Table Of ContentConstanze Stuhr
Kreditprüfung bei Bauunternehmen
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Baubetriebswirtschaftslehre und
Infrastrukturmanagement
Herausgegeben von Professor Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Dieter Jacob
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Für internationales Zusammenwachsen und Wohlstand spielt gutes
Infrastrukturmanagement eine zentrale Rolle. Erkenntnisse der bau-
betriebswirtschaftlichen Forschung können hierzu wichtige Beiträge
leisten, die diese Schriftenreihe einem breiteren Publikum zugänglich
machen will.
Constanze Stuhr
Kreditprüfung bei
Bauunternehmen
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dieter Jacob
Deutscher Universitäts-Verlag
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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Dissertation Technische Universität Bergakademie Freiberg, 2006
1. Auflage Mai 2007
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitäts-Verlag | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2007
Lektorat: Brigitte Siegel /Stefanie Loyal
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wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8350-0777-2
Geleitwort
Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit ist es, die Kreditprüfung bei Bau-
unternehmen aus Sicht der Kreditgeber zu verbessern, um die Ausfallquoten
zu reduzieren und damit das Kreditstanding der Bauwirtschaft insgesamt an-
zuheben.
Denn die Baubranche ist nach wie vor der Wirtschaftszweig mit der höchsten
Insolvenzrate. Dies hängt mit der niedrigen Eigenkapitalquote oder umgekehrt
formuliert mit der sehr hohen Fremdkapitalquote zusammen. Die beiden be-
deutendsten Kreditgeber der Branche – Baustofflieferanten und Kreditinstitute
– sollten daher besonders sorgfältig analysieren, bevor sie Kredit gewähren.
Eigentlich sollte man glauben, dass es deshalb nicht an Literatur mangelt, die
sich speziell mit der Kreditprüfung bei Bauunternehmen auseinandersetzt,
zumal es sich um eine große Branche handelt. Tatsächlich stammt die letzte
deutsche Monographie jedoch aus dem Jahr 1986, also aus einer Zeit vor
Basel I, Basel II oder den europäischen Rechnungslegungsvorschriften IFRS.
Das ist wohl auf die Schwierigkeit der Materie zurückzuführen.
In ihrer Arbeit zeigt Frau Stuhr auf, wie man als Kreditgeber bei der Analyse
von Bauunternehmen vorgehen sollte:
(cid:120) Prospektiv ist die Wettbewerbssituation des kreditbeantragenden Bau-
unternehmens zu analysieren. Dabei eröffnen sich die größten Zu-
kunftschancen vor allem für Spezialisten und Systemführer.
(cid:120) Retrospektiv steht die Analyse des Jahresabschlusses im Mittelpunkt.
Die Autorin arbeitet die schwierigen und komplexen alternativen Bilan-
zierungsverfahren für Baustellen, gerade auch für Gemeinschaftsbau-
stellen als virtuelle, jeweils neu gegründete und später wieder liquidierte
Unternehmen tiefgründig auf. Anschließend leitet sie die Möglichkeiten
der Informationsgewinnung aus diesen Bilanzdaten für die Kreditprüfung
umfassend ab.
Frau Stuhr ist mit ihrer Forschungsarbeit ein aussagefähiger wissenschaft-
licher Leitfaden für die Kreditprüfung bei Bauunternehmen gelungen. Als
VI Geleitwort
Schlussfolgerung für die sich durch Basel II zunehmend spezialisierenden
Kreditgeber kristallisiert sich heraus, dass dringend die Zusammenarbeit mit
einem unabhängigen, spezialisierten Wirtschaftsingenieur-Sachverständigen
wie beispielsweise im angelsächsischen Raum einem Quantity Surveyor emp-
fehlenswert ist. In Deutschland muss sich diese Berufsgruppe erst noch
herausbilden. Dieser Fachmann ist mit den alternativen Bilanzierungsgepflo-
genheiten der Branche vertraut und kann im Zuge einer A-B-C-Analyse den
Fertigstellungsgrad und etwaige Mängel bei den wichtigsten Baustellen ver-
lässlich einschätzen. Ergänzend ist auf das unternehmensweite Controlling-
und Risikomanagementsystem, gerade für die A-Risiken bei Einzelfertigung
zu achten.
