Table Of ContentW. Busse von Colbe G. laßm ann
Lösungsheft zu den Aufgaben
der vierten Auflage des Buches
Betriebswirtschaftstheorie
Band 1
Grundlagen, Produktions- und Kostentheorie
Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage
S pringer-Verlag
Berlin Heidelberg GmbH
Dr. Walther Busse von Colbe
Dr. Gert Laßmann
Ordentliche Professoren der Betriebswirtschaftslehre
an der Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Universitätsstraße 150, 4630 Bochum 1
ISBN 978-3-540-50864-9 ISBN 978-3-662-12397-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-12397-3
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1975, 1983, 1989
Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1989
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trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
214213140-543210
Vor w 0 r t
Die am Ende der einzelnen Paragraphen des 1. Bandes der "Be
triebswirtschaftstheorie" angegebenen Aufgaben wurden in den
vergangenen Jahren mehrfach, zum Teil sogar in jedem Semester,
von Studenten in den von Assistenten gehaltenen Kolloquien zur
Vorlesung bearbeitet. Die in diesem Heft enthaltenen Lösungen
sind daher weitgehend abgesichert. Das schließt selbstverständ
lich kleinere Fehler bzw. Interpretationsdifferenzen nicht aus.
Vor allem bei den rein begrifflich-verbalen Aufgaben unter Bezug
nahme auf bestimmte Literaturstellen besteht ein wesentlich brei
terer Interpretationsspielraum, als er in den Lösungsskizzen zum
Ausdruck kommt. Die entsprechenden Ausführungen sollten daher le
diglich als eine Anregung betrachtet werden. Bei diesen Aufgaben
sollten die Lehrkräfte ein weitergehendes Literaturstudium anre
gen und ausführliche DiSkussionen mit den Studenten führen. Dies
vor allem auch, um die Formulierungskunst und wissenschaftliche
Ausdrucksweise bei den Lernenden zu schulen, zumal bei den vor
wiegend rechnungsorientierten Aufgaben dieser Teil der AUsbildung
leicht zu kurz kommen kann.
Das vorgesehene Lehrprogramm ist nicht im Sinne einer program
mierten Unterweisung mit Eigenkontrollen aufgemacht, sondern
dient der Gestaltung des akademischen Unterrichts in Gruppen.
Vorlesungen und KOlloquien sollten die Studierenden in die Lage
versetzen, die gestellten Aufgaben selbständig zu lösen. Die
Lösungen sollten sodann in Kolloquien besprochen werden. In den
meisten Kapiteln sind mehrere ähnliche Aufgaben enthalten. In
diesen Fällen kann durch die Lehrkräfte eine Auswahl getroffen
werden.
Außerdem werden den Lehrkräften im Anhang dieses Lösungsheftes
(Anlage 1) Aufgaben für Klausuren an die Hand gegeben. Die Aufga
ben 1 bis 9 sind nach dem Multiple-Choice-Prinzip gestellt. Die
riChtige Lösungsziffer ist ohne weitere Lösungshinweise in den
Klammern angegeben. Für die Auswertung derartiger Klausuren haben
unsere ehemaligen Mitarbeiter Dr. Neumann, Dr. Oberhoff und
VI
Prof. Dr. Berning in Bochum ein EDV-Auswertungsprogramm für XT
kompatible PC mit dem Betriebssystem MS-DOS entwickelt, das
Interessenten unter bestimmten Voraussetzungen zur Verfügung ge
stellt werden kann. Anfragen sind an die Autoren der "Betriebs
wirtschaftstheorie" zu richten.
Die Lösungsziffern sind von den Klausurteilnehmern in einen Lö
sungsbogen zu übertragen. Um Übertragungs fehler aus der Klausur
in den Lösungsbogen weitestgehend auszuschließen, haben unsere
Assistenten vor der Belegverarbeitung die Klausurergebnisse mit
den Eintragungen im Lösungsbogen verglichen und erforderlichen
falls Korrekturen vorgenommen. Diese nicht sehr zeitaufwendige
Kontrollarbeit stellt sicher, daß auch nur die Lösungsangaben in
der Klausur für die Benotung berücksichtigt werden. Die Angaben
aus dem Lösungsbogen werden anschließend in eine Datei des Aus
wertungsprogramms eingegeben.
Die Bewertung der Klausuren erfolgt zunächst nach Punkten. Die
maximal erreichbare Punktzahl je Teilaufgabe ist jeweils am Rand
vermerkt. Die Punkte stellen zugleich eine Zeiteinschätzung dar.
Ein Punkt sollte etwa einer Minute Bearbeitungszeit entsprechen.
