Table Of ContentJuridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht
Jutta Bader
Legitime
Verletzteninteressen
im Strafverfahren
Eine kritische Untersuchung der
Rechtslage und Vorschläge de lege
ferenda
Juridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht
Reihe herausgegeben von
Ingeborg Zerbes, Bremen, Deutschland
Mohamad El-Ghazi, Bremen, Deutschland
Die Buchreihe bietet Abhandlungen aus der gesamten Strafrechtswissenschaft
eine Veröffentlichungsplattform. Die Reihe ist bewusst breit zugeschnitten, so
dass sowohl aktuelle, traditionelle aber auch theoretische Fragestellungen erfasst
sind. Das Angebot richtet sich an materiell-rechtliche, strafprozessrechtliche und
kriminologische Forschungsarbeiten, namentlich auch aus den Bereichen des
Europäischen und des Internationalen Strafrechts, des Medizinstrafrechts und
Medienstrafrechts.
Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/15454
Jutta Bader
Legitime
Verletzteninteressen
im Strafverfahren
Eine kritische Untersuchung der
Rechtslage und Vorschläge de lege
ferenda
Jutta Bader
Frankfurt, Deutschland
Erstgutachter: Prof. Roland Hefendehl
Zweitgutachter: Prof. Gerson Trüg
Tag der mündlichen Prüfung: 13./14.11.2018
Dekan: Prof. Ralf Poscher
Dissertationsort: Freiburg
Erscheinungsjahr: 2019
ISSN 2522-5901 ISSN 2522-591X (electronic)
Juridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht
ISBN 978-3-658-28039-0 ISBN 978-3-658-28040-6 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28040-6
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Vorwort
Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht von
Prof. Dr. Roland Hefendehl. Sie wurde von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im November 2018 als Dissertation an-
genommen.
Mein Dank gilt Herrn Prof. Dr. Roland Hefendehl, insbesondere für die überaus
freundliche Beherbergung am Institut auch über meine Anstellungszeit hinaus so-
wie für die zügige Erstellung des Erstgutachtens. Herrn Prof. Dr. Gerson Trüg ist
für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens zu danken.
Mein besonderer Dank gilt meinen Institutsfreundinnen und -freunden für die fort-
währende freundschaftlich-kollegiale Unterstützung. Für anregende fachliche Dis-
kussionen danke ich insbesondere Dr. Annika Gronke, auf deren Rat, Humor und
Motivationskraft jederzeit Verlass ist. Auch Julian Sigmund hat in vielerlei Hin-
sicht dazu beigetragen, dass ich die Zeit „am Insti“ in guter Erinnerung behalte.
Ferner danke ich all jenen, die mich schon immer begleiten und die je auf ihre
Weise zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Neben meinen Eltern sind
dies Hannes, Anna, Kathrin und Linda. Und natürlich Korbinian – ohne ihn wäre
alles nichts.
Brüssel, im Juni 2019 Jutta Bader
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................... V
Einleitung ....................................................................................... 1
A. Problemaufriss ................................................................................. 1
B. Terminologische Klärung ............................................................... 3
C. Gang der Arbeit ............................................................................... 5
Teil 1: Verletztenrechte und Strafverfahren .............................. 7
Kapitel 1: Der Verletzte im staatlichen Strafrecht............................ 7
A. Neutralisierung des Opfers im neuzeitlichen Strafrecht ...................... 8
I. Neutralisierung des Sanktionsinteresses ................................................. 10
1. Aspekte der Neutralisierung ................................................................ 10
2. Begründung der Neutralisierung ......................................................... 10
a) Maßlosigkeit des Bestrafungswunsches ........................................... 10
b) Opferzentriertheit des Bestrafungswunsches ................................... 11
II. Neutralisierung der Wiedergutmachungsinteressen .............................. 12
1. Genugtuungsinteresse des Verletzten ................................................. 12
a) Aspekte der Neutralisierung ............................................................. 13
b) Begründung der Neutralisierung ...................................................... 14
2. Reparationsinteresse des Verletzten .................................................... 15
III. Zusammenfassung ............................................................................... 15
B. Die Wiederentdeckung des Opfers ....................................................... 17
I. Gesellschaftlicher Kontext ..................................................................... 17
VIII Inhaltsverzeichnis
II. Das Konzept der restorativen Justiz ...................................................... 18
III. Dem restorativen Ansatz zuzuordnende Verletztenrechte ................... 19
IV. Widerspruch zur Neutralisierung? ....................................................... 21
C. Zusammenfassung ................................................................................. 22
Kapitel 2: Beteiligung des Verletzten am Strafverfahren .............. 23
A. Verfahrensbeteiligung trotz theoretischer Neutralisierung ............... 24
B. Opferrechtsreformen als Reform des Beteiligungskonzepts .............. 29
I. Neuentdeckung des Verletzten als Schutzobjekt .................................... 29
1. Die Wiederentdeckung des Verletzten im Allgemeinen ..................... 30
2. Die Erkenntnisse der viktimologischen Forschung ............................. 31
a) Sekundäre Viktimisierung im Allgemeinen ..................................... 32
b) Prozessinduzierte sekundäre Viktimisierung ................................... 32