Das Buch wendet sich primär an potentielle Kreditgeber, seien es Baustoffun-
ternehmen, spezialisierte Banken, Kreditversicherer oder vorauszahlende
Kunden, aber auch an Wettbewerber, die im Falle von gemeinsamen Argen
selbst mittelbar zum Kreditgeber werden können. Auch wer sich ganz allge-
mein für die Feinheiten der internationalen Argebilanzierung interessiert,
kommt bei dem Buch nicht zu kurz.
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Dieter Jacob
Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Dezember 2006 von der Fakultät für Wirt-
schaftswissenschaften der Technischen Universität Bergakademie Freiberg
als Dissertation angenommen. Sie entstand während meiner Tätigkeit als wis-
senschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschafts-
lehre, speziell Baubetriebslehre an gleichnamiger Universität.
Mein Dank gilt in allererster Linie meinem Doktorvater Prof. Dr. Dieter Jacob
für das in mich gesetzte Vertrauen sowie die vielseitige Unterstützung und
Förderung während der Erstellung der Arbeit. Meiner Zweitgutachterin, Frau
Prof. Dr. Margit Enke von der TU Bergakademie Freiberg, und meinem Dritt-
gutachter, Herrn Prof. Dr. Jan Körnert von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich für die Übernahme der
Gutachten und die damit verbundene Zeit und Mühe sowie für inhaltliche An-
regungen danken.
Natürlich möchte ich es nicht versäumen, mich beim gesamten Lehrstuhlteam
für die vielfältige Unterstützung zu bedanken. Ebenso geht ein großes Danke-
schön an meine Eltern und meine Familie, die meine Arbeit mit regem In-
teresse verfolgt und stets Verständnis für meinen eng abgesteckten Zeitrah-
men aufgebracht haben. Zum Abschluss möchte ich eine Danksagung aus-
sprechen, die mir ganz besonders am Herzen liegt. Sie ist meinem Lebensge-
fährten Marc Höppner gewidmet. Er hat mich in den vergangenen Jahren
durch alle Höhen und Tiefen begleitet und mir insbesondere in der arbeitsin-
tensiven Schlussphase der Dissertation viel Verständnis und Aufmunterung
entgegengebracht.
Constanze Stuhr
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort.........................................................................................................V
Vorwort .........................................................................................................VII
Inhaltsverzeichnis..........................................................................................IX
Abkürzungsverzeichnis...............................................................................XIII
Abbildungsverzeichnis..............................................................................XVII
Tabellenverzeichnis....................................................................................XIX
1 Einleitung..........................................................................................1
1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit...................................................1
1.2 Abgrenzung der Themenstellung......................................................2
1.3 Vorgehen...........................................................................................6
2 Bankwirtschaftliche Grundlagen der Kreditprüfung....................9
2.1 Begriffe Kredit, Kreditprüfung und Rating..........................................9
2.2 Risiko von Unternehmenskrediten aus informationsökonomischer
Betrachtungsperspektive.................................................................15
2.3 Begriff Kreditrisiko............................................................................19
2.4 Risiko von Unternehmenskrediten aus Sicht der internationalen
Bankenaufsicht................................................................................23
3 Unternehmen der Bauwirtschaft im Kontext der
Kreditprüfung.................................................................................39
3.1 Begriff Bauwirtschaft........................................................................39
3.2 Ausgewählte Kenngrößen und Struktur der Baubranche................41
3.3 Wettbewerbsvorteile aus markt- und ressourcenorientierter Sicht..47
3.3.1 Theoretischer Hintergrund...............................................................47
3.3.2 BauspezifischeBetrachtung............................................................52
3.4 Finanzwirtschaftliche Risiken...........................................................58
3.4.1 Typische Struktur einer Baubilanz...................................................59
3.4.2 Niedrige Eigenmittelquote................................................................61
3.4.3 Verzerrte Darstellung der Liquidität.................................................65
X Inhaltsverzeichnis
3.4.4 Hoher Bürgschaftsbedarf.................................................................67
4 Informationen aus Jahresabschlüssen bei
unterschiedlichen Bilanzierungsweisen.....................................73