Wir haben das Erreichen von etwa einem Drittel der vorgegebenen
Gesamtpunktzahl als Mindesterfordernis für eine mit "ausreichend"
zu bewertende Klausur betrachtet. Für falsche Lösungen wird ein
Punktabzug vorgenommen, der so bemessen ist, daß durch Ausfüllen
des Lösungsbogens nach Glücksspielerart mit hoher Wahrscheinlich
keit keine ausreichende Note erzielt werden kann. Das Programm
ist so flexibel gestaltet, daß eine Reihe von manuellen Eingrif
fen durch den Auswerter möglich ist. So können z.B. einige Klau
suraufgaben nach konventionellen Verfahren korrigiert und die
errechneten Punktzahlen in die Verarbeitungsprozedur einge
schleust werden (sog. Handauswertungsaufgaben). Ferner ist es
möglich, Nebenrechnungen, die zum Lösen der Multiple-Choice-Auf
gaben notwendig sind, zu überprüfen und in die Bewertung
einfließen zu lassen (sog. MUltiple-Choice-Korrektur-Punkte).
Ebenso können weitere (bis zu 2) Semesterleistungen (Referate,
Hausarbeiten etc.), sog. Sonderleistungen, nach entsprechender
VII
Gewichtunq mit zur automatischen Berechnunq der Semester
Gesamtnote hinzuqezoqen werden. Im Anhanq sind ein Lösunqsboqen
(Anlaqe 2) und ein Merkblatt für Studenten (Anlaqe 3) mit einem
Beispiel (Anlaqe 4) zur Bearbeitunq von Klausuren nach dem
MUltiple-Choice-Prinzip beiqefüqt.
Die Aufqaben wurden zum überwieqenden Teil von unseren früheren
und jetziqen Mitarbeitern, die im Vorwort zum Band 1 qenannt
sind, entwickelt. Die Herren Prof. Dr. F. Eisenführ, Dr. H. Hei
ber, Dr. H. Mennenöh, Dr. U. Neumann, Dr. H. Nieblinq, Dipl.-Ök.
H. Nolte, Prof. Dr. D. Ordelheide, Dr. J. SChweim, Dr. W. Stäh
lin, Prof. Dr. R. Steffen, Dr. P. Uphues, Prof. Dr. A. Kroesen
haben die Lösunqen zu den Aufqaben entworfen. Für die zweite Auf
laqe des 1. Bandes der Betriebswirtschaftstheorie haben die Her
ren Dr. Mennenöh und Dipl.-Ök. M. Rademacher die Lösunqen
nochmals überarbeitet. Für die vierte Auflaqe des 1. Bandes sind
die Lösunqen für neu hinzuqefüqte Aufqaben und einiqe Korrekturen
zu den übernommenen Aufqaben von Frau Dipl.-Ök. H. Bartelt und
den Herren Dipl.-Ök. K. Kaiser und Dipl.-Ök. H. Müller bearbeitet
worden. An den PC-Proqrammen zu den Aufqaben 13.18, 14.8 und 14.9
hat außerdem Herr cand. rer. oec. R. Gilles mitqewirkt.
Die Autoren bitten alle Kolleqinnen und Kolleqen, dafür Sorqe zu
traqen, daß dieses Lösunqsheft nicht in die Hand von Studierenden
qelanqt, da sonst der. Lernprozeß durch unreflektierte Übernahme
der Lösunqsvorschläqe entwertet würde und die Chancenqleichheit
nicht qewahrt wäre: zudem müßten ständiq neue Aufqaben entwickelt
werden.
w. Busse von Colbe G. Laßmann
Inhaltsverzeichnis
Lösungen zu den Aufgaben
1. Kapitel: Grundlagen 1
§ 1: Einordnung der Betriebswirtschaftstheorie
in das System der Wissenschaften 1
§ 2: Begriff und Hauptfunktionsbereiche des
Betriebes 5
§ 3: Der betriebliche EntscheidungsprozeB 9
§ 4: Begriff, Bestandteile und Typen von
Modellen der Betriebswirtschaftstheorie 21
2. Kapitel: Produktionstheorie 28
§ 5: Ökonomische Güter 28
§ 6: Ausgangsbedingungen und Strukturelemente
von Produktionsmodellen 34
§ 7: Besondere Eigenschaften von Produktions
funktionen und ihre ökonomische Bedeutung 39
§ 8: Limitationale Produktionsmodelle 49
§ 9: Substitutionale Produktionsmodelle 53
§ 10: Produktionsmodelle mit mittelbaren
Faktor-Produkt-Beziehungen 69
§ 11: Produktionsmodelle für mehrere Produktarten
und Produktionsstufen 77
IX
3. Kapitel: Kostentheorie 88
§ 12: G~~ndlegende Begriffe 88
§ 13: Kurzfristige Kostenmodelle bei unmittelbaren
Faktor-Produkt-Beziehungen 96
§ 14: Kurzfristige Kostenmodelle bei mittelbaren
Faktor-Produkt-Beziehungen 152
§ 15: Langfristige Kostenmodelle 196
§ 16: Kostenmodelle bei Variation der Losgröße
und der sortenfolge 204
Anlage 1: Musterklausur mit Lösungen 231
Anlage 2: Lösungsbogen (zur Anlage 4) 265
Anlage 3: Merkblatt zur Bearbeitung von Klausuren nach
dem Multiple-Choice-Prinzip 266
Anlage 4: Musterbeispiel zur Bearbeitung einer Klausur
nach dem MUltiple-Choice-prinzip 268
1.1
UJsungen zu § 1
Ißsung 1.1:
a) Gegenstand wirtschaftlicher Fragestell\ll1gen sind HaIlCUW1gen und Ent~
scheidW1gen von Individuen W1d von Gruppen, die sich auf die Ver\\'eIl.
dW1g knapper Mittel beziehen, um W1terschiedliche Ziele zu erreichen.