aa) Opferzeuginnen in Sexualverfahren .................................... 33
bb) Kindliche und schwer viktimisierte Opfer .......................... 34
cc) Deliktsunabhängige Viktimisierungsfaktoren ..................... 35
(1) Die Passivität der Zeugenrolle .................................. 35
(2) Der formalisierte Verfahrensablauf .......................... 36
3. Die Motivation des Gesetzgebers........................................................ 36
4. Zusammenfassung ............................................................................... 37
II. Die „neue“ Verletztenstellung ............................................................... 38
1. Die neue Zeugenstellung ..................................................................... 38
a) Schutz des persönlichen Lebensbereichs ......................................... 39
b) Vermeidung von persönlicher Konfrontation .................................. 39
c) Vermeidung von Mehrfachvernehmungen ....................................... 39
d) Beistandsrecht .................................................................................. 40
2. Die Stellung außerhalb der Zeugenrolle ............................................. 40
Inhaltsverzeichnis IX
a) Die allgemeine Verletztenstellung ................................................... 41
b) Reformierte Nebenklage .................................................................. 41
aa) Nebenklage als umstrittenes Institut ................................... 42
bb) Reformierte Nebenklage ..................................................... 43
(1) Anschlussberechtigte gem. § 395 StPO .................... 43
(2) Verfahrensbefugnisse gem. § 397 StPO ................... 44
cc) Der „nebenklageberechtigte Verletzte“ ............................... 44
c) Sonstige Verfahrensrechte ............................................................... 45
3. Zusammenfassung ............................................................................... 45
III. Neue Stellung als Relativierung der Neutralisierung ........................... 46
1. Die Anerkennung als Verletzter .......................................................... 47
2. Die Neubegründung der Nebenklage .................................................. 47
IV. Bezeichnung der neuen Verfahrensrolle .............................................. 49
C. Die Problematik der neuen Verletztenstellung ................................... 49
I. Kollision mit dem neuzeitlichen Strafverfahren ..................................... 50
II. Kollision mit Beschuldigtenrechten ...................................................... 50
D. Weitergehende Reformansätze ............................................................. 51
I. Ausweitung der Rechte im klassischen Verfahren ................................. 51
II. Anpassung der Rechte an die Verfahrensrealität................................... 52
1. Rechte bei Verfahrenseinstellungen .................................................... 52
2. Rechte bei verfahrensbeendenden Absprachen ................................... 53
E. Weiterer Gang der Arbeit ..................................................................... 54
Teil 2: Der Verletzte im Strafverfahren .................................... 57
Kapitel 1: Maßstäbe der Verletztenbeteiligung ............................... 58
A. Eckpunkte eines verfassungskonformen Strafverfahrens .................. 58
X Inhaltsverzeichnis
I. Der begrenzte Aussagegehalt der Verfassung ........................................ 58
II. Bipolarität des Strafverfahrens .............................................................. 59
1. Strafverfahren als Instrument effektiver Strafverfolgung ................... 59
2. Strafverfahren als Instrument des Beschuldigtenschutzes .................. 60
3. Wiederherstellung des Rechtsfriedens als Verfahrensziel .................. 60
a) Der Begriff des Rechtsfriedens ........................................................ 61
b) Aspekte der strafprozessualen Friedensstiftung ............................... 62
III. Der Zielkonflikt des rechtsstaatlichen Strafverfahrens ........................ 65
B. StPO als konkretisiertes Verfassungsrecht .......................................... 65
I. Das Verfahrensgefüge der StPO ............................................................. 65
II. Fortgang der Untersuchung ................................................................... 67
C. Zusammenfassung ................................................................................. 68
Kapitel 2: Verletztenstellung und Strafverfolgungsauftrag ........... 68
A. Die Durchsetzung des staatlichen Strafanspruchs .............................. 69
I. Ansichten im Schrifttum ......................................................................... 70
II. Konkretisierung der relevanten Fragestellung....................................... 71
III. Das begrenzende Potential des staatlichen Strafanspruchs .................. 72
1. Die Anklägerstellung .......................................................................... 72
2. Die Strafzumessungsentscheidung ...................................................... 72
3. Die Reichweite der Verfolgungstätigkeit ............................................ 74
a) Die Funktion der Opportunitätsentscheidungen ............................... 75
b) Die Einbeziehung der Verletzteninteressen ..................................... 76
aa) Zustimmungspflicht zur Einstellungsentscheidung? ........... 77
bb) Vetorecht gegen die Anklageentscheidung? ....................... 79
IV. Ergebnis ............................................................................................... 80
B. Die Erforschung der materiellen Wahrheit ......................................... 81