4.1 Jahresabschluss als zentrales Informationsinstrument...................73
4.2 Bilanzierungsmerkmale der Bauleistung.........................................79
4.2.1 Erstellung von Bauleistungen als langfristiger Fertigungsprozess..80
4.2.2 Bauleistungen als kundenspezifische Unikate................................83
4.2.3 Verträge über Bauleistungen als schwebende Geschäfte..............87
4.3 Bilanzierungsweisen der in Eigenregie erbrachten Bauleistung.....90
4.3.1 Completed Contract-Methode..........................................................90
4.3.1.1 Grundlagen der Bilanzierung der Bauleistung.................................90
4.3.1.2 Bilanzierung dem Grunde nach.......................................................97
4.3.1.3 Bilanzierung der Höhe nach..........................................................101
4.3.1.4 Modifikationen der Completed Contract-Methode.........................109
4.3.2 Percentage of Completion-Methode..............................................114
4.3.2.1 Grundlagen der Bilanzierung der Bauleistung...............................114
4.3.2.2 Bilanzierung dem Grunde nach.....................................................117
4.3.2.3 Bilanzierung der Höhe nach..........................................................121
4.4 Bilanzierungsweisen der in Kooperation erbrachten
Wertschöpfungsleistung................................................................134
4.4.1 Bilanzielle Unterscheidung von Bauarbeitsgemeinschaften..........139
4.4.1.1 Überblick........................................................................................139
4.4.1.2 Zeitlich befristete Arbeitsgemeinschaften......................................142
4.4.1.3 Zeitlich unbefristete Arbeitsgemeinschaften..................................143
4.4.1.4 Arbeitsgemeinschaften als Joint Ventures nach IAS 31................147
4.4.2 HGB-Einzelbilanz...........................................................................150
4.4.2.1 Zeitlich befristete Arbeitsgemeinschaften......................................150
4.4.2.2 Zeitlich unbefristete Arbeitsgemeinschaften..................................155
4.4.3 IFRS-Einzelbilanz..........................................................................156
4.4.3.1 Gemeinsam geführte Tätigkeiten...................................................156
4.4.3.2 Gemeinsam geführte Vermögenswerte.........................................156
4.4.3.3 Gemeinsam geführte Unternehmen..............................................157
4.4.4 HGB-Konzernbilanz.......................................................................158
4.4.4.1 Quotenkonsolidierung....................................................................159
4.4.4.2 Equity-Methode..............................................................................161
4.4.5 IFRS-Konzernbilanz.......................................................................163
Inhaltsverzeichnis XI
4.4.5.1 Quotenkonsolidierung....................................................................164
4.4.5.2 Equity-Methode..............................................................................166
5 Beurteilung der Informationsgewinnung aus
Kreditgebersicht..........................................................................169
5.1 In Eigenregie erbrachte Bauleistung.............................................169
5.1.1 Synoptische Darstellung der Bilanzierungsweisen........................169
5.1.2 Anknüpfungspunkte zwischen Completed Contract-Methode
und Percentage of Completion-Methode.......................................172
5.1.3 Gewinnung von Informationen unter dem Gesichtspunkt der
Bildung und Auflösung stiller Reserven.........................................173
5.1.4 Stille Bewertungsreserven bei Anwendung der
Completed Contract- Methode.......................................................177
5.1.5 Stille Bewertungsreserven bei Anwendung der Percentage of
Completion-Methode.....................................................................179
5.1.6 Beurteilung.....................................................................................181
5.2 In Kooperation erbrachte Wertschöpfungsleistung........................183
5.2.1 Synoptische Darstellung der Bilanzierungsweisen........................183
5.2.2 Einzelbilanz und Informationsgewinnung......................................188
5.2.3 Konzernbilanz und Informationsgewinnung...................................188
5.3 Weiterer Forschungsbedarf...........................................................190
6 Zusammenfassung und Ausblick..............................................193
6.1 Kapitelweise Zusammenfassung...................................................193
6.2 Ausblick – Quo vadis Kreditwürdigkeitsprüfung bei
Bauunternehmen?.........................................................................199
Literaturverzeichnis....................................................................................203