Im einzelnen können dabei folgende Fragenkreise betrachtet werden:
- Wer trifft wirtschaftliche Entscheidungen? (EntscheidW1gsträger)
- Welches sind die Objekte wirtschaftlicher EntscheidW1gen? (Wirt-
schaftsgüter)
- Welches sind Pie Ziele wirtschaftlicher EntscheidW1gen?
- Unter welchen B€dmgW1gen werden wirtschaftliche EntscheidW1gen
getroffen?
- Welche Zusamrenhänge bestehen zwischen den eigenen Aktionen der
betrachteten Entscheidungsträger und den Zielen dieser Entschei
dW1gsträger?
- Welche EntscheidW1gen sind zu treffen, damit die gewünschten Ziele
erreicht werden?
b) Im RaI"nren der Betriebswirtschaftslehre beschäftigt man sich mit wirt
schaftlichen Tatbeständen des Geschehens in solchen Betrieben, die
dem gewerblichen Bereich, der privaten und der öffentlichen Wirt
schaft angehören.
Betriebswirtschaftliche Fragen sind illIrer wirtschaftswissenschaft
liche Fragen. Andererseit s gibt es aber wirtschaftswissenschaftliche
FragestellW1gen, die nicht FragestellW1gen innerhalb der Betriebs
wirtschaftslehre sind.
c) Beispiele für betriebswirtschaftliche Fragen:
- EntscheidW1g bei der Alternative: Bau einer neuen Fabrik oder Kauf
eines bereits bestehenden Unternehrrens;
- EntscheidW1g bei Auswah1ni:iglichkeit zwischen mehreren Maschinen,
die zur Erweit erW1g des bestehenden Maschinenparks eingesetzt werden
sollen;
- EntscheidW1g über die Höhe der Abschreibungen eines Unternehrrens im
RaI"nren der ErstellW1g der Jahresbilanz ;
- EntscheidW1g über die Höhe des Abgabepreises für ein bestimmtes Pro
dukt des betrachteten Unternehrrens;
- EntscheidW1g über Unfang und Art von Werbernaßnahnen für die Produkte
des eigenen Unternehmens i
- EntscheidW1g darüber, ob überhaupt und wenn ja, welches Produkt neu
in das Produktionsprogramn des Unternehrrens aufgencmren werden soll;
1.1 1.2 1.3 1.4
2
- Entscheidungen über die Art der Beschaffung finanzieller r.<.ittel für
die El:w3iterung der ProduktionskapazitäteIli
- Entscheidung über Eigenersteilung oder Frem:iliezug von Bauteilen für
die M:mtage eines bestimnten Produktes.
!&unq 1.2:
Die Wirtschaftswissenschaft ist deshalb Teildisziplin der Sozialwissen
schaft, weil jene gerNisse ~ des menschlichen Verhaltens zu beschreiben,
erklären, prognostiziere.'1 <:JCJer rational zu gestalten versucht, während die
allgemeine Sozialwissenschaft sich mit jeder Fenn und jedem Teil menschli
chen Verhaltens beschäftigt. Wirtschaftliche Handlungen beschäftigen sich
mit dem Verhalten von Individuen oder Personengruppen, die im Zusamnenhang
mit der Produktion, den Tausch oder dem Verbrauch von Wirtschaftsgütern
stehen.
WS'.lIlg 1.3:
a) Eine mögliche Eingliederung der Betriebswirtschaftslehre in den Ge
samtbereich der Wissenschaften ist auf Seite 2 des Buches darge
stellt worden.
b) Eine andere Darstellungsmöglichkeit, bei der mehr das Zusammenwir
ken unterschiedlicher Wissensbereiche für die Lösung eines bestimm
ten Problems als die Eingliederung bestimmter Wissensbereiche in
andere größere Wissensgebiete betont wird, wäre folgende:
2
1 Sachproblere
2 Wirtschaftswi.ssenschaft
3 Psychologie, Soziologie, Politologie
4 RechtS\'llSsenschaft
5 Mathematik, Infonnatik
6 Physik., Chemie, Biologie
7 Ingenieurwissenschaft
5
Lösung 1.4:
Während bei betriebswirtschaftlichen FragestellungenEntscheidungsein
heiten wie Einzelpersonen, zum Teil Haushalte, Unternehmungen, Behörden
betrachtet werden, interessidrt man sich im Rahmen volkswirtschaftli
cher Fragestellungen für wirtschaftliche Probleme bei Zusammenfassung
von Entscheidungseinheite~ (zum Beispiel von Branchen, Regionen, Volks
wirtschaften und weltwirtschaftlichen Systemen).Diese Einteilung hat
sich historisch ergeben. Sie ist nicht so sehr von logischen Aspekten
her bestimmt als von dem Aspekt einer brauchbaren Arbeitsteilung bei
uer Bearbeitung Wirtschaftlicher Fragen.