin Kurz waren
besonders fruchtbar ftir diese Arbeit. Für die Modeliierung des Austrittsver
halten erhielt ich starke Impulse von dem lnteruniversity Center for Social
Science Theory and Methodology (ICS) an der niederländischen Universität
in Utrecht durch die Professoren Reinhard Wippler und Henk Flap. Nicht
zuletzt erhielt ich aus dem Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftlern einiger
Universitäten in den Vereinten Staaten Anregungen ftir die weitere Bearbei
tung der Problematik dieser Dissertation. Daflir sei den Professoren Artbur
Miller und Gerhard Loewenberg von der University of Iowa, Samuel Eiders
veid von der University of Michigan und Samuel Bames von der George
town University herzlich gedankt. Weiterhin gilt mein Dank der finanziellen
Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG), durch die
Frauenkommission der Mannheimer Universität und durch die Herrmann
Weber-Stiftung.
Für die Datengewinnung war die Unterstützung des Büros der Stadtver
ordnetenversammlung zu Leipzig, insbesondere die Hilfe Frau Behrendts und
Frau Welschhoffs wie auch Frau Brandners vom Amt ftir Statistik und Wah
len der Stadt Leipzig, sehr wertvoll.
Bei der Analyse und Aufbereitung der Daten standen Jan Hermann und
Angelika Scheuer mir hilfreich zur Seite. Nicht zuletzt möchte ich mich flir
die Hinweise beim Korrekturlesen bei Herrn Beckmann, bei Frau Eck, bei
Dörte Fleischhauer und bei Comelia Schneider recht herzlich bedanken.
Kathrin Susann Becher Mannheim, im Mai 1996
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